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Alternativ könntest du deinem Kind erklären, dass sich in der Natur Energien niemals verflüchtigen oder "weg" sind, sondern umgewandelt werden.

Aus Wasser kann z.B. Dampf entstehen, der sich irgendwo wieder kondensiert oder so ähnlich.

Wenn du bei der Wahrheit bleiben willst, erklärst du einfach, dass dieses Leben hier mit dem Tod endet und niemand weiß, wie es weitergeht.
Einige glauben, es gibt noch mehr - einige glauben, das war´s.

LG,

Andrea
(die froh ist, solche Nöte nicht zu haben - unsere Kinder werden christlich erzogen und können mit den daraus entstehenden Bildern gut leben)

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hi andrea,

ein guter gedanke! dank dir vielmals. :)


gruß
yamie

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Hallo Yamie,

ich bin nicht gläubig. Mein Verstand sagt mir, dass es weder Himmel, noch Hölle, noch ein Leben nach dem Tod gibt.

Meine Mutter starb, als ich 3 war. Völlig unerwartet, völlig unnötig, ihr Baby im Bauch starb auch.
Mir wurde gesagt, dass meine Mutter im Himmel ist. Dass sie mich beobachtet, beschützt und begleitet. Ich weiß nicht, wo ich ohne dieses "Bild" im Herzen Trost gefunden hätte. Alle anderen hatten eine Mutter - ich hatte wenigstens einen Schutzengel, das hat geholfen.

Und auch jetzt noch - obwohl ich ungläubig bin - erhalte ich mir irgendwie diese Vorstellung.

Die heißgeliebte Oma meiner Tochter starb, als sie 3 war und ich stand auch vor der Frage: "Was sage ich?"

Es gab viele Gespräche, auch heute noch sprechen wir oft über die Oma, den Tod und die Erinnerungen.

Ich habe gesagt, dass niemand genau weiß, was nach dem Tod kommt.

Wir haben uns langsam angenährt, das kann man gut mit dem Kind zusammen tun, denn wenn man sie mal fragt, haben sie auch sehr interessante, tolle Gedanken.

Ganz zu Anfang wollte ich es möglichst einfach, verständlich und tröstlich halten. Ich habe also erzählt, dass Omas Körper so krank war, dass er nicht mehr leben konnte. Dass er sich nun auflöst und in die Natur zurück geht, den Blumen beim Wachsen hilft, etc. Die Seele bleibt. Im Himmel ist ihr zu Hause, aber sie ist immer überall bei uns.
Seele = Gedanken und Gefühle und vor allem unsere Erinnerungen.

Lena sagte dann: "Wenn ich meine Augen schließe, kann ich meine Oma sehen und mit ihr sprechen". Das fand ich zum Beispiel toll.

Ich habe ihr von all den Dingen erzählt, die ihre Oma mit ihr gemacht hat, wie doll sie sie geliebt hat und dass diese Erinnerungen und die Liebe wie ein Schatz sind, den wir jetzt in uns hüten und aufbewahren.

Dass auf diese Weise die Oma weiterlebt.

Manche Gedanken sind so abstrakt, manche ganz konkret. Wenn es regnete, haben wir gelacht und gesagt: "Die Omas duschen gerade", dann hat Lena in den Himmel gerufen: "Jetzt reicht's aber mal!" und gelacht.

Gestern sagte sie: "Kommt schnell, guckt mal in den Himmel, ein ganz heller Stern! Den hat bestimmt die Oma für uns angezündet!"

Ich finde, alles an Rumspinnerei ist erlaubt, denn wer weiß es schon ganz genau? Hauptsache, die Kinder können ihre eigenen tröstenden Gedanken formen.

Wichtig ist auch, die Trauer selbst nicht immer wegzuschieben, oder auf Krampf schön zu reden. Wenn Lena sagt: "Ich bin traurig, weil ich denk an meine Oma", dann sage ich oft: "Ja, ich bin auch traurig und vermisse sie sehr." Man muss nicht immer sagen: "Sei nicht traurig, ist besser so, jetzt geht's ihr gut", oder so.

So, ich hör jetzt mal auf, hab' noch sooo viel zu tun#schwitz
lg Jana mit Lena (4,5) + Karl (1,5)



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hallo jana,


herrje, mit deinem rührenden post hast du mir doch tatsächlich tränen in die augen getrieben. ich glaub, wenn meine tochter mich so darauf ansprechen würde, müßte ich jedesmal weinen. wie machst du das? bleibst du dann immer locker?
aber eure art damit umzugehen... respekt!



lg
yamie

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#hicks

Eigentlich bin ich immer gefasst, ich glaube das kommt ganz automatisch, dass man stark ist für die Kinder.

Ich stand meiner Schwiegermutter zwar sehr nah und trauere auch sehr um sie - aber ich dene, es wäre auch noch mal etwas anderes, wenn es mein Papa wäre. Keine Ahnung, wie ich das irgendwann einmal verkraften soll#zitter

Einmal hat es mich allerdings umgehauen.
Lena hat so getan, als würde ihr Spielzeugtelefon klingeln. Sie gab es mir dann mit den Worten: "Oma Anke ist dran, möchtest du sie sprechen?"
Ich habe dann also mit ihrer Oma im Himmel "telefoniert". Da hatte ich schon einen Kloß im Hals. Ich legte auf, dann "klingelte" es wieder und Lena reichte mir wieder den Höhrer: "Jetzt ist deine Oma Ami dran". Das war hart, meine Oma war wie eine Mutter für mich. Ich "telefonierte" auch mit ihr.
Und zuletzt sagte Lena: "Jetzt ist deine Mama am Telefon".
Sie hat mich ganz genau beobachtet.

Ich musste einfach weinen. Es war wie eine Trauertherapie-Sitzung. Ich war so auf den Punkt mit meinen Gefühlen konfrontiert, als ich zu diesen 3 Frauen, die ich so vermisse, Dinge ins Telefon sagte, wie: "Hallo, geht es dir gut im Himmel? Ich denke oft an dich, wir vermissen dich", etc.

Ich kann es nicht beschreiben, aber Lena hat mit der Aktion direkt ins Herz getroffen. Kannst du dir das vorstellen?

LG Jana

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Hi,
also ich bin ueberhaupt nicht glaeubig aber habe meinen Kindern trotzdem die Variante mit dem Himmel angeboten.
Ich glaube das Sinnlose und das Absolute an den Tod ist noch schwer zu verdauen.
Meine Kinder glauben dass der Koerper zwar stirbt aber die Seele im Himmel weiterlebt und auf die geliebten Menschen achtet.
Und im Falle des Falles das ich "ploetzlich" nicht mehr da sein sollte, wissen die das ich trozdem auf sie "aufpassen'' werde.
lg
Chrysalaki #herzlich

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erklär deinem kind was du glaubst...

wenn du glaubst dass du stirbt und allesist dann vorbei, dann bleibt nur noch die frage zu klären welche würmer und mikroben deinen körper zerfressen...

ich wüsste nicht warum man seinen kindern was anderes erzählen sollte als die wahrheit, und wenn dass deiner meinung nach die wahrheit ist...

von der hölle hab ich meinen kindern aber auch als christ nocht nichts erzählt... nicht in dem zusammenhang... wer nicht in den himmel kommt weiß ich eh nicht. so kommt das was man anfassen kann in die erde und ist "würmerfutter" wie mein sproß so schön sagt, und das was man denkt und was man ist kommt zu gott, und da ist eh alles anders, sodass man seinen körper nicht mehr braucht den man jetzt hat. mal ganz kurz gefasst...

erzähl deinem kind was DU glaubst, alle anderen werden es ebenso machen.