Haushalt..Überforderung..Burnout???

Hallo zusammen,
ich weiß, es ist nicht das richtige Forum für dieses Posting,aber ich möchte anonym schreiben,weil mir das alles irgendwie sehr unangenehm ist.
Ich habe ein riesiges Problem mit meinem Haushalt. Bzw. wahrscheinlich ist nicht mein Haushalt das Problem, sondern ich bin es. Ich scheine an einer gestörten Wahrnehmung und daraus resultierend an einem Putzzwang zu leiden. Manche mögen jetzt mit den Augen rollen, aber es macht mich allmählich psychisch fertig.
Ich bin verheiratet und habe drei kleine Kinder (zwischen 3 Jahren und 6 Monaten). Mein Mann ist Vollzeit berufstätig.
Mein Problem ist, ich bin nie zufrieden. Jeder Haushalt hat wohl seine Schwachstellen. Für mich ist mein Haushalt eine einzige Schwachstelle obwohl ich den ganzen Tag, von morgens bis abends damit zubringe hier alles sauber zu halten.
Ich stehe morgens um 6 Uhr auf, mache Frühstück, wecke die anderen, mein Mann fährt um 7 Uhr los zur Arbeit, ich mache die beiden großen fertig für den Kindergarten, bringe sie hin und gehe dann mit unser kleinen wieder nach Hause und fange mit dem Haushalt an. Saugen, staubwischen, Küche aufräumen, Spülmaschine ein und aus. Betten machen, Bäder putzen,Wäsche waschen.. alles was halt so anliegt. Dann koche ich vor, hole die Kinder wieder ab, wir essen gemeinsam und wenn die Kinder Mittagschlaf machen gehts weiter. aufräumen,aufräumen und noch mehr aufräumen. Das schlimme ist, ich mache die gleichen Dinge 2-3mal täglich. heißt, ich sauge durchaus auch mal 2 mal täglich. Das ist schon fast zwanghaft. Ich habe immer das Gefühl nie genug zu tun.
Als ich noch berufstätig war, war das anders. Ich bin gelernte Zahnarzthelferin und habe die großen Sachen im Haushalt immer Mittwochsnachmittags gemacht. War alles kein Problem. Dann kam eine Zeit, in der hat mich meine Schwiegermutter sehr oft kritisiert. Hat mich an jedem kleinen Krümel den sie gefunden hat aufgezogen. Der grund war, dass ich von anfang an meinen Kram lieber alleine machen wollte. Sie hat sich schon immer gerne in unseren Haushalt eingemischt, und als unser zweites Kind dann da war bot sie sich als (bezahlte) Haushaltshilfe an, was ich aber ablehnte,weil ich zum einen es selbst machen wollte, und auch das Geld nicht aufbringen und wollte. Naja, es folgten Zeiten in den sie mich dann wirklich permanent wegen allem aufgezogen hat. Da ein Krümel, hier noch das Geschirr nicht in den Geschirrspüler eingeräumt usw. Da fing es bei mir an. Ich arbeite mich kaputt hier. Ich kann überhaupt nichts mehr genießen. Meine Gedanken drehen sich den ganzen Tag um den Haushalt. Darum was die Leute wohl denken könnten wenn sie hier rein kommen, ob es sauber genug ist. Es ist so schlimm geworden, dass ich abends sogar mit schlechtem Gefühl auf dem Sofa sitze.Es kreisen mir Gedanken durch den Kopf was ich alles noch erledigen sollte anstatt hier rum zu sitzen. Ich hab schon ewig keinen Film mehr entspannt auf dem Sofa gesehen,weil ich immer wieder aufstehe um etwas zu machen. Es ist soweit gekommen,dass ich gar keinen spontanen Besuch mehr empfangen mag, weil es vielleicht nicht sauber genug sein könnte. Ich bin immer so ein geselliger Mensch gewesen, der gerne Besuch bekommen hat. Heute am liebsten mit einem Tag Ankündigung vorher, damit ich 3h Stunden intensiv Putzen kann. Das ist schon wirklich traurig! Es scheint meine gestörte Wahrnehmung zu sein, denn mein Mann sagt auch es wäre doch sauber und ich soll mal ein bißchen runter kommen. Und bisher hat auch niemand anders was gesagt,aber ich finde keinen Frieden.
Ich habe schon überlegt mir einen Haushaltsplan anzulegen, mit den Aufgaben die ich täglich,wöchentlich und monatlich erledigen soll.
Aber auch das schaff ich nicht. Denn wenn es nach mir ginge wäre ich vermutlich erst zufrieden wenn ich alles täglich gemacht hätte. Von Saugen bis Sofa shampoonieren und Gardinen waschen. Aber auch das ist unmöglich. Mein Tag hat auch nur 24h! Ich möchte endlich wieder anfangen zu leben. Nicht bei jedem Ausflug mit der Familie das schlechte Gewissen zu haben dass ich die Zeit eigentlich in den Haushalt hätte investieren müssen.
Ich hab ein echtes Problem. Gibts da eine Chance, oder wird das ohne Therapie nichts mehr?
Lg

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Ich denke, da wird nur eine Therapie helfen können. #blume

LG wartemama

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Hallo, du schreibst mir aus der Seele... ich finde das Gefühl dass man noch was machen muss, aber jetzt gerade dafür keine Zeit hat am schlimmsten. Immer dieser Druck im Hinterkopf, auch dass man überlegen muss wenn man unteregs ist, was muss ich gleich noch machen.

Schlimm ich könnte weinen manchmal...
gerne auch über PN

LG
Michelle
Die ihr Kind jetzt ins Bett bringt aber das Zimmer vorher aufgeräumt werden muss sonst kann ich die Tür nicht zu machen.. Schlimm

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Ich weiß nicht. Dann gehöre ich auch in Therapie :-p Bei mir ist es auch sehr sauber und ich rege mich wirklich jeden Tag auf, wenn ich irgendwo eine schmutzige Stelle sehe. Mich macht´s auch ganz nervös, wenn ich Staub oder Schmutz sehe oder meine Tochter mal wieder irgendwo Dreck hinterlassen hat. Ich werde nervös, wenn ich nicht einmal die Woche komplett feucht wischen kann. Naja. Jeder hat so seine Schwächen und Ticks würde ich sagen. Wenn du aber das Gefühl hast, dass es wirklich Überhand nimmt, dann such dir doch Rat.

Aber die Tätigkeiten, die du aufführst, macht ja jeder. Saugen, wischen, Spülmaschine etc. Daran sehe ich keinerlei Putztick. Ich finde es eher unnormal, wenn man das nicht macht. Manchmal wünsche ich mir auch, ich könnte mal was liegen lassen. Aber mir fällt das auch total schwer.

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<<<Das schlimme ist, ich mache die gleichen Dinge 2-3mal täglich. heißt, ich sauge durchaus auch mal 2 mal täglich. Das ist schon fast zwanghaft. Ich habe immer das Gefühl nie genug zu tun. <<<

Das ist sicher nicht mehr normal.Die Gedanken der TE kreisen ständig um den Haushalt.

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Meine ehemalige Nachbarin von oben drüber hat manchmal 6 mal am Tag gesaugt.#schock

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Wenn einen eine Sache permanent so sehr beschäftigt, dass der Rest des Lebens darunter leidet, gehört das meiner Meinung nach auf jeden Fall therapiert!

Alles Gute!
LG Claudi

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Mein Rat an Dich: Suche Dir ein Hobby, was Dich mehr interessiert, als den Haushalt.

Und JA. Auch ich schäme mich für Spritzer an den Türrahmen, auch ich könnte sie jeden Tag putzen und jeden Tag wischen und und und.
Aber ich TUE es nicht.

Selbst wenn Besuch kommt, verfalle ich in Hektik usw.
Aber was nicht ist, ist nicht. Fertig. Dafür falle ich lieber in die Gastgeberrolle und genieße das, wenn sich mein Besuch wohlfühlt.
(Und wer achtet denn so genau auf Details? Keiner.
Hab meinen Flur gestrichen. Sehr auffällig. Keinem ist es aufgefallen...)

Zumal drei Kinder in dem Alter einem wirklich die Bude zerrocken... Das kann sich bestimmt keiner vorstellen.
Deswegen kann ich Deinen Putzzwang nachvollziehen.
Es ist enorm. Aber es wird weniger... :-)

Werd lockerer, es kommen bald andere Zeiten.

Eine Therapie birgt auch ein vieles mit sich, vieles kann man auch mit sich selbst klären, Mädels!

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Hallo,
ich würde mir therapeutische Hilfe holen.Offensichtlich hat die Kritik deiner SM dein Selbstwertgefühl nachhaltig gestört.Irgendwann werden auch deine Kinder darunter leiden.

L.G.

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Also. wenn du so penibel bist wie ich denke, reicht es auf jeden fall aus, wenn du mal einen tag in der woche NIX im haushalt machst. außer kochen vielleicht. aber ich meine, einfach mal was liegen lassen. so schwer es fällt. ich hatte auch son putzdrang. das war schon nicht mehr feierlich. dann kam meine zweite tochter und die war ein absolutes schreikind. drei monate saß ich nur noch zu hause. und geschafft hab ich in der zeit überhaupt nix. das war für mich die absolute katastrophe. aber jetzt hab ich den drang etwas besser im griff und ärgere mich nicht mehr über jeden krümel. das zimmer meiner tochter hab ich jeden tag aufgeräumt und gesogen. jetzt hilft sie selber mit.

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Mal abgesehen davon, dass ich das Verhalten deiner Schwiemu unter aller Kanone finde und sich da auch ruhig dein Mann mal hätte einschalten können#kratz,solltest du dir mal überlegen, wie viel Zeit du täglich mit deinem Haushalt und im Gegensatz dazu mit deinen Kindern verbringst. Was ist dir wichtiger, die Kinder sollten es sein... Ich kann mir auch vorstellen, dass du oft durch den ewigen Putzstress allgemein gestresst bist und das tut auch deinen Kindern nicht gut.
Denke an deine Kinder und überlege, wie sie dich als Mutter erleben - und denke dann über eine Therapie nach.
Ich wünsche dir alles Gute
nobody's perfect,
schwanog

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Hallo,

als ich in Elternzeit war war es bei mir ähnlich. Ich glaube es lag daran, dass ich zu viel "Freizeit" hatte und nicht ausgelastet war. Nur mit den Kindern spielen ist ja nicht gerade geistig/körperlich förderlich. Und so hab ich mich in die Hausarbeit gestürzt, die aber auch nicht die Anerkennung bzw. die Zufriedenheit brachte.

Seitdem ich wieder arbeite bin ich ausgelastet und froh wenn ich nicht putzen etc. muss und die Zeit mit meinen Kindern genießen kann.

Wenn Du die Möglichkeit hast dein kleines Kind betreuen zu lassen, such dir einen kleinen Job, evtl. nur ein paar Stunden täglich. Da siehst Du dann, dass Du was leistest und der Haushalt rückt nach hinten.