5-jährige ist plötzlich so ängstlich, sensibel, weinerlich ...

Hallo,

ich muss euch mal was fragen. Ich erkenne meine 5-jährige Tochter gerade nicht wieder ....

- Sie weint abends vor Angst, dass die schwarze Hexe nachts wieder an ihrem Bett steht #schock.
- Sie hat urplötzlich fürchterliche Gewitter-Angst, so dass ich sie letzte Tage nur bei einem leichten grummeln am Himmel kaum beruhigen konnte #liebdrueck.
- Sie hat heute so fürchterlich geweint #heul als wir von der Oma weggefahren sind, dass ich fast nochmal anhalten musste zwecks Beruhigung. (die Oma wohnt 100 km weit weg und wir haben das Wochenende dort verbracht)
- Sie quetscht mir gerade ganz intensiv über den Tod aus. Was passiert wenn die Mama vor dem Kind stirbt, ob die Mama das Kind dann vom Himmel aus sehen kann, ob die tote Mama auch zum Kind runterspringen kann etc. Das Ende der Fragerei ist immer ein hysterisch weinendes Kind, was Angst hat, dass ICH bald sterbe #kratz.
- Sie möchte niemals ausziehen oder heiraten#herzlich, weil sie mich dann so vermissen wird.
- Sie ist extrem verschmust und anhänglich, noch doller, als sie es eh schon immer war.

Ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären, denn bei uns gab es weder eines Todefall, noch gab es einen in unserer Umgebung. Okay, die Hexe wird wahrscheinlich ihrer Phantasie entsprungen sein, aber die Sache mit dem Tod verwundert mich schon .... sie fragt mir vor lauter Angst mich zu verlieren Löcher in den Bauch .... #schmoll

Immer geht es darum ob die toten Mamas dann noch immer MAMA sind und was dann mit den Kindern passiert. Und dass sie lieber zuerst sterben möchte ... #schock Alle Erklärungen dass ich erst sterbe wenn ich so alt bin wie ihre Ur-Oma, versteht sie nicht. Sie hat Angst, dass ich BALD sterbe!

Kennt ihr ein kindgerechtes Buch über den Tod? Oder eine "schöne" Geschichte zu dem Thema?

#danke für eure Meinungen,
abendrot79

PS: Ja, ich bin alleinerziehend, aber ich glaube nicht dass es "nur" Verlustängste sind ...

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unser fuenfjaehriger hatte auch eine Phase, in dem er Angst hatte, dass ich sterbe. meine Standardantwort war, dass ich nicht sterbe, so lange er mich noch braucht, (und dass ich ja auch mal Oma sein möchte, wenn er dann groß und der Papa ist). Fuer ihn war das die richtige Antwort, ihn hat sie beruhigt.
LG, doremi

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Hallo,

"Die verschiedenen Formen der Angst differenzieren sich im Laufe des Lebens, wobei Ängste den Menschen seit der Geburt begleiten, möglicherweise sogar schon vorgeburtliche Wurzeln bzw. Entwicklungen haben. Fünf entwicklungsbedingte Angstformen begleiten Menschen ein Leben lang: die Körperkontaktverlustangst, die Achtmonatsangst und die Trennungsangst sind die Ängste, die bis zum dritten Lebensjahr maßgeblich sind. Um das dritte Lebensjahr kommt es zur Ausbildung der Vernichtungsangst. Zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr dann außerdem zur Entwicklung des Todesangst. Als Eltern kann man die Ausbildung dieser Ängste nicht verhindern, man kann aber das Kind bei der Angstverarbeitung unterstützen und ihm Sicherheit geben."

das hab ich von hier:

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/EMOTION/AngstKinder.shtml

Ich kann diese Seiten nur empfehlen.

Alles Liebe

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"Immer geht es darum ob die toten Mamas dann noch immer MAMA sind und was dann mit den Kindern passiert. "

Was genau sagst Du denn dann? Die Antwort auf diese Frage kann ja nicht sein, dass Du erst stirbst, wenn Du so alt bist wie die Ur-Oma. Und wenn das deine Antwort ist, dann wundert es mich nicht, dass dein Kind weiter fragt.

Denn 1. ist das keine Antwort auf die eigentliche Frage und 2. ist es glatt gelogen. Oder bist Du Hellseher und weißt wann Du stirbst? Vermutlich nicht. Und das weiß deine Tochter mittlerweile auch oder sie ahnt es zumindest.

Ich würde also bei der bitteren Wahrheit bleiben und ihr erklären, dass Du nicht weißt, wann Du sterben wirst, aber doch hoffst, dass Du noch sehr alt wirst. Und außerdem würde ich die Frage exakt beantworten:

1. Ist die Mama noch Mama, wenn sie tot ist?
Das kommt natürlich auf die Weltanschauung an, aber in meiner Defintion bin ich tot und sehe, höre und fühle nichts mehr. Folglich bin ich nur noch aus Sicht des Kindes IMMER die Mama.
2. Was passiert mit den Kindern, wenn die Eltern tot sind?
Sie kommen in die Obhut von nahen Verwandten. Die Eltern können testamentarisch vorsorgen und, um das Kind zu beruhigen, hat man das natürlich getan und kann ihm erklären, wo es dann wohl leben wird.

Mit dem Himmel habe ich persönlich ein Problem. Es ist zwar erstmal eine tröstende Vorstellung, dass man "ewig" dort lebt und es einem gut geht (Paradies und so). Andererseits bleiben aber auch so viele Fragen offen und wenn ich an den Songtext von Rammstein "Engel" denke... nein, danke. Ich bin lieber richtig tot. Aber gut... das ist wie gesagt Weltanschauung.

Wie sieht es denn mit deinen anderen Erklärungen aus? Was erklärst Du beim Gewitter und wie geht Ihr damit um? Habt Ihr euch mal ein Gewitter angesehen? Hast Du erklärt, warum es blitzt und donnert? Vielleicht kannst Du mal bei youtube ein paar Videos mit ihr ansehen und dem Gewitter eine gewisse Faszination abgewinnen.

Ansonsten hat mir heute erst eine Grundschullehrerin erklärt, dass Kinder in dem Alter oft Angst vor dem Großwerden haben. Sie beginnen sich bewusst zu werden, dass das auch eine Verantwortung mit sich bringt und sie wissen, dass sie die noch nicht tragen können.