Erst-Trimester-Screening Ja oder Nein???

Hallo ihr Lieben,

irgendwie liegt mir heute so viel auf dem Herzen ... ;-)

Sagt mal, was haltet ihr vom dem Erst-Trimester-Screening?

Haltet ihr das für sinnvoll? Ich bin echt am hin und her überlegen.... immerhin ist es meine 1. SS..

In meiner Familien gibt es eigentlich keine Behinderun-gen, auch in der Familie meines Freundes nicht.

Weiß echt nicht weiter!!!#kratz

Stimmt es, das ich den Test selber zahlen darf???

LG Melly (8.SSW)

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Hallo

Also bei uns ist es ähnlich. Bei mir in der Familie gibt es keine Behinderungen und bei meinem Mann auch nicht.

Wir haben uns das Leben auch schwer gemacht mit Gedanken an diese ganzen Untersuchungen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir es nicht machen lassen, da wir keine genauere Auskunft bekommen. Diese ist nur bei der Fruchtwasseruntersuchung möglich. Die lassen wir auf keinen Fall machen.

Seit wir uns dagegen entschieden haben, geht es uns viel besser.

Ich hoffe, dass ich dir etwas weiterhelfen konnte.

Gruss Heike + Krümel inside (9 +0)

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Hallo Melly !
In Deinem Alter ist die Fehlbildungsrate am geringsten ...
Wenn es außerdem in Euren Familien keine Fälle von Behinderung gegeben hat, würde ich es lassen.
Würdest Du denn ein Kind abtreiben, wenn es eine Behinderung hätte ?
Schwere Behinderungen erkennt man oft auch beim normalen Ultraschall (fehlendes Gehirn, Herzschäden, u.s.w. ...).
Ich habe bei der ersten Schwangerschaft keine solchen Untersuchungen machen lassen und werde es auch diesmal nicht machen ...
Liebe Grüße,

Katrin mit Emilia-Sofie (*05.01.05) und #ei (ET 02.09.06)

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Hallo Melly!

Ich finde, es kommt darauf an, was du dir von der Untersuchung versprichst. Es ist KEINE diagnostische Untersuchung, sondern nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Du musst mit dem Ergebnis gucken, ob dir das genügt oder ob du größtmögliche Sicherheit willst. Dann müsstest du weiterführende Untersuchungen (z.B. Amniozentese ) in Anspruch nehmen, die teils nicht risikolos sind.

Ich persönlich bin nicht so ein großer Freund der Nackentransparenzmessung oder des First-Trimester-Screenings (Bluttest + Nackentransparenzmessung), denn zu oft werden werdende Eltern tief verunsichert durch vermeintlich schlechte Ergebnisse, lassen weitere Untersuchungen machen (auch oft mit viel Angst) und nach einigen stressreichen Wochen, in denen sich manche werdende Mami die Freude an der Schwangerschaft und die Vorfreude auf das Baby ziemlich verleidet durch die Angst, stellt sich die ganze Aufregung als falscher Alarm heraus. Viele schwören sich dann, diese Untersuchung in einer Folgeschwangerschaft nicht nochmal machen zu lassen, denn sie haben letztlich nur viel Geld für Sorge, Verunsicherung und Stress bezahlt

Dann gibt es diejenigen werdenden Mütter, die gute, unauffällige Werte bescheinigt bekommen, keine weiteren Untersuchungen machen lassen und ein Regelkind bekommen.

Bei anderen kommen ähnlich tolle Ergebnisse dabei heraus, aber ihr Kind ist dennoch kein Regelkind. Ein Beispiel ist Eric:

Seine Nackentransparenz war vorbildlich im Normbereich, ebenso wie die Blutwerte seiner Mama. Im Sommer 2004 kam der #liebe kleine Fratz #liebe mit Freier Trisomie 21, einer der vier Formen von Down-Syndrom, zur Welt ( http://www.ericmagnus.de ). Soviel zur Zuverlässigkeit; die ist nicht absolut, denn Eric ist nicht die eine große Ausnahme ;-) Zur anderen Seite hin ist es ebenso möglich, dass das First-Trimester-Screening auffällige Werte bringt und das Kind trotzdem ein Regelkind ist .

Wer größtmögliche Sicherheit möchte über bestimmte körperliche Besonderheiten sollte sich meiner Meinung nach besser für den Feinultraschall entscheiden, wer größtmögliche Sicherheit bezüglich bestimmter Chromosomenbesonderheiten will, muss sich wohl oder übel in den Bauch pieksen lassen und die damit verbundenen Risiken (u.a. eventuell das einer Fehlgeburt) in Kauf nehmen. Auch weil es ohne eine anständige Diagnose, deren individuelle Tragweite es dann abzuwägen gilt, nicht erlaubt ist, eine Schwangerschaft abzubrechen.

Und eine Diagnose bekommt man bei der Nackenfaltenmessung (auch in Verbindung mit der Blutuntersuchung / = First-Trimester-Screening) nicht, sondern insbesondere was Chromosomenbesonderheiten angeht eben nur eine statistische Wahrscheinlichkeitsangabe. Sonst nichts.

Alles, was dabei herausgefunden wird, müsste im Grunde durch weitere Untersuchungen auf seine Richtigkeit hin überprüft werden. Und – wie das Beispiel von Eric zeigt – eben eigentlich auch, wenn die Werte unauffällig sind. Denn es sind halt nur Wahrscheinlichkeiten und keine Diagnosen oder Ausschlüsse von möglichen Diagnosen.


Meinungen / Erfahrungen von werdenden Müttern (Nackentransparenzmessung):
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=310137

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=305758

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=312786

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=331476


Auf meiner Website (erreichbar über meine Visitenkarte / Klick auf den Nicknamen s_a_m) habe ich u.a. ausführliche Texte zum Thema Pränataldiagnostik zusammengestellt. Eingegangen wird unter anderem auf einige de gängigsten derzeit möglichen Untersuchungen (Was wird gemacht? Was sind die Vorteile, wo liegen Risiken? Welche Konsequenzen könnten sich durch das Ergebnis ergeben?), die Untersuchungszeitpunkte sowie auf die Erkennbarkeit verschiedener Formen von Behinderung und Fehlbildungen. Die Texte sind auch für medizinische Laien gut verständlich; schwierige Begriffe werden z.B. erläutert. Die Texte geben nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern es sind Sachinfos, die allgemeine Informationen bieten, nach denen man selbst entscheiden kann, was für einen persönlich sinnvoll und langfristig tragfähig erscheint.

Liebe Grüße
Sabine (Mail- & Homepage-Kontakt über die Visitenkarte)

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Hallo!
Eigentlich ist die Entscheidung ganz einfach.
Wenn Du bereit bis auch ein Kind mit Chromosomenanomalie mit allen Konsequenzen (es gibt nicht nur Trisomie 21 = Down Syndrom sondern auch viele andere Varianten wo das Kind nicht lebensfähig bzw. schwerstbehindert ist) auszutragen und anzunehmen, dann mach solche Untersuchungen höchstens als Babyfernsehen. Da die Geräte meist sehr gut sind und der Arzt einige Zeit braucht ist es ein tolles Erlebnis das Kind zu sehen.

Wenn Du ein "nicht-Regelkind" nicht annehmen bzw. austragen möchtest, dann mach eine Fruchtwasseruntersuchung und zwar unabhängig davon, wie alt Du bist. Da die meisten Trisomie sog. freie Trisomien sind ist es z.B. kein INdikator, ob in Deiner Familie schon Behinderungen vorgekommen sind oder nicht. Und auch Dein Alter - das Durchschnittsalter der Eltern von Trisomie 21 Kindern liegt unter 30. Denn die "Älteren" bekommen ja die Pränataldiagnostik eher angeboten.
Viel Glück