Mein Mann will keinen Hund, ich schon

Hallo,

mein Mann und ich sind uns eigentlich in sehr vielen Dingen einig oder finden immer einen guten Kompromiss. Nur bei den Haustieren, da gehen unsere Meinungen auseinander.

Das Problem: Ich wünsche mir so sehr einen Hund an meiner Seite, mein Mann will unter keinen Umständen. Seine Gründe dagegen sind einfach: Er will ein sauberes Zuhause haben, und ein Hund könnte ja mal in die Wohnung pinkeln. Wir haben zwar pflegeleichtes Laminat, aber er will sich damit trotzdem nicht abfinden. Zudem würde man ohnehin genug Verpflichtungen im Alltag haben, also müsste nicht noch ein Hund sein.

Ich liebe Tiere und fühle mich ohne einfach unvollständig. Katzen mögen wir beide nicht ;-) , ein Terrarium haben wir bereits zu Hause (um das ausschließlich ich mich kümmere). Mein Mann weiß, dass ich die Zeit und Bereitschaft hätte, mich ausreichend um den Hund zu kümmern. Er selbst müsste keinen HAndstreich dazu tun. Im Urlaub haben wir eine Hundepension um die Ecke. Finanziell ist alles auch kein Problem.

Manchmal frage ich mich, was er sagen würde, wenn ich einfach einen Hund herholen würde in der HOffnung, er würde dann doch daran Gefallen finden (oder alternativ eben einen Ehestreit in Kauf nehmen). Aber fair ist das natürlich nicht.
Andererseits: ist es fair, dass ich verzichten muss, nur weil er - der sowieso den ganzen Tag nicht da ist und nichts dazu tun muss - nein sagt? Ich bin doch auch erwachsen und darf mich meine Hobbies selbst aussuchen - oder?

Ich finde es schwer, in der Sache einen Kompromiss zu finden.

Er sagt auch, er mag Hunde generell, nur will er eben keinen haben. Sind wir bei Freunden mit Hund, beschäftigt er sich auch gerne mit ihnen, streichelt sie und hat keinerlei Berührungsängste. Ihm geht es rein um die Sauberkeit zu Hause und die leidende Spontanität mit Hund in der Freizeit (wobei wir die eh kaum haben mit zwei Kindern).

Was sagt ihr zu diesem Konflikt, wie löst man das?

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Oh Mann.. wir hatten diesen Konflikt auch immer, ich wollte immer einen Hund, mein Mann hatte immer alle möglichen Gründe dagegen......

Ich habe mich ihm "gebeugt"..... heute mit Abstand von 15 Jahren denke ich oft, der größte Fehler meines Lebens.. ich hätte mir damals einfach einen Hund holen sollen, basta. Nicht die feine Art - ich habs ja auch nicht gemacht - aber ich denke mein Mann hätte mich deswegen nicht verlassen, er hätte sich dann gefügt. Und sicher auch Gefallen an dem Tier gefunden.

Dann war irgendwann der Zeitpunkt für hund rum.... unsere Ehe war kaputt, Trennung... und es zog ein Kompromiss ein.. eine Katze. Immerhin etwas felliges... aber dass ich mir damals nicht einfach einen Hund holte bereue ich heute noch öfter mal.

Nun ist es wie es ist. und einen echten Ratschlag kann ich Dir auch nicht geben.

Ist jedenfalls ne blöde Situation.

Lichtchen

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Freunde von uns gehen jedes Wochenende ins Tierheim und holen Hunde für Spaziergänge, Wanderungen, etc.

Du hast recht, das Thema ist schwierig. Die Frage nach dem Verzicht kannst du problemlos auch herumdrehen, muss er sich einschränken, damit du glücklich bist? Es ist schwer einen Kompromss zu finden.

Den Konflikt mit den vollendeten Sachen, lass da bloß die Finger von, das hat das arme Tier auch nicht verdient, wenn es dauerhafte Ablehnung erfährt. Wir sprechen von einem Lebewesen. Würde man mich so überrollen, wäre das Tier am nächsten Tag weg. Keine Chance.

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Wirst du wohl aktzeptieren müssen!!!! Eine Beziehung ist nun mal ein Geben und Nehmen, und wenn mein Partner partout etwas nicht will, muss ich das aktzeptieren!!!

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Ich akzeptiere es auch, aber es stimmt mich eben gleichzeitig auch traurig.

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#Ihm geht es rein um die Sauberkeit zu Hause und die leidende Spontanität mit Hund in der Freizeit#

Dann wird es schwer sein, ihn umzustimmen. Ich habe nichts gegen Hunde, habe zeitweilig sogar selber mal mit dem Gedanken gespielt, einen anzuschaffen. O.k., es war eher meine Tochter.

Ich bin froh, daß ich nicht nachgegeben habe. Warum? Hunde riechen oftmals nicht gut. Eine gute Freundin von mir hat seit einem Jahr einen Hund. Sie hält ihn und die Wohnung auch wirklich sauber. Aber wenn ich sie besuche, falle ich jedes Mal fast um von dem unangenehmen Geruch. Ebenso ihr Auto. Der Hund fährt oft mit. Das Auto riecht unangenehm nach Hund. Nicht nur bei feuchtem Wetter, sondern immer.

Das Gleiche bei einer Nachbarin. Eine sehr saubere, ordentliche Frau. Sie nimmt öfter Pakete für mich entgegen. Sie hat einen Hund. Wenn sie die Türe öffnet, kommt mir ein ähnlicher Geruch wie bei meiner Freundin entgegen.

Ich könnte die Liste noch weiterführen.

Früher habe ich gedacht, Hunde würden nur unangenehm riechen, wenn das Fell feucht ist. Dem ist nicht so. Und den Hund regelmäßig zu baden geht auch nicht. Wahrscheinlich würde er dann besser riechen, ist aber wieder nicht gut für das Tier.

Defakto wird es schwer werden, Deinen Mann zu überzeugen.

Gruß,
B.

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Ja, mit dem Geruch hast du recht. Wobei ihn mehr die Haare stören und dass der Hund sein Geschäft drinnen verrichten könnte ,wenn man z.B. nicht rechtzeitig nach Hause kommt wenn der hund mal da bleibt.

Klar ist das Leben mit Hund unbeschwerter und einfacher, aber mir fehlt halt was ohne..

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Also klar, Haare hat man in der Wohnung. Man kann es aber durch gute Ernährung und eine ordentliche Bürste (Furminator!!!) reduzieren. Einmal am Tag muss trotzdem der Staubsauger ran.
Geruch kann ich nicht sagen, ich nehme nichts war, aber ich lebe auch tagtäglich damit, da wird man ja gegen so was immun und ich rieche z.B. immer sofort wenn ich bei Leuten reinkomme, ob da eine Katze wohnt und finde das total unangehm.

Klar, sollten Hunde stubenrein sein, aber ein Hund ist wie ein Kind. Er hat mal Durchfall, etwas mit dem Magen und kotzt und scheisst dann auch mal in die Wohnung (sorry für die harte Ausdrucksweise, aber so ist das und jeder, der damit nicht leben kann, kann mit einem Hund nichts anfangen). Das ist nicht die Regel, aber jeder meiner Hunde hat das schonmal gemacht. Sie waren dann krank. Soll ich ein krankes Tier bestrafen? Bestimmt nicht.

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Ich fürchte, da gibt es keine schöne Lösung. Einer von Euch wird nachgeben müssen - im Zweifel Du, da ich mich hier der Argumentation von Bad anschließe. Einzig ein gewisses Maß an Hartnäckigkeit könnte sich auszahlen, birgt aber auch das Risiko, daß er völlig abgenervt ist.

Mein Mann hat eine Pferde- ich eine Hundehaarallgie (Kontakt). Er züchtet Hunde und bildet aus, ich reite und habe die Pferde zu Hause. Ein Freund von uns meint, es wäre wohl wahre Liebe ;-).

Viel Glück

GzG
Irmi

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Wir hatten die Diskussion schon mal recht intensiv, und da war er wirklich sehr abgenervt irgendwann. Ich möchte ihn auch nicht mehr nerven damit , schön wäre, er würde sich einfach so dafür entscheiden ;-) aber das ist wohl nicht drin.

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Geh mit den Hunden aus dem Tierheim spazieren.

Ich verstehe deinen Mann. Es geht da nicht nur um die Haare. So ein Tier ist ein Familienmitglied, dein Mann will dieses Mitglied nicht in seiner Familie haben.
Der Hund ist immer da. Er ist allgegenwärtig und nimmt teil. Er riecht nach Hund, er verliert Haare, er gehört erzogen, ausgeführt, gefüttert, gestreichelt.

Dein Mann würde dem Tier gar nicht ausweichen KÖNNEN, wenn man ehrlich ist.

Also, die Idee, einfach einen auf gut Glück mitzubringen, finde ich respektlos deinem Mann gegenüber. Vor allen Dingen, was wäre denn dann, wenn er ihn dann immer noch nicht haben wollte? Bringst du das Tier dann "einfach wieder zurück"? Oder tauschst du dann den Mann um?

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Dass ich einfach einen Hund mitbringe, ist auch keine realistische Option, das weiß ich. Ich spiele das allenfalls in Gedanken ein wenig trotzig durch ;-) , würde meinen Mann aber nicht gerne vor vollendete Tatsachen stellen, ich respektiere ja auch seine Wünsche und Lebensvorstellungen.

Mit Hunden aus dem Tierheim war ich schon oft spazieren. Nur bricht es nach einer WEile dem Hund und mir immer das Herz, wenn man sich dann wieder trennen muss. Der letzte Hund hat so erbittert geweint, wenn ich ihn wieder abgegeben habe.. das war so traurig :-(

Andererseits natürlich besser als gar keinen Hund, klar.

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Ich kann deinen Mann verstehen. Schon wegen der Sauberkeit gehört für mich ein Hund nicht in ein Haus/Wohnung. Ich hätte auch keine Lust, einem Hund permanent hinterher zu wischen.

Ich bekomme Ekelanfälle bei dem GEdanken, dass ein Hund mit im Schlafzimmer schläft. Ich esse und schlafe ungern bei Leuten, deren Hund bzw. Katze durch alle Räume laufen können, also auch durch Küche und dort wo man isst. Man kann wischen wie man will, es ist NICHT hygienisch - schon gar nicht, wenn die Tiere draußen in der Natur rumlaufen können.

Wenn man Hunde nicht erzieht und ihnen nich genug Freiräume gibt, können sie das ganze Haus auf den Kopf stellen, bis zur Renovierungsbedürftigkeit. Darauf hätte ich auch keinen Bock.

Eine Ehe bedeutet auch, Rücksicht zu nehmen. Ich wollte auch immer Meerschweinchen haben. Ich wusste aber, dass mein Mann keine Meeris in der Wohnung haben wollte. Heute haben wir einen zum Wohnraum abgegrenzten Wintergarten, wo die Meeris rumstinkern und Dreck machen können, wie sie wollen. In der Wohnung Heu- und Streugerüche? Nein, danke!

Akzeptiere die Meinung deines Mannes und sei kein störisches Kind, das immer nur sagt: "Ich will, ich will, ich will!"

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Also dich möchte ich nicht in meinem Freundeskreis haben.
Klar gehören Hunde erzogen, aber ob mein Hund im Schlafzimmer (auf seinem eigenen Kissen) schläft oder nicht, ist doch wohl meine Sache!
Wenn du ein Kleinkind hast, dass in der freien Natur in alle möglichen Sachen packt, reinigst du das dann danach auch mit einem Sagrotan-Vollbad???

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Sorry, aber du hast doch den Schuss nicht gehört#winke

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Hallo, ich erzähle dir mal meine "Geschichte".

Ich selber habe seit über 20 Jahren Hunde. Den ersten Hund habe ich aus dem Tierheim geholt, als ich 16 war. Als dieser Hund 2003 gestorben ist, war für mich klar, ich möchte wieder einen neuen. Zu der Zeit lernte ich auch meinen jetzigen Partner kennen.
Er war wie dein Mann. Er mochte Hunde, wollte aber selber keinen bzw. mit mir gemeinsam auch keinen.

Ich habe ihm damals sehr klar gemacht, dass Hunde einfach in mein Leben gehören und ich vorübergehend darauf verzichten kann, für mich auf lange Sicht aber ein Leben ohne Hunde nicht vorstellbar ist und er dann wohl nicht der richtige Mann für mich wäre, wenn er sich dagegen stellen würde.
Ich wollte ihn aber auch nicht überfahren, ich liebte ihn ja schließlich. Wir haben dann den Kompromiß geschlossen, dass er sich das Zusammenleben mit einem Hund erstmal in der Praxis aber ohne dauerhafte Verpflichtung ansehen sollte, indem wir Pflegestelle im Tierschutz wurden.

Wir übernahmen also eine Hündin aus der ungarischen Tötung, die circa 3 Monate bei uns lebte, bis sie in ein endgültiges Zuhause vermittelt wurde. Wir fanden damals soviel Gefallen an dieser ehrenamtlichen Kiste, dass wir die nächsten 5 Jahre immer wieder Pflegehunde nahmen, bis am Ende der Pflegehund kam, der bei uns hängen blieb, aber nach 2 Jahren leider an Krebs verstarb. Unser jetziger Hund war vorab als "Endhund" für uns geplant.

Wie auch immer: Vielleicht ist das auch ein Weg für euch. Meinem Mann gab die Pflegestellensache die Möglichkeit sich mal live mit meinem größten Wunsch auseinander zu setzen, ohne direkt die Verpflichtung für ein ganzes Hundeleben einzugehen.
Inzwischen ist er übrigens der fast größere Hundenarr von uns beiden und spricht von unserem Hund immer als unserem "Kind".

Ich bin sehr glücklich, dass wir diesen Weg mit einander gefunden haben und wünsche dir viel Glück.

Joy

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Ein Hund kommt nur in Frage, wenn die ganze Familie das auch will. Zierfische oder einen Hamster kann vielleicht auch einer alleine halten und es betrifft den anderen nicht weiter, aber ein Hund ist eben mehr als ein beliebiges Hobby.