Große Schulprobleme....Wir verzweifeln langsam...

Hallo,

wir haben ein Riesen Problem mit unserem Sohn, 8 Jahre, 2.Klasse Grundschule.
Versuche mal alles so gut es geht zu beschreiben und hoffe das Ihr Euch dann ein Bild machen könnt.
Unser Sohn geht in die 2.Klasse und ist kein schlechter aber auch kein sehr guter Schüler, er kann gut rechnen, schreiben und lesen was uns die Lehrerin auch vor kurzem nochmals bestätigt hat. Doch er zeigt es nicht in der Schule was er kann. Er bummelt und trödelt ständig rum und schafft dadurch natürlich die Aufgaben in der vorgegebenen Zeit nicht. Demzufolge hagelt es eine 4 und 5 nach der anderen in Klassenarbeiten. Er macht alles im Unterricht, bekritzelt seinen Tisch, seine Hefte, schaut aus dem Fenster, beobachtet die anderen Schüler u.s.w, das macht uns und auch die Lehrer wahnsinnig. Wenn in der Schule arbeiten geschrieben werden, schafft er gerade mal 3 von 6 in der vorgeschriebenen Zeit, aber nicht weil er es nicht kann, sondern weil er bummelt und vor sich hin träumt. Wenn allerdings eine zweite Lehrerin mit in der Klasse ist (kommt manchmal vor) und sie neben ihm sitzt klappt alles wie am schnürchen und dann schafft er auch alles, aber das ist halt nicht Sinn und Zweck der Sache. ADS/ und ADHS sowie LRS wurde bei ihm von mehreren unabhängigen Psychologen ausgeschlossen. Da hatten wir uns auch schon Gedanken drüber gemacht, das er vielleicht in der Hinsicht ein Problem hat. Das er ein Problem mit seiner Konzentration hat, das wissen wir und er geht auch schon seit über 2 Jahren zur Ergotherapie. Die Ergotherapeutin sagt zwar auch das das Problem bei ihm immernoch besteht, jedoch so massiv wie es in der Schule zu sein scheint kann sie nicht sagen. Wir wissen wirklich nicht mehr weiter, Psychologen konnten uns bisher nicht weiter helfen. Er geht ja auch gern zur Schule und sie macht ihm ja auch Spaß aber nur die Sachen für die er sich Interessiert. Es ist unserer Meinung nach einfach nur Bock von ihm, wir reden jeden Tag mit ihm, das das so nicht weiter gehen kann und er sieht es ja auch ein. Seine Freizeit ist dadurch natürlich auch sehr eingeschränkt weil wir jeden Tag die Aufgaben aus dem Unterricht mit ihm nachholen müssen. Es geht dann wieder ein zwei Tage gut und dann das gleiche wie vorher.
Kennt vielleicht irgend jemand von Euch das Problem und kann uns vielleicht einen Rat geben was wir noch machen können?, wir sind echt am verzweifeln.
Wir sind für alle Antworten dankbar.

GLG

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Hallo!

ich würde trotzdem nochmal auf ADS / ADHS gehen. PsychOLOGON sind keine Ärzte und können ein ADS /ADHS nicht diagnsotizieren. Der richtige Ansprechpartner ist der Kinder- und JugendpsychIATER. Auch nur der darf ggf. eine Medikation verschreiben.
Sollte es trotzdem nicht ADS/ADHS sein (was eigentlich nicht mehr als 6% der Kinder tatsächlich haben), dann bist Du für die Diagnostik dort besser aufgehoben, weil der KJP auch mögliche Wahrnehmungsstörungen, EEGs und speziellere Sachen auswerten kann. Zu einer ADS-Diagnostik gehört auch die Schilddrüsenuntersuchung. Hat das Euer Psychologe angeschaut und ausgewertet?

Sonst frag nochmal den Kia ob er Dich nicht zum SPZ überweisen will/soll.

VG, I.

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Hallo arthurmama,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Wir waren ja nun schon bei etlichen Psychologen und auch bei einer Psychaterin und die haben zwar viele Test mit ihm gemacht aber sowas wie EEG und Schilddrüsenuntersuchung wurde nicht gemacht.
Das wussten wir auch nicht das das bei einer ADS/ ADHS Bestimmung gemacht werden muss.
Das Blutbild lassen wir ja engmaschig kontrollieren weil ich Schilddrüsenprobleme und mein Mann Diabetes hat, doch die Werte waren immer in Ordnung.
Das mit dem SPZ ist eine gute Idee werden gleich mal mit seiner Kia darüber sprechen, da hätte sie aber auch mal drauf kommen können, denn wir haben immer nur Ergotherapie verschrieben gekriegt.

Das war ein super Tip von Dir wir danken.

GLG S. u. T

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Hi,

hört sich alles nicht schön an :-(.

Konzentrationsprobleme wurde bei unserem Sohn ausgelöst von:

Winkelfehlsichtigkeit
autitiver Wahrnehmungsstörung

Winkelfehlsicht wurde in Zusammenarbeit unserer Augenärztin mit einem speziell ausgebildeten Optiker (Odoptist) festgestellt. Fabian hat seit knapp 1 Jahr ein Brille - davon 10 Monate mit Prismenfolie. Bei der Nachuntersuchung wurden keine Prismen mehr festgestellt und nun geht es auch mit der "normalen" Brille.

Beim Audiogramm der Pädaudiologie wurde eine leichte Wahrnehmungsstörung diagnostiziert. Er kann (konnte) nur ganz schlecht filtern, wenn die Lehrerin nicht vorne stand sondern z.B. beim Diktat in der Klasse herumging.

Auch bei ihm stand ADS im Raum - bzw. der erste Kinderarzt mit entsprechender Ausbildung (einer der ersten, die sich in D überhaupt mit ADS beschäftigt haben und in div. Verbänden engagiert) stellte ADS fest. Aber irgendwie passte das alles nicht zusammen und so ließen wir nachtesten bei einem Kinderpsychiater. Der hatte schon bevor die Testergebnisse vorlagen, Zweifel und nach den Test die entsprechende Bestätigung. Wir erhielten Überweisungen zum Augenarzt und in die Pädaudiologie.

Fabian bekommt seit ca. 2 Jahren Ergotherapie und seit ca. 8 Monaten Logopädie (wg. Mundschluß etc.). Dazu die Brille - und es gibt keine Konzentrationsprobleme mehr.
der IQ lag -trotz der massiven Konzentrationsproblematik bei 118 (?)- und wäre lt. Arzt ohne die Einschränkung noch höher (aber wohl nicht hochbegabt #huepf).

Vielleicht ist das noch ein Ansatz - bis wir diese Ergebnisse hatten bin ich 3 Jahre von Arzt zu Arzt und keiner hat getestet, was nötig gewesen wäre. Die Wahrnehmungsstörung kann man nämlich mit einem normalen Hörtest nicht feststellen - und mehr machten die HNOs nie.

Gruß
Kim

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Hi,

danke für die Antwort.

Na dann weist Du ja auch was es heißt von Arzt zu Arzt zu laufen und keine Antworten zu bekommen.
Das ist natürlich mal eine ganz andere Sichtweise, darüber haben wir noch nicht nachgedacht.
Das werde ich gleich mal bei seiner Kia ansprechen mal sehen was sie dazu sagt.

Vielen vielen Dank.

GLG

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Hi,

wünsche euch viel Glück! Für Deinen Sohn ist es ja auch nicht schön. Mach Dich aber uU darauf gefasst, dass die Kia sagt "Winkelfehlsicht" gibt es nicht. Haben wir von mehr als einem Augenarzt zu hören bekommen. Seltsamerweise wurde Fabians Konzentration bereits nach gut 1 Woche MIT Prismenbrille so sehr besser, dass uns die Lehrerin anrief, um uns ihren Eindruck zu schildern!

LG
Kim

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hallo
Vielleicht laßt ihr ihn einfach mal in ruhe?
Und er wiederholt ein jahr?oder ihr beantragt eine schulbegleitung?wie ist er denn in die 2.te klasse gekommen,hatte er in der ersten besser arbeiten können?
l.g.

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Frag mal euren Ergotherapheuten ob es bei ihm eine Gruppe für das Marburger Konzentrationstraining gibt, ich habe das Gefühl unserem Sohn ( auch auditive Wahrnehmungsstöhrung und extrem unkonzentriert) scheint es zu helfen, wir sind zwar noch extrem weit von "normalen" Lernen und konzentrieren entfernt, aber so lange macht er es auch noch nicht.

LG
visilo

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Den sozialen Aspekt anschauen, meine Tochter ist schüchtern und immer wenn sie Probs in der Klassengemeinschaft (bzw. auch so) hat äußert sich das über bummeln, träumen etc..

Bei Sachen die sie nicht interessieren, die werden zuerst gemacht...dann kommt das interessante (da überzieht sie sonst Freiarbeitzeit, weil sie da gerne Extraaufgaben macht).

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Bei meinen Söhnen wurde auch Autismus von mehreren unabhängigen Psychologen Autismus ausgeschlossen und sie sind trotzdem Autisten - vom KJP diagnostiziert (nur der darf das nämlich). Beide haben die stärkste Form von Autismus (Kanner Autismus). Und genauso ist es auch mit AD(H)S. Auch diese Diagnosen dürfen nur von der KJP gestellt und behandelt werden. Du bist mit deinem Sohn beim Psychologen eindeutig falsch.

Melde dich beim KJP - die Wartezeiten sind sehr lang.

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Hallo,
Ich kann dich gut verstehen,
man weiß, das Kind kanns und zeigts nicht.

Jetzt schreib ich mal nicht nur auf Dich bezogen, sondern allgemein, wies
mir geht, wenn ich Beiträge wie diesen lese:

Das Kind ist ist Grundschüler, dah 5 bis 10 Jahre alt und hat Probleme in der Schule.
Manchmal sinds garnicht mal Probleme mit dem Stoff, der wird verstanden, sondern Geschwindigkeit, Konzentration, wenig Interesse, Teilbereiche, die nicht funktioniren.

Wir reden von KINDERN, die halt nicht immer eine "DinA-6jahre-Schublade passen, wenn sie 6 Jahre alt sind"
.
Erste Gedanken sind ADS ADHS Wahrnehmunsstöhrungen.....
man schleppt das Kind zur Ergo, Logo. SPZ, KA, Psychologen....
Der Fokus wird so auf den "Fehler" gelenkt, und nicht auf die Fähigkeiten, aus denen man
(auch als Erwachsener) Kraft schöpfen kann. Dem Kind wird ständig vorgehalten, dass es etwas nicht kann (Besonders extrem find ichs immer bei der Rechtschreibung. Richtige Grammatik, guter Ausdruck und Leseverständnis, Fantasie für einen Aufsatz sind viel wichtiger, stattdessen wird immer an der Rechtschreibung rumgedocktert)
Da hätt ich auch keine Lust mehr auf Unterricht.
Schule (und Arbeit) macht Spaß, wenn man zu hören bekommt, was man schon kann, dass zb alle Aufgaben richtig sind, jtzt muss es halt nur noch schneller gehen. Oder das, in dem Satz richtig geschriebene schwierige Wort lobt, und über die Schreibweise der falsch geschriebenen zusammen lacht, oder anerkennend nickt, wenn das Kind mehr Ahnung über Regenwürmer hat, als man selbst.

Man stelle sich nur eine Sekretärin vor, die von ihrem Chef ständig zu hören bekommt, dass ihre englische Aussprache furchtbar ist, sie doch bitte Kurse und Fortbildungen machen soll und nie zu hören bekommt, dass ihre englisch geschriebenen Briefe fehlerfrei und gut formuliert sind. Motivierender ist doch ein "Meine englischen Briefe lasse ich am liebsten von ihnen schreiben, weil sie das am besten können. und wenn sie noch an der Aussprache feilen bin ich sehr zufrieden."

Wenn jetzt jemand sagt, das Leben ist nun mal so, später ist ein netter Chef Glückssache, glaub ich dass ein Erwachsener, der sich seiner Fähigkeiten bewusst ist anders durchs Leben geht, als einer, der immer nur vor seinen Fehlern Angst hat.

So, das musste ich mal loswerden.
Kila
mit einer fast 14järigen, (im Moment zu selbstbewusten) Tochter;-)
und einem 11 jährigen, der es trotz LRStörung auf die Realschule geschaft hat, weil er sich an seinem Wissen freut, und im letzten Aufstz eine !! 1 !!! hatte
#huepf

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Hallo,

ich schließe mich dem Bericht von Kila an und kann Euch gut verstehen.

Unser Sohn ist genau wie Euer Sohn und ist immer der letzte der mit seiner Arbeit beginnt. Auch er müßte jemanden neben sich sitzen haben, dann wäre alles supi. Er war schon immer etwas anders,...verträumter und bummeliger als andere und sieht auch gewissen Wichtigkeiten von Ordnung halten am Schreibtisch in der Schule nicht bzw. ist etwas unorganisiert. Unorganisiert stammt von unserem Psychiater. Nein, kein AD(H)S. Alles ausgeschlossen. Auch von Wahrnehmungsstörungen wollte dieser nichts wissen. Er sagte, daß man lieber auf das schauen soll, was unser Sohn super oder gar besser macht uns auf das was er kann. So machen wir es jetzt auch. Naja, der letzte Satz wenn ich ihn zur Schule bringe ist zwar, paß schön auf aber das wars dann auch.

Ist Dir auch alles keine Hilfe, ich weiß aber Du bzw. Ihr seid nicht alleine mit dem Problem und vielleicht hilft es ein wenig.

Wir versuchen es laufen zu lassen und hoffen auf einen Entwicklungsschub,...oft muß es ja einfach nur "Klick" machen, weißt Du, wie ich es meine. Wir haben noch über 1 Jahr Zeit, bis der Schulwechsel naht, versucht etwas entspannt zu sein. Ich würde ihn auf keinen Fall Wiederholen lassen, wenn es nicht wirklich nötig denn es ändert doch nichts. Und schon wieder zu einem SPZ? Was soll denn der schon sagen. Ja, natürlich ist er der richtige Ansprechpartner aber ich würde es mir eben überlegen und abwarten was der KiArzt sagt. Es haben eben nicht alle Kinder AD(H)S zum Leid vieler Eltern (!).
Es ist eben so. Wir haben keine Diagnose, ein ganz gesund entwickeltes Kind welches dennoch etwas unorganisiert ;-) ist, deshalb aber nicht gleich einer Therapie bedarf.

Dies kurz von mir.

Euch alles Liebe und viel Nerven und Erfolg für den Kleinen.

LG, Tina

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Hallo,

Du hast ja schon viele Antworten bekommen. Da wir ähnliche Probleme haben, schreibe ich hierzu mal was von uns.

Als mein Sohn in die Schule kam, hatte er eine sehr anstrengende Lehrerin. Er spielte den ganzen Tag mit seinen Unterrichtsmaterialien und schaute aus dem Fenster. Wir haben unseren Sohn nun auf einer anderen Schule und er geht richtig gerne dort hin und macht auch mit.

Unser Sohn ist wie dein Sohn nicht immer konzentriert und auch sehr langsam. Die Langsamkeit kann man nur durch regelmäßiges Üben, so wie ihr es ja bereits macht, beheben. Wir üben sehr viel mit unserem Sohn und man merkt, dass er auch schneller im Schreiben wird. Bei unserem Sohn liegt allerdings auch noch eine LRS vor, die es ihm in der Schule auch nicht leicht macht.

Ich würde mein Kind nicht in noch mehr Therapien unterbringen. Bei manchen Kindern platzt der Knoten einfach später. Eurer Sohn muss selbst einen Ergeiz entwickeln, er muss selbst sagen, ich möchte gut in der Schule sein. Mehr Druck wird zu weniger Ergebnissen führen.

Was bei uns im Moment sehr positiv ist, ist die Tatsache, dass die Schule einen Wochenplan eingeführt hat. Damit arbeiten nun schon viele Schulen. Auf dem Wochenplan stehen alle Aufgaben, die das Kind in der Woche zu bearbeiten hat, es gibt keine extra Hausaufgaben. Montags wird der Plan ausgeteilt und am nächsten Montag wieder eingesammelt. Wir können dadurch selbst einteilen, an welchem Tag unser Sohn welche Aufgaben bearbeitet und wir können auch mal einen Tag keine Hausaufgaben machen. Vielleicht wäre das eine gute Möglichkeit den Druck für deinen Jungen herauszunehmen. Man könnte darüber ja mal mit den Lehrern sprechen, ob sie so etwas einführen wollen.

Mach Dir keine Sorgen, dein Sohn wird es gut schaffen!

LG

Carola