Schulden - ich brauche Hilfe!

Guten Morgen Zusammen,

ich habe mir unter neuem Namen angemeldet um mein Problem hier anzubringen, denn ich schäme mich sehr dafür und da ich schon einige Jahre hier dabei bin und der Ein oder Andere mich kennt, ist es mir so lieber.

Ich bin 28 Jahre alt und hoch verschuldet.

Bisher konnt ich meine Situation irgendwie immer ganz gut verdängen, meine Bank hat es mir ganz leicht gemacht meinen Schuldenberg zu erhöhen, es war igendwie immer irgendwo noch ein Dispo oder ähnliches offen.

In den letzten Wochen sind meine Möglichkeiten dann irgendwie mehr und mehr geschrumpft und ich habe gemerkt, jetzt wirds schön langsam eng.

Heute Morgen unter der Dusche habe ich dann mal darüber nachdegdacht wie viele Schulden ich eigentlich habe, ich habe total den Überblick verlohren! Grob geschätzt komme ich auf etwa 20.000€!!!
Seit mir das jetzt bewusst ist, ist mir richtig schlecht. Ich will und MUSS da unbedingt raus, aber scheinbar kann ich einfach überhaupt nicht mit Geld umgehen!

Sicherlich, ich könnte jetzt irgendwelche ausreden suchen warum ich so viele Schulden habe, mein Exmann hat mir einen großen Berg hinterlassen, ich bin Alleinerziehend, hatte viel Pech mit meinem letzten Auto etc. pp.
Aber am Ende bin ich trotzdem selbst schuld, schließlich war ich vor etwa 2 Jahren auf einem richtig guten Weg, da waren meine Schulden maximal die Hälfte, eher weniger und ich hatte Pläne wie ich es schaffe den Restschulden aus meiner Ehe in den nächsten 2 Jahren abzubauen.
Tja... jetzt sind die 2 Jahr um und ich hab scheinbar so über meine Verhältnisse gelebt, dass es eben nun doppelt so viel ist.

Wie das kommen kann begreife ich nicht so richtig.

Ich verdiene wirklich gut und habe eine (für Bayern) wirklich sehr günstige Wohnung, fahre nicht überteuert in den Urlaub, Leiste mir nichts großartiges (dachte ich zumindest immer).

Das Einzige was ich mir wirklich ohne nachzudenken ankreiden muss ist dass ich mir im letzen 3/4 Jahr sehr viele Klamotten und Schuhe gekauft habe, ich habe seit dem einen neuen Job und wir haben wir Businessmode pflicht, die Vorgaben sind ziemlich streng und in meinem alten Job war das absolut nicht wichtig, ich hatte nicht mal einen einzigen Anzug.
Aber ich merke, jetzt such ich schon wieder ausreden.

Egal, Fakt ist, ich muss SOFORT die Notbremse ziehen!! Und mir ist bewusst geworden, dass ich das alleine nicht schaffe.

Darum wollte ich zum Schnuldnerberater, aber so ganz traue ich mich immer noch nicht anzurufen.

Kann mir bitte jemand den Kopf waschen? Mir vllt. Mut machen? Mir erklären was beim Schuldnerberater passiert?
Wenn der mir nämlich nur aufzählt dass ich mehr Ausgaben als Einnahmen habe, und mir keine Lösungsansätze zeigt, mir vllt. beim Umschulden oder so hilft, dann kann ich mir den Weg ja sparen!

Aber am schlimmsten ist für mich, dass meine Mutter von meiner Situation nichts weiß! Sie weiß ich habe Schulden, geht aber davon aus, dass das noch höchstens 6000€ sind, und alleine die Hälfte davon habe ich bei ihr.
Sie wäre bestimmt entäuscht von mir, würde trotzdem versuchen mir zu helfen und sie tut ja jetzt schon so viel für mich. Außerdem muss sie selbst noch ihr Haus fertig abbezahlen, mein Vater starb vor 2 Jahren, ich will ihr nicht schon wieder zusätzlich zur Last fallen!

danke fürs lesen
s.

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Der Schuldnerberater ist doch dafür Da, dass er Dir Lösungsansätze aufzeigt und Dich auch begleitet.

Vorher macht Ihr natürlich schon eine Aufstellung der gesamten Situation.

Aber wer soll dir helfen, wenn nicht er. Er verschafft sich mit Dir zusammen einen Überblick, ordnet das Chaos und geht mit Dir zusammen auf den neuen Weg.

Los - anrufen jetzt ;)

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Genau so! Und dann versuchst Du mal zu überlegen, wo Du tatsächlich Geld sparen könntest.

Du schreibst, Du fährst "nicht überteuert in Urlaub" - wie wärs z. B. mal mit gar nicht in Urlaub fahren, bis sich die finanzielle Situation wieder entspannt hat? ;-)

Alles Gute!

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"wie wärs z. B. mal mit gar nicht in Urlaub fahren, bis sich die finanzielle Situation wieder entspannt hat?"

Da hast Du auf jeden Fall recht! Auch das war sicherlich ein Fehler den ich in den letzen beiden Jahren gemacht habe weil ich meinem Sohn gerne auch einen Familienurlaub gönnen wollte.

Wir waren Pfingsten in Italien beim Zelten, der Urlaub hat mich "nur" 300€ für 10 Tage gekostet, trotzdem wäre es eigentlich gar nicht mehr drin gewesen.
Weil ich meiner Mutter nicht die Wahrheit über meine finanzielle Situation sagen wollte, habe ich den Urlaub nicht abgesagt, sie ist mit uns gekommen und hatte sich schon sehr lange darauf gefreut.

Nächstes Jahr wird es definitiv keinen Urlaub geben!

danke!

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Hallo

den ersten Schritt hast du doch schon mal getan, du hast eingesehen, das es so nicht weitergeht.

Ein Schuldnerberater ist eine gute Hilfe, diese Dienste bieten auch gemeinnützige Vereine an, wie z Bsp Caritas. Schämen oder Angst brauchst du nicht haben.

Du sollstest dir auch erstmal selber einen Überbilck deiner Finanzen schaffen.Auch wie hoch deine genaue Schuldenlast ist, und wer deine Gläubiger sind.
Dann erstelle einen Budgetplan. Schreibe dein monatlichen Einnahmen und setze die monatlich festen Ausgaben dagegen. Bei den Ausgaben nimm dir die Kontoauszüge der letzten 12 Monate und schaue welche festen Ausgaben angefallen sind auch die vierteljährlich oder jährlich Ausgaben.
Du siehst dann wieviel am Monatsende übrig bleibt. Dann hast du auch einen Überblick wieviel du an Tilgung leisten kannst.
Eine Umschuldung wäre eine gut Idee. Da der Dispo der teuerste Kredit ist. Voraussgestzt ist aber das man dann auch nicht wieder in Dispo rutscht.

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Hallo,

jetzt am Wochenende werde ich alle meine Unterlagen zusammen suchen und mir eine ordentliche Aufstellung über alle meine Ausgaben und auch meine Einnahmen machen!
Und dann mach ich gleich einen Termin mit der Schuldnerberatung aus, bei uns gibt es da scheinbar eh nur die Caritas die das macht, die Nummer hab ich mir schon aufgeschrieben.

Wenn meine Kollegin später mal nicht im Raum ist, werd ich vllt. schon heute anrufen um einen Termin für nächste Woche zu vereinbaren, ich muss nur noch ein wenig Mut sammeln.

"Eine Umschuldung wäre eine gut Idee. Da der Dispo der teuerste Kredit ist. Voraussgestzt ist aber das man dann auch nicht wieder in Dispo rutscht."

Genau das ist mir vor knapp 2 Jahren passiert, ich habe einen neuen Kredit aufgenommen um meinen Dispo abzulösen wegen der hohen Zinsen und nach und nach bin ich direkt wieder reingerutscht, jetzt hab ich den Salat!

Lieben Dank für Deinen Rat!

S.

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"Genau das ist mir vor knapp 2 Jahren passiert, ich habe einen neuen Kredit aufgenommen um meinen Dispo abzulösen wegen der hohen Zinsen und nach und nach bin ich direkt wieder reingerutscht, jetzt hab ich den Salat!"

Deswegen der Schuldenberater, den Du besuchen sollst. Nach der Analyse sollte er Dir sagen können, ob und wie man die bisherigen Kredite in z.B. einen neuen überführen kann; z.B. mit einer längeren Laufzeit, damit sie leichter abzuzahlen sind.

Das ist ja aber nur der initiale Schritt. Das eigentliche ist eine Veränderung bei Deinen Ausgaben. Haushaltsbuch oder sowas.

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1. Notbremse: Kleiderkaufstopp für 2012!
2. Erstelle anhand von mahnungen, Rechnungen etc. eine Liste, wem Du was schuldest
3. Überlege Dir, wieviel geld Du monatlich für das Abbezahlen der Schulden erübrigen kannst
4. Überlege, wo du noch sparen kannst (Auto? Versicherung? Handy?
5. Nimm Kontakt auf zu den Gläubigern und vereinbare Ratenzahlung
6. Versuche, einen Nebenjob zu finden

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#danke für Deine Tipps!

1. hab ich schon gemacht, das hat auch meine oberste Priorität!
2. und 3. das hab ich mir fürs WE vorgenommen. Ich möchte alle meine Unterlagen zusammen tragen, mir eine ordentliche Aufstellung über lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten machen. Schulden bei Versandhäusern, offene Rechnungen oder Mahnungen habe ich GsD nicht!
4. auch das ist ein guter Rat. Auto und Handy kann ich nicht sparen (Auto ist abgezahlt und Handykosten habe ich nur etwa 10€ im Monat) aber bei Versicherungen kann man bestimmt noch was machen, ich habe relativ viele Verträge für meine Altersvorsorge.
5. Ich habe eigentlich "nur" Bankschulden (unterschiedliche Kredite und Dispo) und meine Mutter, das wollte ich mit dem Schuldnerberater besprechen ob man da nicht was machen kann in Form von einer Umschuldung oder so.
6. Das wäre nur die aller, allerletzte Notlösung! Ich bin alleinerziehend, habe einen 4 Jährigen Sohn, der geht bereits jetzt 9-10h täglich in den Kindergarten, ich habe einen Vollzeit Job und komme dabei auf etwa 45 Wochenstunden, eine Betreuung für die Abendstunden oder das Wochenende fehlt mir und das möchte ich auch nicht, mein Sohn sieht mich unter der Woche eh nur höchstens 3h am Tag, da bleibt uns nur das Wochenende.
Ich verdiene eigentlich wirklich sehr gut, habe auch noch keine negativen Schufaeinträge, kann meine Gläubiger noch bedienen, es darf nur eben jetzt nichts mehr dazwischen kommen! Ich hoffe ich finde eine andere Möglichkeit als meinem Soh noch mehr Zeit mir mir zu nehmen!

Liebe Grüße
S.

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Hallo S.!

Ich war selbst kaufsüchtig und bin mittlerweile "clean".

Die Tips, die Du bekommen hast, sind gut und wichtig und auch richtig, aber das ist nur die eine Seite.

Wichtig ist, dass Du die Ursache angehst. Den Mangel in Dir, den Du durch Einkäufe füllen möchtest.

Es gibt gute Suchtberatungsstellen, die Du einfach so aufsuchen kannst, die Dir auch helfen, einen geeigneten Therapeuten zu finden und auch einen Schuldnerberater.

Denn der Schuldnerberater ist kein Psychologe, der ordnet mit Dir die Schuldenangelegenheiten, verhandelt mit Gläubigern usw.

Es ist Weg, der nicht leicht ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, auch mit Schmerz konfrontiert zu werden, aber würdest Du "nur" die Schulden abzahlen und nicht die Ursachen anschauen, glaube ich, dass Du auch wieder neue Schulden machen würdest. Das ist Dir ja auch passiert, Du merkst selbst, dass es schlimmer wird.

Außerdem kann man die Situation auch nicht dauerhaft wegdrängen, es ist immer im Hinterkopf, und man hat schon Angst, den Briefkasten zu öffnen wegen der Mahnungen oder einen neuen Kontoauszug zu ziehen usw.

Gerade als Verantwortung als Mutter solltest Du versuchen, mit Dir ins Reine zu kommen und Du wirst es auch schaffen.

Ich hatte - und es ist kein Tippfehler - in ca. 5 Jahren Kaufsucht 95 Gläubiger angesammelt, habe 3 Jahre nicht mal mehr die Post geöffnet. Aber irgendwann musste ich Farbe bekennen und bin sehr stolz, dass ich dieses Sch... Kaufen eingestellt habe (allerdings auch mit jahrelanger Therapie!).

Also, nur Mut, nicht verzagen!
Viele Grüße!
#winke

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Hallo allesbanane,

muss ja mal sagen,Hut ab,dass du hier so "Farbe bekennst" und offen schreibst,wie es Dir ergang.
Meine Schulden sind auch teilweise so entstanden,allerdings nicht so dramatisch wie bei dir.
Nach der Trennung von meinem ersten Mann war da auch so eine extreme Leere in mir,war mein Sohn dann im Kindergarten bin ich meist in die Läden oder ins Internet geflüchtet.
Dazu kommt ja,wie oben schon erwähnt wurde,dass die Banken es einem meist sehr leicht machen,Schulden zu machen. Dispo,Kreditkarten,usw.
Ich bin froh,dass ich den Absprung alleine geschafft habe,ich habe aber auch wieder einen lieben Mann,der mich von Anfang an unterstützt hat und mich auf den richtigen Weg geführt hat.

Alles Gute auch für Dich!
Sylvia

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Wow! Hut ab, dass Du das so hinbekommen hast!

LG
Kim