Vorweihnachtszauber mit 5jährigem

Hallo zusammen!

Ich liebe ja den Winter und die Vorweihnachtszeit. Ich mag auch gern basteln (alles, wofür ich wenig Kleber brauche ;-), also eher so Handarbeiten, einfache Faltungen, etc.), auf Weihnachtsmärkte gehen, etc. Dazu ist mir die christliche Komponente des Festes wichtig. Und alles Traditionelle, v.a. in der Küche, also werden bei uns vor Weihnachten noch Plätzchen gebacken, Leberknödel gemacht, etc.

Mein Sohn ist 5 und hilft natürlich fleißig mit, ob es nun drum geht, den Adventskranz zu binden oder Plätzchen zu backen. Nur, bis wir in "echter" Weihnachtsstimmung sind, ist Weihnachten fast rum. Das hat ein paar Gründe:

- Ich arbeite fast Vollzeit und grad vor Weihnachten ist bei uns viel los mit Elternabenden, -Sprechtagen, Weihnachtsfeier, etc.
- Dank Klimawandel oder was auch immer stellt sich Stimmung erst spät ein, bei 20° und Sonne brauch ich nicht Plätzchen backen.
- Ich hab erhöhte Ansprüche ;-). Ich erinnere mich an wunderbare Adventszeiten mit meiner Oma und Uroma. Da waren zwei Frauen daheim und hatten einfach "alle Hände voll zu tun" einen altmodischen Haushalt mit Garten usw. auf "Winter" zu polen. Da wurde im Herbst noch eingekocht, dann die Allerheiligen-Kränze gemacht, das Grab geschmückt, dann gings weiter mit Holzarbeit und dazwischen haben wir Plätzchen gebacken, Bayern 1 gehört ;-), Oma hat abends gebastelt und wir durften tagsüber die "einfachen" Arbeiten dran erledigen. Auch mit meiner Mutter wurde gebastelt, teils waren da noch Frauen aus dem Dorf da und man machte gemeinsam was. Klar, wir machen das auch heute noch - vllt. bis auf die Holzarbeit - aber irgendwie geht halt alles so "nebenher".

- Wir sind insgesamt 4 Familien, für die die Plätzchen "hergestellt" werden. Da geht also schon ganz schön was "auf". Oma kann nicht mehr so wie sie will und zu ihrer Entlastung kommt mein Bruder mal zu mir und wir backen dann gleich mal einige Sorten. Das ist schon schön, aber den Kleinen "verräumen" wir da irgendwann, weil es ihm zu lang wird.

Ach Mensch, wahrscheinlich verkläre ich einfach die Vergangenheit. Aber ich würde meinem Kleinen so gerne auch so eine richtig zauberhafte Adventszeit bieten.

Habt ihr Ideen, was man machen kann? Was schön "entschleunigtes", was aber der ganzen Familie Freude macht.

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Ich würde als einen Bestandteil erstmal aufhören, 4 Familien mit Plätzchen zu "versorgen". Das kann man machen, wenn man ganz viel Zeit hat und ein Backfan ist. Aber wenn man sich die Zeit dazu klauen muss, ist das absolut der falsche Weg.
Ich bin zwar zuhause, habe aber einen Riesenhaushalt mit großem Haus, Garten und meine schon recht alten Eltern, die hilfsbedürftig sind zu stemmen. Von daher bleiben für diese schönen Dinge auch oft nur die Abendstunden.
Wir backen daher immer punktuell, wenn wir wirklich Zeit und Lust dazu haben, dann schallern Rolf Zuckowski, Rudolf und Hilary Duff nacheinander durch die Küche, meine beiden Töchter 8 und 16 singen mehr laut als schön mit und manchmal schneien auch noch meine erwachsenen Nichten rein und machen mit. Und wir backen immer das, worauf wir Lust haben bzw. was die Mädels gern mögen, nicht so sehr mit dem Anspruch darauf, dass wir das weitergeben. Da bei uns immer recht viele Freunde/Freundinnen meiner Töchter ein und ausgehen und wir oft nachmittags mit Oma und Opa ganz zwanglos eine Tasse Kaffee trinken, sind die auch so immer ganz flott weg...
Also mehr die Qualität (also die des Herstellens....) als Quantität.
Und was meine beiden im Alter deines Sohnes geliebt haben, war, dass ich ihnen jeden Abend aus einem dieser Adventkalenderbücher etwas vorgelesen haben. Kerze an, gemütlich in den Sessel in den Erker gesetzt und los gings. Da hatten wir auch oft die Bücher, bei denen ein Bogen Fensterbilder dabei lag, so dass man jeden Tag ein Element ans Fenster klebte und so bis Weihnachten eine ganze Landschaft entstand...das war immer unser täglicher Adventsmoment.
Eine andere Tradition hat sich unsere Große selbst geschaffen, sie schaut immer sonntags um 17.00 das Adventssingen auf WDR, mit Vorliebe bei meinen Eltern unten. Eigentlich so gar nix für eine taffe 16-jährige, aber für sie eine Erinnerung an früher, als sie klein war und das mit Oma und Opa geguckt hat....
So entstehen mit Kindern nach und nach neue Traditionen, die die alten, die heute oft so nicht mehr machbar sind ablösen. Schön, wenn man den Kindern dann von den alten erzählen kann!!!
LG

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Was ich so schade finde, ist, dass ihr immer alles, was "Stress" macht, abschaffen wollt. Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich es schlimm finde, für 4 Familien Plätzchen zu backen? Es ist halt nicht die Familienaktion mit meinem 5jährigen, sondern eher "Power-Backen mit Bruder", aber auch sehr nett ;-). Für mich "muss" es eben sein. Die 4 Familien sind:

-Meine Großeltern. Da hat eben immer die Oma für alle gebacken, wie ich schon beschrieben hab. Sie ist jetzt 84, macht sich selber nicht so viel aus Plätzchen, aber der Opa. Sie backt immer noch fleißig, schafft aber einfach nicht mehr alles. Soll ich ihr jetzt sagen: "Du hast uns zwar jahrzehntelang versorgt, aber auf deine alten Tage hast du halt jetzt Pech gehabt?" Nee, dann verzichte ich lieber auf Vorweihnachtsgedudel und back am Fließband, ehrlich. Da geht mir die Oma vor!
-Meine Eltern. Nun, meine Mama arbeitet voll und kann das auch nicht wirklich. Sie ist eben keine Hausfrau. Mein Vater hatte letztes Jahr Krebs und konnte kein einziges Plätzchen essen. Er liebt sie aber sehr. Es ist mir eine riesige Freude, ihm welche zu machen und v.a. dass er sie wieder essen kann.
-Wir. Nun denn.
-Mein Bruder und seine Freundin - aber die werden eben zum helfen verdonnert.

Trotzdem danke für deinen Kommentar. Aber wahrscheinlich steh ich mit meinem Versuch, es allen irgendwie schön zu bereiten, wieder mal ziemlich wie das Dummchen da. Schade. Für mich ist da meine Oma immer noch ein Vorbild. Sie hat die Wochen vor Weihnachten gewerkt um es den anderen schön zu machen. Und sie hat es genossen! Ich würde es auch genießen. Ich brauch gar nicht so viel Zeit für mich allein bzw. gerade Weihnachten seh ich mich halt auch mal als "MAMA", die die Familie verwöhnt. Es ist eh viel zu wenig Zeit dafür übers Jahr, ich bin halt keine Helikopter-Vollblut-Übermami. Und Lego spielen oder im Sandkasten sitzen ist gar nicht so mein Ding. Deshalb fände ich es schön, den Kleinen mit Dingen, die uns beiden (oder auch uns dreien), zu "ködern".

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Oh,sorry, da hab ich das wohl falsch verstanden. Gerade der Teil, wo du aufzählst, warum die Weihnachtsstimmung bei dir erst so spät aufkommt, hörte sich schon so an, dass du Zeitprobleme hättest (Vollzeit, Elternsprechtage....).
Auch wie du beschreibst, dass du, weil es eben viele, viele Plätzchen sind, deinen Sohn "verräumst", hörte sich nicht nach entspannter Backaktion an.
Alles stressige wegzuräumen ist bestimmt nicht mein Ding. Ich bin in unserer Familie für alle der "Mama-Pol", was nicht unstressig ist, mir aber Freude macht. Nur, wenn ich merke, dass ich und auch die Menschen um mich herum das zwar gut gedachte, aber einfach etwas "zuviel" nicht mehr geniessen können, dann stoppe ich runter und reduziere z.B. die Plätzchenmenge.
So hatte ich dich verstanden, dass du es zwar gerne machst, dir aber bei allem die richtige Stimmung fehlt, da s.o. wenig Zeit und viel vorgenommen!
Aber egal, jeder wie er will!
LG

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Hallo, ich glaube Du machst Dir zuviel Gedanken. Glaubst Du, Deine Großeltern haben sich Gedanken darüber gemacht, ob die Weihnachtszeit einen Zauber für Dich hatte. Ich denke nicht, die Generation hat halt einfach die Jahreszeiten und das Kirchenjahr intentsiv gelebt.

Ich denke, für Deinen Sohn ist es genauso richtig und gut, wie Du es machst mit Deinen Möglichkeiten. Ich glaube nicht, dass Kinder hier sehr anspruchsvoll sind, sie genießen das, was man ihnen bietet.

Meine Mutter z. B. ist in der Vorkriegszeit und im Krieg groß geworden. Da gab es wirklich fast nichts. Aber trotzdem hat sie von diesen Weihnachtszeiten geschwärmt.

Viele Grüße

Leah

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Ja, du hast schon recht. Aber für mich ist es ja auch ein Stück Vorfreude, wenn ich mir jetzt im Oktober überlege, was wir im Herbst und in der Vorweihnachtszeit machen könnten.

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Ich habe gerade gestern meinem Mann einen Brief gezeigt, den das Christkind mir geschickt hat als ich ungefähr genauso alt war wie dein Sohn. In schönster Schreibschrift, mit Aufklebern und goldenem Lackstift.
Darin stand was ich nicht so schön mache, wie zuhören und aufräumen, und was ich sehr schön mache, mich um meine kleine Schwester kümmern...

Was sich das Christkind erhofft von mir und was es mir wünscht.
Meine Mutter hat sich sehr viel Mühe gegeben und diese Dinge haben mir die Zeit so kostbar gemacht. Deswegen liebe ich sie wahrscheinlich genauso wie du.

Ansonsten eig wie du es beschrieben hast:
Viel basteln, mit Weihnachtsmusik, schneespaziergänge wenn möglich, Plätzchen backen... Und und und.

Ich wünsche euch ne schönes weihnachtszeit

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Hi, ich kann dir mal aufschreiben, was wir so in der Vorweihnachtszeit machen:

- Samstag vor dem ersten Advent binden wir mit einer anderen Familie zusammen die Adventskränze und dekorieren sie
- Anschließend gehen wir zum "Lichter-Fest" unserer Familie. Mein Onkel dekoriert (nicht amerikanische-kischig :-)) seit Jahrzehnten das Haus und den großen Vorgarten. Das "Licht" wir immer am Samstag vor dem 1.Advent angemacht. Dabei gibt es Plätzchen, Glühwein, Kakao und Stockbrot. Nicht nur die Familie kommt, auch Bekannte oder sogar bis dahin Fremde. Echt toll jedes Mal.
- Dann gehen wir auf einen sehr kleinen Weihnachtsmarkt hier im Ort. Dort wird seit Jahren einen Tannenbaum-Schmück-Wettbewerb gemacht. Meine Tochter nimmt mit ihrem Kindergarten immer teil. Auf dem Markt wird dann lecker gegessen und die Kinder können den Nikolaus besuchen. Sie können ihm ein Bild in seiner "Werkstatt" malen oder Wunschzettel abgeben oder einfach nur mit ihm reden. Ein kleines Nikolaus-Säckchen mit Süßem bekommen die Kids auch.
- Am Nikolaustag gehen wir immer mit der ganzen Familie (also auch Oma + Opa, Tante etc.) lecker essen. Währenddessen "wichteln" wir Erwachsene. Jeder zieht also einen bestimmten Namen und weiß dann, wen er beschenken "muss".
- wir gehen auf eine Tannenbaumschonung in der Nähe, suchen unseren Baum aus und schlagen ihn selber
- wir besuchen ein Puppentheater mit Weihnachtlichem Stück
- wir gucken uns die Steiff-Schaufenster in der Großstadt an (das haben ich als Kind schon gemacht)

Ansonsten halt Plätzchen backen, Rumkugeln und gebrannte Mandeln selber machen, Bratapfel machen, einen Weihnachtsfilm zusammen gucken, lange Spaziergänge, Adventsgeschichten (diese Art Kalender, wo man jeden tag einen der 24 teile der Geschichte vorliest), und wenn Schnee liegt ... raus und Schlittenfahren, Schneeengel machen, Schneeballschlacht uvm.

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hi. zum.Thema Plätzchen backen: ich arbeite auch 5 Tage die wo und habe 2 Kleinkinder 1 und fast 5. ich nehme mirre dafür 2 Tage Urlaub. da backe ich das grobe. und am we mit dem großen dann nur nicht ganz kleine mengen und nur noch die die er möchte. vielleicht ist das auch eine Option für dich. LG

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<<<Ach Mensch, wahrscheinlich verkläre ich einfach die Vergangenheit. Aber ich würde meinem Kleinen so gerne auch so eine richtig zauberhafte Adventszeit bieten.>>>

Ich glaube, die bereitest du ihm schon. Er sieht ja, was für Arbeit und Zeit dran hängt und auch Spaß.

Bei uns ist es in etwa genauso. Wir gehen beide arbeiten, Elternabend, Weihnachtsfeier und vorher noch Plätzchen backen mit den Schulkinder, vielleicht noch einige Arzttermine. Beim Dekorieren bzw. Plätzchen backen zuhause versuche ich möglichst alle mit einzuspannen und Spaß dran zu haben. Gelingt mir meistens. Und ich verteile das dann über einige Tage, nicht alles auf einmal. Unser jüngster ist sieben und mittlerweile hat er mehr Ausdauer beim Backen. Aber ich versuche so wenig wie möglich Stress mit reinzubringen. Wir backen hauptsächlich nur für uns. Und wir machen es nur in der engsten Familie. Feiern tun wir dann größer. Und meistens sitzen wir abends bei einer Tasse Tee und lassen den Tag ausklingen. Am Wochenende eher ausgedehnt und in der Woche begrenzt.

LG

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Hallo,

ich habe angefangen, die Kekse VOR der Adventszeit zu basteln, weil ich den Advent nämlich MIT Keksen genießen möchte und kein Bock auf die Arbeit während der Adventszeit habe. Muss dazu sagen, dass unser Großer Mitte Dezember noch Geburtstag hat und da natürlich auch wieder Kuchen gebacken wird.. und Muffins für die Schule. Dazu kam, dass bei beiden Kids Plätzchen in der Schule gebacken wurden und ich da immer geholfen habe.. und anschließend zu Hause kaum noch Lust drauf hatte. Deshalb backe ich nun jedes Jahr, sobald St. Martin vorbei ist!

Bis zum Advent sind die meisten Kekse dann fertig und halten auch locker.. das wird ja nicht so schnell schlecht in den richtigen Dosen.

Den ein oder anderen Teig mach ich dann den Kindern, damit sie nochmal in der Adventszeit Ausstechkekse oder so machen können oder sie machen ein Lebkuchenhäuschen.

Genauso die Deko.. ich plane das alles, bevor der Advent beginnt und nicht erst 1-2 Tage vorher. ich überlege jetzt schon genau, welchen Raum ich wie schmücken möchte, was dieses Jahr an die Zimmerfenster kommt usw. Bis zum 1. Advent ist das Haus komplett geschmückt und fertig, so das wir uns ganz auf die Weihnachtszeit konzentrieren können.. Weihnachtsmarkt, Geschichten... Musik.. Geschenke basteln usw.

lg

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*Kekse backen... nicht basteln #rofl

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Wir backen auch immer vor Advent, aber halten tun die Plätzchen nicht so lang. Das liegt aber nicht an den Dosen :-p. Sie werden wohl von Mäusen gefressen??? #schein