Schädel Hirn Trauma, künstliches Koma

Ich hoffe mir kann jemand was dazu sagen. Mich verlässt grade der Mut :-(
Mein Bruder ist vor über 2 Wochen auf der Treppe gefallen, vielleicht 6 Stufen. Aber so blöd mit dem Kopf aufgeschlagen dass er sofort bewusstlos war. Im Krankenhaus sofort künstliches Koma, der Hirndruck war nach einer Woche noch zu hoch und ist nochmal angestiegen, also haben sie ihm die Schädeldecke entfernt. Anfang der Woche hat man die Narkose reduziert und seit Mittwoch sogar ganz weg genommen. Er hat auch schnell Reaktionen gezeigt, aber seit Donnerstag passiert nicht mehr viel. Er bewegt sich zwischendurch mal am ganzen Körper, kann einen Arm auch leicht heben. Aber die Augen bleiben zu und reagieren kann er auch nicht. Man hört von den Ärzten echt alles, je nach dem mit wem man spricht. "Das kann dauern, das ist normal" "er macht super Fortschritte" oder auch "ja wir müssen mal gucken ob noch mehr Reaktionen kommen oder ob es so bleibt". Das Herz hat zwischendurch auch etwas schlapp gemacht und man vermutete eine Schädigung am Stammhirn. Klar jedes Schädel Hirn Trauma ist anders, jeder Patient ist anders. Mein Bruder ist 23, er wird nächsten Dienstag 24... Ich glaube an ihn dass er wieder zu uns zurück kommt aber ich habe so Angst weil für mich nicht mehr Reaktionen zu sehen sind. Ist das alles normal? Oder müsste stetig eine Verbesserung statt finden? Fühle mich grade nur leer und möchte was tun aber kann nicht

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Hallo Purzelchen,

es tut mir so leid, was deinem Bruder passiert ist.

Mein bester Freund kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben, seine Freundin lag einen Monat im künstlichen Koma. Seit einem Monat ist die Narkose weg und sie zeigt immer noch keinerlei Reaktionen. Überhaupt nichts. Wir sind so langsam mit den Nerven mehr als am Ende. Die Ärzte jedoch sagen, dass alles passieren kann, sie auch wieder vollkommen gesund wird.

Dir und uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten und das beste zu hoffen.

Viel Kraft für dich und alles Gute für deinen Bruder.

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Danke für deine Antwort. Tut mir auch leid für euch. Dann scheint so etwas ja wirklich einfach nur sehr lange zu dauern. Es war nur so mein Bruder brauchte unheimlich viel Narkose weil er immer Anstalten gemacht hat wach zu werden. Daher waren wir vielleicht auch zu euphorisch dass er schnell wieder da ist. Uns ist auch klar dass wir einfach warten müssen und dass immer alles passieren kann und möglich ist.

Dann warten wir alle gemeinsam... Mehr können wir nicht tun

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Es hört sich doch eigentlich gut an, dass er mehr Narkosemittel brauchte, weil er aufwachen wollte. Da sieht man den Kampfgeist.

Drücke dir und deiner Familie die Daumen. Kannst mich gerne auf dem laufenden halten.

Es ist so schlimm, jeden Tag zu hoffen und zu warten, ob sich etwas tut.

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Hallo,

Das tut mir soooo leid. Bei Schädel-Hirntraumen ist das, so viel ich weiß, wirklich schwierig mit der Prognose.
Eine Geschichte zum Mutmachen:
Unsere Nachbarin hatte eine schwere Hirnblutung, war erst mal richtig ins Koma gefallen, nach Monaten erwacht, konnte aber wirklich nichts, nicht mal schlucken.
Heute arbeitet sie wieder, hat keine wirklichen Beeinträchtigungen mehr.
Hat insgesamt aber bestimmt 2 Jahre gedauert.

Dein Bruder ist noch jung, das ist bestimmt in Sachen Regenaration von Vorteil.

Ich hoffe für euch mit.

#winke Die Alltagsprinzessin

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Danke für die Geschichte

Ja ich hoffe so sehr dass alles wird wie früher. Oder zumindest ähnlich

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hi,

ich hatte vor 5 jahren eine schwere hirnblutung und lag 2 wochen im künstl. koma. danach brauchte ich ca. noch 2 wochen, bis ich richtig wach war--davor hatte ich immer kurze wachphasen, die aber irgendwie keiner richtig mitbekommen hat, da ich meine augen nicht öffnen konnte. sprechen konnte ich auch nicht, da wussten die ärzte natürlich anfangs nicht, ob ich jetzt nur noch brei im kopf habe (die blutung hat ca. 1/3 meines hirns zerstört) oder ob ich halt eine aphasie habe. nicken und den kopf schütteln konnte ich auch nicht, aber per händedruck konnte ich mich gottlob verständigen.
dein bruder ist noch sehr jung, umso jünger das hirn, umso besser verknüpfen sich die synapsen wieder. alles gute für deinen bruder!!

lg

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Darf ich fragen, wie das für Dich war? Hast Du alles mitbekommen was um Dich rum passierte?

Geht es Dir heute wieder gut?

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hi,

ich habe alles gehört und konnte auch fühlen, z.b. habe ich gefroren, als ich gewaschen wurde. ich hatte zu dem zeitpunkt auch keine angst, war aber wütend, dass ich mich nicht äußern konnte (die ärzte haben die fatale angewohnheiten alles am krankenbett zu besprechen und es war erschütternd, was dort meinem mann erzählt wurde: ihre frau wird wahrscheinlich nie wieder aufwachen und wenn, dann wird sie ein schwerstpflegefall bleiben). die nächsten wochen waren dann schon schrecklicher, ich hatte ständig todesangst, wusste nicht wer ich bin und wurde von halluzinationen geplagt (morphium sei dank).
aber das liegt gottlob alles weit hinter mir! außer einem hinken (ich kann draußen nur mit stock laufen) und einem gelähmten arm+hand ist nichts übrig geblieben. ich brauche absolut keine hilfe im alltag und kann mich auch um die 3 jungs kümmern--nur, dass ich kein auto mehr fahren kann ist doof, vor allem weil wir auf dem dorf wohnen. also bleibt kinder kutschieren und einkaufen an meinem mann hängen. außerdem bin ich in pension, kann also meinen traumberuf (polizistin) nicht mehr ausüben. aber gibt schlimmeres.

lg

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Das tut mir sehr leid und ich drücke Euch die Daumen.

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Dankeschön

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Meine Mutter lag vor 3 Jahren nach einem perforierten Aneurysma im künstlichen Koma. Nachem die Medikamente für den kümstlichen Koma abgesetzt wurden hat es Wochen gedauert bis sie Reaktionen gezeigt hat. Die Ärzte haben uns auch immer wiedér gesagt, alles läuft gut, das braucht Zeit und ich habe oft daran gezweifelt.

Irgendwann ging es dann plötzlich in großen Schritten aufwärts.

Nicht die Hoffnung verlieren!

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Danke, ja ich war total am zweifeln, erst 2 Tage so große Schritte und jetzt steht es irgendwie still. Aber vielleicht darf ich nicht zu viel erwarten.

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Nicht aus eigener Erfahrung, aber durch einen guten Bekannten, der in einer Reha-Einrichtung für Schädel-Hirn-Patienten (auch Wachkoma) arbeitet, weiß ich, dass Du die Hoffnung noch lange nicht aufgeben musst.
Dein Bruder ist jung und bisher gesund, vielleicht auch sportlich und fit.
Nach 2 Wochen ist noch alles "drin" - und seit Donnerstag ist noch keine Zeit. Das Gehirn braucht Zeit, um etwaige Schädigungen durch den erhöhten Druck auszugleichen.
Bekommt er Physio und/oder irgendeine Art Therapie oder lassen sie ihn einfach nur liegen? Das wäre nicht gut.
Denn auch Schlaganfallpatienten nach Hirnblutung werden schnellstens wieder stimuliert und therapiert - ich vergleiche das mal, weil es ähnliche Folgen im Gehirn haben kann.

Ich würde die Ärzte auch klipp und klar auffordern, NICHT am Krankenbett irgendwelche schlechten Prognosen abzugeben, denn sie wissen nicht, was Dein Bruder hört. Da hab ich schon allerhand mitbekommen, was die Patienten hinterher dann wussten - z.B. nach schweren Schlaganfällen.
Rede mit Deinem Bruder, spiele ihm seine Musik vor - wenn es nicht hilft, schaden kann es nicht - aber tut was. Einfach nur liegenlassen ist am wenigsten hilfreich. Leider hat das Personal in den Krankenhäusern hinten und vorne keine Zeit, da muss man hinterher sein - oder auch selber tätig werden.
Ich wünsche euch - vor allen Dingen Deinem Bruder - alles alles Gute.
Liebe Grüße von Moni

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Wir sind viel da und reden mit ihm. Auch die Familie von der Patientin neben ihm sagen ihm als erstes immer hallo und tschüss wenn sie gehen. Es kommt wohl morgens eine Physiotherapeutin die schon mal arme und Beine bewegt. Die Schwestern und Pfleger sind zum Glück alle sehr nett da und sobald sie was bei ihm machen reden sie erst mit ihm und erklären was sie tun damit er Bescheid weiß.

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Das ist gut so. Man weiß ja nicht, was er hört - und spürt - und evtl. sonst Ängste hat, was man an ihm macht.
LG Moni