Depression? Schwieriger Mann, der alles immer negativ sieht

Hallo,
mein Mann hat Existenzängste, obwohl wir finanziell sehr gut gestellt sind, er "ausgesorgt" hat...
Mein Mann glaubt bei jeder Krankheit, es sei "das Ende"....
Aktuell ist er nonstop schlecht gelaunt wegen eines Blechschadens am Wagen, den er nicht verursacht hat aber die Gegenseite beschuldigt ihn.

Nun soll ich für ihn alles regeln, soll Formulare ausfüllen usw...und ich habe das so gut ich kann gemacht aber ehrlich gesagt, seinen Namen reinschreiben kann er doch selber?
Ist ja nicht so, dass ich selber keine Sachen zu erledigen hätte.

Ich kann es gar nicht richtig beschreiben: Er ist einfach immer schlecht gelaunt, macht sich Sorgen, faucht mich an, wenn ich das nicht verstehen kann.

Heute bin ich seiner Aussage nach "nur laut, so hart, verstehe ihn nicht...."

Wenn ich ihm ganz lieb versuche zu sagen, dass ich so nicht weiter machen kann, dass ich nicht seine Therapeutin sein kann und er sich Hilfe holen muss, rastet er komplett aus.

Wenn ich das alles Freunden erzähle, können die das nicht glauben und sind mit mir alle einer Meinung, dass er Hilfe braucht und sein Verhalten absolut unnormal ist.

Hat jemand einen Rat?

Bin grade richtig traurig, auch sauer.
P.S. Stress auf Arbeit oder so hat er nicht, und unsere Kinder sind auch unproblematisch. Unser Leben könnte so schön sein, wenn er nicht diese Ängste hätte.

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Hallo.

>>> Nun soll ich für ihn alles regeln, soll Formulare ausfüllen usw...und ich habe das so gut ich kann gemacht <<<

Warum?

LG

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"Weil du mich bitte einmal einfach unterstützen kannst, du weißt, dass mich das so aufregt, bitte mach du das für mich, ich schaffe das einfach nicht"...

Sagt einer, der zehn Jahre lang eine große, erfolgreiche Firma geleitet hat....

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>>> Sagt einer, der zehn Jahre lang eine große, erfolgreiche Firma geleitet hat.... <<<

Und mit diesen Worten hättest Du ihm das Formblatt zurückgeben können ;-)

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Hi,

bei uns ist das oftmals ähnlich.
Mein Mann ist selbständig und stresst sich im Vorfeld immer schon total bevor die Dinge überhaupt relevant sind und sieht alles negativ.
Wenn ich ihm dann versuche eine positive Sichtweise zu vermitteln, wirft er mir vor ich sei "unbekümmert" und verantwortungslos und hätte ja üüüüberhaupt keine Ahnung ( wir arbeiten gemeinsam im selben Beruf, also kann das schon mal nicht stimmen).

;-)

Mir legt er auch ab und zu mal so Dinge auf, die er genauso gut selbst machen könnte, ihn aber in gewisser Weise überfordern oder weil er meint ich müsse mal "lernen" wie das Leben so läuft.#rofl

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Oh mann, das klingt ja wirklich ähnlich!
Mein Mann hat mittlerweile ab und zu zwar das Problem erkannt (nämlich, dass er extrem negativ ist und das eine destruktive Art ist, die einen nicht weiterbringt), aber heute Abend zB hat er mir wieder total viel vorgeworfen, dass ich ihn eben nicht verstehe und nicht richtig unterstütze usw....
Mich nervt das so extrem...wenn ich zB für ihn bei irgendwelchen Behörden Dinge erfragen soll und dann doof da stehe, weil ich die Details (die nur er kennt) nicht beantworten kann . Toll ist auch, wenn ich zB das Auto zur Reparatur bringen soll und dann regt er sich auf, weil ich nicht richtig verhandelt habe...soll er das doch bitte selber machen?

Meinen Kram erledige ich ja auch selber....
Naja, er hat sich etwas beruhigt jetzt, aber mich ärgert das einfach immer, dass ich immer stark und positiv sein muss und seine Launen ertragen muss. Wenn ich mich mal aufrege bin ich verständnislos und eine Zicke, Furie blablabla.
P.S. Ist ein guter Mann, guter Papa, alles gut sonst.

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<<<<Mir legt er auch ab und zu mal so Dinge auf, die er genauso gut selbst machen könnte, ihn aber in gewisser Weise überfordern oder weil er meint ich müsse mal "lernen" wie das Leben so läuft.#rofl<<<

Überheblich und faul.Das würde ich mir nicht sagen lassen.
Ganz schöne Schieflage bei euch. Wenn du weißt in welcher Weise diese Dinge ihn überfordern, dann sag das doch einfach.

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Klingt nach Burnout, finde ich! Vielleicht gepaart mit Midlifecrises...
Ich mag solche Bezeichnungen eigentlich nicht, aber irgendwie scheint er ja momentan generell überfordert, unzufrieden und dabei etwas selbstmitleidig zu sein.
Hat erein Hobby? Treibt er Sport? Ist er irgendwie aktiv? Oder versackt er in seinem Selbstmitleid und Frust?

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Leider sehe ich mich sowohl privaten, familiären Umfeld, als auch bei der Arbeit immer wieder mit so negativen Energieräubern, oft mit dem Hintergrund einer psychischen Erkrankung, konfrontiert.
Ich habe im Laufe meines Lebens gelernt, mich rigoros abzugrenzen: wessen einziger Beitrag an sein eigenes "Elend" ist, andere mit runter zu ziehen, anderen Schuld an ihrer Situation einzureden, der darf das sehr gerne tun. Aber komplett ohne mich.

Wer jedoch Einsicht erlangt, nach Kräften bemüht ist oder zumindest fachliche, bei Bedarf medikamentöse Hilfe annimmt, da bin ich gerne bereit den Weg gemeinsam zu gehen, jederzeit.

So wie du das Verhalten deines Mannes beschreibst, würde ich ihm sehr sachlich meine Beobachtungen, meine Wahrnehmung der Situation, mein Befinden beschreiben, meine Rolle die ich bereit bin künftig zu übernehmen in dem Gefüge und unter welchen Voraussetzungen.
Zumindest ich wäre dann vorerst mal gänzlich aus der Nummer raus, ich lasse mir nämlich nicht meine gesamte Lebensenergie rauben UND lasse mich zudem keinesfalls respektlos behandeln.
Solange der Partner das Verhalten mitträgt, ist mit einer Einsicht nicht zu rechnen, geschweige denn mit einer Veränderung der Situation.