Zusammenziehen - wie einigen?

Hallo!

Ich bin ja froh, dass ich dieses Problem nicht habe ... ich frage nur mal interessehalber, wie andere das sehen würden:

Es geht um den Freund meines Mannes. Er wohnt im Haus seiner Eltern im OG. Macht derzeit alles neu. Zahlt nur Nebenkosten.
Seine Freundin (seit fast 2 Jahren) wohnt in einem anderen Ort zur Miete (ca. 700 €).

Nun sprechen sie natürlich schon länger über das Zusammenziehen und auch über Heirat. Er möchte gern, dass sie zu ihm zieht, groß genug wäre die Wohnung und sie soll sich dann nur an den Nebenkosten beteiligen.
Sie würde gern was gemeinsames neues suchen, weil sie sich in der Wohnung nicht richtig wohl fühlen würde weil es nie "ihrs" wäre ...
Keine Ahnung warum, sie ist ja jetzt auch ständig dort ...

Tja, jetzt haben sie natürlich ständig Zoff, weil keiner der beiden nachgeben will. Er will verständlicherweise nicht umziehen, weil er ja günstig wohnt und gerade alles neu ist.
Sie würde lieber gleich bauen. Aber er möchte gern erstmal "richtig" zusammen wohnen und nicht sporadisch wie bisher.

Ich bin da aber ganz seiner Meinung, dass das absoluter Quatsch wäre, wenn er aus dem Haus (das er ja irgendwann erbt) auszieht.

Wenn das so weitergeht, befürchten wir, wird es wohl auf eine Trennung hinauslaufen, was sehr schade wäre wg. sowas.

Wie seht ihr die Sache? Was würdet ihr tun?
Vielleicht gibt es ja noch eine Einigung, auf die wir alle noch nicht gekommen sind ...

Danke und LG

36

Ich bin der Meinung, dass sie vielleicht vorerst dort mit einziehen sollte, damit die beiden sich im Alltag prüfen können.
Vielleicht klappt das auf Dauer ja gar nicht.

Never ever würde ich nach 2 Jahren Partnerschaft bauen. Und schon gar nicht, wenn ich noch nie mit meinem Partner dauerhaft zusammen gelebt habe.

Mieten könnt man sich gemeinsam etwas, aber ich verstehe, dass er das nicht möchte, weil er ja eine kostengünstige Wohnung hat.

1

>>>Ich bin da aber ganz seiner Meinung, dass das absoluter Quatsch wäre, wenn er aus dem Haus (das er ja irgendwann erbt) auszieht.<<<

Wie alt sind die Beteiligten?

Wie lange hast du bei deinen Eltern gewohnt?

3

Sie ist 30, er 34.
Ich bin etwas älter als er und mit 21 zu meinem Freund (inzwischen Ehemann) in das Haus seiner Eltern (eigene Wohnung) gezogen #aha

13

Naja, das ist kein Alter, um auf ein Erbe zu warten.

Wenn du nie den Wunsch hattest, dir etwas mit deinem Mann zusammen aufzubauen und für euch zu sein, kannst du nicht automatisch davon ausgehen, dass andere Leute das auch so sehen.
Im Grunde hast du nie die Situation gehabt, "Herrin" in deinen vier Wänden zu sein, ist ja ok, wenn du nie das Bedürfnis hattest.
Aber das gibt dir nicht das Recht, es als "Quatsch" zu bezeichnen, wenn jemand nicht so handelt wie dein Mann und du.
Für viele Menschen ist die Unabhängikeit mehr mehr wert, als nur darauf zu achten, möglichst mietfrei zu wohnen.

weitere Kommentare laden
2

Hallo.

Da ich never ever mit ins Haus der Schwiegereltern einziehen würde, bin ich auf der Seite der Frau ... ich kann auch nachvollziehen, dass sie mit ihm etwas gemeinsames aufbauen möchte und nicht irgendwo leben will, wo es ihr nicht so richtig gefällt, bis die Bude mal endlich Schwiegereltern-frei ist ...

... und dass sie jetzt im Moment immer da ist, liegt wohl daran, dass er da eben im Moment wohnt ... nichtsdestotrotz steht es ihr zu, sich auf diese Wohnung nicht langfristig festlegen zu wollen.

LG

4

Im Grunde kann ich sie ja auch verstehen, aber es wäre doch nun wirklich Quatsch, wenn sie nicht - zumindest vorerst - zu ihm ziehen und das Geld von ihrer Miete sparen würde.

Aber was wäre die Konsequenz? Wohl nur die Trennung.
Mir persönlich wäre es das eben nicht wert, wenn man sich doch liebt und sogar von Hochzeit spricht...

5

Vielleicht will er nicht bauen?

Ansonsten finde ich es immer heikel, mit Eltern/Schwiegereltern unter einem Dach zu leben.

Höchstens als Übergangslösung.

Gruss
agostea

weitere Kommentare laden
6

Hallo!

Sofern die Eltern des Mannes nicht beide über 90 sind, kann man nicht drauf hoffen, dass Beide Elternteile in absehbarer Zeit den Löffel abgeben. Wenn das so rüstige Menschen in den 60ern oder 70ern sind, dann haben die ja noch Jahrzente vor sich. Wenn man aus der Statistik all die Leute raus rechnet, die schon jung gestorben sind, liegt das durchschnittliche Sterbealter bei Männern bei Mitte 80 und Frauen schon knapp an den 90 Jahren dran. Und da gibt es immer noch Ausreißer, die nochmal älter werden.

Also sorry, aber wenn man selbst eine Familie möchte, kann man unmöglich auf das Haus der Eltern hoffen, weil man wahrscheinlich selbst nicht mehr so ganz jung ist, bis man das für sich alleine hat.

Bei den Schwiegereltern einziehen - nein, im Leben nicht. Und ich habe da reichlich Erfahrung, mein Mann und ich haben lange mit meinem Vater im selben Haus gelebt - mit dem großen Vorteil, dass der die Treppe nicht mehr nach oben gehen konnte, also unsere Wohnung wirklich nur uns gehört hat. Trotzdem gehören da einige Abstriche dazu - Gartengestaltung nach den Vorlieben von jemand anderem, wenn man Besuch bekommt steckt der neugierig die Nase raus, wer da kommt, mit Freunden im Garten sitzen heißt, dass Papa ungefähr 20x vorbei läuft, Fragen wo man am Vorabend so lange weg war, oder Kommentare, warum so oft der Pizza-Service kommt. Und selbstverständlich ist man im Zugzwang, wenigstens einmal am Tag vorbei zu schauen und Hallo zu sagen.

Nebenbei ist die zunehmene Hilfe im Alltag schon eine Belastung. Wo man am Anfang mal hilft, den neuen TV einzustellen und die Steuererklärung auszufüllen, fährt man ein paar Jahre später einen kränkelnden Senior von einem Facharzt zum anderen, mit gewaltigem Zeitaufwand - Kardiologen und Neurologen haben meistens keine Termine, die gut zum Feierabend passen, da darf man sich einen Tag Urlaub nehmen. Einkaufen? klar, bringt man was mit. Rasen mähen und Gardinen waschen? selbstverständlich. Die Treppe zur Waschmaschine im Keller wird beschwerlich? 1000 Sachen.

Eine gesunde Distanz von ein paar Kilometern zu den Eltern tut der Beziehung nur gut. Man will echt nicht jeden Tag bei den Schwiegerleuten antreten müssen.

8

Ich würde ja niemandem dazu raten, wenn ich die Eltern nicht selbst kennen würde.
Sein Vater ist schon 80, seine Mutter in den 60ern. Beide ganz liebe, verständnisvolle und entspannte Leute ;-)
Aber natürlich, Krach kann es immer geben, aber wie ich bereits woanders schrieb, haben ja hier auch viele Probleme mit anderen Mietern und die lassen sich oft nicht so einfach lösen wie vielleicht mit den eigenen Eltern ...

9

PS:
>> Man will echt nicht jeden Tag bei den Schwiegerleuten antreten müssen. <<

Die sehen sich oft tagelang nicht ;-)

weitere Kommentare laden
20

Hallo,

wir hatten eine ähnliche Konstellation.
Ich bin zu ihm gezogen in die Wohnung seiner Eltern (nicht mietfrei, aber sehr günstig für die Lage), nicht in deren Haus. Platzmäßig für einen ok, für zwei letztlich auch, aber einfach schlecht geschnitten, so dass Rückzugsraum fehlte und wir uns sehr auf die Nerven gegangen sind. Zudem war er natürlich schon eingerichtet und es fühlte sich für mich immer wie ein Provisorium an.
Das hat zu viel Streit geführt und war dann letztlich auch ein Grund über Trennung nachzudenken.

Also, man kann das nicht eins zu eins übertragen, aber wenn die Fragestellung ist, ob Zusammenzug oder Trennung, dann muss Zusammenzug in dem von Dir beschriebenen Fall nicht unbedingt eine Trennung abwenden. Wenn einer unglücklich ist, bringt das auch nichts. Und wenn es noch so vernünftig ist. Es wäre ja auch nicht nur für kurze Zeit, sondern quasi für immer. Also ohne Perspektive. Dass in dem Fall auch noch die Schwiegereltern mit im haus wohnen, würde es für mich zu einem Ding der Unmöglichkeit machen. ich würde auch nicht mit meinen Eltern in einem Haus wohnen wollen.

Bei Deinem Fall muss man, denke ich, zwischen kurz- und langfristigen Plänen unterscheiden. Kurzfristig wollen sie zusammen wohnen. Das ließe sich regeln. Eine frisch gemachte Wohnung könnte man bspw. "übergangsweise" (bis der Erbfall eintritt) vermieten, wenn die Eltern einverstanden sind, und die beiden suchen sich solange eine andere Wohnung, um sich genug kennenzulernen. Er könnte immer zurück und sie müsste nicht in die "belastete" Wohnung.
Langfristig ist eben die Frage, wenn er das haus wirklich mal erbt, will er es dann komplett bewohnen? Oder könnte man nicht auch über einen Verkauf nachdenken? Sie will bauen. Kann sie sich mit einem Bezug des Hauses ohne Schwiegereltern anfreunden?

Vielleicht ist es einfacher, dem ganzen mit einer Umsetzung der kurzfristigen Lösung die Schwere zu nehmen, damit man überhaupt vorankommt und nicht gleich über so große Entscheidungen verhandeln muss.

So richtig knackig kann ich Dir auch nicht helfen, aber vielleicht sind ein paar Gedanken dabei, die neue Anstöße geben.

Wir haben übrigens damals eine andere Wohnung bezogen und sind heute verheiratet. Über die Spontanidee, bei den Schwiegereltern einzuziehen bzw. in deren Garten zu bauen, brauchte ich dann zwischenzeitlich nur noch deutlich weniger diskutieren ;)

29

ich kann sie sehr gut verstehen, dass sie nicht zu den schwiegereltern möchte (egal welches verhältnis man zueinander hat) wenn man mal in den eigenen 4 wänden gewohnt hat will man das auch beibehalten und keinen rechenschaft ablegen wo man hin fährt und nie wirklich ungestöhrt sein kann....

das er zur probe vor dem haus bauen zusammen wohnen möchte versteh ich auch sehr gut, nur ist halt da die frage ob er dann nicht denkt ach geht jetzt eh so auch, am besten behalten wir es bei...

in diesem fall geht es nicht um das geld sondern um die eingenständigkeit und ich schätze mal das er mit seinen über 30 jahren noch nie von mamas rock zipfel ganz weg war....

33

Ich verstehe beide Seiten- ich würde allerdings NIE mit jemandem bauen, mit dem ich nicht vorher zusammen gewohnt hätte. Ich würde sagen, zusammen ziehen, Nebenkosten teilen, gesparte Miete als Startkapital für das Bauen sparen und wenn nach 2 Jahren des Zusammenlebens noch alles gut aussieht, gemeinsam bauen...

47

Da müssten aber doch einige Bedingungen erfüllt sein - etwa, dass der Mann eben nicht in "Hotel mama" wohnt, sondern autark und unabhängig seinen Haushalt versorgt, nicht ständig bei den Eltern ist und Mutti auch nicht für ihn die Fenster putzt.

Außerdem wäre dann noch die Frage, wie viel da noch dran hängt. Wenn die Eltern die Freundin des Sohnes so über alle Maßen lieben, dann kann da auch einiges an Erwartung und Erdrückenden Emotionen dran hängen, und jede Menge Ärger, wenn sie dann wirklich ausziehen wollen.

Noch dazu will der Mann ja gar nicht bauen, sondern drauf warten, dass er das Haus der Eltern erbt. Da ist ja auch die Frage, ob er denn in einigen Jahren bereit wäre, dann doch auszuziehen.

50

Hallo,

ob der Mann am Rockzipfel hängt, muss die Frau ja wissen, wenn sie sich - wie die TE schreibt - dauernd dort aufhält.

Außerdem kommt es darauf an, wie die Wohnung im Haus der Eltern gelegen ist. Wenn ein eigener Eingang vorhanden und komplett abgeteilt - wäre ich dafür, es erst mal mit dem Zusammenwohnen zu probieren.

Wenn nicht - würde ich wahrscheinlich auch dort nicht einziehen.

lg

34

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ich einen Partner hätte, der mit über 30 noch bei Mutti zu Hause wohnt und der noch nie wirklich allein gelebt hat.
Ich finde das derart unselbstständig, dass mich das wirklich abschrecken würde.

Warum soll er denn nicht JETZT aus dem Haus ziehen, nur weil er vielleicht in 20 oder 30 Jahren irgendwann mal das haus erben wird? #kratz Diese Argumentation erschließt sich mir überhaupt nicht.
Ich verstehe auch ÜBERHAUPT NICHT, wie man schon vom Heiraten sprechen kann, wenn man noch nie wirklich mit dem Partner zusammen gelebt hat, ihn also überhaupt nicht richtig kennen gelernt und den gemeinsamen Alltag erprobt hat.
Da ist doch die Scheidung schon vorprogrammiert.
Was ich machen würde:
An Stelle der Freundin darauf bestehen, dass sie sich eine eigene Wohnung suchen, ohne, dass Mutti untendrunter wohnt.

Den Alltag als Paar kennen lernen.

Ein paar Jahre warten, ob alles gut geht.
Und dann mal den Heiratsgedanken wieder aufnehmen.

39

Tja, ich würde auch nicht zu ihm ziehen, wenn ich sie wäre. Genauso wenig würde ich aber sofort gemeinsam bauen, wenn ich er wäre.

Sie haben also beide recht und unrecht gleichzeitig. Somit wäre logisch, dass sie sich tatsächlich eine Mietwohnung suchen und das Ganze mal ein zwei Jahre testen, bevor sie dann überlegen, wie es weiter gehen soll.

Das Einzige was ich als "absoluten Quatsch" empfinde ist, sich als Konsequenz zu trennen. Zwei erwachsene Menschen werden es doch auf die Reihe bekommen zu akzeptieren, dass der Andere etwas nicht möchte und dazu einen Kompromiss anzubieten.