Den Haushalt der eigenen Eltern ausmisten/aussortieren/aufräumen für Ordnung sorgen/renovieren?

Wie würdet ihr es empfinden, wenn der Haushalt Eurer Eltern vernachlässigt wird von denen und sie schlichtweg überfordert seien mit allem?

Würdet ihr da auch helfen, dass mal wieder eine Grundordnung herrscht und da auch mit Desinfektionsreiniger mal durchputzt?

Meine Eltern lassen sich gehen, sind kränklich und neulich war ich mit meinem Vater zum Facharzt. Dort sprach mich dir Sprechstundenhilfe drauf an, dass wir mal bei ihm desöfteren nachgucken sollten, dass er immer frische Unterwäsche anzieht, weil er wohl welche angehabt hatte, die sehr streng gerochen hatte.
Meine Eltern habe ich mal beobachtet, dass sie sich nach dem Toilettengang nur selten die Hände richtig waschen und wenn dann oft auch nur mit Wasser statt Seife oder auch mal mit Desinfektionsmittel zu waschen. Mutter sagte, sie will dadurch sparen und macht einen Überforderten Eindruck. Dabei bin ich die einzige die das Problem seit ein paar Jahren schon erkannt hatte. Aber die beiden sagen nach außen hin, dass alles in Ordnung sei. Ich selbst mag dort schon gar nicht mehr hinfahren, und habe mal neue Klobürsten mitgebracht, die sie aber nicht benutzen, sondern irgendwo im Keller lagern und statt dessen neben den Toiletten im Haus ganz furchbar dreckige stehen haben, die schon mehr als braun sind.

In der Verwandtschaft wurde ich als Hysterisch abgestempelt und es wurde behauptet, dass ich mich nur selbst beweihräuchern wolle, wenn ich dort putze und ich soll mich um meinen Kram kümmern.

Ich aber sehe doch, dass die beiden nur so tun als ob und gar keine Lust haben auf die eigene Körperhygiene zu achten und auch das drum herum alles vernachlässigt wird.

Mir tut es weh, wenn ich die beiden so sehe.

Wie kann man das Problem lösen?

Der Pflegedienst meines Vater meint, die würden mir nicht helfen können. Und das ist ein Pflegedienst der Kirche.

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Hallo,

Desinfektionsmittel sind nicht erforderlich für die normale tägliche Routine. Weder zum Händewaschen, noch für Fußböden oder Wäsche.

Die alten Klobürsten hätte ich durch neue ersetzt und die alten direkt entsorgt. Du kannst Hilfe anbieten beim Putzen - kein Problem, aber nicht damit in der Verwandtschaft hausieren gehen.

Liebe Grüße Andrea

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Hallo Andrea. Mittlerweile schätze ich die Situation dort so ein, dass man Anfangs erstmal richtigen Grundputz machen muss. Hierzu ist es wichtig, alle Keime abzutöten, indem man dort alle Fliesen und Oberflächen gründlich reinigt und gleichzeitig desinfiziert.

Und auch Vater müsste lernen, wie man sich gründlich wäscht und nicht nur Katzenwäsche. Denn die ältere Generation ist es gewöhnt, jedes Wochenende am Samstag ihren Bade- bzw. Waschtag zu machen. Er geht aber inzwischen nur noch Duschen, weil er schwer aus der Wanne raus, oder vorher schon schlecht rein kommt.
Ebenso meine Mutter, obwohl sie um einiges jünger als Vater ist.

Ich habe bereits einige neue Toilettenbürsten hingestellt und wenn Mutter meint die neuen wieder weg zu stellen und ihre alten gewohnten abgenutzen und voll gesifften hinzustellen, dann kann man nichts weiter tun, als jedesmal wieder die neuen hinzustellen.
Das ganze ist schwierig.

Ich habe vorhin mit einem Pastor, den meine Eltern sehr gut kennen, telefoniert.

Er hat gemeint, dass man gucken müsse, wo das ganze in welche Richtung hingehen soll.
Ich sollte mich an den kirchlichen Sozialdienst wenden. Den kennen meine Eltern und er meine Eltern auch gut.

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Hallo,

als privat Person bekommst du im normalen Handel nur sogenannte Desinfektionsmittel. Deren Waschleistung ist schlechter als 3x mit klar Wasser geputzt. Zusätzlich hauen diese Mittel Bakterien nur um so das die Bakterien stärker wieder aufstehen. http://www.ardmediathek.de/tv/Servicezeit/So-schädlich-sind-antibakterielle-Reinig/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7582764&documentId=45831390

Gruß Sol

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Manche Dinge die du schreibst kommen mir bekannt vor. Meine Oma fing auch so an,sie nannte es Sparsamkeit. Da wurde Toilettenpapier rationiert und nach benutzen des kleinen Geschäftes getrocknet. Wäsche wurde so lange getragen bis sie vom Körper fiel. Essen verschimmelte aber wurde nicht entsorgt.
Sie saß in der Kalten Wohnung mit 4 Strickjacken und Decken aber ja nicht die Heizung aufdrehen, Jeder Tropfen Wasser wurde mehrmals verwendet.... ich könnte jetzt endlos aufzählen.
Ich hatte damals als es anfing 2 Kinder und wir waren im Hausbaustress so hatte ich keine Zeit und habe sie eher selten besucht. Meine Eltern und meine Tante sind regelmäßig hingefahren und haben kleine Arbeiten erledigt.
Als es immer schlimmer wurde und aus Sparsamkeit Geiz wurde und sie die Mülltonnen nach Essbaren durchsuchte.(Sie hatte eine sehr gute Rente)ließ mein Vater nicht locker und rannte mit ihr zu verschiedenen Ärzten. Es wurde dann eine Demenz festgestellt. Ihr Hausarzt hat das nicht festgestellt.

Du kannst jetzt zu deinen Eltern gehen und das Hentrümpeln und putzen deine Eltern bevormunden usw ich glaube nicht das deine Eltern das mitmachen(hat meine Oma auch nicht mitgemacht)

Ich würde meine Hilfe anbieten,und vor allen noch mal mit der Ärztin reden.

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Hallo ,

das ist eine schwierige Situation die viel Takt und Nachsicht erfordert.

Ein Leben lang ist man selbständig und sein eigener Herr.
Wenn dann im Alter die Kräfte und die Motivation nachlässt , macht man vieles im normalen Alltag nicht mehr so , wie man es früher gemacht hat. Das man Hilfe braucht sieht man nicht so recht ein und möchte man auch nicht.

Warum Du so auf Keime und Desinfektion und Klobürsten herumreitest verstehe ich nicht so ganz.

Ich würde mir Gedanken machen , wie ich ohne meine Eltern vor den Kopf zu stoßen Stück für Stück Hilfe anbieten kann.
Kein alter Mensch muss lernen sich gründlich zu waschen...Die Frage ist , warum macht er es nicht mehr so recht ? Zu anstrengend und Kräfte zehrend ? Dann könnte man die Sozialstation mit ins Boot holen .

Warum wechselt man nicht mehr so oft die Wäsche ? Man will nicht soviel Dreckwäsche machen und riecht selber den Eigengeruch nicht. Also könnte man einfach sagen : komm , ich nehme Eure Wäsche mit , ich muss sowieso waschen und dann habt ihr weniger Arbeit.

Also hör mal auf Dir über Keime und Klobürsten Gedanken zu machen , sondern überlege Dir wie Du helfen kannst.

Und bevor jetzt hier wieder alle das Schlagwort "Demenz " nennen ....das ist nicht immer der Grund für Alles.

Alt sein heißt eben auch nach zu lassen. Weniger Kraft zu haben.Kein Lebensziel mehr zu haben und oft täglich durch Schmerzen eingeschränkt zu sein.

LG
Tina

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Hallo,

Sowohl meine Oma, als auch die Oma von meinem Mann bekommen Hilfe aus der Familie. Einkaufen gehen für bzw mit Ihnen, dort putzen, kleine Reparaturen, waschen, spülen, den ganzen Brief Kram.

Eine Putzfrau und der Pflegedienst würde auch bei der einen Oma schon durchgesetzt.... und die andere Oma lässt einen Lieferservice kommen.

Wer Hilfe brauch, dem wird sie auch angeboten und durch gezogen.
Bei uns wird klar und ehrlich gesagt was los ist.... wenn es Probleme gibt werden sie angesprochen.

Geh es an, aber übertreib es nicht, sonst fühlen sie sich vor den Kopf gestoßen.... lieber nach und nach mehr machen ;)

Viele müssen sich an Unterstützung gewöhnen! Oder mach es so, dass sie es nicht bemerken....

Lg

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Was macht man denn, wenn man in einer Familie aufgewachsen ist, in der man nicht über Probleme redet?
Wenn von den Eltern Hilfsangebote immer abgelehnt und belächelt werden?
Du stellst das alles als so selbstverständlich dar. Alternative wäre, Eltern in der Lage zu belassen, aber familiäre Bande sind ja doch vorhanden. Man hat vielleicht noch ein Fürsorgegefühl, selbst wenn man von den Eltern nicht gut behandelt wurde.

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Dann kannst du nichts machen.
Entweder ihr besprecht das Problem und findet eine Lösung oder ihr müsst es eben belassen.

Ehrliche und direkte Worte sollten doch helfen.
Die meisten scheuen sich davor.... ich nicht. Ich geh auch Konflikte mit meinen Eltern, Schwiegereltern und Omas an.... aber immer bedacht und freundlich.

Und wenn ihr das nicht wollt dann macht ihr es eben nicht...

Lg

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Guten Abend!
Ich finde es toll das du dich so um deine Eltern kümmerst und dir auch Gedanken machst. Das hat nichts mit dem zu tun was dir deine Verwandten vorwerfen.
Fakt ist aber du wirst leider nur bedingt was tun können.
Denn solange die Selbsteinsicht fehlt ( wie bei einem Süchtigen) kommt man nicht sehr weit.
Ich gebe der einen Dame jedoch Recht das ich die neuen Klobürsten nicht nur gekauft hätte sondern gleich an Ort und Stelle untergebracht hätte. Dann die Alten weg und gut.
Du kannst sicherlich auch gelegentlich Putzen wenn es deine Eltern zulassen, aber ich denke wenn es jetzt schon schlechter wird, wie wird es zukünftig? Was kannst und willst du stemmen? Was sehen sie möglicherweise mit der Zeit ein das sie an Hilfe brauchen?
Liebe Grüße und viel Glück

Ela

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Wenn deine Eltern eine Pflegestufe haben , haben sie anspruch auf eine Haushaltshilfe. Trette den Pflegedient einmal in den Hintern und beschwere dich bei der Krankenkasse.
Außerdem hälfen die Pflegedienst auch beim Duschen. Vielleicht schaffen es deine Eltern einfach nicht mehr. Arzt ansprechen , Hilfe anfordern. Außerdem solltest du deinen Eltern mit Restekt begegnen, wie währe dir zumunte wenn jemand deine Sachen wegschmeißen möche und deine Leben für "Dreck " hält.

Kein normaler Mensch brauch eine Desinfektion zu hause.

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Jetzt muss ich mal herzhaft lachen. Ich habe oben doch alles ge- oder beschrieben wie die Situation ist. Natürlich muss man nicht jedesmal beim Hausputz desinfizieren. Aber weil meine Eltern sich nicht mal nach jedem Toilettengang die Hände richtig waschen, geschweige denn auch mal das Händewaschen auslassen oder sie nur mit Wasser abspülen und ich sie schon sehr streng nach Urin gerochen habe, ist dieses doch logischerweise mal dringend nötig.

Und drauf rum reiten, wie jemand hier weiter oben gemeint hatte tu ich nicht. Ich bin da eher Verantwortungsbewußt und nehme die Dinge ernst. Ich habe selbst einmal im Pflegeheim gearbeitet und hatte auch schon eine Oma, die vor 10 Jahren im hohen Alter verstorben ist und das war sehr extrem mit ihr die letzte Zeit, bevor sie damals in die Seniorenresidenz kam. Glaubt mir, mein Vater ist zwar noch nicht dement so wie meine Oma damals, die, wenn sie mal musste, nicht die Toilette, sondern irgendwelche Ecken in allen Räumen genutzt hatte dafür.

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Hallo :)

ich glaube dass du da nicht viel ausrichten kannst. Das Problem der Eltern liegt wahrscheinlich viel tiefer, auf der psychischen Ebene. Wie waren denn deine Großeltern (also die Eltern deiner Eltern) drauf, haben deine Eltern dir mal was darüber erzählt, wie sie damals von ihnen behandelt worden sind?

Problematisch ist, dass du alte Leute auch nicht zur Psychotherapie zwingen kannst. Die sind festgefahren in ihrem Weltbild und haben auch weniger liberale Ansichten als wir heutzutage. Auch anerzogen von der Verwandschaft.

Bei meinen Eltern (Nachkriegsgeneration) ist das auch so ein Problem, zig Angebote, dass die Kinder mal kommen und aufräumen/ausmisten wurden abgewiegelt. Man könne doch nicht "alles" wegschmeißen, hat ja Geld gekostet und jemand (sie gehen davon aus, die Kinder) könnte die Dinge ja mal gebrauchen. Dass alles zudreckt und veraltet sehen sie irgendwie nicht. Und es wird fröhlich weitergekauft, sofern wieder etwas bei einem Discounter im Angebot ist. Also fast nur Billigware, die wohl nicht mal lange intakt bleibt.

Hast du dich mal über das "Messie-Syndrom" belesen? Vielleicht sind bei deinen Eltern Ansätze davon zu sehen.
Jedenfalls kommt mir das mit den Klobürsten bekannt vor, nur meine Eltern haben sich bis dato noch um ihre Körperhygiene gekümmert...
Ich habe es aufgegeben und spreche sie auch nicht mehr auf das vermüllte Haus an.
Eltern sind erwachsene und eigenständige Menschen und sie wissen wohl, was für sie selbst am Besten ist. Frage mich nur, wer von den Kindern später freiwillig das Haus erben will (Sanierung der äußeren Bausubstanz, Entsorgung allen Krempels im Haus und dann noch alles Putzen).

Du siehst, du bist nicht allein. LG

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Meine Großeltern Mütterlicherseits konnten auch nie was wegschmeißen. Da wurde immer alles in einer Art "Rumpelkammer" auf den Haufen mit den anderen Sachen gelegt. Meine Großmutter (Mutter von Mutter) hatte sogar Jughurtbecher, Käseplastikbehältnisse und sogar Gefriertüten ausgewaschen und umgedreht auf die Heizung zum trocknen gehängt. Ja ihr lacht jetzt vermutlich. Aber genau dieses Verhalten hat 1:1 meine Mutter abgeguckt oder übernommen. Und als ihre Mutter verstorben ist, hat sie sogar alte verschimmelte Gummistiefel von meinem Opa zu sich nach Hause mitgenommen. Mein Vater schimpfte über ihr Verhalten schon sehr oft, doch er ist der Meinung, dass er nichts machen kann. Denn sonst wird meine Mutter richtig wütend, wenn wir (Vater, Bruder oder ich) diese alten Schimmelsachen wegwerfen. Sie hängt psychisch und physisch wohl noch an alte Klamotten von ihren Eltern.

Ihre Eltern waren auch streng zu ihr und haben ihr selbstverständliche und natürliche Dinge wie Ausbildung verboten. Deswegen hatte sie dann geheiratet um aus dem Käfig zuhause raus zu kommen.