Probleme zwischen Mann und Sohn

Hallo

ich versuche es kurz zu machen. Mein Großer (16 Jahre) und mein Mann (nicht sein Papa aber wir sind schon 10 Jahre verheiratet) geraten immer wieder heftig aneinander. Mein Mann war immer schon ein Papa für ihn, wir sind auch schon 13 Jahre zusammen und er behandelt ihn wie unsere gemeinsamen Kinder. Trotzdem ist er manchmal streng zu ihm, da er pubertätsbedingt ziemlich Mist baut in letzter Zeit. Nun ist es eskaliert und mein Sohn hat ihn geschlagen. Also es gab wirklich eine unschöne körperliche Auseinandersetzung wo beide Blessuren davongetragen haben und ich dazwischengehen musste damit es nicht noch schlimmer endet. Ich stehe nun zwischen den Stühlen. Mein Mann erwartet dass ich auf seiner Seite stehe und Konsequenzen für meinen Sohn folgen lasse. Doch ich habe auch Verständnis für meinen Sohn. Er ist mein Ältester und wir haben viel miteinander erlebt, ich habe ihn sehr früh bekommen da war ich selbst erst 18 und ich habe immer versucht ihn so gut es ging zu erziehen. Mein Mann würde ihn am liebsten zu seinem leiblichen Vater abschieben, was für mich nicht in Frage kommt da der Kontakt immer nur sporadisch war. Ich weiß nicht was ich tun soll. Mein Mann erwartet eine Positionierung. Wie würdet ihr da vorgehen? Danke fürs Lesen.

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"und er behandelt ihn wie unsere gemeinsamen Kinder"

tut er anscheinend doch nicht- oder würde er sein leibliches Kind jetzt einfach ins Heim abschieben? Frage ihn das doch mal...

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Doch ich kann wirklich sagen er behandelt alle gleich. Als mein Sohn noch kleiner war, waren sie ein super team und es gab nie Probleme. Erst seit ca. 2 Jahren haben sie immer wieder Probleme miteinander. Bei seinen leiblichen Kindern (die noch ziemlich klein sind) kann er natürlich nicht sagen sie sollen woanders hin. Aber mein Sohn sagt selbst immmer er findet es bei uns zum kotzen und er will zu seinem Vater. Also das war nicht nur die Idee von meinem Mann. Der würde dem aber zustimmen. Ich aber nicht, da mein Sohn und sein Vater überhaupt kein Verhältnis zueinander haben. Doch er denkt immer dort wäre alles besser.

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<<<Bei seinen leiblichen Kindern (die noch ziemlich klein sind) kann er natürlich nicht sagen sie sollen woanders hin.>>>

Man kann sich das mit der Erziehung bzw. mit Schwierigkeiten in der Erziehung aber auch leicht machen. Einfach Abschieben. Prima. Bin ja mal gespannt, wie es mit seinen/euren leiblichen Kindern dann wird. Dein Mann sollte sich zusammenreißen. Er kennt ihn 13 Jahre lang, warum jetzt aufgeben. Sowas braucht dein Sohn jetzt bestimmt nicht. Geht mal lieber seinem Verhalten auf dem Grund.

Alles Gute.

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Wessen Position würdest Du denn eher verstehen/unterstützen, wenn nicht das "mein armer Junge, und wir haben so viel zusammen durch" wäre?

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Ich stehe da schon seit Jahren zwischen den Stühlen. Und verstehe einmal die eine, einmal die andere Seite. Ich finde es natürlich unter aller Kanone, dass mein Sohn meinen Mann körperlich angegriffen hat. Das hat mich schon sehr geschockt. Aber andererseits ist er nunmal in der Pubertät und da brennen die Sicherungen leichter durch. Zu seinem Vater weg schicken kommt aber für mich nicht in Frage. Auch wenn ich den Unmut von meinem Mann total verstehen kann. Ich möchte mich auch nicht schlagen lassen.

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Dein Mann versucht, alle Kinder gleich zu behandeln. Mir stellt sich grad die Frage, ob Du das auch tust, oder ob Du bei dem ätesten versuchst, das "der Arme hat kaum Kontakt zum Vater" zu kompensieren. Wirst Du bei den gemeinsamen Kindern auch zwischen den Stühlen sitzen, wenn die pubertätsbedingt Mist bauen?

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Welche Problematik ist denn der Prügelei voraus gegangen, also über was wurde überhaupt gezankt?

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Es wurde darüber gestritten (wie so oft in letzter Zeit) dass mein Sohn erst um 4 Uhr morgens heim kam und angetrunken war. Wir haben eine Vereinbarung dass er am Wochenende um Mitternacht zu Hause sein soll und er hält sich da einfach nicht dran. Mein Mann wollte mit ihm darüber sprechen aber mein Sohn hatte irgendwann keine Lust auf reden und wollte raus. Als er an meinem Mann vorbei ging hat mein Mann ihn zurück gehalten und da hat er ihn geschlagen.

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Und in diesem konkreten Fall fällt es Dir schwer, Dich zu positionieren??

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Es ist wichtig, dass du klare Grenzen setzt. Da kann ich deinen Mann verstehen! Pubertät hin oder her, wenn dein Sohn um Mitternacht zu Hause sein soll, dann ist er da zu Hause. Ansonsten geht er gar nicht erst raus. Dein Mann hat es auch dadurch schwerr, weil du das Verhalten durchgehen lässt. Ich würde ihm da auch keine Spielekonsole wegnehmen. Was hat das mit dem Konflikt zu tun? Ich würde alle an einen Tisch holen und die Situation besprechen. Welche Regeln gelten in dieser Familie? Wer hat welche Aufgaben? Aufschreiben und regelmäßig überprüfen.

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Die Konsole hat mein Mann ihm weg genommen, da er sie bezahlt hat. Er arbeitet hier sehr viel um ALLEN Kindern ihre Wünsche zu finanzieren und auch meinem Sohn! Er hat die Hälfte von seinem neuen PC und der Konsole bezahlt und dafür wird er dann von meinem Sohn auch noch geschlagen? Genau deswegen hat er ihm die Sachen weg genommen. Wir besprechen vieles aber es ändert sich nicht wirklich etwas. Mein Sohn hält sich an keine Regeln, zumindest an viele nicht. Da kann man reden bis man umfällt. Irgendwelche Konsequenzen muss es doch für ihn geben.

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Logische Konsequenz wäre in dem Fall ihn abends nicht raus zu lassen. Kommt er nicht pünktlich und hält sich nicht an Regeln, bleibt er daheim. Stellt er sich dem mit Gewalt entgegen, würde ich professionelle Hilfe hinzuziehen.

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So wie ich es lese möchte dein Sohn zu seinem Vater in dem glauben da wäre alles besser..

Was denkst du? Wäre es besser für ihn oder schlechter?

Es geht mir dabei darum das wenn er es unbedingt will du ihn Vllt lassen solltest.

Das hört sich blöd an aber auch ich bekam den Rat wg meiner tochter. Sie ist aber noch jünger als dein sohn.

Sie setzte mich aber damit auch immer unter Druck.

Ich weiß aber ganz genau das es ihr dort wesentlich schlechter gehen würde.

Denn auch ihr Vater hat keine grosse Lust auf sie. Ausser es passt ihm gerade.


Dein Sohn hätte dort Vllt mehr Freiheiten weil es keinen interessiert wann er kommt, aber andererseits auch niemanden der für ihn da ist. Der etwas für ihn tut.


Er würde es mit der Zeit (und ja das kann dauern) vermissen uns zu euch zurück kommen.

Überlege es dir auch wenn es dir falsch vorkommt.

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Hallo,

vorab: Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, ich respektiere deine Belastung und kann sie dir nachempfinden, dennoch möchte ich dir ein paar Fragen als Anregungen mit auf den Weg geben.

Ist es grundsätzlich möglich - vielleicht reflektiert ihr das doch mal, zusammen...? - dass du und dein Mann, dass ihr, die Rolle und Stellung deines Ehemanns für deinen Sohn überbetont? Du und dein Mann geht ganz selbstverständlich davon aus, dass er die Rolle und Funktion eines sozialen Vaters innehat.
Die eigentliche Frage, die sich hieraus ergibt, ist: Sieht dein Sohn das genauso? Oder ist die Rolle des Vaters eigentlich für IHN bereits durch seinen leiblichen Vater erfüllt?

Denn Obacht, in solchen vermeintlichen Spitzfindigkeiten lauern letztlich die größten Konfliktpotenziale.
Es würde erklären, wieso die Beziehung zwischen deinem Mann und deinem Sohn anhaltend von Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten geprägt ist und du fortlaufend das Gefühl hast, zwischen den Stühlen zu sitzen.
Es würde erklären, dass es jetzt in der Pubertät vermehrt zu auch eskalativen Konflikten kommt. Denn es KÖNNTE sein, dass dein Sohn es ggf. nicht so ansieht und dein Mann nicht als sozialen Vater erachtet und nun zunehmend gegen dessen Stellung und Position, die ihr ihm einräumt, mit auch drastischen Methoden (Schläge) rebelliert bzw in eine offensive Ablehnung tritt. In der Pubertät auch deshalb nicht ungewöhnlich wegen dem Zuwachs an Eigenständigkeit, er ist ja nicht mehr in dem hohen Maß auf euch angewiesen.

Wie gesagt, ich kenne eure Familienstruktur nicht, aber das ist, was mir dazu einfällt. Ich finde, das Verhalten deines Sohnes zeigt jedenfalls ganz dringend, dass ER entlastet werden muss und eine Entlastung kann nur stattfinden, wenn ihr als Erwachsene reflexionsbereit seid. Dem Verhalten mit noch mehr Rigidität zu begegnen würde in eine Abwärtsspirale mit noch mehr offen demonstrierter Ablehnung seitens deines Sohnes führen, das wäre mit Sicherheit zu sagen.

Das Sinnvollste wäre vielleicht, dass dein Mann und du eine Familienberatungsstelle aufsucht, um das für euch zu klären, was da bei euch Zuhause an Mechanismen wirksam werden.

Alles Gute und LG

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Also eigentlich hat er ihn schon immer als sozialen Vater angesehen, die Beziehung der beiden war richtig gut als er noch kleiner war. Wir sind auch schon so lange zusammen seit er ein Kleinkind war. Sie haben immer viel zusammen unternommen und auch gleiche Interessen gehabt. Sein richtiger Vater meldet sich wenn er Lust hat, manchmal wenn er keine Lust hat dann eben nur Weihnachten oder Geburtstag. Manchmal läd er ihn in den Ferien eine Woche ein und lässt den Supervater raushängen, dann ist wieder 4 Monate Funkstille. Dann reagiert er weder auf seine WhatsApp Nachrichten noch auf Anrufe und das finde ich unter aller Kanone. Wie es ihm gerade passt. Trotzdem ist er für meinen Sohn anscheinend ein ganz toller Vater wenn er zu ihm ziehen will.
Wie meinst du denn er muss entlastet werden??? Das verstehe ich nicht ganz. Wie würde diese Entlastung aussehen?

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Hallo,

nun weißt du, vielleicht magst du den leiblichen Vater ablehnen und untauglich finden, aber wie du selbst schreibst: dein Sohn erlebt das nicht so. Mir entgeht der leicht abschätzige Unterton (anscheinend ein ganz toller Vater) jedenfalls nicht. Deinem Sohn vielleicht auch nicht...? Weiß er, wie du über seinen leiblichen Vater denkst...?

Auch frage ich mich nach wie vor, wie du dir so felsenfest sicher sein kannst, dass DEIN SOHN deinen Mann als sozialen Vater ansieht. Er ist alt genug. Was sagt er denn dazu...? Es geht nicht um deine Ansicht, sondern um das Erleben deines Sohnes.

Mein Rat, nach wie vor: sucht doch bitte eine kompetente Familienberatungsstelle auf.
LG

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Genau aus diesen Gründen hat die Mutter meines Sohnes vor rund 2,5 Jahren den damals 13-jährigen in meine Obhut gegeben, damit ich ihn mit der notwendigen Strenge und Härte zur Mannesreife bringen.

Das ist ihr zweifelsohne nicht leicht gefallen, welche Mutter gibt schon gern ihr 13-jähriges verweichlichtes Knäblein ab in die kalte und rauhe Welt eines Männerhaushalts?

Keine Schnittchen mehr, keine Gute Nacht Geschichten, kein Bussi hier und Bussi dort. Jede Mahlzeit wird hart verdient, jede Vergünstigung bei kleinsten Abweichungen vom Arbeitspensum rigoros gestrichen. Geschlafen wird bei offenem Fenster, auch im Winter und der Tag beginnt um 4:30 Uhr mit einem 5km Dauerlauf mit leichtem Gepäck.

Repektlosigkeiten jedweder Art werden ohnehin nicht geduldet, seine anfänglichen Versuche, Gremzen auszuloten, hat er nach drei Tagen Aufenthalt in der Garage bei Minustemparaturen und halben Essensrationen schnell eingestellt. Internet und TV gibt es lediglich zur Bildung und unbedingten Information.

Das spartanische Leben und das Aufwachsen in geradezu nordkoreanischer Askese werden ihn zu einer Persönlichkeit von Ehrgeiz aber auch Disziplin heranwachsen lassen.

Jungs brauchen nun mal ihre Väter. Du solltest deinen Sohn loslassen können und ihm die harte Schule bei seinem leiblichen Vater nicht vorenthalten. Er wird es Dir eines Tages danken.

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ich nehme an das meinst du ironisch? Danke trotzdem

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Was bist du für ein langweiliger Versuch.

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Du schreibst von einer unschönen Auseinandersetzung, wi beide Blessuren davon getragen haben.

Hat dein Mann zurück geschlagen oder wie hat er reagiert?

Und wie hat dein Sohn ihn geschlagen? Mit der Faust?

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Ja mein Sohn hat ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Natürlich hat mein Mann sich gewehrt. Zuerst hat er ihn nur von sich weg geschubst aber als mein Sohn wieder auf ihn los gegangen ist hat er ihn auch geschlagen. Es endete in einer unschönen Prügelei im wahrsten Sinne des Wortes. Verrückt echt.

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Ganz klar. Konsequenzen für den Sohn.
Dass dein Mann es nicht gut findet, dass er erst morgens nach Hause kommt und dann auch noch angetrunken, heißt eigentlich er behandelt ihn wie sein eigenes Kind. Ansonsten wäre ihm sowas nämlich egal.
Bezieh Stellung für deinen Mann.
Lass deinen Sohn wissen, dass körperliche Angriffe nicht geduldet sind und Konsequenzen haben. Welche...hmm...Colaverbot scheidet wohl aus...
Spaß beiseite, bei mir hätte das DRASTISCHE Konsequenzen, er muss merken, dass das falsch war, zu seinem eigenen Vorteil!
Wenn er das nächste Mal woanders zuschlägt, ist er vorbestraft...

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