Wer kennt sich mit Trennung aus?

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe das mir jemand weiterhelfen kann.
Ich werde versuchen mich möglichst kurz zu fassen...

Also, ich denke schon seit etwas über einem Jahr über Trennung nach. (Wieso, weshalb, warum lasse ich jetzt mal aus).
Bis jetzt habe ich den "Absprung" nicht geschafft, hauptsächlich weil ich nicht weis wie ich mit zwei Kindern alleine über die Runden kommen soll.

Ich bräuchte als erstes Mal eine Wohnung, die kann ich aber alleine nicht bezahlen (arbeite 15 Std./ Woche). Wohngeld kann ich aber erst beantragen wenn ich eine Wohnung habe?! Meine Familie wohnt 200km entfernt und Freunde haben selbst alle Familie, habe also auch keine Möglichkeit vorerst irgendwo unterzukommen.
Ich könnte die jetzige Wohnung halten, wenn ich arbeiten gehe, allerdings werde ich meinen Job als alleinerziehende nicht weiter ausüben können (bin in der amb. Pflege), da wie gesagt niemand hier ist der die Kinder zum Kiga bringt und/oder abholt.

Wenn ich meinen Job kündige bekomme ich eine Sperre beim Arbeitsamt, kann mir dann also erst recht keine Wohnung leisten.

Ich bin wirklich verzweifelt weil ich einfach nicht mehr kann und nicht weis wie ich die Situation lösen soll?!

Wie war das bei Euch? Wart Ihr in einer ähnlichen Situation und wie habt ihr es gelöst?

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Hallo,

du müsstest wohl die Betreuungszeiten in der Kita aufstocken und dann die Stunden. Die Frage ist, wie die Möglichkeiten sind, dass Betreuungszeiten und Arbeit kompatibel sind. Alternativ wäre, einen anderen Job zu suchen, vielleicht auch in einer anderen Branche.

Darüber hinaus müsste dein Partner den Kindern Unterhalt zahlen, wenn sie bei einer Trennung bei dir bleiben. Möglicherweise könntet ihr auch ein Wechselmodell leben, das mit euren Arbeitszeiten harmoniert. Wenn noch ein Kind unter 3 Jahre alt ist oder du verheiratet bist, hast auch du Anspruch auf Unterhalt. Vorausgesetzt, nach Zahlung von Kindesunterhalt ist der Vater noch nicht am Selbstbehalt.

Wenn alles nicht hilft/reicht, müsstest du wohl Wohngeld oder aufstockende Leistungen beantragen. Wichtig ist nur, dass Unterhalt vorrangig durchzusetzen ist.

LG

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Ich würde mich auf andere Stellen mit besseren Arbeitszeiten in Vollzeit bewerben. Wenn das klappt, stockst du die Betreuung der Kinder auf und beantragst einen wbs. Dann suchst du eine Wohnung und freust dich darüber, dass du sie allein bezahlen kannst.

Zur Not kannst du dann immer noch ergänzende Hilfen wie ALG2, Kinderzuschuss oder Wohngeld beantragen.

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Mich wundert bei diesen Überlegungen immer: wo ist der Vater?
Du schreibst ja nichts zu den Trennungsgründen, aber es ist ja durchaus möglich ein Wechselmodell zu fahren und dann mit dem AG zu verhandeln, dass du gewissen Schichten eben nur machen kannst, wenn du die Kinder hast, aber andere wenn du keine hast.
Oder eben nen Job suchen wo das alles noch besser geht.
Ja, klingt immer alles einfacher als es ist, aber man muss sich auf jeden Fall aus seiner Komfortzone raus bewegen.

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Erstmal danke für Eure Antworten!

Die Kinder haben bereits beide einen Vollzeitplatz im Kiga (8,5 Stunden).
Ich kann die Jungs ab 7.30 Uhr abgeben, Dienstbeginn ist 7.00 Uhr, sodass ich um 6.15 Uhr los muss.

Mein Arbeitgeber ist schon mehr als entgegenkommend. Ich muss keine Wochenenden und Feiertage arbeiten und habe immer feste Zeiten von 7- 14 Uhr.
Besser lässt sich Pflege mit Familie glaub ich kaum vereinbaren.
Was das jetzt mit Komfortzone zu tun hat ist mir allerdings nicht klar, da die Alternative 3- Schicht- System und damit noch unpraktikabler wäre?!
Andere Branche bedeutet auch weniger Geld und ehrlich gesagt möchte ich mit meiner Ausbildung nicht iwo im Einzelhandel arbeite. (Nichts für ungut! Aber ich arbeite im ambulante. Pflegedienst für Intensiv- und beatmungspflichtige Kinder, da ist Lidl keine Alternative für mich).
Arztpraxen und Kigas haben mir alle abgesagt.

Ein Wechselmodell würde ich sogar sehr begrüßen ändert aber nichts an meinen Arbeitszeiten.

Als einzige Alternative sehe ich das mein (noch) Mann auch dann noch die Kids wegbringt wenn wir getrennt sind?!

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Ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen, aber einen Tod muss man in bestimmten Phasen des Lebens sterben.
Entweder du machst dich vom Vater abhängig, indem er die Kinder (ja, es sind auch seine)in die Kita bringt, wobei nur du entscheiden kannst, wie zuverlässig das klappen wird,
oder du suchst dir eine Tagesmutter, zu der du die Jungs noch vor der Kita bringst, oder du suchst dir einen Job "unter deiner Ausbildung", der sich mit den Kitzeiten vereinbaren lässt.
Schön ist das alles nicht, das weiß ich. Ich hoffe, du findest einen guten und gangbaren Weg.

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Um, inwieweit ist dein Nochmann denn in deine Trennungsgedanken eingeweiht?

Du scheinst einen tollen Arbeitgeber zu haben - allerdings eine weite Anfahrt (Auto oder Öffentliche?). Evtl würde es Sinn machen, näher dorthin zu ziehen, auch wenn das mit einem Kindergartenwechsel verbunden wäre.

Oder du sprichst mit deinem AG, ob du von 8 - 15 Uhr arbeiten kannst. Bei einem Wechselmodell kannst du ihm ja auch anbieten, in der Kind frei Woche andere Schichten zu machen.

Ansonsten Tagesmutter vor der Kiga - oder eben Papa.

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Also ich würde jetzt erst mal Schritt für Schritt machen.

Lass dich bei einem Anwalt beraten. Erstberatungen kosten um die 230 €.

Zu dem Erstberatungstermin würde ich erst mal so viel wie möglich mitnehmen.

Gehaltsabrechnung von dir u deinem Mann, Vermögenswerte, RentenVersicherungen, evtl. Private Krankenvers., Rentenbescheide von euch beiden.

Dein Mann muss für die Kinder Unterhalt bezahlen und wenn er mehr verdient als du, für dich auch noch Trennungsunterhalt.

Wieviel das ist bis zur Scheidung, das kann dir dann der Anwalt anhand der Unterlagen ausrechnen.

Der einfachere Weg ist dann, dass dein Mann auszieht. Kann zwar vielleicht ein Kampf werden, ist aber für dich und die Kinder erst mal der einfachere Weg.

Wenn du weißt, was dir finanziell zusteht und du dann erst einmal getrennt bist, dann kannst du dir wegen anderer Arbeit, mehr Arbeitsstunden etc. immer noch Gedanken machen. Irgendwie findet sich immer ein Weg.

Wichtig ist, dass du dich nicht verlierrst. Mit einem Partner nur zusammenzubleiben, weil es evtl. schwierig wird, das ist der falsche Weg. Ich dachte 2015 es geht für mich nicht mehr weiter. Heute weiß ich, dass der Weg zwar hart war, sich aber in jedem Fall gelohnt hat und wesentlich schlechter geht es mir ehrlich gesagt auch nicht. Ganz im Gegenteil!

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Ich habe eine Freundin, die arbeitet im ambulanten Pflegedienst und hat gleich gesagt, sie kann nur von 8 - 13 Uhr, da sie alleinerziehend ist.
Aufgrund der Personalsituation in der Pflege wurde dem zugestimmt.
Geht so etwas nicht?

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Hi!
Die Kinder können 2 Nächte/Woche beim Papa schlafen und jedes 2. Wochenende. Dann kannst du neben den 2 Tagen unter der Woche sogar noch jedes 2. Wochenende arbeiten! Mehr Kohle plus Zuschläge.
In einer Arztpraxis würde ich mich nur bewerben wenn du weiter als Pflegekraft bezahlt wirst und die Arbeitszeiten wirklich super sind. Das Gehalt einer Arzthelferin ist eine Katastrophe und die Arbeitszeiten in vielen Praxen schlimm (lange Mittagspause, bis in die Abendstunde usw).

Falls ihr eine Förderschule mit Schwerpunkt geistige oder körperliche Behinderung in der Nähe habt wäre das evtl interessant für dich bzgl. Arbeitszeiten.

Bist du Kinderkrankenschwester oder Krankenschwester?

LG,
Hermiene

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Warum solltest du deinenJob kündigen?
Man sucht sich erst was neues, mit mehr Stunden (deine Kids sind über 40h/Woche in der KiTa, da müsstest du doch 30h/Woche schaffen?) und kündigt dann.
Beantrage einen Wohnberechtigungsschein, die Whg sind max 6,44€/qm. Binde den Vater in die Betreuung ein.

Ich hab meine Stunden hetzt auch nach der Trennung von 25 auf 35 aufgestockt. Klar würd ich auch gern weniger arbeiten. Aber wie es oben schon hieß: einen Tod musst du sterben.