Kinder und Kosten

Wenn ich sehe, was im Freundeskreis an Kosten für erwachsene Kinder anfällt, bin ich sprachlos.
Hier gibt es im Moment auch einen Thread, der das Thema Studium und die Finanzierung desselben thematisiert.
Bei den Summen wird mir schlecht.
Gerade wenn die Kinder erwachsen sind, ist man.als Mutter oder Vater ja meist auch schon älter und dann noch diese Summen verdienen um teilweise mehreren Kindern Miete und Lebensunterhalt zu bezahlen, finde ich heftig.
Mir wird jetzt bewusst, dass ich froh sein kann, nur 1 Kind zu haben, was eine Lehre gemacht hat und eigenes Geld verdient seit es 16 ist.
Diese Kosten sollten sich mal Leute vor Augen halten die allen Ernstes drei oder mehr Kinder wollen.
Diese finanziellen Verpflichtungen können dazu führen, dass Eltern sich regelrecht abrackern müssen um das aufzubringen. Finde ich nicht richtig.
Meine Eltern hatten mehrere Kinder und wir haben jeder etwas Geld bekommen, als,wir 18 wurden.
Sowohl die die studiert haben, als auch die mit Lehre.
Das wäre ja auch total unfair wenn das Kind was studiert, finanziell unterstützt wird und womöglich Miete und Lebensunterhalt bezahlt bekommt und das Kind was eine Lehre macht geht leer aus.
Meine Freundin macht es genauso, Sohn 1 hat eine Ausbildung gemacht, Sohn 2 studiert.
Beide bekommen das Gleiche Geld, Sohn 1 hat eine Einmalzahlung bekommen und Sohn 2 bekommt 300 Euro im Monat auf 4 Jahre verteilt, dann kommt das aufs selbe raus.
Studiert er länger, bekommt er nichts mehr. Das weiß er auch und wird sich daher sicher bemühen in Regelstudienzeit fertig zu werden.
Ich bin AE, ich hätte auf Hartz 4 Niveau leben müssen, wenn meine Tochter studiert hätte, und ich ihr 700 oder 800 Euro im Monat hätte zahlen müssen, da hätte ich selbst meine Miete nicht mehr zahlen können.
Ich kenne niemand, der seinen Kindern 700 Euro im Monat geben kann , schon mal gar nicht 2 oder sogar mehreren gleichzeitig, da käme man ja schnell auf Tausende pro Monat.
Ich hatte 5000 Euro gespart für meine Tochter, was ich schon nicht schlecht finde, und ihr gegeben als sie mit 18 auszog.
Hätte sie voll finanziert von mir studiert, wäre das Geld nach 1 Semester weg gewesen.
Für 8 Semester käme ich dann auf 40.000 Euro, bei 2 Kindern auf 80.000 und das nur fürs Studium.
Dann sind die Kosten bis zur Volljährigkeit ja regelrecht Peanuts.
Da frag ich mich wer bei den Summen überhaupt noch Lust hat Kinder zu bekommen.
Ich verstehe jeden der darauf gerne verzichtet und das Geld lieber für sich behält.

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Deswegen gibt es doch Bafög. Damit eben Kinder auch studieren können, wenn ihre Eltern es sich nicht leisten können.
Und beim Bafög-Antrag wird genau ausgerechnet, wieviel die Eltern an Unterhalt zahlen müssen. Und ja, das können dann durchaus auch 650€ sein. Soll ich das meinem Kind verwehren oder es zwingen in Wohnortnähe zu studieren und zuhause wohnen zu bleiben, weil seine Eltern leider zuviel verdienen und es keinen Bafög-Anspruch hat?
Das fände ich unfair.

Grüsse
BiDi

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Und wenn das zweite Kind dann anfängt zu studieren wird das doch nochmal neu berechnet, also was die Eltern insgesamt leisten können oder ?
Also wenn man jetzt 600 Euro zahlen musste fürs erste Kind und das zweite fängt dann auch mit dem Studium an, dann bleibt es doch bei den 600 Euro ,wenn das Einkommen der Eltern gleich geblieben ist?
Bekommen dann beide 300 oder wie wird das dann geregelt?
Oder erhält ein Kind weiterhin 600 Euro und das zweite Bafög in gleicher Höhe?

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Ja, es wird neu berechnet. Ich glaube, bei uns war das so (3 Geschwister zeitweise gleichzeitig im Studium), das der Älteste nach wie vor mit Elternunterhalt abgedeckt war, die Mittlere zusätzlich und die Jüngste komplett Bafög erhielt. Das ist aber schon eine ganze Zeitlang her...

Grüsse
BiDi

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Ja, man sollte schon vorher auch rechnen, hilft ja nix.

Für Studenten gibt es auch Forderungen wenn die Eltern eher wenig verdienen.

Wir werden voll finanzieren müssen (und ja, Kind will unbedingt studieren). Ich rechne mit sicher 1500 Euro Kosten pro Monat (für beide insgesamt).

Ist halt so. Und: wir sind ja auch dazu verpflichtet. Punkt.

LG

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Kommt immer auf die Kinder bzw. Die Eltern an.
Der Höchstsatz Bafög liegt bei 800eur ca. Wenn ich mich nicht täusche. Mehr braucht ein Student auch beim besten Willen nicht zum Leben. Ich finde das sogar eigentlich viel Geld. Ich kam vor 5 Jahren mit 760eur Ausbildungsgehalt zurecht und konnte mir zudem noch ein Motorrad leisten. Weiß zwar heute nicht mehr wie ich das gemacht hab, aber es ging :-D
Wenn die Eltern meinen das Kind braucht einen höheren Lebensstandard, dann müssen sie das finanzieren. Ansonsten lebt man eben als Student, wie die meistens Studenten eben leben. Reduziert :-) und jobben nebenbei schadet auch nicht und ist in den meisten Fällen möglich. Dann müssen die Eltern auch keine 700eur zuschießen, sondern vielleicht noch 200-300.

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Der Bafög-Höchstsatz sind 649€, wenn's Kind nicht zuhause wohnt. 739€, wenn das Kind nicht mehr in die Familienversicherung kann.
Ein Zimmer im Studi-Wohnheim kostet hier im Schnitt 300€ (WG-Zimmer sind auch nicht billiger zu kriegen), ca. 300€ Semesterbeitrag (also 50€ / Monat), bleiben 300€. Ohne Nebenjob wird es da schnell eng.

Grüsse
BiDi

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Ich finde Eltern MÜSSEN das nicht!

Ich habe von meinen Eltern nichts bekommen, weder zum Führerschein, noch zum 1. Auto oder irgendwelche Summen zum 18. Geburtstag. Mit 16 habe ich gejobbt und mir Führerschein, Auto und die 1. Wohnung mit Mietkaution, Möbeln und die Küche, die ich übernommen habe, selbst finanzieren müssen. Hat es mir geschadet? Nein! Als ich ausgezogen bin, hätten mir meine Eltern Unterhalt zahlen müssen - haben sie aber nicht und ich hätte auch nicht drum gebettelt oder sie gehasst, weil ich weiß, dass sie selbst keine großen Sprünge machen könnten.
Ich finde es mehr als fraglich, ob man als Elternteil dauerhaft für seine Kinder brechen muss, nur weil sie sich entscheiden ins Ausland zu gehen, zu studieren oder ne Weltreise zu machen.

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Das ist keine moralische, sondern eine rechtliche Frage.
Eltern MÜSSEN die erste Ausbildung ihrer Kinder durch Unterhaltsleistungen unterstützen.

Und wir sprechen hier von einer Ausbildung: Nicht von einer Weltreise oder einem Auslandsjahr oder dem Führerschein.

Und für eine Ausbildung bricht man sich doch nicht dauerhaft. Regelstudienzeit sind 4 Jahre. Wenn man soviel verdient, das das Kind keine andere Unterstützung erhält, dann sollten die 4 Jahre schon drin sein. Das weiss man doch, bevor man ein Kind bekommt.

Grüsse
BiDi

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Doch müssen sie, sofern sie wirtschaftlich dazu in der Lage sind. So einfach ist das.

LG

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Ich finde das total amüsant, wenn erwachsene Menschen plötzlich merken, dass Kinder auch dann noch Geld kosten, wenn sie aufhören, niedlich zu sein :-)

Meine Stiefsöhnen haben beide studiert bzw. studieren noch. Sie haben jeder von jedem Elternteil Runde 400 Euro im Monat bekommen. So beschissen die Beziehung zwischen den beiden Expartnern war, beiden war wichtig, dass die Kinder ihr Studium durchziehen konnten. Nr.1 hat mit 28 seinen Master gemacht, Nr. 2 ist noch dabei. Genauso wird mein Sohn, sollte er studieren wollen, unterstützt werden. Es muss drin sein, dass er wohnen und sich ernähren kann, ohne ab dem 20. von Billigbaguette zu leben. Sämtlichen Luxus muss er sich eben selbst verdienen. Da man sich hier in Berlin schon um WG-Zimmer kloppen muss, muss man mit 300-400 Euro allein für die Miete rechnen. Dann mit noch mal 350 Euro über den Monat zu kommen, finde ich nicht einfach. Vielleicht braucht man ja auch mal eine neue Hose oder ein paar Schuhe oder die Kaffeemaschine gibt den Geist auf.

Während der Ausbildung ordentlich zu unterstützen finde ich viel wichtiger, als Jugendlichen jeden Killefitz zu erfüllen.

Sollte er während der Ausbildung zu Hause wohnen bleiben, würde ich ihm weiter Kost und Logis anbieten und das KG als Taschengeld ausbezahlen. Überschlagen kommt das mit Strom, Internet, Versicherungen, inkl. KV auf das Gleiche raus.

LG

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Hi,

es muss ja nicht jeder die Deluxeversion des Studierens haben. Ich hatte ein kleines Zimmer, das in einem Keller lag und viel billiger war als das Studentenwohnheim. Ich habe im Keller alleine gelebt, war manchmal etwas einsam, hatte aber den Vorteil, dass ich lernen konnte, wann ich wollte.

Klar gab es Leute, die alleine eine 2 Zimmerwohnung mit Hausmeisterservice und Tiefgarage für den Flitzer hatten. Ich finde es eher schlimm, wenn Kinder den finanziellen Absprung nicht schaffen - meine Cousine, trotz 1,5 Jobs ruft ernsthaft jedes Mal ihre Eltern an, wenn am Haus eine Reparatur ansteht. Völlig irre.

GLG
Miss Mary

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Deshalb sollte man sich vorher überlegen, ob man e sich leisten kann oder will. Unsere Kinder (wir bekommen das 3te) werden alle den Führerschein bezahlt bekommen sowie teilweise Unterstützung. Sie werden nebenbei einen (Mini)Job annehmen müssen, wenn sie studieren. Definitiv! Aber wir wollten such kein Einzelkind haben. Es bleibt auch definitiv bei drei Kindern, denn die Kosten sind ein großer Faktor für uns.
Allerdings können wir recht entspannt sein... mein Mann kann nur noch mehr verdienen als jetzt, außer er nimmt ein unterbezahlten Job an o. Ä. Daher seh ich das ganze recht entspannt, man muss die Kinder nicht voll Finanzieren. Studieren ist einfach teuer, mein Mann macht derzeit sein Master

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Man kann aber auch arbeitslos werden oder krank bzw berufsunfähig.
Meine Eltern konnten sich drei Kinder auch leisten, bis mein Vater dann berufsunfähig wurde durch eine schwere Erkrankung und schließlich zum Pflegefall.
Meine Mutter hat nicht genug verdient und musste schließlich ganz aufhören um meinen Vater zu pflegen.
Da war kein Denken mehr daran, die Kinder finanziell zu unterstützen, wir mussten schon als Kinder schauen wie wir klar kommen da meine Mutter ihre Kraft für meinen Vater gebraucht hat.
Und das ist kein Einzelfall, wenn man.Kinder bekommt kann man halt nicht wissen, wie sich die finanzielle Situation entwickelt.
Es muss nur ein Elternteil dauerhaft krank werden, was ja mit zunehmendem Alter immer wahrscheinlicher wird, also wenn die Kinder groß sind,.ist man selbst auch älter und die Wahrscheinlichkeit größer, dass es gesundheitlich hakt.
Ich kenne das im Freundeskreis so, Mutter Brustkrebs, oder Vater plötzlich an der Dialyse, Depressionen oder querschnittsgelähmt durch Autounfall.
Die Kinder werden dann zur Nebensache und sind quasi auf sich gestellt,auch wenn sie noch kleiner sind.

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Natürlich kann das passieren, weiß man vorher nicht. Trotzdem darf man ja soweit planen, richtig ? Ob es am Ende in 10/20 Jahren so aussieht, weiß heute niemand.

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Tja, so hat mein Vater auch gedacht. Er hat seinen Steuerberater dafür bezahlt unsere Bafög Anträge auszufüllen, damit wir den Höchstsatz an Bafög bekommen. Er hat nichts gezahlt. Während des Studiums habe ich immer gearbeitet, denn in einer teuren Studentenstadt reicht das BAföG nicht für WG Zimmer, Bücher, Computer, Internet, Auslandsaufenthalt etc. Danach habe ich fünf Jahre gearbeitet und gespart. Von dem Geld habe ich mir eine Promotion im Ausland finanziert. Natürlich habe ich während dessen weiter gearbeitet.

Was glaubst du, wer heute richtig stolz auf seine Tochter mit Dr. Titel ist 😂 und was glaubst du wie viel ich meinem Vater im Alter zur Seite stehen werde?! Wir haben ein entspanntes Verhältnis, aber ich bin ihm nicht dankbar und ich habe keinerlei Verpflichtungen. Man sollte sich genau überlegen welches Vorbild man für seine Kinder sein möchte. Ich werde mich mehr um meine Kinder kümmern. Denn ich möchte auch im Alter noch etwas von ihnen haben.

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Nur weil man Kinder im Studium finanziell unterstützt hat, hat man doch nicht automatisch später ein besseres Verhältnis bzw ist es doch nicht so, dass man sich als Kind dann verpflichtet fühlt im Alter für die Eltern da zu sein oder nicht.
Die ganzen Jahre die man.als Kind mit den Eltern verbracht hat, legt doch die Grundlage für das spätere Verhältnis.
Ich kann mir nicht vorstellen,dass dann.die Jahre über alles in Ordnung war und nur die mangelnde Unterstützung im Studium dann so das Verhältnis belastet dass man selbst Jahre später wenn die Eltern alt sind ,das denen noch ernsthaft vorwerfen würde, du bist wohl sehr nachtragend.🤔
Ich erwarte sicher keine Gegenleistung ,wenn ich meinen Kindern Geld gebe, damit sie im Studium etwas weniger finanziell unter Druck stehen.
Nur weil ich ein paar hundert Euro im Monat locker mache, sind sie sicher zu gar nichts verpflichtet.
Meine Eltern haben mich immer unterstützt, trotzdem habe ich im Alter fast gar nichts für sie getan, einfach weil es nicht möglich gewesen wäre, zwischen Vollzeit arbeiten, drei Kindern, Alleinerziehend sein und 500km weit weg wohnen.
Mein Schwiegervater ist ebenso alleine trotz 4 Kindern.
Sie waren schwer krank und im Heim, da hab ich sie maximal 2mal im Jahr besucht.
Sie sind beide allein gestorben.
Trotzdem war unser Verhältnis immer gut.
Wenn ich denken würde, dass meine Kinder mir was schulden für meine kurzfristige finanzielle Unterstützung im Studium, die ja selbstverständlich ist und gesetzlich ja auch so verankert wurde, dann hätte ich das offen angesprochen.
Niemals erwarte ich eine Gegenleistung für etwas Selbstverständliches wie finanzielle Unterstützung im Studium.
Ich finde diese Einstellung völlig bescheuert, vor allem weil die Eltern einen ja auch groß gezogen haben und dadurch schon Respekt verdienen.
Wären deine Eltern leistungsfähig gewesen hättest du gar kein Bafög erhalten.
Was war denn jetzt daran verkehrt, dass du so nachtragend bist?
Dein Vater hat nichts falsch gemacht, er hat lediglich prüfen lassen ob er dir gegenüber Teezahlungspflichtig ist.
Ich habe auch Bafög Anträge gestellt für die Kinder, sind immer abgelehnt worden.
Daran ist nichts schlimmes, dein Vater tut mir Leid, so eine Tochter verdient niemand.
Und ein Doktorgrad ist eine reine Fleissarbeit, nichts worauf man sich was einbilden sollte.
Ich hab den auch, niemand weiß das überhaupt, da man den im Medizinstudium am Ende einfach mit macht.
Ist nichts womit ich hausieren gehe oder was ich im Personalausweis stehen habe oder noch peinlicher auf Korrespondenz oder am Briefkasten.
Mich spricht auch niemand mit Frau Doktor an....gruselige Vorstellung.
Ich bin auf vieles stolz, aber sicher nicht auf den akademischen Grad, den hat in unserer Familie eh fast jeder, von daher...nichts Besonderes.
Mir scheint, du bist ziemlich eingebildet, ist sehr unsympathisch, wie du über deinen Vater schreibst.
Man kann sich seine Kinder nicht aussuchen, manche sind halt emotional gesehen eine Enttäuschung, da nutzt der beste Uniabschluss nix wenn man es menschlich nicht drauf hat.

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Hallo,

wir haben von Geburt an für unser Kind vorgesorgt, sprich, es kann machen, was es möchte, das Geld ist auf jeden Fall da. Und genau mit dieser Gewissheit und Sorglosigkeit müssen wir uns um div. Summen für Ausbildung, Studium und was weiß ich, was noch, keine Gedanken machen.

LG