Partner mit allem überfordert

Huhu,

mein Freund (26) ist mit Beziehungsdingen total überfordert. Rücksichtnahme, Kommunikation miteinander und Kompromisse...all das was eine Beziehung ausmacht scheint er nicht wirklich zu kennen und überfordert ihn direkt. Wenn ich versuche vernünftig mit ihm auch mal tiefergehende Gespräche zu führen, wird er hektisch und ist sofort gestresst und es endet höchstens dass er sich Trennen will, weil er dann immer meint, es passt nicht. Aus jedem noch so kleinen Ding wird ein Riesendrama. Manchmal habe ich das Gefühl mit der Figur Sheldon Cooper liiert zu sein. Das ist ein relativ guter Vergleich, darum erwähne ich das mal.
Ich weiß nicht genau, ob es damit zusammenhängt - aber ich bin seine erste Freundin.

Ich hab ihn echt gerne, aber so wird das nie was.
Was meint ihr?

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Du kannst über Alltagsgespräche hinaus nicht vernünftig mit ihm reden, weil er dann versucht, sich dem zu entziehen und so in Stress gerät, dass er gleich von Trennung spricht.

Wenn etwas so Grundlegendes und auch Selbstverständliches wie eine vernünftige Kommunikation nicht funktioniert, würde ich hier keine Entwicklungshilfe leisten. Ob nun erste Freundin oder nicht - er ist 26 Jahre alt und kann bei dem gezeigten Verhalten kein Partner sein. Da kann er sonst so nett sein, wie er will, was du beschreibst, ist nicht das Verhalten eines erwachsenen Mannes.

Wenn du dich nicht dazu berufen fühlst, lange Zeit und ohne Aussicht auf Erfolg - er scheint das Problem ja nicht mal angehen zu wollen, sondern duckt sich weg - macht es meiner Meinung nach wenig Sinn, hier weiter Kraft und Nerven zu investieren.

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Nee, ich glaube, so wird das wirklich nichts. Nicht nur in einer Beziehung sondern so grundsätzlich im leben sollte msn diese Skills beherrschen können. Sonst kann man ja keine sozial Kontakte pflegen. Also wenn er nicht bereit ist, daran zu arbeiten, bleibt nur die Trennung.

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Das liegt nicht an Sheldon oder nicht Sheldon, so jemanden habe ich nämlich auch daheim. Aber diskutieren können wir und auch klären, wenn etwas nicht optimal läuft. Und trennen will er sich auch nicht als einzige Konsequenz.

Hast Du mal ein Beispiel? Vielleicht aus der Ecke "Kompromisse".

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Hi,
wir wohnen nicht zusammen. Ich war ihn in den Semesterferien mal zwei Wochen am Stück bei ihm und hatte einmal gefragt, ob ich mal Wäsche bei ihm waschen könnte in der Zeit.

Fand er schreiend komisch und meinte, als ich gefragt habe, was daran so lustig ist, ich solle mir lieber genug Wäsche für die Zeit einpacken. Nach einigem hin und her "erlaubte" er es mir dann doch.

Während er auf der Arbeit war, hab ich dann nach dem Duschen meine Schmutzwäsche in seinen Wäschekorb getan. Sofort das nächste Problem: Er sah das und klamüserte meckernd meine schmutzigen Sachen aus dem Korb raus. Es würde sein System durcheinander bringen.

Meine Schmutzwäsche sollte ich lieber auf meinen Koffer tun. Na gut. Also wanderten sie auf meinen Koffer, bevor er noch hyperventiliert.

Als ich dann nach einer Woche der Korb voll war, holte er einen Wäschesack. Er wollte dann im Keller die Wäsche waschen. Okay ich wollte dann meine Sachen dazugeben und sortierte gerade.

Er sollte warten. Wusste das auch. Konnte er aber nicht, sondern flitzte einfach nur mit seinen Sachen los. Ich durfte dann meine Sachen nehmen und hinter ihm her dackeln, in die Waschküche.

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Ich habe einen Aspie zu Hause, der ist jetzt neun. Ich fürchte genauso wird er mal sein wenn er erwachsen ist. Er ist ein liebenswerter humorvoller und tiefgründiger Kerl, aber wehe etwas läuft nicht wie gewohnt.
Ist deinem Freund bewusst dass er so ist?
Ich kann dir keinen Rat geben, meiner ist ja noch klein. Aber ich hoffe dass er mal eine Freundin mit Nerven wie Drahtseilen finden wird. Mein Vater war auch so und meine Mutter HAT Nerven wie Drahtseile. Und konnte über vieles einfach hinweg sehen :-)

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"Ich weiß nicht genau, ob es damit zusammenhängt - aber ich bin seine erste Freundin"

Ich war schon 2x die "erste Freundin". Ja, mit diesen Männern hatte ich definitiv in genau diesen Punkten auch Schwierigkeiten zu Beginn. Es ist einfach wie so oft im Leben: Man(n) muss es erst lernen. Lernen, mit seinem Partner zu kommunizieren und Kompromisse zu schließen usw.
Natürlich gibt es aber auch Menschen, die das von Natur aus besser können als andere und manche tun sich ihr Leben lang damit schwer. Wie das bei deinem Freund ist, wird die Zeit zeigen. Ich würde darauf achten, dass ich ihn mit so emotionalen Beziehungsgesprächen nicht überfordere und Stück für Stück behutsam an einer Gesprächskultur arbeite.
Alles Gute

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Ich hab da arge Verständnisprobleme.
Du bist mit jemandem zusammen, den "Rücksichtnahme, Kommunikation miteinander und Kompromisse" überfordern, mit dem man keine tiefergehenden Gespräche führen kann, der sofort hektisch und gestresst ist und aus kleinen Dingen sofort ein Riesendrama macht?

Ähm, und warum genau bist Du mit solch einem komischen Typen überhaupt zusammen? #kratz Aus Mangel an Alternativen oder was?

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Irgendwie war ein Gedanke beim Lesen, dass er evtl. eine Art von Autismus haben könnte ?!

Solchen Menschen fallen Veränderungen sehr schwer, sie haben Probleme, Gefühle zu erkennen/auszudrücken, haben oftmals "Macken" in Form von ganz eigener Ordnung etc..

Kannst ja mal googeln, ob das evtl. in diese Richtung geht ?!