Assisted Hatching

Hallo Mädels!

Ich wollte mal fragen, ob Eure KIWU-Kliniken bei IVF bzw. ICSI
Assisted Hatching anbieten?
Nehmt ihr diese Zusatzleistung in Anspruch und wieviel habt
Ihr dafür bezahlt??? #augen

Kann mir jemand mehr darüber erzählen?
#danke

Viele Grüße

Supernaschkatze #blume

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Hallo Supernaschkatze,

klär mich bitte mal auf! Was ist "Assisted Hatching"????? #kratz

#danke Anke

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Hallo Anke!

Ich hab Dir da mal was rauskopiert.

Die Eizelle ist von einer festen Umhüllung umgeben, der sogenannten “Zona pellucida”, der Glashaut. Nach der Befruchtung teilen sich die Zellen des Embryos zunächst innerhalb dieser Umhüllung und ohne Substanzzunahme. Ungefähr am 5. Tag nach dem Eisprung ist das “Blastozystenstadium” errreicht, d. h. im Inneren des Embryos beginnt sich ein Hohlraum auszubilden. Dies ist der Zeitpunkt, an dem der Embryo die Zona pellucida verlassen muß, um sich einnisten zu können; der Embryo “schlüpft” (engl.: hatching). Auf dem Bild links sehen Sie einen Blastozysten vor und während des Schlüpfvorgangs. Es handelt sich hierbei also um einen natürlichen Vorgang.

Und was bedeutet “Assisted Hatching?
Mit dem “Assisted Hatching” (=Schlüpfhilfe) wird versucht, dem heranwachsenden Embryo das Verlassen der Zona pellucida zu erleichtern. Dazu wird die Umhüllung angeritzt oder ausgedünnt. Es ist wichtig, daß die der Defekt in der Glashaut genau die richtige Größe aufweist. Ist diese zu gering, kann der Embryo steckenbleiben und der Schlüpfvorgang wird nicht regelrecht abgeschlossen. Eine Einnistung bleibt dann ganz aus. Das “Assisted Hatching” kann mit Hilfe verschiedener Techniken erfolgen:

Mit einem Laser. Diese Technik ist die sicherste, da der Defekt, der in der Glashaut erzeugt wird, sehr gezielt gesetzt werden kann und auch die Größe und Tiefe des Defekts ist exakt einstellbar. Verletzungen des Embryos sind damit praktisch ausgeschlossen. Der Embryo wird dazu mit einer Haltepipette fixiert (wie bei der ICSI) und mit dem Laserstrahl gezielt “beschossen”.
Mit einer Glasnadel. Bei der “partiellen Zonadissektion” wird die Hülle mit einer Nadel angeritzt. Die Ergebnisse sind sehr von der Geschicklichkeit des Arztes abhängig und die Verletzungsgefahr des Embryos wesentlich höher als mit einem Laser. Auch sind Tiefe und Größe des Defekts nicht so genau reproduzierbar wie bei der Lasertechnik.
Mit Hilfe einer enzymatischen Ausdünnung der Embryonenhülle. Hierbei wird ein Enzym (Tyrode-Lösung) auf die mit Hilfe einer feinen Pipette auf die Hülle gesprüht. Dieses Enzym löst dann die Zona pellucida an diese Stelle auf. Auch hier besteht der Nachteil, daß der Vorgang nicht exakt steuerbar ist und das Enzym Kontakt mit dem Embryo erhält. Inwieweit dies nachteilig ist, ist ungeklärt.

Wann ist “Assisted Hatching” sinnvoll?
Natürlich nur bei IVF oder ICSI, da man den Embryo selbst “bearbeiten” muß und hier die natürlichen Vorgänge in der Gebärmutter, welche das Schlüpfen begünstigen, fehlen. In der Gebärmutter gibt es Enzyme (Lysine), welche den Vorgang des Hatching in der natürlichen Umgebung steuern.

Nach wie vor ist die Wirksamkeit des “Assisted Hatching” umstritten. Studien, welche eine Verbesserung der Einnistung nachweisen gibt es ebenso wie solche, die eine Verbesserung der Schwangerschaftsraten nicht nachweisen können. Es mag jedoch auch an den unterschiedlichen Studienanordnungen liegen und insbesondere den unterschiedlichen Techniken, die zur Anwendung kamen. Studien mit Lasertechnik waren bisher überwiegend überzeugend. Jedoch gibt es unter den Reproduktionsmediziniern mittlerweile einen großen Konsens darüber, daß bei betimmten Indikationen das Assisted Hatching hilfreich sein kann:

Bei mikroskopischem Nachweis einer überdurchschnittlich dicken Zona pellucida
Bei eingefrorenen und wieder aufgetauten Embryonen (vor einem Kryotransfer also)
Bei älteren Frauen (hier werden verschiedene Zahlen genannt von >36 bis >38 Jahren)
Bei wiederholt erfolgloser IVF- oder ICSI-Therapie trotz optimaler Voraussetzungen
Eine Analyse von Studien zu diesem Thema, die in einem Cochrane-Database Review zusammengefasst wurden, ergab sich kein wesentlicher Vorteil für die Methode (Hier die Studie in den News). Die Schwangerschaftsraten scheinen zwar höher zu sein als ohne Hatching, jedoch gibt es keinen nachweis dafür, dass auch die Anzahl der Lebendgeburten höher ist [1].

Risiken
Bei allen Techniken besteht die Gefahr einer Verletzung des Embryos, bei enzymatischen Techniken kommt zudem der ungeklärte Einfluss des Enzyme auf den Embryo hinzu. Des weiteren ist unklar, inwieweit sinnvolle natürliche Einnistungshindernisse überwunden werden und Embryonen zur Einnistung verholfen wird, die z. B. genetische Auffälligkeiten aufweisen. Es wurde in entsprechenden Studien der gegenwärtig noch nicht bestätigte Verdacht geäußert, daß Embryonen mit auffälligen Chromosomensätzen (Aneuploidie) häufiger verdickte Eizellhüllen aufweisen.



Viele Grüße

Supernaschkatze #blume

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Ich find es Wahnsinn was es alles gibt#freu
Wünsch euch viel Glück#klee
Sonja

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Hallo!

Wir waren vor 3 Jahren in einer KiWu-Klinik. Unser Klinik hat es auch angeboten und man konnte dafür den Antrag ausfüllen. Wenn es dann wirklich nötig war, haben die das gemacht und dann mußte auch bezahlt werden. Bei uns waren es glaube so um die 150 €uro.
Was es jetzt für Preise sind, weiß ich leider nicht.
Hoffe ich konnte dir ein bischen helfen.

LG vergeslich

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Guten Morgen Supernaschkatze,

danke für deine Antwort. Hatte den Begriff noch nie gehört, aber man lernt ja immer dazu.

Anke

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Hallo Supernaschkatze,

unsere KIWU-Klinik hat das auch angeboten, wir haben das auch in Anspruch genommen und kostet inzwischen um die 250,-- EUR.

LG Susanne

PS: Konstantin wurde am 25.12.2005 geboren

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Danke #danke Euch allen für die Antworten!

Ich wünsch Euch noch ein schönes Wochenende #sonne

Viele Grüße

Supernaschkatze #blume