hat jemand von euch borreliose?

frage steht ja schon oben.habe ja öfter eine taube gesichtshälfte.war jetzt auch schon beim neurologen,der hat eeg,irgendeinen hörtest und reflextest gemacht.alles in ordnung.er vermutet aufgrund meiner beschwerden ne borreliose.als ich sagte ich habe nie ne zecke bemerkt,sagte er 10 von 20 personen merken nicht,dass sie ne zecke haben.das macht mir jetzt echt angst.morgen bekomme ich das ergebnis.
hat jemand von euch borreliose und was hattet ihr für anzeichen?ist das sehr schlimm und wird man durch antibiotika wieder ganz gesund?sorry is ein bisschen länger geworden,aber ich hab echt ein bisschen angst.
danke schonmal für eure antworten.
lg,kristin

1

hallo kristin!
hast du öfter eine taube gesichtshälfte? ist es ein taubheitsgefühl oder kannst du deine gesichtshälfte nicht mehr bewegen?
ich hatte damals eine facialis parese. das ist eine halbseitige gesichtslähmung, die oft durch zeckenbisse, bzw borreliose ausgelöst wird. da ich leider damals in der 15 ssw war, konnte ich nicht mit kortison behandelt werden. es hat ohne medikamente ca 1 jahr gedauert, bis ich wieder alles soweit bewegen konnte. und leider ist die lähmung bei mir nicht ganz ausgeheilt. man sieht immer noch, dass beide seiten nicht ganz gleich "arbeiten"...
ich will dir jetzt keine angst machen, aber lass es bitte schnellstmöglich abklären und lass dich schnelltens mit kortison behandeln. nur innerhalb der ersten tage lässt sich eine gesichtlähmung mit medikamenten vollständig heilen... kannst mich auch gerne über visitenkarte anmailen... kann dir dann noch tipps geben!
viele grüße tina

2

Hi Du!
Ich habe Borreliose.
Diese Erkrankung kann jedes erdenkliche Symptom bzw. Krankheitsbild auslösen.

Schau z.B. mal hier:
http://www.lymenet.de/donta.htm

Die berümte "Wanderröte" tritt nur bei etwa 70 % der Fälle auf. Auch ich hatte definitiv keine Zecke. Habe immer darauf geachtet, weil jmd. aus dem Bekanntenkreis diese Erkrankung hat. Und trotzdem habe ich es bekommen, vermute mal durch ein anderes Insekt.

Lass erstmal einen Bluttest machen (Westernblot), am besten im Labor Köln, die sind sehr zuverlässig im Gegensatz zu anderen Labors.

"ist das sehr schlimm und wird man durch antibiotika wieder ganz gesund?"

Manche leben damit ohne großartige Beschwerden, manchen geht es einigermaßen, und manche kommen kaum damit klar. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Zum Thema Antibiotikum:
Würden die Ärzte sich mal informieren, welche Dosis nötig ist, und über welchen langen Zeitraum es gegeben werden müßte, wäre eine Heilung sicherlich denkbar. Da sie es aber nicht tun, und man als Patient nicht ernst genommen wird, habe ich noch von keinem "Geheilten" gehört.

LG Bianca

3

Hi Kristin,
ich bin bestimmt sehr spät mit dem Antworten, denn dein Ergebnis wirst du sicher schon haben.
Also mein Mann hat Borreliose.
Vermutlich hat er die Krankheit schon seit 2 Jahren.
Sie wurde erst im Februar festgestellt, nachdem wir den Arzt gezielt darauf angesprochen haben.
Bis dahin hatte mein Mann alle möglichen Beschwerden, für die keiner eine Ursache finden konnte: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, bis er teilweise morgens gar nicht mehr aufstehen konnte, Kopfschmerzen, selten Taubheit in den Händen, Bruststechen (EKG einwandfrei), alle 2 Monate Tonsillitis usw. usw.
In der Zwischenzeit war er auch im Krankenhaus, weil man annahm, er hätte möglicherweise Atemstillstände im Schlaf.
Durch die gezielte Blutuntersuchung (Serum) wurden hohe Werte festgestellt, die bereits auf Stadium II der Erkrankung schließen lassen.
Die Antibiotikumbehandlung ist in der Tat nicht ohne.
Im Februar bekam er zunächst das Standardantibio der 1. Wahl für Borreliose: Doxicyclin.
Das ist wirklich heftig, 30 Tage musste er das nehmen. Da darf man nichts calciumhaltiges mehr essen oder trinken, weil das Antibio sonst gebunden wird und nicht mehr wirkt.
Am Ende hatte er nur noch Durchfall, weil der Darm kaputt war.
Jetzt im August war die Borreliose mit identischen Werten wieder, Beschwerden sind die gleichen, es geht meinem Mann schlecht.
Er hat ein neues Antibio bekommen und wir hoffen, dass es diesmal wirkt.
Vermutlich muss er auch noch ins Krankenhaus, um das Hirnwasser untersuchen zu lassen, denn nur so kann man feststellen, ob es sich nicht auch noch um eine Neuroborreliose handelt.
Ich hoffe, dass eine Ursache für Deine Beschwerden gefunden wird.
Ist es Borreliose, kann ich nur raten, beim Arzt am Ball zu bleiben, dass er sich schlau macht und es nicht als Lapalie herunterspielt. Viele Ärzte wissen nicht, wie sie damit umgehen müssen. Unser letzter Termin war wie auf dem Basar, da bekamen wir 5 Antiobiotika genannt und mein Mann sollte sich eins aussuchen #schock!
Alles Gute für Dich und LG
Gesine

4

Hi Gesine!

Ich vermute mal, daß ihr euch schon schlau gemacht habt.
Trotzdem möchte ich dir folgendes mitteilen:

Doxy müßte man 400-600 mg am Tag nehmen, damit es wirken kann (Gewichtsabhängig). Es kann nur im Stadium I wirken, weil die Borrelien sich da noch in der Blutbahn befinden. Und dieser Zeitraum ist Tage bis Wochen.

Im Stadium II-III funhktionieren nur noch Infusionen. Ich hatte damals Rocephin i.v., glaube 250 mg?! Aber nur über 3 Wochen. Da sich Borrelien bekanntlich alle 4 Wochen vermehren, ist es unwahrscheinlich, sie "auszurotten". Da Infusionen sehr teuer sind, werden sie selten und viel zu kurz verschrieben.
Tabletten können dann nicht mehr helfen, weil der Wirkstoff nicht gewebegängig ist, und die Borrelien in den tiefen, sauerstoffarmen Gewebsschichten sitzen, und sich ein feines Leben machen.

Was hat dein Mann denn zur Zeit für Beschwerden?

LG Bianca

5

Hi Bianca,

siehst Du, da haben wir es wieder.
Die Informationen sind ganz unterschiedlich.
Wir haben im Februar im selben Labor zweimal testen lassen.
Ergebnis war Verdacht auf Stadium II.
Von den Symptomen her sagten 2 Hausärzte, es sei ganz sicher Stadium II und im gleichen Atemzug hieß es wieder, die Symptome meines Mannes seien ganz unspezifisch für Borreliose, insbesondere die häufige Tonsillitis.
Inzwischen schieben sie die aber auch auf die Erkrankung.
Hier gibt es weit und breit niemanden, der sich auf Borreliose spezialisiert hätte. Die Hausärztin schaut zwar in der Zwischenzeit genauer in ihre Fachliteratur und macht sich schlau, aber keiner scheint informiert zu sein.
Insbesondere der Hausarzt meiner Schwiegereltern meinte lapidar, das könne man doch gut heilen und letzte Woche kam er dann mit dem Tipp, wir sollen unbedingt zum Neurologen, damit es nicht chronisch wird. Prima, bei chronisch sind wir wohl schon, denn mit "unspezifischen Symptomen" läuft mein Mann jetzt seit mehr als 2 Jahren herum und alle sagten immer, er wäre faul und hätte keine Lust zum Arbeiten.
Das schlimmste ist nämlich, dass er morgens einfach nicht aufstehen kann, einfach nur müde ist. Sein Kopf sendet Signale an die Gliedmaßen, die dann nicht reagieren. Er sagt, es wäre, als hielte ihn jemand einfach fest.

Ab Februar hat mein Mann 30 Tage lang je 400 mg Doxy genommen. Im Dezember hatte er bereits ein anderes Antibio i.v. bekommen (500000 Einheiten) wegen der Tonsillitis, danach ging es ihm super gut. Auch bei Doxy fühlte er sich bereits nach einer Woche besser. Nach den 21 Tagen hat er die Ärztin echt beknien müssen, noch ein Rezept zu bekommen, weil er in verschiedenen Betroffenenforen gelesen hatte, 30 Tage wären zu empfehlen.

Auf den Gedanken, die Borreliose sei wieder da, kamen wir jetzt Anfang August, weil mein Mann eben wieder total abgekämpft war, Kopfschmerzen hatte, sich wie unter Wasser fühlt. Taubheitsgefühle hat er übrigens keine mehr.
In der Zwischenzeit hatte er schon wieder mal eine Tonsillitis, da bekam er schon Roxy.
Das viel jetzt also nicht mehr in die engere Wahl.
Momentan bekommt er Cefuroxim 1500 mg am Tag.
Diese Dosierung und auch das Anwendungsgebiet Borreliose sind im Beipackzettel interessanterweise gar nicht vorgesehen.
Ihm geht es mit diesem Medikament schlecht. Er hat keinerlei Gefühl der Verbesserung, außerdem sind die Nebenwirkungen sehr stark.
In der Nachbarschaft wohnt ein "Stadium III". Er erzählte mir, dass die Ärzte hier üblicherweise die Infusionen erst ab Verdacht auf Stadium III verschreiben. Er selber bekam wohl 10 Tage lang Infusionen.
Wir sind erst im letzten Jahr von der Stadt zurück aufs Land gezogen, und in Anbetracht der Erkrankung bereue ich das zutiefst. Unser Kind durfte leider schon zweimal die Bekanntschaft der hiesigen Krankenhäuser machen und mein Vertrauen ist leider gänzlich erloschen.
Leider kann sich mein Mann nicht ins Krankenhaus legen, dann kann er seinen Laden dicht machen. Eine Aushilfe findet sich weit und breit nicht, ich kann es auch nicht machen. Krankengeld kriegt er ja auch keins und wenn er denn mal welches kriegen würde, wäre das nicht die Rede wert.
Es ist zum Heulen.
Ich hoffe so, dass er wenigstens bis Dezember wieder auf die Beine kommt, dann können wir im Januar und Februar mal ausgiebig Pause machen.

Vielen Dank für Deine Tipps, da haben wir für das nächste Gespräch beim Arzt mal wieder einen Anhaltspunkt.
LG
Gesine

weitere Kommentare laden