Bei uns im Ort gibt es genau einen Allgemeinmediziner (nur 200 m von uns entfernt, also sehr günstig). Ich wohne jetzt seit 1 Jahr hier, bin aber noch nie dort gewesen, war ja nie krank.
Letzten Freitag dann, Brechdurchfall vom Feinsten. Ich tappel in die Praxis, Aussage der Sprechstundenhilfe: wir nehmen absolut keine neuen Patienten mehr auf. Wir können sie heute als Notfall drannehmen, für die Nachuntersuchung müssen sie sich aber einen anderen Allgemeinmediziner suchen, wo sie dann die 10 Euro noch einmal löhnen müssen - von uns bekommen sie auch keinerlei Überweisungen.
Wie gesagt, die einzige Arztpraxis hier im Ort (neben einem Zahnarzt und einem Unfallchirurgen, die mir nicht wirklich weiterhelfen)
Ich stocksauer zum Bahnhof getapert, mit der Bahn in den Nachbarort gefahren, dann noch 15 Minuten Fußweg, in der Zeit musste ich mich schon wieder 2 x hinter die Büsche hocken (war sehr angenehm) um dann dort zumindest als Patient angenommen zu werden.
Ich will mich jetzt bei der Kassenärztlichen Vereinigung beschweren, so geht es ja nun wirklich nicht. Frage ist, dürfen die sich hinstellen und Behandlungen ablehnen, insbesondere als einziger Arzt am Ort? Weiß das einer von Euch?
Gruß, schwarzbaer
Behandlungsverweigerung beim Allgemeinarzt
Hallo Du,
sicher ist das ärgerlich, aber ich denk nicht das du mit deiner Beschwerde sehr weit kommst. Der Arzt hat dir für den akuten Notfall die Behandlung ja nicht verweigert.
Ich hoffe es geht dir momentan schon etwas besser.
GLG Ramona
Hallo,
Ich hatte auch schon mal das Problem, erst beim dritten Anlauf eine Facharztpraxis zu finden, die noch Patienten aufnimmt. Zum Glück gibts hier auch so viele Praxen.
Wieviel Einwohner hat denn das Einzugsgebiet für diesen Arzt? Eine Arztpraxis hat idR. eine gewisse Höchstzahl von Patienten, für die sie ausgelegt ist. Sie dürfen prinzipiell weitere Patienten ablehnen, aber inwiefern es da Sonderregelungen gibt, weiß ich nicht. Die Finanzierung durch die Kassen basiert auch auf Patientenhöchstzahlen. (Mein Chef hat als Facharzt grad das Problem, dass er mehr Patienten hat als vorgesehen - bloß er kann sie aufgrund der spezifischen Erkrankungen nicht woanders hinschicken.)
Die Behandlung haben sie ja nicht absolut abgelehnt. Die Notfallbehandlung hätten sie gemacht, allerdings - warum schreiben sie dann keine Überweisung zur Weiterbehandlung durch einen anderen Arzt? Die Idee, bei der Kassenärztlichen Vereinigung nachzuhaken, finde ich gut.
Entschuldige, aber wenn Du wegen der 10 Euro Praxisgebühr, die Du evtl. doppelt zahlen musst (das hättest Du ja mit der KK klären können) einen langen Fußweg und ne Zugfahrt in Kauf nimmst, kannst Du kein derart dringender Notfall gewesen sein. Mit Brechdurchfall hätte ich das mit Sicherheit nicht gemacht und der Arzt hat Dir ja nicht die Notfallbehandlung verweigert, sondern Dich als Dauerpatienten abgelehnt… Ärgere Dich über Deine eigene Sturheit, der Du es verdanken hast, dass Du in die Büsche musstest, und verbuch es ansonsten als Erfahrung…
Gruß,
HH
Hallo,
also wegen 10 Euro wär ich nicht mit der Bahn in den Nachbarort bei Magendarm/Notfall.
Die Ärzte können aufgrund der heutigen Beschneidung durch die Krankenkassen "Stammpatienten" ablehnen, nur Notfälle nicht, eine Notfallbehandlung haben sie angeboten, so what?
Es ist ärgerlich, ok, aber mal ehrlich, angenommen man würde mir sagen, egal wie viel ich ranhau, ich krieg nur maximal Betrag x für eine feste Anzahl an Std, ähm.. da würd ich auch nicht jede sinnlose Std arbeiten..
Mein HA erklärte mir mal, dass die Docs einen Fixbetrag pro Patient erhalten im Quartal, dazu auch noch ein Rezeptbudget etc.. also Hut ab, dass der sich immer mehr als 15 Min Zeit nimmt..
Da Dir eine Notfallbehandlung nicht verwehrt wurde, beschwer Dich parallel über die Kostenbeschneidung des Gesundheitssystems für gesetzlich Versicherte.
Manche Ärzte, besonders im Facharztbereich, bekommen z. B. 30 Euro pro Patient im Quartal, egal wie oft der erscheint, wie intensiv die Behandlung ist etc.. somit macht sich leider eine Top-Orthopädin bewusst nicht für Kassenpatienten zugänglich...
LG
Mone
doch das geht.
Als Notfall muss ein Arzt dich behandeln - das hat er dir ja auch angeboten. Aber er muss dich nicht als dauerhaften Patient nehmen... Und ein normaler Notdienst überweist auch nicht...
Das hat sich übrigens das Gesundheitssystem selbst zuzuschreiben - gewünscht sind Arztpraxen mit ca. 1000 Patienten - dann bekommt man das auch gescheit bezahlt. Bei allem was drüber liegt, arbeitet ein Arzt irgendwann umsonst... Traurig aber leider wahr...
LG
Frauke
Der Arzt hat korrekt gehandelt.
Hoffen wir mal, dass Du bei deiner Zugfahrt nicht noch 10 andere Leute angesteckt hast. Als Erwachsener bleibe ich mit akutem Brechdurchfall zu Hause - alles andere macht doch eh keinen Sinn, man steckt nur Andere damit an. Was soll Dir ein Arzt da helfen ? Wenn es mehrere Tage gehen würde, würde ich anrufen und fragen, ob es Sinn macht zu kommen. Aber einfach so lostapern... ich glaube, das war nicht so geschickt. Naja, ich hoffe mal, es geht Dir inzwischen besser.
Und was sagt Dein Arbeitgeber dazu, wenn Du einfach ohne "gelben" Schein einfach daheim bleibst?
Es gibt Arbeitgeber, die verlangen erst nach dem 3. Tag eine ärztliche Krankmeldung.
Niemand hat dir die Notfallbehandlung verweigert!
Hat sich die Odyssee mit dem 2x ins Gebüsch kacken wegen eventuell nochmal zu zahlender 10 Euro gelohnt?
Für die 10 Euro Praxisgebühr hättest du doch eine Quittung bekommen, also müsstest du doch bei einem anderen Arzt nicht noch mal zahlen, oder?
Deine KK hätte dir bestimmt auch weiterhelfen können!