Angst vor Vollnarkose

Hallo

hab einen Polypen in der Gebärmutter und bekomme nun eine Hysteroskopie mit Polypabtragung und Abrasio.

Vor der OP hab ich eigentlich keine Angst, denke ja mal ich merke nichts davon. Hab nur Angst, daß nachher noch irgendwas kommt, wie z.B. ach es war doch mehr, Gebärmutter muß raus oder sowas.

Wo ich aber am meisten Angst vor habe ist vor der Vollnarkose.

Ich bin 41 Jahre alt und hatte noch nie eine Vollnarkose, alles was bisher bei mir geschnippelt wurde, war unter örtlicher Betäubung.

Es sind verschiedene Gründe warum ich Angst habe

1. Angst davor nicht mehr aufzuwachen,
2. kann mich nicht mit dem Gedanken abfinden, nicht mehr Herr über meinem Körper zu sein, die komplette Kontrolle über mich zu verlieren.
3. Angst wie es ist in Narkose zu fallen, ich stelle es mir irgendwie vor wie ein Kreislaufzusammenbruch, den hatte ich nämlich schon 2 mal, also schwarz vor Augen, schweres Atmen und umfallen, so in der Art,
4. weiß ich nicht welche Narkose ich bekomme, hab aber Angst das ich intubiert werde und ich habe so einen leichten Würgereflex, was wenn ich dann ohne es zu merken würgen muß, bzw. erbreche.

Donnerstag muß ich zur Vorbesprechung und Voruntersuchung zur gyn. Tagesklinik. Der Termin der OP wird dann mit mir abgestimmt. Am Telefon sagte man mir, von Ankunft bis das ich nach der Op wieder gehen darf vergehen ca. 3 - 4 Stunden.

Gruß
Jutta

1

Hallo Jutta,

ich kann deine Ängste vollkommen verstehen. Jeder einzelne Punkt trifft auf mich zu. Und dann habe ich eine Vollnarkose bekommen müssen. Allerdings notfallmäßig ohne Vorbereitungen. Und ich muss dir sagen: Es ist wirklich überhaupt nicht schlimm. Ich hatte vorher keine Beruhigungsmittel bekommen, daher habe ich alles voll mitbekommen. Als mir das Narkosemittel gespritzt wurde, merkte ich, wie es im Arm kalt wurde. Diese Kälte zog den Arm hoch und dann hatte ich das Gefühle ohnmächtig zu werden. Ich habe noch gesagt "Ich glaube jetzt wirkt es." Und schon war ich weg. Das war wirklich überhaupt nicht schlimm, ging alles ganz schnell. Ich wurde auch intubiert, doch hätte man mit das nachher nicht gesagt, hätte ich es nicht gewusst. Man merkt es natürlich nicht. Vorher bekommst du ein kleines Fläschchen, das du trinken musst. Das sorgt dafür, dass deine Magenflüssigkeit dort bleibt, wo sie hingehört.
Das Wachwerden fande ich irgendwie recht witzig. Ich habe die Augen geöffnet, sah alles verschwommen. Nach 3 Sekunden war mir, als würde es "ruck" machen und ich war wieder in dieser Welt. Ich war top fit. Mir war weder schwindelig, noch übel. Ich hätte sofort aufstehen können. Nur ich hatte fruchtbar Durst und durfte nichts trinken. Das war eigentlich das Schlimmste.

Mach dir bitte nicht so viel Gedanken, es ist wirklich nicht schlimm, du merkst ja nichts. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Ich hatte immer super große Panik vor einer Vollnarkose. Aber jetzt weiß ich, dass es völlig okay ist.

Und du wirst sicher vorher Beruhigungsmittel bekommen, so dass dir eh alles "scheiß egal" ist.

Ich wünsche dir alles Gute für die OP.

LG b3e

2

Noch etwas:

Ich hatte vorher richtig schön viel zu Abendbrot gegessen. Mir wurde vor der OP weder der Magen ausgepumpt, noch habe ich mich unter der Narkose übergeben müssen.

3

Im Nachhinein fällt einem ja immer noch was ein:

Als ich da auf dem OP-Tisch lag hatte ich super große Panik. Ich hatte Herzrasen, hohen Blutdruck, ich dachte ich bekomme eine richtig heftige Panikattacke. Dem war aber nicht so. Und die Narkose war eher eine Erlösung aus meiner angsterfüllten Situation. Ich kann es schlecht beschreiben. Ich hatte Angst, dass es Komplikationen geben könnte, weil ich so große Panik hatte und mein Körper dementsprechend darauf reagiert hat. Aber das was okay. Die Narkose war eher eine Befreiung aus meiner (aus meiner Sicht ausweglosen) Situation.

Ich möchte dir einfach nur die Angst vor der Narkose nehmen. Ich weiß nicht, ob du dir etwas davon annimmst. Aber wenn du alles überstanden hast, wirst du darüber lachen, dass du dich vorher so verrückt gemacht hast. Versprochen.

4

Hallo,

ich kann es dir aus 2 Sichtweisen erzählen:
1. bin Krankenschwester, habe als letztes in einer Tagesklinik gearbeitet, wo die Pat. auch nur 2-3 Std. bleiben. Es gab viele, die sich Sorgen über die Narkose gemacht haben und im Nachhinein fanden sie es gut und gar nicht schlimm.

2. bin selber vor 6 Jahren operiert worden und ich muss sagen, es ist so, als wenn du dich zu Hause ins Bett legst und einschläfst... überhaupt kein Unterschied...

Eine befreundete Anästhesistin hat mal gesagt, es gibt keinen Moment an dem man besser unter Kontrolle ist, als in einer Narkose!

Ich wünsche dir alles Gute für die OP

LG










5

Hallo Jutta,

ich kenne deine Ängste, hatte ich auch immer. Mittlerweile habe ich vier Vollnarkosen hinter mir.

Bei der ersten war ich wahnsinnig aufgeregt ,habe auch keine Beruhigungstablette vorher bekommen.
Ich lag dann auf dem OP-Tisch und sie spritzten mir das Narkosemittel... Dann meinte die Schwester zu mir, ich soll mir schonmal einen Traum aussuchen... Ich sagte "bei mir klappt das mit der Narkose eh nicht, bin noch hellwach"... und weg war ich...
Als ich aufgewacht bin, habe ich ein paar Minuten gebraucht aber auch ich war dann wieder hellwach und ich habe von der Narkose geschwärmt.
Mir ist auch nicht schwarz vor Augen geworden... Ich habe nix gemerkt, als ich aufgewacht bin, habe ich mich gewundert, dass ich geschlafen habe :)

Mach dir keine Sorgen, das wird schon gutgehen...

LG
Sandra

6

hey,

Dir gehts wie mir vor meiner op im oktober. Ich hab sogar an meinen freund und meinen sohn ein abschiedsbrief geschrieben, bitte nicht lachen :-)

Ich hab sogar noch im op geheult!

Du bekommst ja vor der op eine L-M-A-A-tablette.

Durch die wirst du erstmal müde.
Dann dauert es noch ne ganze weile, bis sie dich holen.
Dann kommst du erstmal in den op-vorraum, wo du vorbereitet wirst. Sprich, du wirst das bett wechseln usw.
Dann nach gefühlten 20 min kommst du in den op.
Die ärzte und narkoseärzte reden mit dir und stellen sich vor. Sag ihnen ruhig, vor was du angst hast. Kein patient der welt springt freudestrahlend auf den op-tisch :-)

Die ärzte spritzen dir dann den durch dein zugang, den du in der vorbereitung bekamst das narkose-mittel. Davon bekommst du sicherlich nichts mit, da du automatisch die ganze zeit an die decke schaust :-)

Dann wird dich der arzt fragen ob dir komisch wird oder er sagt dir, dass dir gleich komisch wird.
Dann beginnt es: kennst du das gefühl, des betrunken seins? Also alles fängt sich an zu drehen und du machst automatisch die augen zu, da sie ganz schwer werden. Und meistens bekommst du sie vor müdigkeit nicht mehr auf. Dann bist du schon eingeschlafen :-)
Tja, so, wie du die augen zugemacht hast, so schnell machst du sie wieder auf. Und merkst auf einmal, dass schon alles vorbei ist :-)

Als ich wieder zu mir kam, hörte ich wie mein sohn mama sagte und mir ein kuss gab. Da hab ich erstmal geheult wie ein schlosshund vor freude.

Vielleicht hilft es auch, wenn dich jemand begleitet! Meine mutter ist bei meiner op dabeigewesen. Sie hat schon vor der op an meinem bett gesessen und ist solange geblieben, bis mein freund und mein sohn da waren (insgesamt war sie 11std bei mir am bett).
Das hat mir sehr geholfen. Denn wenn man angst hat, egal wie alt man ist, ist es noch schlimmer, wenn man allein in einer fremden umgebung ist.

Frag doch eine freundin oder angehörigen!

Ich wünsche dir auf alle fälle viel glück für die op, in paar tagen wirst du über deine angst schmunzeln, ging mir genauso!

Lg

7

Hallo Jutta,

schau mal auf die Uhr, bevor du in den OP geschoben wirst. Und dann schau wieder drauf, wenn du im Aufwachraum bist (in den meisten hängt eine). Es werden vielleicht 30 oder 40 Minuten vergangen sein und darüber wirst du dich ziemlich wundern, weil es dir so vorkommen wird, als wärst du allerhöchstens eine Sekunde "weg" gewesen ;-)

Du merkst nichts, wenn du "einschläfst", bist einfach weg und merkst erst wieder was, wenn sie dich aus dem OP schieben. Und bloß keine Angst vor der Narkose! Wie oben schon jemand ähnlich schrieb - du wirst noch nie so perfekt medizinisch überwacht worden sein, wie während der Narkose. Vor meiner letzten Vollnarkose (hatte schon etliche) sagte mir der Narkosearzt, wenn man über eine befahrene Straße geht, schwebt man zig-tausend mal mehr in Lebensgefahr, als wenn man in Narkose ist. Und erst recht, wenn es nur so eine kurze ist!

LG Sabine

8

Also ich freu mich immer auf ne Vollnarkose. Mag das so gerne, wenn man so wegschlummert.

#hicks

Intubiert wird man sowieso erst wenn man eingeschlafen ist und davon bekommt man nichts mit.

Bei mir wars auch immer so, dass ich den Eindruck hatte in die Vollnarkose reingeschlummert zu sein und gleich wieder aufzuwachen.

Also mach dir keine Sorgen. Das ist einfachnur wie schlafen.

:-)

9

Da machst Du Dir vollkommen umsonst den Kopf.

Eine Narkose ist wie einschlafen. Sie erklären einem auch was passiert... Also man rennt da nicht ins Ungewisse.

Es kommt drauf an, was man für eine Narkose macht. Wenn man intubiert, bekommst Du davon auch absolut nichts mit. Du hast auch keinen Würgereitz oder sonst was. Nix.

Je kürzer die Narkose, umso schneller bist Du danach wieder fit. Man ist so ca. 20 - 30 Min noch im Aufwachraum, anschließend gleich wieder auf Station.

Wenn der Kreislauf wieder fit ist, was er eigentlich super schnell ist, darf man sich wieder anziehen und nach hause.

Ich bekomme Donnerstag auch eine Vollnarkose in Kurznarkose. Meine 3. seit Juli 2008. Und ich lebe auch noch :-)

Viel Glück, Janette