Diabetiker die nur durch Ernährung die richtigen Werte halten

Hallo

ich ziele jetzt mal direkt auf euch, denn ich habe noch keine Diabetes. Nach einem Gespräch mit meinem Hausarzt denke ich jetzt auch, das ich meine Ernährung schon umstellen sollte. Nach zwei SS mit SS-Diabetes und Diabetes in der Familie bin ich stark gefährdet és auch zu bekommen. Zwar bin ich im unteren Normalgewicht, aber ich esse einfach zu gerne Süßes. Mein Hausarzt war gleich ganz krass und meinte ich soll Süßigkeiten und Weißbrot gleich ganz von meinem Speiseplan streichen - das bräuchte kein Mensch! Wegen der SS-Diabétes weiss ich aber, das auch Süßes im Rahmen ok ist und nun wäre es schön, wenn ihr mir Tipps geht auf was ich da eher zurück greifen sollte?! Also was das kleinere Übel ist. Ein Stück Kuchen ist doch bestimmt schonmal besser als ein Twix, Mars oder so...

Worauf kann ich achten? Ach ja, Süße Getränke reizen mich schon seit der ersten SS-Diabetes nicht mehr. Trinke fast nur Wasser. Aber dafür gerne reichlich Latte Macchiato. Das ist auch nicht so gut wegen der Milch oder?

LG
Melanie

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Hallo,

bei mir wurde im April letzten Jahres Diabetes Typ 2 festgestellt. Mit 26 Jahren und ner Menge Übergewicht.

Daraufhin habe ich meine Ernährung umgestellt. Und Sport gemacht. Ich für mich habe festgestellt, dass ich wirklich besser ohne Zucker und ohne Süßigkeiten klar komme. Der Körper macht erstmal einen Entzug durch (ich hatte extreme Kopfschmerzen, schlechte Laune und Schwindel) - aber seitdem habe ich kein Bedürnis mehr nach Süßem.

Ansonsten achte ich auf Kohlenhydrate. Also nicht soviel von den Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln und Reis. Sondern mehr Eiweiße - sprich Fleisch oder auch Fisch und zusätzlich Gemüse. An Brot oder Brötchen gibt es hier nur noch Vollkorn. Aber das mochte ich auch vorher schon lieber.

Du musst ja nicht gänzlich verzichten, aber da Du familiär vorbelastet bist, musst Du für dich einen geeigneten Weg finden.

Ich bin übrigens gestartet mit einem Wert von 6,9 und habe inzwischen einen Wert von 4,7. Ich habe allerdings auch seit Mai 2011 48 kg abgenommen. Das begünstigt die Blutzuckerwerte ja auch enorm.

Hast Du während der Schwangerschaften keine Ernährungsberatung mitgemacht?

LG Lena

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Hallo Lena

erstmal Danke für deine Antwort!
Hatte eine Ernährungsberaterin in der zweiten SS. Die hat mir eine lange Liste von Lebensmitteln gegeben, die ich nicht essen darf und im Gegenzug gesagt - den Rest ausprobieren und nach dem BZmessen weisst du ja obs geht oder nicht :-(
Im Nachhinein muss ich gestehen, das das gar nicht gut gelaufen ist. Aus Angst das ich Insulin spritzen muss und dann noch soviel dazulernen und beachten (Zb. BE Werte wissen etc. ) hab ich immer weniger gegessen und wurde zum Schluss gar nicht mehr wirklich satt. War dann froh das die SS vorbei war und ich mich wieder satt essen durfte.

Wegen dem mehr Fleisch als Beilage essen. Ist das denn auch so gesund? Normalerweise heisst es doch Fleischmenge reduzieren? Gemüse macht mich nicht wirklich satt muss ich dazu sagen oder es hält nicht so lange an.

Mein Langzeitwert war in der SS 4,6 und den aktuellen bekomme ich erst noch. Ganz vor den SS habe ich mich eigentlich fast ausschließlich von Süßigkeiten ernährt und Spezi und Fanta waren die Getränke. Vieles ist mir jetzt auch schon zu süß - also etwas Entzug hab ich ja schon hinter mir ;-) Fehlen würde mir aber definitiv mein Stück Kuchen. Schokolade esse ich so gut wie gar nicht mehr und wenn dann mal eine Praline am Tag oder so... Im Sommer mal nen Eisbecher (dann anstatt Kuchen ;-) ) Zum Nachtisch ne Schokocreme oder nen Dany Sahne...

Was ist eigentlich dran an der Aussage vom Arzt ich kann ja vor 13 Uhr essen was ich will und ab 13 Uhr Kohlehydratdiät machen? Das ist doch nicht Uhrzeitgebunden oder? hört sich für mich unlogisch an!

LG
Melanie

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hallo!
Ich hatte auch Schwangerschaftsdiabetes (insulinpflichtig), der erst nach der Geburt wieder zurückging. Durch Gewichtszunahme und wirklich ungesunde Ernährung manifestierte sich nach 5 Jahren der Diabetes wieder, ich brauchte dann auch wieder Insulin.

Vor zwei Jahren habe ich die Notbremse gezogen, habe die Ernährung komplett umgestellt und mit Ausdauersport angefangen. Ich brauchte dann kein Insulin mehr, sondern Tabl. (Metformin).

Mittlerweile bin ich 25 kg leichter, esse KH nur noch in Form von VK-Produkten, ernähre mich vegan und mache jeden Tag 2-2.5 Stunden Ausdauersport.

Mein Diabetes ist quasi weg, sprich: ich brauche keinerlei Tabl. mehr, habe einen Langzeitwert wie ein Nichtdiabetiker.

Ich kann Dir daher aus eigener Erfahrung sagen, dass die Bewegung mehr Einfluß auf die Zuckerwerte hat als die Ernährung. Mess mal den BZ, dann fahre eine Stunde Rad und messe wieder, Du wirst Dich wundern!

Du schreibst, Du hast derzeit normale BZ-Werte, oder? Und kein Übergewicht? Dann ist die Gefahr, einen manifesten Diabetes zu entwickeln recht gering. Achte einfach weiter auf Normalgewicht, bewege Dich ausreichend und ess ruhig auch mal was Süßes! (tue ich auch, in Maßen ist das ja auch okay!).

Viele Grüße!

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Danke!

Hört sich gut an :-) Ich habe derzeit einen BMI von 19,1 (habs grad mal ausrechnen lassen) also knapp über dem Untergewicht!
Sport mache ich an sich nicht viel. Allerdings laufe ich zum einkaufen immer. Gehe oft am Tag die beiden Treppen im Haus. Jetzt im Moment mach ich Bebo-Training jeden Dienstag und dann im Anschluss an den Kurs möchte ich ins Frauenturnen gehen. Für mehr ist auch grade irgendwie keine Zeit #schwitz Mein Mann ist oft die ganze Woche ausser Haus (Aussenmontage) und da muss ich Kinder und Haushalt alleine bewältigen.

Hab gehofft ich bekomme von euch noch Tipps welche Süßigkeiten eher gehen als andere? Wie sieht es aus wenn ich zb. einen Zott Sahnejogurt esse wenn mich der Süßigkeitenhunger überkommt. Anstatt eine Praline oder so? Oder ist da so viel Zucker drin, das es nichts bringt wenn ich das austausche?

LG
Melanie

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Durch zuckerhaltige Lebensmittel bekommst Du keinen Diabetes Typ 2. Der kommt mit Übergewicht und dickem Bauch, daraus entwickelt sich dann erst die Insulinresistenz und dann monate- oder Jahre später der Diabetes Typ 2. Ob dann das Übergewicht von pundweise Schokolade, Sahnejoghurt oder wie bei mir Chips kommt, ist egal.

Du kannst also genauso Sahnejoghurt wie Pralinen essen bei Deinem BMI, aber da macht es halt die Menge. Ich esse auch Süßes, meist Trockenobst (ist nicht besser vom Zuckergehalt her als Gummibärchen) oder einen Riegel Zartbitterschokolade, und das jeden Tag. Im Moment habe ich eine "Reiswaffel-mit-Schoko-Phase", KH pur und mein BZ bleibt aber gut.

Mach Dir das Leben nicht so schwer und genieß bei Deinem tollen BMI Deine Süßigkeiten!

Viele Grüße!
#winke

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Hallo,

von meinen Eltern her weiß ich, dass eine Ernährungsberatung auf Diabetis spezialisiert sehr sinnvoll sein kann.

Anfangs reichte bei ihnen noch die Ernährung, später Tabletten (wobei sie da genauer beim Essen aufpassen mussten) und zum Schluss spritzen.

Süßigkeiten und Weißbrot braucht vielleicht kein Mensch. Aber wenn man nicht komplett darauf verzichten kann, kann bei Zwangsverzicht Heißhungerattacken darauf auslösen! Daher sich gelegentlich mal etwas gönnen und BEWUSST genießen ;-)

Übrigens können auch Obstsorten den Zuckerspiegel steigen lassen. Meine Eltern mochten Süßigkeiten kaum. Obst aßen sie aber in Mengen. Bei manchen Sorten - nicht nur Banane und Weintrauben! - stieg der Blutzuckerspiegel enorm.

daher ist eine Beratung durchaus sinnvoll und eine Ausgewogene Ernährung, die auch Spielraum für KLEINERE Sünden in Maaaaaßen lässt.

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Naja Heisshungerattaketen hatte ich nie. Hab ja in beiden SSten auch drauf verzichtet ab etwa der 26.SSW. Aaaaber - ich fühl mich nie richtig satt ohne eine Süßigkeit! Ich kann noch so viel Obst Vollkornbrot oder so in mich rein stopfen - es heisst Käse schliest den Magen - bei mir ist es die Süßigkeit und wenn auch nur eine Praline...

LG
Melanie

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Das kenne ich von mir. Ich bin auch so eine Süße #schein Ebenfalls doppelt und mehrfach vorbelastet, Grenze zum Untergewicht.

1. Meine Hausärztin meinte, so lange ich alles in Maßen genieße, darf ich mir auch was gönnen. Übergewicht kommt nicht von 3 Pralinen am Tag. Bei drei Tafeln Schokolade schon eher.

2. auf keinen Fall auf zuckerfreie Diätprodukte zurückgreifen!!!
a) die sind teurer
b) die haben viel mehr Kalorieren und fördern Übergewicht daher stärker
c) durch das Diät / zuckerfrei lässt man sich dazu verleiten MEHR davon zu essen, was kombiniert mit b) noch schneller zu Übergewicht führ.

Dann lieber "echte" Süßigkeiten und die dann bewusst genießen.

3. Obst vertrage ich gar nicht. Fructoseintoleranz wird vermutet. Und selbst wenn ich es mögen würde. Bei Diabetis ist Obst auch so eine Sache. Meine Eltern hatten nach einer Mandarie ODER Banane ODER ein paar wenigen Weintrauben sehr viel höhrere Messwerte als nach einem Stück Schokolade!

4. Vorbeugung und Übergewichtvermeidung rät mir meine Hausärztin, wobei sie bei mir da keine Bedenken hat.

Viel Bewegung, vieles zu Fuß machen, Treppen steigen statt Aufzug etc. und im GESAMTEN Ausgewogen ernähren. Wobei man sich da auch mal was gönnen darf ;-)

5. Ähnliches sagte mir auch die Ernährungsberatung in der Mutter-Kind-Kur, als ich sie genau darauf angesprochen hatte.

Und wenn man sich gerne Süßes gönnt, ist es ratsam eben auf die Maße zu achten.
Statt einer Tafel Schokolade beim Fernsehen, ein Stück Schokolade nach dem Essen mit Genuss und bewusstem Schmecken.

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