Und immer wieder kommt die Angst in mir hoch...

Hallo ihr Lieben! #winke

Ich will gar nicht jammern oder meckern, denn das bringt mich sowieso nicht weiter. Aber momentan überkommt mich immer öfter die Angst. Angst vor meiner Zukunft und vor dem, was sie mir gesundheitlich bringen wird.

Momentan ist die Lebensqualität bei mir wirklich... Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Seit vielen Jahren habe ich nun schon Rückenschmerzen, aber nichts ist mit den Schmerzen vergleichbar, die ich habe, seit meinen Bandscheibenvorfällen. Diese wurden vor ca. drei Monaten festgestellt. Mir wurde dazu geraten, erst einmal eine konservative Behandlung zu versuchen. Wenn die Schmerzen alle zwei Wochen so schlimm kommen würden, wie zu dem Zeitpunkt, zu dem die BSV festgestellt wurden, würde man operieren. Das ist für mich vollkommen OK gewesen. Ich kenne die Risiken einer OP nicht im Detail, aber ich glaube den Ärzten, wenn sie sagen, dass so eine OP nicht ganz ohne ist.

Seit meiner Entlassung aus dem Krankenhaus (ich war 5 Tage stationär aufgenommen wegen der BSV), gehe ich nun also zu meinem Hausarzt. Dieser verschrieb mir nur sehr ungern Medikamente und auch Krankengymnastik. Eigentlich nur, weil ich aufmüpfig wurde. #schmoll Ich habe leider keinen Hausarzt, dem ich vertrauen kann. Das Thema hatte ich ja hier schon mal angeschnitten (http://bit.ly/HB0bWF -> mittlerweile bin ich einfach irgendwo untergekommen, aber ich bin mehr als unzufrieden). Mein Orthopäde, der eigentlich klasse ist, lies mir nur ausrichten: "Sport, Sport, Sport!"

Ich gehe also nun zur Krankengymnastik und hatte mir doch einiges davon erhofft. Doch bisher bleiben die Erfolge aus. Ich habe immer noch akute Schmerzen und man rät mir, bloß noch keinen Sport zu machen, so lange die Schmerzen noch so akut sind. Damit würde ich alles nur verschlimmern. Und leider sehe ich das Problem auch. Jeden Tag auf's Neue. Ich stehe morgens einigermaßen fit auf und bin abends ein Wrack. Ich habe überall Schmerzen und will einfach nur aus meinem Körper raus. Ich kann nicht lange sitzen, arbeiten kann ich auch nur bedingt und oft bekomme ich die Quittung nur wenig später. Nun hat mir mein Hausarzt das letzte Rezept für die Krankengymnastik ausgestellt und lies mir auch ausrichten, es sei definitiv das letzte.

Wenn ich das alles so niederschreibe, kommen mir schon wieder die Tränen. Ich hab' solche Angst! Angst, dass die Schmerzmittel, die ich mir so hart erkämpft habe, irgendwann aufgebraucht sind. Die Angst ist so groß, dass ich sie seit Wochen strecke, im Sinne von: Ich nehme jeden Tag so wenig wie nur irgendwie möglich und lasse wie weg, wann immer es geht. Auch dafür gibt es postwendend die Quittung. Ich habe Angst davor, dass die letzte Sitzung Krankengymnastik vorbei ist und ich dann immer noch Schmerzen habe. Ich habe Angst vor meiner Zukunft. Ich versuche wirklich, mir viel Zeit zu geben, aber merke auch, dass mir die Ärzte sie nicht geben wollen. Und ohne Behandlung... Tja, ich weiß nicht, ob ich so gesund werden kann. Jeden Tag stelle ich mir die Fragen: Wie lange werde ich wohl noch Schmerzen haben? Werde ich irgendwann wieder fit genug sein, um arbeiten zu können? Und was wenn nicht? Wie soll es nur weitergehen?

Ich fühle mich so abhängig... Von den Ärzten, weil ich auf Medikamente und KG angewiesen bin. Von meiner Familie, weil ich die Arbeit hier zuhause nicht alleine schaffen kann. Von meinem Mann, sollte ich einmal nicht mehr arbeiten gehen können.

Ich will mich und die Hoffnung auf eine Besserung nicht aufgeben. Aber ich kann diese Gefühle einfach nicht verdrängen. Ich fühle mich hilflos. Ich möchte etwas tun, aber ich kann nur abwarten.

Zudem die Angst vor dem, was noch kommen könnte. Man vermutet bei mir das Ehlers-Danlos-Syndrom (meine Physiotherapeutin hat den Anstoß gegeben) und im Juni habe ich nun einen Termin zur evtl. Diagnosestellung an der Uniklinik in Lübeck.

Was erwarte ich jetzt von euch? Ich weiß es nicht. Vielleicht kann mich irgendjemand aufbauen. Es ist so schwer, denn hier zuhause sind zwar alle verständnisvoll, aber wirklich verstehen kann mich keiner, der das nicht auch so erlebt hat. Mein Mann versucht wirklich, mich zu trösten. Aber es klappt einfach nicht mehr, weil ich keine Lösung mehr sehe. Wenn ich nur wüsste, an welchem Punkt ich ansetzen könnte... Das würde alles so viel leichter machen.

Nun denn! Ich werde jetzt versuchen, noch ein bißchen zu schlafen. Vielleicht hat ja von euch jemand den ultimativen Tipp oder wenigstens ein paar aufmunternde Worte. Das könnte ich momentan ganz gut gebrauchen.

Liebe Grüße #herzlich

Marie

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mein bruder hatte auch mal richtig krasse rückenschmerzen und war beim orthopäden.. schmerzmittel und das volle programm bekommen .. nix half.. doch dann meinte er wenn nich bald was passiert komme er entweder um eine op nich rum oder würde im schlimmsten fall irgendwann im rollstuhl landen.. ein anderer arzt hat ihm dann fürs fitnessstudio das kiesertraining empfohlen.. und siehe da es wurde besser und heute hat er nur noch selten beschwerden...
manchmal scheint sport echt die lösung zu sein ..

wünsche dir alles gute und das es dir bald wieder besser geht #liebdrueck

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Danke für deine Antwort! Es ist für mich eben ein Risiko. Soll ich es riskieren? Wenn die Beschwerden dann schlimmer sind, was dann? Ich traue mich einfach nicht. Ich beginne in 10 Tagen mit einer Rückenschule, um meine Muskulatur aufzubauen. Schwimmen gehen könnte ich sicher auch. Aber ansonsten? Die Fitnessstudios hier sind nicht so besonders gut. Davon hat mir auch der Arzt im Krankenhaus abgeraten. Ich weiß einfach nicht, was richtig und was falsch ist, weil ich einfach keinen Arzt an meiner Seite hab', den ich dazu mal befragen kann. #schmoll Montag werde ich mein Telefon mal wieder aktivieren und mich umhören. Irgendwer muss mir doch helfen können...

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Hallo

Fitnesstudio mache ich aber erst nachdem ich in der Reha meine Muskulatur aufgebaut hatte.Und dann würde ich auch nur in ein Fitnesstudio gehen die auch auf Patienten eingehen.

Die stellen dann einen Plan auf.

lg

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Hallo

Kann es vieleicht sein das diese ganzen Beschwerden auch von der Pysche kommen???

Du schreibst sehr verzweifelt???Warst du schon mal in Reha???

Es gibt ja die Pyschosomatischen Probleme.

Ich wünsche dir alles Gute.

lg

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Danke für deine Antwort!

Möglich ist leider alles. Die Psyche spielt bei mir auch eine große Rolle. Die letzten Jahre waren nicht einfach für mich. Aber wo soll ich ansetzen? Und was, wenn es nicht die Psyche allein ist? Oder sie gar nichts damit zu tun hat? Natürlich werde ich auch das abklären, aber das Problem sehe ich hier auch leider in den Wartezeiten bei den Ärzten. Ein halbes Jahr ist da leider keine Seltenheit. Ich habe am Donnerstag bei einem Psychologen angerufen. Vier Monate Wartezeit. Einen Termin konnte er mir nicht nennen. Ich soll mich in zwei Wochen noch einmal melden. Es ist einfach verzwickt. Selbst wenn ich mir Hilfe suchen möchte: Diese Wartezeiten sind einfach so lang. Ich suche mir Hilfe, keine Frage. Aber es ist schlimm für mich, dass man mit so akuten Schmerzen trotzdem noch so lange Wartezeiten hat. :-(

Nein, eine Reha habe ich noch nicht gemacht. Ich würde gerne. Aber ich habe einen kleinen Sohn (16 Monate) und zwei Hunde. Was soll ich mit denen machen, wenn ich weg bin? Welcher Arzt wird mir dabei helfen?

Ich sehe schon: Am Montag hab' ich einige Telefonate zu führen... ;-)

Danke dir!

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Hallo!

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hatte 2005, mit gerade mal 21 Jahren einen BSV im Lendenwirbel L4/L5. Ich konnte kaum noch laufen, mir nicht alleine die Schuhe zu machen, geschweige denn arbeiten gehen ( ich war mitten in der Ausbildung).

Ich wurde als Hypochonder dargestellt, weil mit 21 hat man sowas ja noch nicht. Die Schmerzen machten mich wahnsinnig. Ich konnte am geregelten Leben nicht mehr teilnehmen. Ich musste ebenfalls zur KG. Habe Haufenweise Schmerzmittel bekommen, ein Stützkorsett und dann noch eine Reha, für die ich hart kämpfen musste. Nichts half!

Ein Jahr später bin ich endlich operiert worden und bin seitdem Beschwerdefrei. Ich an deiner Stelle würde auf eine Op drängen. Alles andere bringt meiner Meinung nach nur mäßigen Erfolg!

Ich wünsche dir alles Gute!

LG Lena

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Danke für deine Antwort!

Ich kenne die Problematik, wenn man als Simulant abgestempelt wird. :-( Die Untersuchungen zu meinem BSV wollte man auch erst nicht durchführen, denn "sowas hat man mit 24 noch nicht". Eigentlich traurig!

Am Montag werde ich verschiedene Ärzte anrufen. Mich macht es wahnsinnig, hier nur rumzusitzen und abzuwarten, dass Besserung eintritt. Wir haben hier in der Nähe ein gutes Wirbelsäulenzentrum. Dort wird auch operiert. Die haben zwar auch lange Wartezeiten, aber ich habe schon gehört, dass manche dort mit ihren akuten Schmerzen hingefahren sind und dann auch behandelt wurden. Vielleicht muss man auch einfach mal dreister werden. Eigentlich sollte es ja so sein, dass Menschen mit starken Beschwerden geholfen wird.

Leider habe ich schon sehr oft gelesen, dass erst eine OP den gewünschten Erfolg brachte und die konservative Therapie vorher nicht anschlug. Ich hoffe zwar immer noch, aber momentan ist es für mich einfach kein lebenswertes Leben, weil mich die Schmerzen überall hin begleiten. Gerade bin ich wieder an einem Punkt, an dem ich denke: Es geht einfach nicht mehr. #schmoll

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Puuuh. Marie.#liebdrueck
Soll ich dir von meinem Ehemann erzählen, der 2005 operiert wurde und danach sofort keine Probleme hatte ? Nur weil er nicht arauf geachtet hat und mit dem Rcükenaufbau es recht mäßig war, sie halt 6 jahre später Probleme dazugekommen ?

Wenn ich deine Probleme sehe und dann sein Ergebnis, hätte ich mit einer OP gar nicht gewartet.

Heutzutage ist für gesetzlich versicherte einfach eine optimale Betreuung kaum möglich. Willst du ein Rezept für eine Physiotherapie ??? Nee, also in diesem Quartal nicht mehr. So soll man gesund werden ????

Deine Psyche ist krank geworden. Du und deine Ängste. Es kann nicht nur dein Rücken behandelt werden, so kommst du nicht weiter.

Ich weiss von meinem Mann, dass man ihm damals sagte, dass es ohne OP wirklich MONATE dauert, bis man wieder gesund wird.

Ich kann verstehen, dass deine innere situation keiner verstehen kann. Ich habe es auch irgenwo aufgegeben, dass man es versteht. So stellt ich mir übrigens das Sterben vor, dass man dann innerlich einsam ist. Es sind zwar Menschen um dich herum, den Weg muss man aber selber gehen.

Ihr wohnt bekloppt, das ihr dein Problem. Wo ich hier immern och x-tausend Ärzte habe, musst du dich mit bekloppten zufrieden stellen.Vielleicht überlgst du dir es mit der OP, um endlich von diesen bekloppten Schmerzen befreit zu werden.

Lass dich fest drücken, tut mir sehr leid, was du durchmachen musst.

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wenn ich das schon höre...Orthopäden ...

Ich rate Dir wirklich an!

Geh zu einem OSTEOPATHEN

auch wenn es bissl teuer ist. Es lohnt sich. Ich habe selber nen BSV L4/L5, Skoliose, knirsche mit den Zähnen usw....ich weiss also was Schmerzen sind.

Grüsse Dich ...#sonne

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#danke für eure Antworten!

Heute war es so schlimm mit den Schmerzen, dass wir kurzerhand mal wieder ins Krankenhaus gefahren sind. Wie praktisch, dass ich ausgerechnet immer am Wochenende größere Probleme bekomme und dort in der Notaufnahme rumnerven muss. #augen Gott sei Dank bin ich wieder an einen kompetenten Arzt geraten. Dieser hat Röntgenaufnahmen von meiner HWS anfertigen lassen und voilà: Wir haben wieder mal was Neues gefunden. #schmoll Er hat sich die Bilder angeschaut und meinte: "Kein Wunder, dass Sie starke Schmerzen haben. Es liegt hier eine Steilstellung der HWS vor." Er hat mir dann einen Würzburger-Schmerz-Tropf verpasst und Montag soll ich wieder stationär aufgenommen werden. Die Schmerzmittel sollen einen eigentlich ganz schön abschießen. Ich war hundemüde, aber die Schmerzen sind noch da. Satz mit X: War wohl nix! Nächste Woche soll dann ein erneutes MRT gemacht werden. Ich mach' mir jetzt schon in die Hose und hab' alle umliegenden Praxen mit offenen MRTs um Kostenvoranschläge und baldige Termine gebeten. Ich werde wohl selbst zahlen müssen, denn ich bin, trotz Verbeamtung, nicht privat versichert. Blöderweise hatte ich mich zu Beginn vorerst gegen eine PKV entschieden, weil ich in der Elternzeit sonst jeden Monat meinen Beitrag hätte zahlen müssen. Bei der GKV bin ich beitragsfrei versichert. Ich wollte nach der Elternzeit wechseln, aber das kann ich jetzt eh vergessen. Welche Versicherung will schon solche Krüppel wie mich. Realistisch betrachtet, stehen die Chancen da schlecht bis ganz schlecht. Bleibt zu hoffen, dass die Beihilfe einen Teil davon zahlt. Wenn dem so wäre, könnte ich 70% der Kosten zurückbekommen. Das wäre schon mal ganz gut. Die Untersuchung wird sicher so um die 500€ kosten. Aber bei 30% Eigenanteil wäre es zu verschmerzen. Das muss ich eben Montag abklären. Mein Schlachtplan lautet nun also:

- Termin für MRT
- Mutter-Kind-Kur beantragen
- Mich bei der Krankenkasse darum kümmern, dass ich mehr als die 3 Rezepte für die KG bekomme
- Termin mit Schmerzambulanz ausmachen
- Evtl. Termin beim Osteopathen
- Termin beim Neurochirurgen
- Termin zur Gesprächstherapie
- Termin in Wirbelsäulenzentrum ausmachen
- Neuen Hausarzt suchen

Klingt doch gut, oder? ;-) Nein, mal im Ernst! Es ist gut zu wissen, dass noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Ja, die Lebensqualität ist momentan gleich Null. Das kann's nicht sein. Ich will mich damit einfach nicht abfinden. Ein Wirbelsäulenzentrum, das im Fall der Fälle hervorragend operiert, habe ich auch schon gefunden. Wenn alle Stricke reißen, lege ich mich unter's Messer. Das hört sich total Banane an, aber wenn man erst mal einen gewissen Punkt überschritten hat, dann verkauft man seine Seele für die Beschwerdefreiheit.

Ich bin mal gespannt, was nächste Woche auf mich zukommt. Diese ständige Angst vor dem was kommt, sitzt mir auch im Nacken. Das ist eine große zusätzliche Belastung, die eigentlich nicht sein müsste. Zudem: All das, was ich in den letzten Monaten erlebt habe, habe ich längst nicht verarbeitet. Das wird mir in Gesprächen immer wieder klar. Auch dahingehend muss ich etwas tun. Ich denke, den psychosomatischen Faktor sollte ich auch nicht außenvor lassen.

Ich wünsche euch allen ein schönes Restwochenende.

Liebe Grüße #herzlich

Marie