Hallo zusammen
Unser Sohn ist ja beim Kiga durchgefallen beim Sehtest. Heute haben wir nun den Augenarzt Termin gehabt und leider sieht es nicht gut aus. Er ist extrem Weitsichtig und hat eine leichte verkrümmung der hornhaut. Sie meinte wenn er eine brille hat wird er sich sehr verändern in seiner art. Ich habe nichts gemerkt das er schlecht sieht oder im die augen weh tun oder er irgendwie schlecht sehen könnte. Könnt ihr mir sagen was jetzt kommt und was die Diagnose bedeutet?? also er sieht nah aber nicht auf die Weite?? Hornhaut verkrümmung?? Und sieht er ev. seit der Geburt so schlecht?? Ich bin eben heute mit dem Gefühl hin das ev. er einfach nicht recht mitgemacht hatte beim kinderarzt und dachte an nichts böses und hab vor lauter das Frage stellen vergessen und jetzt kommt alles was ich gerne darüber wissen würde
Wir gehen in ca. 3 Wochen nochmals um die gleichen Test zu machen aber sie sagte gleich er brauche eine Brille. Bin schon etwas geschockt aber ist ja nix schlimmes doch kaum ist etwas abgehackt bei einem Kind kommt das nächste und mich beschäftigt immer alles so sehr )))-:
Dank euch für eure Hilfe und wie gehen eure kids in damit um das sie eine Brille haben oder brauchen ??
eros76
Sohn 4 Jahre Augenarzt Termin gehabt einige Fragen
Wenn Dein Kind extrem WEITsichtig ist, dann kann es besser Dinge sehen, die in der Ferne sind. Dinge direkt vor seiner Nase hingegen, können vernebelt bis verschwommen sein.
Sicherlich verändert man sich auch in einem gewissen Maße, wenn man extrem schlecht seine Umwelt sehen kann und dann auf einmal sehr gut, dank gewisser Hilfsmittel. Ich bin stark kurzzichtig. Ohne korrigierende Hilfsmittel wäre ich sicherlich um einiges anders. Denn ich sehe fast nichts.
Kinder tolerieren viel. Können sehr viel Mängel (hier das Sehen) anderweitig ausgleichen. Bis zu einer gewissen Grenze. Die Grenze wäre wahrscheinlich spätestens in der Schule aufgefallen. Z. B. Lesen im Buch oder an der Tafel.
Ob der Prozess schleichend eingesetzt hat, oder schon seit Geburt bestand, kann Dir niemand beantworten. Wichtig ist nur, dass man es jetzt herausgefunden hat und das Abhilfe geschaffen werden kann.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Janette
Vielen Dank für deine Antwort eros76
Hallo,
eine Weitsichtigkeit bedeutet, dass das Auge im Vergleich zum Körper zu kurz ist, d.h. das alle Lichtstrahlen, die durch die Linse in das Auge hineinfallen, erst HINTER der Netzhaut zu einem Punkt zusammenlaufen. Das Bild AUF der Netzhaut ist dann unscharf.
Kinder haben eine sehr elastische Linse (je älter man wird, desto weniger elastisch...daher klappt das bei uns Erwachsenen nicht mehr so gut) und können das verschwommene Bild scharf stellen, indem sie die Linse krümmen. Normalerweise benötigen wir die Augenlinse zur Entfernungseinstellung des Auges, besonders bei Naharbeit, beim Lesen, zeichnen o.ä. Je höher jedoch die Weitsichtigkeit, desto anstrengender das dauernde Scharfstellen (unter 3 Dioptrien stellen im Vorschulalter in der Regel noch kein Problem dar), besonders in der nähe, in der wir es ja sowieso schon brauchen (die Weitsichtigkeit kommt da also noch "obendrauf").
Eine Brille wird in der Regel dann verschrieben, wenn eine Weitsichtigkeit von mehr als 3 Dioptrien vorliegt. Es gibt aber auch Ausnahmefälle, in denen das schon vorher geschieht, z.B. wenn ein Kind auf den eigenen Ausgleich der Weitsichtigkeit (selbst wenn sie gering ist) mit einem Eindrehen des Auges, einem sogenannten "schielen" (im Fachjargon "Strabismus") reagiert. Auch Kombinationen mit größeren Hornhautverkrümmungen können Grund für eine Brillenverschreibung sein.
Wichtig ist, dass Dein Kind getropft wird (oder ist das schon geschehen?), um die Pupille weitzustellen und die Linsentätigkeit zu lähmen. Nur dann kann der objektive Brillenwert ermittelt werden. Der Wert, der ohne diese Tropfen (meist an einem Gerät, in das die Kinder hineinschauen müssen, auf einen Kreis, Punkt, Weihnachtsbaum o.ä. und das immer scharf und unscharf wird = "Refraktometer") gemessen wird, ist durch die dauernde Linsenkrümmung nicht genau. Jedoch kann der Arzt einen Hinweis auf eine höhere Weitsichtigkeit bekommen haben, wenn bereits bei ungetropften Augen ein wert sehr schwankend war (häufig dann zwischen 1 und 3 dpt) oder schon grenzwertig (Brille ja oder nein...). Unter Tropfen ist er dann oft deutlich höher...
Eine Brille nur auf Grund eines einmaligen Sehtests zu verordnen, spräche nicht für einen kompetenten Augenarzt - daher ist ein weiterer Termin in 3 Wochen so oder so eine gute Sache (auch Kinder haben mal einen schlechten Tag, Angst vor dem Unbekannten =komische Leute, womöglich in Kitteln, ungewohnte Umgebung und dann noch ein Auge zumachen beim Sehtest... oder sonst irgendwas).
LG und bei Fragen kannst Du mich gern anschreiben!
andrea (gelernte Orthoptistin mit mehrjähriger Berufserfahrung in einer Sehschule eines Augenarztes)
Na das nenne ich mal eine qualifizierte Antwort
Nichts mehr hinzuzufügen
Danke
Hallo,
sei froh, dass das so früh festgestellt wurde.
Er hat die Chance, dass er sich bevor er in die Schule kommt, gut an die Brille gewöhnt und hier auch keine Probleme haben wird.
Bei meiner Tochter wurde die Verkrümmung erst Mitte der 1. Klasse festgestellt, obwohl sie sie wohl schon seit Geburt hat. Da war der Zug in punkto Lesen schon fast abgefahren. So richtig eingeholt hat sie es noch nicht.
GLG
Vielen herzlichen Dank für deine Antwort eros76
Hallo,
bei meiner habe ich NICHTS gemerkt! Sie sieht viel besser, als ich mit gut eingestellter Brille.
Beim Kinderarzt machte sie nicht mit und weil er ohnehin nicht viel erkennen kann, sind wir direkt zum Augenarzt.
Ein Auge sah nur noch 20%, das andere Auge hat ALLES übernommen.
Sie hat eine Brille bekommen und diese vom ersten Moment aufgelassen. Schlicht, weil sie damit einfach viel entspannter sieht. Sie muss sich nicht mehr so anstrengen und das entspannt sehr.
Zusätzlich haben wir das gute Auge abgeklebt und nach 9 Monaten hat das schlechte Auge so gut wie 100% Sehkraft erreicht.
Vom Charakter her ist sie gleich geblieben. Nur, dass sie besser sieht und entspannter wirkt. Ach so: Bücher anschauen macht sie seither mehr/intensiver. Sie ist auch weitsichtig, erkannte jede noch so kleinen Fussel. Aber Bücher anschauen oder Malen ohne Brille strengt sie doch mehr an, so dass sie schneller das Interesse verliert.
Weitsichtig heißt übrigens: in der Weite sieht man gut, in der Nähe schlecht.
Kurzsichtig heißt: alles was nah dran ist, wird gut gesehen, Dinge in der Ferne verschwommen, gar nicht usw.
Dank dir herzlich hab mir das mit der Weitsichtikeit und Kurzsichtigkeit gleich auf einen Zettel geschrieben hab da immer so Probleme mit. eros76