wie Kind auf OP vorbereiten?

Hallo ihr Lieben,

mein Sohn (3) wird am Freitag operiert - Polypen raus und Paukenröhrchen rein.
Mir geht es hier gerade nicht um die OP selbst, sondern um die psychische Vorbereitung.

Mein Sohn war nach der Geburt 13 Tage auf Intensiv, da 6 Wochen zu früh, insofern sind wir beide (er und ich) etwas traumatisiert, er wurde gegen seinen Willen damals ziemlich drangsaliert, ein Gerät zur CO2-Messung war defekt und er musste deshalb bis zu 5mal am Tag zusätzlich angepikst werden, außerdem hat er sich schon als so kleines Kerlchen standhaft gegen die Atemhilfe und die Bauhlage gewehrt.

Ich habe die Befürchtung, dass evtl. das Nadel-Legen ein Problem werden könnte. Da er leicht autistische Züge hat, wehrt er sich gegen Dinge, die ihm Angst machen (und auch die er nicht möchte), indem er ausrastet. Dabei ist er dann nicht mehr ansprechbar und völlig verzweifelt.
Diesen Zustand möchte ich vermeiden.

Ich möchte um alles in der Welt ein Kind, das sich mit der Situation irgendwie arrangieren kann und ihm dabei helfen.

Irgedwelche Tipps?
Ich wäre sehr (!) dankbar!

PS: ich habe angefangen, ihm langsam schonmal die KH-Atmosphäre "auszumalen": Ärzte mit Mundschutz und Haube etc.

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Hallo!
Ja, dass ist sehr schwer. Wir hatten auch immer einige kleine Patienten die Polypen und Paukenröhrchen bekamen. Aber richtig problematisch war es nie. Vielleicht kannst du ihm schon einmal von dem "Zauberpflaster" erzählen das er bekommt....und vom Sandmännchen wenn er schläft. Bei uns war das Nadellegen auch nicht so ein Problem, jedes Kind reagiert natürlich anderst. Aber richtig drauf vorbereiten......schwierig. Hast du schon das Aufklärungsgespräch im KH gehabt?
LG

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danke für die liebe Antwort.
das Gespräch ist leider erst am Vortag der OP, also Donnerstag.
das ging partout nicht anders.

schöne Anregungen, vielen Dank!

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Huhu!

Das sehe ich genau so. Wenn man seinem kleinen Schatz etwas besorgt, dann kann und sollte man sich auch die Zeit nehmen, um nach ordentlichen Produkten zu recherchieren. Was dein Problem anbetrifft, so habe ich auf dem folgenden Portal ein paar gute Angebote entdecken können. Da bestelle ich auch viel für mein eigenes Kind, manchmal bekommt man dort noch ein paar Prozente Rabatt.

Auf: https://prachtmode.de/kinderzubehoer/

Vielleicht kann dir dieser Tipp noch weiterhelfen.

Liebe Grüße und einen schönen Abend!

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Hallo,

ich hatte diese Prozedur glaube ich einmal im Jahr vom dritten Lebensjahr an bis zur Einschulung.

Ich erinnere mich komplett positiv daran.

Ich hatte ein Stofftier dabei welches (angeblich) mit im OP war und am Schluss immer eine Augenklappe oder einen verbundenen Arm hatte.
Mir wurde eine Maske mit Narkose-Gas aufgesetzt - ich weiss nicht ob das noch zeitgemäß ist. So habe ich nichts von Spritzen oder Zugängen mitbekommen.
Meine Mutter hat es immer alles ambulant machen lassen und ich bekam ein Trösterli-Geschenk auf das ich mich schon vorher gefreut habe.

Es gibt viele Möglichkeiten es kindgerecht zu gestalten. Lass dich gut beraten und locke ihnmit einer Aussicht auf Belohnung.

Alles Gute!!

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hallo, vielen Dank!

Stofftier ist gut, auch wenn er nicht an einem speziellen hängt, aber so einen "Leidensgenossen" kann man sicher gut gebrauchen.

Und Geschenk ist auch sehr gut und wichtig. Er kann sich unglaublich auf/über Dinge freuen :-)

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Wir haben morgen die sechste Kinder-OP unter vier Jahren. Bei uns hat immer super geklappt, absolut offen zu sein. Bitte das Anästhesie-Personal, ihm den Dormicum-Saft zu geben und erst später die Nadel zu legen, wenn möglich.

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Eigentlich bekommen sie den ja auf der Station und die Nadel erst im Aufwachraum von der Pfelge....leider ist es so/oder zum Glück: das 85% von der Pfelge abhängt, ob sie nett oder nicht ist. Aber auf einer Kinderstation ist das ja zum Glück meist der Fall.....meist

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Nein, das ist eine ambulante OP. Wieso sollte man dazu auf Station aufgenommen werden?

Wir checken morgen wie immer um 7.30 Uhr direkt im Aufwachraum ein und eine Stunde später liegt Mausi auf dem Tisch. Gegen 10 Uhr sind wir auf dem Heimweg.

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Hallo

ich kann mir nicht vorstellen, das ein Säugling sich noch daran erinnert!!! Die traumatisierte bist du nicht er!!! Also, zeig es ihm auch nicht!

Es gibt klasse Krankenhausbücher, die du mit ihm lesen / angucken kannst...

Die Ärzte und Pfleger(innen) werden deinen Kleinen schon behutsam eine Nadel legen, da würde ich mir keine Sorgen machen...
Kann dein Mann nicht mit ihm ins Krankenhaus? Ich hab eher das Gefühl, das du ziemlich Angst davor hast ( was ich voll und ganz verstehen kann), und das kann ziemlich aufs Kind über gehen....

Buch:
Bald geht's mir wieder gut- Ein Krankenhausbilderbuch

(Petra Fietzek, Ruth Scholte van Mast, Kerle-Verlag)
(Ab 4 Jahren.)

ISBN 3451700255 (http://www.amazon.de/dp/3451700255/?tag=werweisswas-21)

Wenn Kinder ins Krankenhaus müssen, bekommen sie erst einmal einen
Riesenschreck - alles ist fremd und bedrohlich. Das geht dem kleinen Steffen
nicht anders, als die Hausärztin bei ihm eine schwere Lungenentzündung
feststellt und dafür einen Krankenhausaufenthalt verordnet. Aber dann lernt
Steffen den Alltag auf einer Kinderstation kennen, und er erlebt, wie ihm
Schwestern, Aerzte und viele andere Menschen helfen, bald wieder gesund zu
werden. Einfühlsam und detailgenau wird in diesem Buch u.A. erklärt, wie
eine Röntgenaufnahme und eine Blutentnahme gemacht und eine Infusion
gesteckt werden. ..

oder:
https://www.google.de/search?q=Buch+krankenhaus+kinder&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a#q=Buch+krankenhaus+kinder&hl=de&safe=off&client=firefox-a&hs=1Bz&rls=org.mozilla:de:official&source=univ&tbm=shop&tbo=u&sa=X&ei=_N5bUfm8O4ectAbe74DYBg&ved=0CNIBELMY&bav=on.2,or.r_cp.r_qf.&bvm=bv.44697112,d.Yms&fp=d81f2d42933970ab&biw=1429&bih=915

Alles Gute dem kleinen Mann

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Louis wurde mit seinen 4,5 Jahren schon viel häufiger gestochen (Blutabnehmen, Spritze, Narkose, Zugänge, Sedierungen) als ich in meinen 31 Lebensjahren :-(

Ich lüge mein Kind nicht an! Wenn er fragt, ob er gestochen wird, dann sage ich es ihm. Wenn er fragt ob es weh tut, dann erkläre ich ihm dass es ganz kurz piekst. Fragt er nicht oder bin ich sicher, dass er es nicht mitbekommt, dann sage ich es auch nicht.
Louis weiß, dass er Donnerstag ins KH muss und untersucht wird und dann eine (Feuerwehr-)Maske aufbekommt.

Warum soll ich ihm die Op (Polypen + Röhrchen) erklären? Vom Legen des Zugangs bekommt er gar nicht mehr mit.....

Viel Glück, Jenny

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Hallo!

Ich kann deine sorgen verstehen, auch ich habe ein Kind mit autistischen Zügen, was stark traumatisiert aus seiner Säuglingszeit ist.
Er hatte einen klumpfuß und die Behandlungen haben ihm stark zugesetzt.

Ich kenne auch die ausraster beim Arzt und diese völlige Abwesenheit.
Am besten hilft bei uns alles, bis ins kleinste Detail zu besprechen, damit er genau weiß was mit ihm passiert.
Gut das ist bei einem 3 jährigen schwerer als bei meinem 7 jährigen.

Wir hatten letztes Jahr eine Zahn OP, die nur mit Vollnarkose bei ihm möglich war, wegen seiner Angst vor Ärzten.
Er ging dort sehr optimistisch hin, aber als es ums pieksen ging,hat er natürlich wieder dicht gemacht, es nütze also nichts wir mussten ihn festhalten.
Er hat aber hinterher ein Spielzeug bekommen, was er sich gewünscht hat und hat's uns verziehen ;-)

Wir halten solche Dinge, wie unangenehme arzttermine nun immer so, dass er sich eine Kleinigkeit aussuchen darf, wenn er es geschafft hat.
So freut er sich z.b. Darauf, was die Angst dann etwas hemmt.
Das klappt ganz gut.

LG und alles gute

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Hi,
Ist denn KH unbedingt notwendig?

Wir haben diese OP ambulant in einer speziellen Praxis machen lassen. Keine KH-Atmosphäre, und ich konnte meinen kleinen in den OP tragen und war natürlich da, als er wach wurde.

Wenn dein Kind autistisch Züge hat bist du ja vermutlich bei einem Facharzt in Behandlung. Was sagt der denn, wie man ein in dieser Hinsicht spezielles Kind darauf vorbereiten sollte? Wenn hier Laien Tipps geben kann das doch genau das falsche für Kinder, die eben in irgendeiner Hinsicht anders sind sein. Unser nicht-autistisches Kind habe ich gar nicht vorbereitet. Weil er alle Ärzte schon kennengelernt hatte. Weil ich unserem Arzt vertraue, dass die OP für die Kinder schmerzfrei ist (auch danach). Es gab ein Emla-Pflaster für den Zugang - aber keinen Aufstand darum. Ich bin halt im Normalfall der Meinung, dass je mehr Aufstand und Vorbereitung, desto bedrohlicher wird es für das Kind. Wir sind da rein als wäre es das Normalste von der Welt.

Und bis auf kurzes Weinen beim Zuganglegen und die leider bei Kindern häufigen Alpträume in der Aufwachphase war es total problemlos.

Viele Grüße
Miau2

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Hallo!

ich würde es ihm so spät wie möglich sagen, also erst beim Gespräch am Do oder direkt am Fr morgen. Was nützt es dir und deinem Sohn, wenn vorher zuviel Zeit ist, um sich darüber Gedanken und Sorgen zu machen?

Meine Tochter (damals 5) wurde letzten Jahr an beiden Augen operiert, war 3 Tage stationär im KH. Sie bekam morgens vor der OP diesen "Schlafsaft", der bei ihr überhaupt nicht gewirkt hat. Sie war bis zur OP-Tür aufgedreht wie ein Duracell-Hase#schwitz

Aber sie bekam Zauberpflaster für die Zugänge, durfte die Farbe der Braunüle aussuchen und zugucken, wie die Feen-Nadeln in die Haut stechen... Tat ihr null weh.
Und es gab ein Glöckchen, dass sie in den Feen-Traum geklingelt hat.

Ich hoffe, es läuft bei euch ähnlich glatt. Am wichtigsten ist, dass die Eltern ihre Angst nicht aufs Kind übertragen.

LG
d

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ich danke euch allen für die vielen lieben und auch einfühlsamen Antworten.
Ihr habt mir sehr geholfenm ruhiger zu werden und damit natürlich auch meinem Sohn, der die unterschwellige Nervösität ja spürt.

Er wird heute nach der Untersuchung das Buch "Ich mach dich gesund, sagte der Bär" von Janosch bekommen und mit uns ansehen.
Heute Abend werde ich ihm die Details (die OP betreffend) erklären, die er wissen muss, weil er sie mitbekommt. Dafür ist die Idee mit dem "Zauber"pflaster und dem tiefen Schlaf (Sandmännchen) ganz toll.
Nach der OP bekommt er ein Geschenk (ein Schleich-Pferdchen im selbstgenähten Spielesack), über das er sich sehr freuen wird.

Vor allem werde ich ihm aber erzählen, was nach der OP alles besser ist, was er in Zukunft dann alles "genießen" darf...

Ich wünsche mir einfach, dass alles optimal läuft und mit ihm umgegangen wird, wie es ihm entspricht, sodass er ein möglichst positives Erlebnis hat.

Vor allem wünsche ich mir und ihm, dass die OP wunderbar verläuft und ihm mittel- und langfristig eine deutliche Besserung bzw. eine vollständige Genesung schafft.