Ernährung ohne Getreide - verständnisloses Umfeld - wie reagieren? Wie geht´s Euch?

Hallo!

Ich habe durch Zufall festgestellt, dass ich Weizen, und allgemein Getreide nicht gut vertrage. Nun habe ich mich damit näher beschäftigt, und habe erstaunt erfahren, dass Weizen in den letzten Jahrzehnten so verändert wurde, dass er nicht mehr der Urweizen von vor 10000 Jahre ist, als mit dem Anbau begonnen worden ist.

Und auch, dass Getreide sowieso nicht unbedingt gesund für uns Menschen ist. Ich war recht erstaunt. Und auch, dass wir besser nicht so viele Kohlenhydrate essen sollen. Mir geht´s damit allgemein viel besser, ich nehme Kohlenhydrate hauptsächlich in Form von Obst zu mir, aber mehr Eiweiß und Fett. Und ganz viel Salat und Gemüse, auch Nüsse. Echte Lebensmittel halt. Ich glaube, das entspricht so etwa auch der Steinzeiternährung. Wobei ich Milchprodukte esse, allerdings meide ich die Milch selbst, da nehme ich vorzugsweise Reismilch. Ich spreche deshalb von meiden, weil ich durchaus mal einen Kaffee trinke, wenn ich wo auf Besuch bin, und dann nehme ich dann einfach die angebotene normale Milch.

Habe damit bereits abgenommen (Bauch und Hüften waren immer ein Problem) und fühle mich insgesamt viel fitter, kräftiger, belastbarer, habe bessere Stimmung, Wehwehchen sind verschwunden. Angeblich ist diese Ernährung auch für das Gehirn viel besser. Das werde ich wohl erst in ein paar Jahrzehnten merken :-).

Ich will keinesfalls, dass unsere Kinder sich einseitig ernähren, ich habe nur in den Raum gestellt, dass wir darauf achten sollten, dass sie nicht allzu viel Weizen abbekommen, weil gerade der besonders verändert worden ist. Bei uns sicher weniger als in den USA, aber sicherlich auch ausreichend. Schon klar, dass alle Lebensmittel, sogar die im eigenen Garten, belastet sind, aber man sollte dennoch auswählen, meine ich. Es müssen ja nicht gerade extrem viel Leberkäse, Streichwurst, Nudeln und Brot sein.

Nun reagiert mein Mann gereizt #gruebel, er ist zwar Fleischesser, doch liebt er auch Streichwurst und Leberkäse, zu beidem natürlich Brot. Seit wir Kinder haben, kauft er oft Semmeln, obwohl er die früher immer ablehnte. In nächster Zeit ergibt es sich beruflich sowieso, dass ich öfter zum Einkaufen komme, und Brot mache ich lieber selbst (für die Familie, es schmeckt ihnen ohnehin - ich selbst esse es ja sowieso nicht mehr). Und ich muss erst schauen, wo man weizenfreie Nudeln bekommt etc.

Meine Mutter reagierte auch ... Ich weiß nicht, vermutlich normal - Die Kinder müssen ja auch mal was normales essen, meinte sie. Hm. Weil´s für alle normal ist, müssen sie auch ständig das essen, was möglicherweise schadet. Ich meine, ich habe noch nie gehört, dass Nudeln wichtig für den Körper seien. Ergibt ja auch keinen Sinn. Ist ja nichts frisches drin. Wobei sie ist gleichzeitig auch immer sehr hilfsbereit, will Nudeln selbst machen (natürlich ohne Weizen, sie wird noch wegen Rezepten surfen), die sind dann ja immerhin frisch, und wir wissen wirklich, was drin ist.

Mich interessiert nur, falls jemand die Ernährung - aus welchen Gründen immer - umgestellt hat, wie reagierte das Umfeld bei Euch? Wie seid Ihr damit umgegangen. Was erzählt man am besten den Kindern, wenn man sie zu einer gesünderen Ernährung bringen möchte, und der Partner denkt ganz anders ...

Alles Gute für´s Neue Jahr wünsche ich Euch! #huepf
s-coast

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einen Tipp habe ich nicht für dich, aber ich finde deinen Ansatz sehr interessant und hätte gerne einen Link, oder mehrere zu dem Thema. Mich würden u. a. auch Rezepte interessieren!

Geh deinen Weg und lass dich nicht verunsichern!!! Suche dir "Gleichgesinnte" - das wird dich in deinem Tun weiterhin bestärken, aber eigentlich solltest du schon bestärkt sein, weil du ja merkst, dass es dir mit dieser Umstellung viel besser geht.

Liebe Grüße und ein frohes Neues Jahr!

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Hallo Selini,

danke für Deine netten Worte! Hast schon recht, irgendwie werde ich auch mit meinem Umfeld klar kommen, da sind wohl Kompromisse gefragt, was die Ernährung der Kinder betrifft, und da sie ja immerhin schon lesen können, wird es nicht lange dauern, und sie können sich selbst ein Bild machen, und dann bald selbst entscheiden, wie sie sich überwiegend ernähren wollen.

Es gibt da viele Infos, ich habe mir die Hörbücher "Weizenwampe - warum Weizen dick und krank macht" von William Davis - Kardiologe (in den USA dürfen sich auch Nichtmediziner so nennen, er ist aber offensichtlich einer, obwohl ich darauf nicht unbedingt Wert lege, da mich bisher nicht alle Ärzte gut beraten haben) und "Dumm wie Brot - wie Weizen schleichend Ihr Gehirn zerstört" von Dr. David Perlmutter runtergeladen. Gibt´s natürlich auch ganz normal in Papierform.

Beide sind recht informativ, aber das hier erst genannte finde ich besser. Obwohl anfangs hauptsächlich vom in den USA gezüchteten Zwergweizen gesprochen wird, sind unsere Weizenarten kaum besser, vermutlich mit diesem sogar stark verwandt, da er leichter anzubauen ist etc. Warum sollten es sich die Europäer unnötig schwer machen?

http://paleowiki.de/index.php/Weizen,_Gluten,_Z%C3%B6liakie_und_Glutensensitivit%C3%A4t

Vielleicht ist da was für Dich dabei :-D

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lieben Dank !

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Bei uns gibt es Kompromisse.

Mein Mann und zwei unserer 4 Kinder sind Fleischesser.
Nun mit ganz normalen Studien für Ernährung habe ich meinem Mann belegen können, dass 1-2 mal Fleisch/Wurst die Woche angeraten sind.
Hin zu verschiedenen "Einsichten" haben ausschließlich Erfahrungen geführt.
Mein Mann hat selber gemerkt, dass er bei selbstgebackenen Brot ( und ich meine keine Brotbackmischungen aus dem Supermarkt) nur 3 Scheiben braucht zum satt werden und bei Brötchen mindestens 4oder 5... Er hat geschmeckt, dass Salami/ Wurst ect aus dem Billigsortiment eben nicht mit den Produkten von unserem Hofladen mithalten können.
Er hat gemerkt, dass er sich fitter fühlt mit Salaten, Obst usw.
Allerdings liebt er auch sein Brot, seine Wurst, sein Fleisch....
Soll er haben...seine Entscheidung...aber dann doch bitte qualitativ bessere Produkte.
Ich lasse mir nicht in meine Ernährung reinreden und mir ist es egal was wer davon hält.
Einer meiner Kinder lehnt Milch, Käse, Eier, Fleisch ect ab. Na da gibt es doch locker Alternativen und was soll ich sagen er ist gesund und munter.

In unserer Familie wird auf jeden soweit wie möglich eingegangen.
Unser Milchverweigerer bekommt Hafermilch, die Kinder und ich essen morgens Haferbrei... beim Pausenbrot ist Obst und Gemüse Pflicht , aber auf Brot darf verzichtet werden.

Die Kritiker in meinem Umfeld sind verstummt. Sie wissen ich zieh eh meinen Stiefel durch. Wir reden über Ernährung...allerdings eher als Erfahrungsberichte ohne Überzeugungsabsichten oder Massreglungen.

Als wir auf Rohmilch umgestellt haben, habe ich lediglich gesagt dass es jetzt die Milch ist die es gibt. Mittlerweile mögen sie die H-Milch gar nicht mehr.
Bei selbstgebackenem Brot brauchten wir nix sagen-schmeckt eh besser ;-p
Neue Rezepte - da muss jeder mindestens einen Kostelöffel essen.
Ich habe einfach schleichend immer neue Dinge reingebracht, andere aus der Küche verbannt. ( Es gibt bei uns keinen weißen Zucker, kein Weissmehl, kein normales Speisesalz ect)

Kinder sind neugierig , ich glaub denen muss man nicht so viel erzählen , sondern sie einfach nur in der Küche dabei sein lassen.
Kinder experimentieren an sich gerne, sie kochen und werkeln gern mit.
Ich bin mit Wertungen vorsichtiger, denn unsere Kinder müssen auch mit den Küchen in den Einrichtungen, ihrer Freunde ect klarkommen.

LG
Karna

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Hallo Karna,

hast recht, weniger diskutieren, einfach tun, allmählich einfließen lassen, weniger Sorgen um die Gesundheit der Kinder ...

Dann läuft´s einfacher.

Danke für die hilfreiche Antwort!!!

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Hi,

ich würde mal sagen, das Obst, Gemüse.....auch nicht mehr so ist, wie es vor 1000 Jahren war.....

Daher sollte man sich hier auch informieren, was gesund/ ungesund ist, anstatt nur auf Getreide zu schimpfen.

Lg
Lisa

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Du hast natürlich recht, und auch selbst angebautes ist belastet durch den sauren Regen. Dennoch meine ich, dass es da, wo wir leben, noch ein wenig besser ist, wir sind ein bisschen weiter weg von einer größeren Stadt, direkt wo wir wohnen gibt sogar nur ganz wenige Häuser, somit auch wenig Verkehr ;-).

Hm, ja, ist nicht so einfach, weil wir ja von Informationen geradezu überrollt werden. Und welche stimmen? Wie sollen wir Konsumenten das wissen. Im Grunde muss sich jeder selbst ein Bild machen bzw. probieren, was ihm gut tut. Was Langzeitwirkung betrifft, auch wieder schwierig. Und wie sollen wir unsere Kinder ernähren?

Wo informierst Du Dich, Lisa?
Jedenfalls habe ich nicht vor, die Chemiekeule zu essen anstelle von naturbelassenen Lebensmitteln, selbst wenn auch die schon belastet sein sollten.

Sonst bleibt uns nur noch auf die Lichtnahrung umzustellen.
Liebe Grüße
s-coast

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Hallo,

hast Du eine Glutenunverträglichkeit? Laß es testen, denn Gluten ist im Getreide enthalten. Sollte der Test positiv ausfallen, laß Dich von der einem Ernährungsberater über das zukünftige Eßverhalten und die Auswahl der richtigen Lebensmittel beraten. Heute gibt es viele glutenfreie Produkte, sogar glutenfreies Brot. Z.B. ist Mais und Kartoffelmehl glutenfrei.
Die Steinzeiternährung nach Voegtlin ist, wie jede andere einseitige Ernährung, nicht empfehlenswert. Durch die erhöhte Zufuhr von Fleisch muß der Körper mit der vermehrten Proteinzufuhr fertig werden. Das geht dann auf die Leber und die Nieren.
Die Steinzeitmenschen haben sich von einer Mischkost ernährt, je nach Jahreszeit, Jagderfolg, Lebensraum usw. variierten die Zusammsetzung der Nahrung. Außerdem wurde die ganzen Tiere verwertet. Ist man dagegen nur mageres Fleisch, kommt man nicht auf die notwendige Kalorienzufuhr und leidet unter Mangelerscheinungen.

LG
Manu

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Hallo Manu,

danke für die Tipps. Bei glutenfreien Nahrungsmitteln muss man leider auch vorsichtig sein, weil sie oft anderen Zusätze enthalten, die auch nicht allzu gesund sind. Einen Test auf Glutenunverträglichkeit spare ich mir, da er bei Betroffenen zwar manchmal, aber nicht immer positiv ausfällt. Was bringt er mir dann? Und wenn er positiv ausfallen sollte, weiß ich, was ich jetzt schon weiß - dass ich das Zeug eben nicht vertrage. Mir geht´s ja so besser, darum ging es mir in meinem Posting nicht.

Sondern hauptsächlich darum, dass ich nicht wusste, wie sich Weizen und Gluten auf uns alle auswirkt, und dass man sowieso vorsichtig sein soll. Ich will eben auch den Konsum meiner Kinder ein wenig einschränken, sie sollen lieber mehr Fleisch (fett und mager), Fisch, Obst, Gemüse und Salat essen. Wobei sie das übrigens eh alles mögen, allerdings Gemüse eigentlich nur roh, aber das passt ja. Paar Tropfen omega3hältiges Öl kann man auch so dazu geben.

Wollte eigentlich wissen, wie man als Betroffener mit der Umgebung am besten umgeht, da mein Mann und unsere Eltern schwer von alten Riten abzubringen sind. Aber ich kann mit Karna´s Antwort auf meinen Beitrag schon mal ganz viel anfangen, was das betrifft.

Deine Ansätze werde ich mir durch den Kopf gehen lassen, danke nochmals!
Alles Gute

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Hallo!

Ich finde deine Gedanken ziemlich interessant und erkenne mich da, stellenweise auch wieder.
Ich bin mittlerweile ziemlich sicher, dass mir Weizenmehl nicht gut bekommet. Zumindest habe ich erstaunlich oft nach Weizenmehlverzehr Verstopfung.
Deshalb versuche ich, so oft wie möglich, zu Dinkelmehl, bzw. Dinkelbrot zu greifen. Auch Nudeln kaufe ich nur Dinkel oder Hirse oder oder (der Bioladen hat da ja eine erstaunlich große Auswahl an Alternativen, die ich auch gut den Kindern unterjubeln kann).
Mein Mann ist wenig überzeugt und kauft am Wochenende großzügig Weizenbrötchen und Croissants zum Frühstück....
Aber gut, als Außnahme am Wochenende nehme ich es mal hin.

Nun zu meinem Problem (vielleicht kannst du helfen?):
Ich würde meinen persönlichen Brotkonsum gerne weiter einschränken. Mir fehlt aber, speziell zum Frühstück, eine Alternative! Ich bin ein "Süß-Frühstücker", kann mit herzhaften Produkten morgens nichts anfangen. (hab mal versucht bei 10WBC einzusteigen und musste mich beim ersten Omelett am Morgen schon fast übergeben....)
Immer nur Joghurt mit Obst fände ich auf Dauer auch schwierig (hab ich eine ganze Weile durchgezogen).
Hast du eine Idee?

LG, Andrea #winke

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Hallo Andrea,

ich hab Dir eine Nachricht geschickt, vielleicht ist da was dabei ...

Liebe Grüße
s-coast

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Hallo

Man ist, was man ißt ;-)

Ein Sprichwort, in dem sehr viel Wahrheit steckt!

Ich habe mich vor einigen Jahren auch mit Ernährung befaßt.
Mein Schwigervater war an Darmkrebs erkrankt und hat zu der schulmedizinischen Behandlung noch einen Makrobiotiker in Antwerpen besucht, welcher ihm einen Ernährungsplan aufgestellt hat.

Ich finde es gut!
Eine gesunde Ernährung, sprich mit viel Gemüse und Obst schadet den Kindern doch nicht und deinem Mann würde sie sicher auch gut tun.
Der Ansatz, möglichst wenig Kohlenhydrate zu essen, ist auch in Ordnung.
Ich versuche (und ich gestehe, es gelingt mir nicht immer) Abends darauf zu verzichten.

Wenn sich jemand mit der Ernährung auseinander setzen möchte, der sollte das Buch
"Die makrobiotische Antwort auf Krebs"

mal lesen. Wenn die Möglichkeit besteht auch mal einen Vortrag von Rik Vermuyten hören.

Mein Schwiegervater war im Endstadium erkrankt.
Die Chemo und jegliche weitere Behandlungen mußten im Frühling 2004 eingestellt werden. Man gab ihm mit viel Glück noch Zeit, das Weihnachtsfest zu erleben.
Er lebte bis Mai 2007 OHNE jegliche Behandlungen.

;-) Das Buch, das ich oben genannt habe, ist nicht nur zu lesen, wenn eine Krebserkrankung vorliegt. Generell öffnet es einem die Augen.

LG