Hallo zusammen,
muß jetzt einfach mal meienn Kummer loswerden.
Ich muß am Dienstag ins KH zur ersten Diagnostik nach einem Halben Jahr - wo bei mir ein Schilddrüsenkarzinom entfernt wurde.
Damals wurden keine Metastasen gefunden.
Trotzdem habe ich Angst vor einer erneuten Untersuchung und Panik, falls doch was ist, zumal meine Kleine 17 Monate ist.
Hat jemand hier Erfahrung, bzw. wie ist es Euch in dieser Situation ergangen?
Viele Grüße
Andrea
1. Diagnostik nach Schilddrüsenkarzinom - ANGST!!
Hi,
die Angst kann Dir keiner nehmen, das ist leider so - da musst Du durch. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du nicht alleine hingehst, sondern eine Vertrauensperson (gute Freundin?) mitnimmst.
Hattest Du ein pappilläres Ca? Dann hast Du sicher auch den Spruch gehört, dass das die am besten heilbare Krebsart überhaupt ist - am Anfang nicht unbedingt ein Trost, aber schlicht die Wahrheit. Ich habe schon von Professoren gehört, dass sie ihren Studenten an dieser Krebsart die Heilbarkeit von Krebs beweisen.
Keine Metastasen ist doch schon mal sehr gut, dann wurde das ganze rechtzeitig entdeckt. Bei mir waren schon einige Lymphknoten befallen - also höchste Eisenbahn - und nach der Radiojod-Therapie bestand der Verdacht auf eine Metastase in der Lunge, hat sich zum Glück als falsch herausgestellt.
Hast Du eine Radiojod-Diagnostik (mit stationärem Aufenthalt), oder eine "einfache" Nachsorge mit Ultraschall und Tumormarker-Bestimmung?
Was mir jedes Mal wieder hilft, ist die Vorstellung von dem, was im schlimmsten Fall auf mich zukommen kann, denn diesen schlimmsten Fall hatte ich praktisch nach der ersten RJT schon: es wurde noch was gefunden, Restaktivität, Tumormarker erhöht, und eben der Verdacht. Und das Schlimme, was dann kam, war eine zweite RJT. Lästig, anstrengend (vor allem die Unterfunktion) - aber bei weitem kein Vergleich zu der Belastung von Chemotherapien, die ich bei einem guten Bekannten beobachten musste.
Nach der zweiten RJT wurde ich dann praktisch auf "Nimmer-Wiedersehen" verabschiedet. Und das hat auch bis heute gehalten, ich gehe regelmäßig alle 6 Monate zur "einfachen" Nachsorge, und bisher ist der Tumormarker genau da, wo er hin gehört (so niedrig, wie er sein soll).
Das ist also der schlimmste Fall, falls doch was sein sollte. Und es kommt nicht schlimmer, als es schon war! Das absolut schlimmste hast Du schon hinter Dir, und die Chance, "lebenslänglich" geheilt zu sein, ist sehr, sehr groß...
Wenn Du dich mal mit Leuten mit SD-CA "Erfahrung" austauschen willst, kann ich Dir das Forum
http://www.sd-krebs.de
sehr empfehlen. Vielleicht sehen wir uns ja dort wieder .
Mir wurde im April 2004 die SD und alle umliegenden Lymphknoten entfernt, im Mai und September 04 hatte ich zwei Radiojod-Therapien. Leider sind bei der OP auch meine Nebenschilddrüsen draufgegangen, und ganz ehrlich - DAS ist heute mein eigentliches Problem, nicht die Schilddrüsenerkrankung. Die ist jetzt schon sehr weit in den Hintergrund gerückt und wird nur 2x jährlich zu den Untersuchungen hervorgekramt.
Ich drück Dir die Daumen, dass alles OK ist - und bin auch felsenfest überzeugt davon, denn alles andere wäre eine totale Ausnahme
Viele Grüße
Miau2 mit Maximilian *12.05.06
Hallo Miau2,
vielen Dank für Deine beruhigenden Worte.
Ich hatte im Dezember meine OP, dann die üblichen 5 Tage RJD im Januar und das was jetzt am Dienstag ansteht ist eine Testkapsel mit Aufenthalt bis Donnerstag in der Klinik und dann am Donnerstag noch die Abschlußuntersuchung mit Ganzkörperszintigramm.
Damals war das Karzinom zum Glück noch sehr klein (1,2 cm) und die RJD fängt man lt. meinem Chirurgen auch wohl erst bei einer Größe von mind. 1 cm an, davor ist es noch mehr Vorsorge.
Es wurden die komplette SD entfernt und die angrenzenden Lymphknoten alles war Metastasen frei und auch das erste Szintigramm in Januar war Metastasenfrei.
Das was mich verrückt macht ist eigentlich, dass ich nach der Behandlung in dem von Dir genannten Forum war und da findet man ja wirklich nur Extremfälle und die Gedanken daran ziehen mich runter.
Ich weiß, dass der logische Menschenverstand sagt, es ist alles in Ordnung und dass ich die Bestätigung am Donnerstag sicherlich einfach brauche.
habe heute morgen mit meinem Mann wieder darüber gesprochen und der sagt, sehe es als Check up an, wie bei Deinem Auto, da gehst Du doch auch davon aus, dass nichts ist.
Na ich werde es wohl positiv sehen, mit allen Nebenwirkungen der Unterfunktion, vor allem bei der Hitze mit der Wassereinlagerung. Habe mittlerweile 4 kg zugenommen, aber das ist danach dann wirklich das kleinste Problem
Viele Grüße und schönen Sonntag
Andrea
Hi,
ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass alles ok ist...aber ich gehe auch fest davon aus.
Wenn man länger in dem Forum mitliest, dann findet man auch die vielen Fälle, wo alles problemlos ging. Aber in so einem Forum suchen natürlich naturgemäß besonders die wenigen Problemfälle Hilfe, keine Frage. Ich bin auch nur wegen meiner Nebenschilddrüsen dort gelandet.
Konntest Du die Unterfunktion mit Tybon vorbereiten? Das hat mir die Zeit vor der zweiten RJT erträglich gemacht - wird sehr viel schneller abgebaut als die normalen Hormone und darf deshalb bis kurz vorher genommen werden. Ansonsten, für die Zukunft - es gibt wohl auch eine Möglichkeit, Thyrogen zu nehmen. Allerdings zahlen das die Kassen nicht - aber man muss dabei nicht in eine Unterfunktion. Falls Du irgendwann noch mal in die Situation gerätst (was nicht passieren wird ), dann sprich mal Deinen Nuklearmediziner darauf an.
Alles Gute
Miau2
Hallo Du,
meine Antwort kommt ein bisschen spät. Aber eine Kollegin von mir hatte das auch. Ihr Arzt sagte ihr das Schilddrüsenkrebs erst streut wenn das Karzinom zehn Zentimeter gross ist.
Ich hoffe es geht alles gut.
Alles liebe für Dich.
Schmuzi
Hi,
da ja bereits festgestellt wurde, dass das Karzinom nicht gestreut hat, kann ich mit gutem Gewissen schreiben:
Diese Aussage ist absoluter Schwachsinn!
Sorry für die Direktheit, ist ja nicht Deine Schuld...
Aber ob ein SD-Ca streut oder nicht, hängt nicht (nur) von der Größe ab! Bei 1cm ist es total unwahrscheinlich, soweit richtig...aber meins war definitiv nicht 10 cm groß (ich meine mich so an irgendwas um 3 herum zu erinnern), und hatte trotzdem bereits die Lymphknoten erwischt. Und das, obwohl ich mit einem papillären Ca die am langsamsten wachsende SD-Ca Version überhaupt hatte. Da gibt es (leider) auch ganz andere Varianten, die schneller streuen und gefährlicher sind. Aber zum Glück auch viel seltener.
Wenn die Aussage richtig wäre, dürfte es (in Industrienationen mit medizinischer Versorgung) ja nie Patienten geben, die an Metastasen durch SD-Krebs leiden und im schlimmsten Fall sterben, denn einen 10 cm Tumor an einer so sensiblen Stelle wie dem Hals übersieht man nicht so einfach...10 cm dürfte bei den meisten bereits die Luftröhre abdrücken.
*kopfschütteln* Was denken sich manche Ärzte bei solchen Aussagen eigentlich? Wer keine Ahnung von dem speziellen Bereich hat, sollte lieber zu einem Kollegen überweisen - oder hat Deine Freundin da evtl. was falsch verstanden?
Ich hoffe, Deine Freundin lässt sich nicht erst operieren, wenn ihr Tumor 10 cm hat. Kein vernünftiger Arzt würde so lange warten, denn je kleiner der Tumor, desto geringer das Risiko der OP.
Viele Grüße
Miau2 mit Maximilian *12.05.06
oh, danke für deine Info.
Das wusste ich wirklich nicht.
hatte dir nur weitergegeben was mir erzählt wurde.
Also bei meiner Kollegin war er 4 cm gross und sie hat zum glück auf die OP bestanden.