Lieber zum Frauenarzt oder -ärztin?

Hallo, liebe Geschlechtsgenossinnen :)

Ich hatte dieses Thema über "die Jahre" schon oft im Bekanntenkreis und hätte gern mal Eure Meinung dazu:

Habt Ihr einen FrauenARZT oder eine -ÄRZTIN?

Was sind für Euch die Pros/Contras und Auswahlkriterien? #pro / #contra

Danke für Eure Meinungen / Ansichten! #blume

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Ich bin bis vor einigen Jahren immer lieber zu einer Ärztin gegangen, weshalb kann ich gar nicht sagen... Allerdings bin ich dann vor Jahren an eine ziemlich "brutale" Ärztin geraten, die dann (wie auch heute noch) alle Probleme, die ich hatte bzw hätte haben können, auf mein Gewicht schob... Bei der Untersuchung war sie wenig vorsichtig, klemmte mich mehrfach mit dem Spekulum, drückte sehr heftig auf dem Bauch rum und meinte dann, als ich mich beschwerte, dass es wehtut, ich solle mich nicht so anstellen usw, da habe ich mir geschworen, nie wieder zu einer Frau zu gehen...

Nun bin ich nach mehrfachem Wechsel durch Vertrauensverlust in der Praxis bei ihrem männlichen Partner und der ist deutlich sanfter...

Letztens musste ich allerdings in Vertretung wieder zu ihr, weil er im Urlaub war und es war dasselbe in grün, sie klemmte mich erneut mit dem Spekulum (ich glaube, sie kann das einfach nicht anders) und ritt dann wieder auf meinem Gewicht rum, bis ich dann aufstand, mir für meinen Gyn einen Termin für nach dem Urlaub ausmachte und mir dann für die akuten Beschwerden eine Einweisung meines Hausarztes holte, um die im örtlichen Krankenhaus abklären zu lassen...

Zu der Ärztin werde ich nicht mal mehr mit dem Kopf unter dem Arm gehen... Die ist bei mir definitiv durch... Und mein Vertrauen in Gynäkologinnen habe ich dadurch definitiv auch verloren...

LG

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Ist mir Wumpe...

Meine Auswahlkriterien sind:

Moderne Praxis mit guten Ultraschallgeräten

Das Gefühl, dass sich der Arzt fortbildet (gucke da auf den Homepages nach)

Menschlichkeit statt Abfertigung

Keine ewigen Wartezeiten, wenn man einen Termin braucht und keine ewigen Wartezeiten, wenn man den Termin hat.

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Ich wohne im Ausland, hier ist das Gesundheitssystem ganz anders, man hat keinen eigenen Arzt, sondern wird in der lokalen Poliklinik behandelt. Und dementsprechend bekommt man Arzt oder Ärztin, je nachdem, wer gerade Zeit hat.

Ich bin also schon von vielen verschiedenen Frauen und Männern untersucht worden. Und ich muss sagen: ich sehe da keinen Unterschied. Es gibt gute und weniger gute auf beiden Seiten.

Einige Leute bringen ja das Argument, dass sich Frauenärztinnen besser in Frauen hineinversetzen können. Da bin ich anderer Meinung. Wenn ich zB schwanger bin, die untersuchende Ärztin aber selbst noch keine Kinder hat, weiß sie ja trotzdem nicht aus eigener Erfahrung wie das ist. Genauso wenn ich Krebs hätte und der behandelnde Arzt hat noch nie selbst eine Bestrahlung oder Chemotherapie erlebt, weiß er das auch nur theoretisch. Da kommt es dann hauptsächlich auf Empathie an.

Dazu natürlich fachliches Wissen, praktische Erfahrung, Engagement, Kommunikationsvermögen.

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Hallo

ich suche mir einen FA schon lange nicht mehr nach dem Geschlecht aus.
Als Einsteiger/Erstkontakt in jungen Jahren macht es vielleicht Sinn,erst mal zu einer Ärztin zu gehen.Minimiert das eventuell vorhandene Unbehagen.
Früher fand ich im Praktischen ( z.B. Spirale einsetzen ) durchaus Unterschiede und bevorzugte männliche Ärzte.Mittlerweile sehe ich das nicht mehr so.
Bei mir sind jetzt einige Ärzte in den Ruhestand gegangen , die Nachfolger ( auch bei FA )sind weiblich.Die Chemie stimmt, bisher hatte ich keinen Anlass an der fachlichen Kompetenz zu zweifeln.
Fachlich und menschliche Versager gibt es bei beiden Geschlechtern gleichermaßen.
Man sollte zügig wechseln wenn man sich nicht wohlfühlt.So habe ich das jedenfalls immer gehalten.

L.G.

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Zügig wechseln ist gut....so denn man eine Wahl hat, was bei uns fast ein Ding der Unmöglichkeit ist. Im Umkreis von 20 km ist alles dicht - besonders für Nichtschwangere.
LG

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Ich kenne Frauen ,die nach einem Umzug bei ihrem FA geblieben sind, weil ein Wechsel für sie nicht vorstellbar war.Die nehmen dann mehr als einstündige Autofahrten in Kauf.
Da hast du wirklich Pech mit deinem Umfeld.
Hier im Rhein-Main -Gebiet hat man die Auswahl.

L.G.

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Ich gehe zu den Menschen, die Arzt/Ärztin sind, mit denen ich gut klar komme.

Mit denen ich menschlich klar komme,
bei denen ich Vertrauen aufbauen kann,
die mich fachlich ernstnehmen.

Schlechte und gute Erfahrungen und habe ich schon mit vielen gemacht. Unabhängig vom Geschlecht.

Ist eher eine Vertrauenssache.
Teilweise auch eine fachliche. Z.B. dann, wenn sich nur wenige Ärzte/Ärztinnen damit auskennen oder es deren Fachgebiet ist. Innerhalb der Fachrichtung.

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Hallo, ich hatte immer einen Frauenarzt, leider hat er seine Praxis aufgegeben, ich werde mir aber tatsächlich wieder einen Arzt suchen. Während der Schwangerschaft hatte ich ein paar Mal das Pech, an wirklich unsensible Ärztinnen zu geraten, das war wahrscheinlich einfach nur unglücklich, ich denke, ob ein Arzt/eine Ärztin gut ist, kann man nicht am Geschlecht fest machen. Aber wenn ich so überlege, doch, ich bin lieber bei Ärzten, durchgängig, mein Hausarzt ist ein Mann, mein Zahnarzt auch... Ich hatte auch schon eine Hausärztin und eine Zahnärztin, war auch okay, mit den jetzigen bin ich aber so zufrieden, dass ich es mir nicht mehr anders vorstellen könnte.
Ich arbeite übrigens in einer Klinik, umgeben ausschließlich von Ärztinnen und die mag ich alle ganz arg, von denen würde ich mich auch behandeln lassen ;-)
LG Dani

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Ich hatte schon immer männliche Gynäkologen da hier im Umkreis nur Männer niedergelassen sind.
Das Vertrauen muss halt da sein und die Kompetenz, ansonsten ist mir egal ob ein Arzt männlich oder weiblich ist.

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Lieber zu einer Frau, dh ich bin seit 16 Jahren fest bei meiner Gynäkologin.
Zwischendurch oder zwecks Brustkrebsvorsorge (US) hab ich ihren Mann gehabt; der auch ganz lieb ist.

So rein frauenmäßig ist es mir weniger unangenehm bei einer Frau, da wir ein Geschlecht haben.

Aber mir ist in meinen vielen Jahren auch der ein oder andre männliche Gynäkologe begegnet und ich kann nichts Traumatisches berichten.

Eine feste Gynäkologin habe ich, aber ich wehre mich auch nicht bei nem Mann; auch wenn es mir unangenehmer ist.

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Danke für Eure Meinungen und Geschichten! #danke

Vllt sind sie von der Anzahl her betrachtet nicht komplett repräsentativ - aber der "rote Faden", der sich bis dato abzeichnet, deckt sich mit den Ansichten in meinem Bekanntenkreis...

Erstaunlich finde ich (und widersinnig), dass offenbar (mich eingeschlossen) die schlechteren Erfahrungen beim Gyn mit einer Ärztin gemacht haben... Bestätigt die Theorien versch. psychologisch Forschender (u.a.), dass bei uns Frauen in manchen Bereichen untereinander diese diffuse, schwer greifbare... ja, was eigentlich genau?... "Stutenbissigkeit" herrscht?... Diese spezielle, teils kaum merkliche, aber doch mehr als spürbare wenig empathische Sicht einer Frau auf die andere.
Was so traurig ist... (gibt ein tolles Video von "Joana's essentials" zu diesem Thema auf youtube).

Es scheinen entgegen einiger Klischees, die männlichen Gyns doch sehr oft wesentlich behutsamer, respektvoller zu sein in ihrem Tun/Beruf (wobei sich dennoch die olle Frage aufdrängt, von der der böse Volksmund ja behauptet, ein Mann beantworte sich diese "vor dem Spiegel":
Warum wählt ein Mann ausgerechnet die Frauenheilkunde? Im deutlichen Unterschied zur umgekehrten Variante?!... *grübel* :)
Möglicherweise bei einigen der Wunsch, aus biologisch bedingter Aussenseiterposition hinsichtlich des Lebenschenkens, also des konkreten Faktums der Geburt eines Kindes durch ausschließlich Frauen, wenigstens "so nah dran wie möglich" am Thema sein zu können, wenn schon "nur" als Mediziner?... :)

Witzig finde ich auch, dass oftmals Männer im Bekanntenkreis diejenigen sind, die einen fragen, warum um Himmels Willen eine Frau jemals zu einem männlichen Gyn geht - und die finde ich durchaus berechtigt vom "Grundsatz" her...

Macht allein der Umstand, dass es sich um einen Arzt handelt, aus einem Mann, vor dem frau sich nur in allerpersönlichsten Umständen derart entblössen und "offenbaren" sowie anvertrauen würde, ein "Neutrum", vor dem sie sich nicht mehr geniert oder ausgeliefert fühlt?

Und was ist mit Frauen, die Missbrauch erfahren haben? Oder nach Vergewaltigungen im KH untersucht werden MÜSSEN? Sich da keine Frau wählen zu können/dürfen, scheint mir mehr als retraumatisierend oder traumaverstärkend zu wirken... :((( (...aber gut, DAS ist vllt sehr spezifisch gedacht und war nicht primär mein Thread-Gedanke...)

Oder wie einige hier schreiben, wenn es schlicht an der Verfügbarkeit weiblicher Ärzte hapert... Zwangs-überwindet frau sich dann "halt notgedrungen (und was macht das mit ihr)?

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Hallo hopedieslast,
der Vorteil einer Frauenärztin ist, dass sie manche Probleme vielleicht etwas besser nachvollziehen kann als die männlichen Kollegen, da sie ja selbst mit den typischen Frauenproblemen konfrontiert ist.

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kann auch ein Nachteil sein, wenn die FÄ durch eigene Erfahrung ein Problem als nicht so schlimm erachtet