Messi

Hallo ihr lieben,

Vor kurzem war ich bei einer Freundin. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Die komplette Familie ist in ein neues Zuhause gezogen. Aus einer Laune heraus hab ich gefragt ob sie mir mal das Haus zeigt... Gesagt getan. Ich war geschockt. Es sah wirklich schlimm aus ziemlich viel Schmutz auf den Böden u damit meine ich keinen Staub sondern richtig Dreck. Im Bad alle Armaturen schmutzig alle Waschbecken voll zahnpasta, duschkabine braun. Schmutzige Wäsche in der Badewanne u im Raum verteilt. Ebenso Kinderzimmer regelrecht verwüstet und schmutzig. Schlafzimmer ebenso. Auch im Wohnzimmer Tisch schmutzig und zeug unordentlich drauf rum gelegen. Alte Zeitungen auf dem Boden und überall Schmutz. Ich hab mir nichts anmerken lassen aber abends bekam ich eine Nachricht von ihr. Das sie eben noch nicht komplett umgezogen seien u ich nicht denken soll das sie immer so wohnen... Ich hab ihr dann angeboten ihr zu helfen da ich noch in Elternzeit bin u sie so viel zu tun hat... Das hat sie abgelehnt. Wie kann ich ihr denn helfen? Ich bin als Kind selbst so aufgewachsen und kann einschätzen das es nicht normal ist. Außerdem weiß ich das oftmals ein Krankheitsbild dahinter steckt. Ich würde so gerne helfen.

Lg

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Vielleicht gerade, indem du diese Antwort von ihr nicht schluckst, sondern dagegen hältst mit den letzten drei Sätzen.

Biete ihr doch an, dass du in 5 Tagen wiederkommst und ihr dann hilfst, eines der Zimmer, die sie bis dahin noch nicht geschafft hat, sauberzumachen.

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Was meinst du denn, wer der Messi ist- sie oder geht es eher vom Partner aus? Wenn du sie darauf ansprechen möchtest, fände ich es auf jeden Fall gut, dass du deine eigenen Erfahrungen miteinbaust. Das wirkt glaubhaft und hilft ihr vielleicht weiter. Vielleicht aber auch nicht- dann musst du es leider hinnehmen. Mir tut so etwas auch sehr leid.

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Wie frisch ist sie denn umgezogen?
Überforderung am Anfang könnte durchaus möglich sein.
Bei einem Altbau auch schlechte Leitungen (Wasser funktioniert nicht, kommt braun aus der Leitung), es muss noch einiges saniert werden. Dreck klebt ständig an den Schuhen und irgendwann ist vorübergehend keine Lust mehr da, diesen abzumachen.

Das kenne ich von einer Freundin, die sonst penibel sauber war.
Durch den Umzug und Altbau war sie doppelt überfordert. 1. mit der ganzen Renovierung 2. weil sie ihre Gewohnte Sauberkeit nicht umsetzen konnte.

Da sie aber die Motivation hatte und die Sanierung mit Hilfe des Mannes und Handwerkern dann auch klappte, kam sie Stück für Stück wieder zu sich zurück.

Nicht mehr so penibel wie früher. Aber doch wieder sauber. Sie wurde lockerer, ordnete ihre Prioritäten neu, sagt aber selbst, dass sie es soweit nicht mehr haben will, wie in der Umzugszeit.
Der ursprüngliche Plan alles selbst zu machen, ging nicht auf und dass beide Handwerker zu ließen hat vieles geholfen.

Schwieriger ist es oft bei Altbauten und der "wir machen alles selbst um Kosten zu sparen" (am besten nach Feierabend, jedes Wochenende bis Tag x ohne Pause). Da setzt dann oft Resignation ein.


Allerdings wenn dir Muster schon von vorher bekannt sind, sie auch vor dem Umzug evtl. Umbau) immer wieder Ausreden fand, sich schämte oder auch ohne Ausnahmesituation alles drunter und drüber ging, dann würde ich mir durchaus ernste Gedanken machen.


Wirklich helfen?
Würde sie das denn wollen? Würde sie es von dir annehmen?

Sprüche fände ich furchtbar. Scham ist meist sowieso da und "besserwisser" braucht man dann nicht auch noch (auch wenn sie es ja gut meinen).

Dann lieber mit ihr reden.
Fragen wie es ihr geht.
Erst mal noch nicht dieses Thema, sondern allgemeinzustand. Herantasten, was sie bedrückt, ob sie es selbst stört, wo das größte Problem liegt.

Bsp. Zugemüllt ist ein Problem. Scham ist dabei.
Wenn aber die Trennung, die vertuscht werden soll, noch schlimmer ist, kommt man dazu gar nicht ran.
Wenn "nur" die zugemüllte Wohnung das bedrückende ist, ist es auch einfacher dafür Hilfe anzunehmen. Weil man Kraft und Ressourcen übrig hat, sich darauf einzulassen.

Wenn du mir ihr redest erfährst du auch, welche Wünsche Ziele sie hat und wie sie reagiert.

Bsp. ob sie einen Gutschein für eine Putzfrau als Geschenk als Geschenk empfinden würde oder als Demütigung (dann wenn ihr bspw. gemeinsam entrümpelt habt und ihre größte Angst wäre, dass es wieder so schlimm werden würde)

Mit wem könnte sie sich vorstellen zu entrümpeln?
Welche Erfharungen hat sie schon gemacht? (z.B. wenn aus einem "ich helfe dir" ein rundumschlag wurde und ihre Gefühle dabei niedergetrampelt, weil sie es ja nicht konnte - dass sie es nicht kann, weiß sie ja sicher selbst. Die Frage ist, wie geht man damit um)
Wäre eine Therapie etwas für sie?


Wenn dir das zu viel oder zu nah ist (auch du darfst deine Grenzen haben), könntest du dich auch bei Stellen informieren, die Therapien für dieses Krankheitsbild anbieten.
Dich erkundigen, wie du mit der Situation umgehen kannst.

"Ich möchte helfen. Ich weiß nicht wie. Ich möchte nichts schlimmer machen. Zusehen aber nicht" Haben Sie Tipps, was ich als Laie tun kann.

Das wäre wohl meine Anlaufstelle. So ähnlich wie wenn Angehörige sich erkundigen möchten, wie sie mit Alkoholkranken umgehen könnten. Dasiist ja auch von Stadium, Auswirkung und Kooperations(Therapie)bereitschaft abhängig.

Du kannst ihr nur dann eine Stütze sein, wenn
- du selbst deine Grenzen kennst und nicht nur heute, sondern auch beständig Hilfe sein kannst. Dein Maß selbst kennst und einschätzen kannst, was du kannst und was nicht.
Jemand der mit Enthusiasmus möchte, Hoffnung macht, komm wir packen das an und dann a) zusammen klappt (schlechtes Gewissen auslöst) oder b) dann nicht mehr kommt oder merkt oh geht doch nicht, will ich doch nicht mehr (Verlassenwerden) bringt nicht viel und kann das Klammern an Dingen (Verlustangst, wiederholender Verlust) verstärken (schon wieder das gleiche....)

- du selbst stabil genug bist
in dem Punkt kann auch helfen, sich selbst Hilfe zu suchen. Begleitung. Tipps von außen.
Kein Laie muss alleine schaffen, was sonst Profis tun!

Wie du ihr aber helfen kannst, sich auf Profis einzulassen, kannst du von denjenigen erfragen, die das mit Erfahrung machen. ;-)

Auch ist helfen so unterschiedlich. Hier wieder der Punkt: was kannst du: körperlich, zeitlich EMOTIONAL (eigene Ängste, Trigger, Erfahrungswiederholungen)

sowohl positiv hilfreich
als auch negativ (oh oh, das könnte gut gemeint sein, aber kippen)

Umgang mit ihr
ausmisten helfen
zuhören
Begleitung zu Therapien (wie das bekannte mit dem Fitness Club, alleine reicht es angemeldet zu sein, zusammen geht man eher)

Informationen sammeln, wo es gute Stellen gibt, wo sie sich hinwenden kann
(nicht mit: das solltest du dir mal ansehen) sondern eher, wenn sie dich darauf anspricht , wenn sie dich um Rat fragt
oder auch aus eigener Erfahrung erzählen. Nicht nur negativ wie schlimm alles ist, vor allem für die Kinder (denen will sie sicher nicht schaden!) sondern eher: es war zwar schlimm, aber du bist froh über die Hilfe xy und da Möglichkeiten einfließen lassen

Überlegen, welche Schritte notwendig wären, damit es klappt.

Nicht nur der Kahlschlag alles raus.
sondern eben: welche Möglichkeiten gibt es, was sind die Voraussetzungen, sind diese geografisch erreichbar, Therapeuten/Kliniken, welche Bereitschaft braucht es dazu usw.

Hier helfen auch Gespräche mit denen, die da wirklich helfen können und dich aufklären können. Dann kannst du besser entscheiden, was zu euch passt. Was du ihr wirklich anbieten kannst. ;-)
Was du dir zutraust oder auch welche Voraussetzungen erst mal geschaffen werden müssen um in kleinen (oder größeren Schritten) den passenden Weg zu gehen. Mit dem Ziel anfangen zu wollen, geht oftmals schief. Das Ziel im Auge zu behalten, während man den Weg dorthin geht, braucht Geduld, bringt aber oft nachhaltig und längerfristig was.

*das sag ausgerechnet ich, die gerne schneller am Ziel wäre, als ich anfangen würde dann über die eigenen Füße stolper, weil ich noch nicht mal die Schuhe anhabe, die Schnürsenkel aber schon gebunden* ;-)
Geduld ist nicht meine Stärke, zahlt sich aber oft aus. Wenn man dabei nicht stehen bleibt, sondern den Weg sucht und geht.

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also bei mir schaut es auch gerade aus ala hätte eine mittelgroße bombe eingeschlagen 🙊🙊

wir sind jetzt seit 1 woche gesiedelt mit dem bett und es stehen noch überall kisten herum, wäsche ist mehr als verteilt (irgendwie hat sich sie verdreifacht) und ich bin abaolut hinten nach, da schwanger und ich kann einfach nicht so wie ich gern würd 😞😞

ständig tauchen unangemeldet leute vor der tür weil neugierig und mittlerweile ist es mir egal sollen sie doof gucken ich schaff eben nur das was ich schaff...

mein partner is mir hier leider weniger eine hilfe als gedacht und so ist es halt geradw wie es ist, aber ich bin jeden tag dran und hilfe von "fremden" möcht ich auch nicht da ich meinen mist noch immer weg bekommen hab 😁

lg

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Hallo,

Ja das ist aber dann Unordnung. Aber es liegt cm hoch Dreck in der Wohnung. Schmutz von der Strasse. Und sie wohnen seit Anfang des Jahres drin.

Lg