Innenmeniskusläsion

Ich habe auch immer gedacht das ein Meniskusriss richtig weh tut.
Aber mein eigener rechter Innenmeniskus hat mich da eines besseren belehrt.
Ende August 2015 habe ich beim normalen gehen irgendwann gedacht "Irgendwas fühlt sich komisch an im Knie". Aber nicht wirklich schmerzhaft. Das hielt sich dann, also zum Arzt (im September), dann zum Orthopäden (bis ich da nen Termin hatte war es Mitte Dezember, aber ich hatte ka kaum Beschwerden, daher war mir das egal), im Februar 2016 zum MRT, es war tatsächlich ein Riss.
Aber ehe das MRT gelaufen war hatte ich gar keine Beschwerden mehr. Also habe ich mich gegen eine OP entschieden.
Tja, das Boomerang kam dann Ende letzten Jahres. Die Beschwerden kamen wieder. Also wieder Orthopäde. Neues MRT weil das alte ja fast 3 Jahre alt war. Befund unverändert. Kleiner Riss im Innenmeniskus, ca 1cm lang. Da ich aber beschwerden hatte hieß es dann doch Arthroskopie. Und aus dem OP kam ich mit nur noch halbem Innenmeniskus und Knorpelschaden am Oberschenkel und Schienbein. Der Riss war viel größer als im MRT erkennbar und den Knorpelschaden hat man gar nicht gesehen.
Ob der Riss jetzt von Anfang an Größer war oder mit und mit unbemerkt weiter gerissen ist, ob der Knorpelschaden durch den unbehandelten Riss entstanden ist ist nicht mehr feststellbar.

Mein Orthopäde meinte das ein Meniskusriss auch einfach so passieren kann, blöd aufgetreten oder sonstwas. Und in der Pflege sind unsere Gelenke ja auch oft ziemlich belastet (arbeite auch in der Altenpflege). Richtig weh tut der wohl akut nur wenn er beim Sport mit gewalt passiert also beim Springen, plötzlichem Richtungswechsel o.ä wenn deutliche Kräfte auf den Meniskus wirken.
Und mein Tipp, auch wenn es nicht so weh tut, wenn der Arzt dir zur Spiegelung rät, ich würde es falls ich nochmal einen Riss bekäme früher operieren lassen (nach meiner Erfahrung jetzt das es schlimmer sein kann als auf den MRT-Bildern erkennbar ist. Es gibt aber sicher auch gegenteilige Erfahrungen)

Ich habe einen angerissenen (und damals eingeklemmten) Meniskus seit ich 17 bin, (also schon drei Jahrzehnte lang...)
Damals wurde das Knie zwei Wochen mit einem Gips geschient (würde man heutzutage nicht mehr so lange ruhig stellen, habe ich inzwischen gehört). Zum Thema Operation hat mir mein Arzt gesagt "Stellen Sie sich den angerissenen Meniskus so vor wie einen Wackelpudding, den man nähen will." Mit diesem Bild vor Augen fand ich es logisch, dass die OP den Meniskus nicht wieder in eine unverletzte Form bringen kann, eher im Gegenteil.
Anfangs habe ich das verletzte Knie regelmäßig gespürt. Inzwischen nicht mehr, außer bei ganz bestimmten Drehbewegungen, oder wenn eine Belastung von vorn auf das Knie kommt, (wenn ich auf dem Boden kauere (Gymnastik), oder wenn mir ein Kind auf den Beinen sitzt. Aber beides kann man vermeiden.)
Dass es mir bei einer blöden Bewegung plötzlich reinfährt passiert vielleicht ein, zweimal pro Jahr oder noch seltener (die oben genannten vermeidbaren Belastungen nicht mitgerechnet, weil ich die ja vermeiden bzw. sofort unterbinden kann). Ich kann sehr gut mit meinem Knie leben. (Lange Radtouren spüre ich machmal nachträglich, aber auch das geht nach einem Tag vorüber.)
Würde daher eine OP kritisch hinterfragen.
Gute Besserung, d.

Mittlerweile gibt es ganz neue OP-Techniken. Ich hatte mir vor fast einem Jahr einen großen Korbhenkelriss zugezogen Im MRT sah man den auch und einen fraglichen Kreuzbandriss. Bei der Arthroskopie 2 Wochen nach dem Unfall sah man, dass der komplette Innenmeniskus abgerissen war, das Kreuzband frisch abgerissen und ein großer Knorpelschaden.
Der Meniskus wurde angenäht, das Kreuzband ersetzt und der Knorpel geglättet. Wenn ich länger gewartet hätte, hätte der Meniskus nicht mehr angenäht werden können und ich hätte bald einen massiven Knorpelschaden. Der Meniskus ist jetzt wieder angewachsen!