Schilddrüse Schuld an psychischen Problemen?

Hallo, bin momentan in einer psychiatrischen Klinik nachdem ich mehrere Arztbesuche hinter mir hatte (Endokrinologe, Kardiologe). Vielleicht hat ja jemand hier einen Ratschlag... und zwar hab ich mit einigen körperlichen Symptomen zu kämpfen, die mir zu schaffen machen. In der Klinik habe ich kaum Ängste, jedoch denken die Ärzte das, weil ich beispielsweise hier hohen Blutdruck habe. Ich habe jedoch nicht das Gefühl, dass ich Ängste habe. Vielleicht mal Aufregung (zB Puls bei 110 während der Messung). Erst kommen (gefühlt) die körperliche Symptome und die machen mir manchmal etwas Angst. Aber es kommt eigentlich keine Angst und dann das körperliche Symptom. Meine Schilddrüse soll wohl im Ultraschall dunkel ausgesehen haben, mein TSH ist in der Schwangerschaft abgesackt (werde ein Bild hinzufügen, da wurde u.a. Tsh alle 3-4 Monate geprüft). Ist es möglich, dass ich doch Symptome einer überfunktion der Schilddrüse habe, auch wenn ich mit den Werten in der Norm bin? Vielen Dank.

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U

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Hallo,
Das wird man dir hier schlecht beantworten können. Anscheinend wurden deine Werte ja genau untersucht und auch eine Bildgebung gemacht. Ich hatte eine Schilddrüsenüberfunktion (autonome Schilddrüse mit Knotenbildung) und auch recht unspezifische Symptome (schlecht schlafen, Herzrasen...). Vor der Op (komplettentfernung) hat mir ein Betablocker geholfen, das Herzrasen und die damit verbunden Gefühle in den Griff zu bekommen.
Nur: bei mir konnte man es sowohl an den Werten als auch in der Bildgebung deutlich erkennen.
Ich hoffe es geht dir bald besser.
Lg

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Danke, ja eigentlich hatte er echt viele Proben abgenommen, eigentlich hätte es ihm ja auffallen müssen, wenn etwas nicht gestimmt hätte ...

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Was sagt der Endokrinologe?

Bei mir hieß es mehrfach: alles in Ordnung organisch. Psychisch wäre die Ursache.
Blöd für die Fachärzte: wegen ADHS bin ich dauerhaft in psychiatrischer Behandlung (um das Medikament zu bekommen, muss ich regelmäßig hin). Dieser Psychiater hat sich die Schilddrüsenblutwerte angesehen und die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen.

Bei mir ist es keine Depression, wie andere Ärzte behaupten. Bei mir ist es Schilddrüse.
Krankenkasse hat mir auch einiges erklärt, wieso Ärzte das so einfach behaupten können.

Lange Zeit später stellte sich bei mir eine Autoimmunerkrankung heraus und ein paar weitere Dinge. Seit ich die richtigen Schilddrüsenmedikamente nehme, geht es mir auch psychisch super. Das war ein langer Weg.


Wenn du deine Werte hast, versuch mal über ein Schilddrüsen-/Nebennierenforum Infos zu bekommen. U.a. welche Ärzte in deiner Umgebung sinnvoll sind.
Einer Freundin hat ein Heilpraktiker das Leben gerettet. Massivste hormonelle Probleme. Blutwerte wurden darauf nicht untersucht. Immer nur: sie sei pschisch krank.
Rentenversicherung hatte mir erklärt, dass eine nicht gut eingestellte Schilddrüse bis hin zum Suizid führen kann. Ebeneso Blutungen an diffusen Stellen möglich sind. Die Bandbreite ist riesig. Von dieser Person hab ich dann Tipps bekommen, da sie selbst Probleme hatte.

Der Austausch mit anderen Personen hat mir sehr geholfen, da ich sonst völlig verzweifelt wäre.

TSH ist bei mir übrigens perfekt.
Ein Hausarzt sagte direkt: es kann trotzdem die Schilddrüse sein! So war es dann auch.
Bei mir sind einige andere Werte völlig entgleist.

Von mehreren Endokrinologen, wollte mich einer zur Abklärung im Krankenhaus haben (Krankenhaus wollte nicht), eine hat die vorläufige Diagnose gestellt; andere behaupteten es sei psychisch, eingebildet, sonstiges. Der Psychiater hat mich postwendend zurück geschickt, da es bei mir offensichtlich organisch ist (Blutwerte). Er macht seinen Job (da falle ich nur wegen ADHS rein, nicht wegen anderen Symptomen) und die sollen ihren Job machen.

Alles Gute
bleib an der Schilddrüse dran. Informier dich zu den Blutwerten.
Es kann zwar trotzdem auch psychisch sein. An mir ist die Odyssee nicht spurlos vorüber gegegangen. Wenn die Ursache die Schilddrüse ist, macht das extrem viel aus.

Bei mir waren Werte (nicht der TSH) komplett außerhalb der Norm) und es wurde behauptet, es sei in Ordnung.

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Das klingt wirklich ähnlich wie bei mir. Danke für die vielen Tipps! Das hat sich ja ordentlich gezogen bei dir. Zum Glück ist jetzt bei dir alles gut und richtig eingestellt.

Ich bleibe definitiv dran. Mein Tsh ist innerhalb eines halben Jahres von 1,3 auf 0,4.

Eine Autoimmunerkrankung vermutete der Endokrinologe wohl auch, aber bestätigte sich wohl nicht...

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Also bei 0,4 bin ich in der Überfunktion. Dann kippe ich um.
Herzrasen (an solchen Tagen brauche ich zusätzlich was für den Kreislauf)
Panikattacken (fühlt sich so an, aber es hat sich bestätigt, dass es eine Panik auf die organische Herzraserei ist; nicht im EKG, aber deutlich spürbar. Nicht das Herz selbst rast, sondern der Kreislauf tickt völlig aus. Mit Kreislauftropfen, geht es mir schneller und deutlich besser).
Kopfschmerzen, schwindelig werden
Sprachstörungen
Matschbirne
plötzlich !! schlechtes Sehen. Das kann dann auch schon mal eine halbe Stunde dauern und geht so plötzlich wie es gekommen ist. Auch hier helfen mir die Kreislauftropfen.
Übelkeit (manchmal)

Während der Periode geht die Temperatur rauf, statt runter.
Teilweise auch Fieberschübe, Halsschmerzen und so (während Corona echt lästig; vor Corona war es aber auch schon, daher keine Angst davor)

Bei Überfunktion hab ich auch manchmal ein Pochen vorne im Hals. Nicht immer. Manchmal.

Sobald ich dann das gegen Überfunktion nehme, verschwinden die Symptome. Warum wohl? ;-)

An Überfunktionstagen dreht sich in mir alles und ich kann mich nicht verständlich machen (Sprachstörungen).
An Unterfunktionstagen bin ich so müde, dass ich motorisch kaum sprechen kann. Dann bekomme ich den Mund kaum auf, weil es wie gelähmt ist. Dann habe ich auch Kopfschmerzen, nur anders. Der TSH liegt dann bei 1,.... dafür sind andere Werte so im Keller, dass es schon eine Unterfunktion ist.

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Hallo du

Ja, dass kann durchaus möglich sein. Alleine der TSH sagt allerdings wenig aus. Es geht auch um fT3 und fT4, evtl Antikörper falls eine Autoimmunerkrankung vorliegt. Wurden die auch untersucht? Vitamin D hat auch Einfluss auf die Psyche. Wurde mal ein Vitaminstatus gemacht?
Was sind denn genau deine Symptome? Nimmst du irgendwelche Medikamente für die Psyche, Schilddrüse oder anderes?
Werte in der Norm heißt nicht, dass es nicht von der Schilddrüse sein kann. Manche reagieren sehr empfindlich auf die kleinste Abweichung. Wenn man zB von den Werten her so gerade noch in der Norm ist, kann man trotzdem Symptome einer Über- oder Unterfunktion haben. Andere hingegen merken gar nichts, obwohl laut Werten eine Fehlfunktion vorliegt.

Bei mir hat die erste Schwangerschaft vor über 10 Jahren Morbus Basedow ausgelöst (angeblich). Durch eine nicht ganz korrekte Aufklärung und Behandlung ist bei mir leider einiges schief gelaufen und ich hab da leider sehr viel Erfahrung machen müssen, was für einen Einfluss die Schilddrüse auf die Psyche hat. Ängste waren auch mit dabei. Mittlerweile lebe ich ohne Schilddrüse und bin auf meine Wohlfühlwerte eingestellt. Dass heißt, ich liege nicht unbedingt in der Norm aber mir geht es gut. Mein Hausarzt nimmt darauf zum Glück Rücksicht.

Ich hoffe, dir geht es bald besser.

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Vielen Dank für deine Antwort.(: da hast du ja auch einen echt langen Leidensweg hinter dir :/ aber schön, dass es ein gutes Ende genommen hat 👍🏻

Das weiß ich tatsächlich nicht, der endokrinologe rief nur an und sagte, es sei alles gut, kein Hashimoto oder sonstiges ( wegen der dunklen Schilddrüse auf dem US war es seine Vermutung vorher). Seitdem habe ich nie mehr was von ihm gehört, obwohl ich per Email meine Werte angefordert hatte. Aber ich muss schon zugeben, dass er viel Blut (viele Röhrchen) abgenommen hatte und diese Werte sicher dabei waren. Mein Tsh ist innerhalb eines halben Jahres von 1,3 auf 0,4.
Ansonsten habe ich hier in der Klinik nun Sertralin bekommen, 50 mg. Wird alles nicht besser trotzdem. Meine Symptome: Puls bei Belastung schnell hoch, fühl mich super schnell aus der Puste, viel Gewicht abgenommen (in 4 Monaten 10 kg), fühle mich angespannter. Ansonsten wurde noch ne Vergrößerung der Milz festgestellt und auch der Gebärmutter- ist aber alles super unspezifisch.

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Also, mir geht es zB mit so einem TSH wunderbar. So unterschiedlich kann das sein.

Es kann sein, dass dir das Sertralin noch nicht hilft. Antidepressiva brauchen ihre Zeit, bis sie spürbar wirken. Solltest du es schon länger nehmen, so kann es auch für dich nicht geeignet sein. Ich habe leider einen Pillenmarathon hinter mir, den ich niemandem wünsche. Mittlerweile brauche ich nichts mehr.

Wenn du aber so einen niedrigen TSH has mit den typischen Symptomen einer Überfunktion, kann ich nicht verstehen, warum man da nichts gegen unternimmt. Das ist doch ein Teufelskreis. Man sollte nicht nur die Symptome sondern auch die Ursache angehen.
Versuch am besten mal telefonisch die Blutwerte anzufordern oder können die in der Klinik vllt neue machen?

Wie ist denn dein Stresslevel außerhalb der Klinik gewesen? Liegt die Schwangerschaft schon länger zurück?
Wie geht es dir sonst so in der Klinik?

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