Was ist los mit mir? (Erschöpfung, flaues Gefühl, Depression)

Hallo, ich bin 23 Jahre alt und habe seit etwa einem halben Jahr immer wieder bestimmte Symptome/Beschwerden, die mittlerweile einen starken Einfluss auf meinen Alltag nehmen. Untenstehend konkretisiere ich diese (versuche mich dabei kurz zu fassen). Im Oktober war ich schon mal beim Arzt und nehme seitdem Q10, B-Vitamine, ab und zu Selen und Magnesium, Vitamin D und 25 Mikrogramm Euthyrox für die Schilddrüse (der TSH-Wert war nur ganz leicht außerhalb der Norm, aber ich versuche mittlerweile alles).

1) Erschöpfungszustände: Diese treten meist plötzlich auf, ich habe dann das Gefühl, dass ich nicht mehr aufstehen kann, nichts mehr machen kann, mein Körper wird schwer, ich fühle mich benebelt, oft ist auch ein leichtes Schwindelgefühl dabei (wenn ich die Augen schließe). Manchmal habe ich auch Muskelschmerzen in den Oberschenkeln. Die Zustände treten entweder einfach so auf, oder nach leichter Betätigung wie beispielsweise Wäsche aufhängen oder nach anstrengenden Tätigkeiten. Meine Konzentrationsfähigkeit nimmt auch ab.

2) Flaues Gefühl: Habe immer wieder ein flaues Gefühl im Magen, gepaart mit Appetitlosigkeit oder Geruchsempfindlichkeit (Ich bin nicht schwanger.). Habe beispielsweise Hunger, nach dem Essen wird mir aber schlecht. Ansonsten habe ich aber keine "wirklichen" Beschwerden, meine Verdauung funktioniert normal, ich muss mich nicht übergeben etc. Das flaue Gefühl hält meist mehrere Tage an.

3) Depression/Panik: Äußert sich bei mir so, dass ich meist abends da sitze und fühle, dass irgendwas nicht stimmt (ich kann aber nicht konkretisieren, WAS es ist). Oft habe ich auch das Gefühl, dass mich viele Dinge überfordern, die rational gesehen keine Überforderung darstellen. Manchmal spüre ich auch deutlich, dass Körper und Geist nicht im Einklang sind bzw. gegeneinander ankämpfen. Ich sitze dann da und fühle mich einfach nur falsch. Seit diesen ganzen Dingen fühle ich mich allein sehr unwohl, beim Autofahren entwickelt sich immer eine leichte Panik und einmal konnte ich fast nicht einkaufen gehen. Deshalb bin ich seit November auch schon bei einem Psychotherapeuten.

Zu Beginn war es so, dass ich viele gute Tage hatte, mittlerweile habe ich aber jeden Tag irgendein Problem. Aktuell ist es das Energie-Problem, die Tage davor war es das flaue Gefühl. Ich will wieder mein normales, gesundes Leben zurück. Ich bin doch erst 23 ...

Im Januar gehe ich erneut zum Arzt und lasse mich durchchecken inkl. Blutbild etc. Kann hier irgendjemand meine Beschwerden einschätzen? Ich kann auch nicht ausschließen, dass alles psychisch bedingt ist ... glaube es aber ehrlich gesagt nicht. Ich bin sehr dankbar für Tipps, Meinungen, Vorschläge, Hilfe in jeglicher Form! Danke schön!

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Hallo,

Das klingt ziemlich anstrengend und es tut mir sehr leid, dass es dir nicht gut geht.
Ich habe keine medizinische Ausbildung, aber ich habe vor kurzem eine Dokumentation zum chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS/ME) gesehen. Vielleicht hilft dir das weiter und du kannst das mal beim Arzt ansprechen.
Von Herzen alles Gute! Ich hoffe man findet eine Diagnose, um es behandeln zu können!

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Hallo, danke schön für deine Nachricht, sehr lieb von dir!

Danke für den Tipp, das hatte ich auch schon auf dem Schirm und werde ich sicherlich beim Arzt ansprechen. Bei mir trifft da fast alles zu, bis auf das, dass es nach einem Infekt eingetreten ist. Ich bin nie krank, das alles kam eher plötzlich. Aber ich finde mich da sonst schon wieder:-(

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Wurde bei der Schilddrüse nur der TSH Wert genommen?
Bei mir ist der super. Dafür sind andere Werte entgleist.

Hausarzt sagte: Schilddrüse, obwohl der TSH perfekt ist.
Einige Ärzte (die null Bock hatten und gar nicht untersuchen wollten) und Fachärzten, die wirklich mal hingesehen haben, haben dann über andere Schilddrüsenwerte eine Autoimmunerkrankung festgestellt..

Verhütest du hormonell?
Auch das kann Depressionen und anderes auslösen. Auch wenn viele Frauenärzte noch behaupten, das sei nicht so. Doch, es kann! Bei einer Freundin ging es bis zu Suizidgedanken. Kaum war die Pille abgesetzt, ging es ihr wieder besser. Auch wenn es noch einige Zeit dauerte, bis es raus war.

Auch andere Hormonprobleme können das auslösen. Leider testen das nicht alle Frauenärzte und tun es mit psychisch ab.

Eisenmangel?
Diabetes ausgeschlossen?
Vitamin D im Blut bestimmt und die Menge daran angepasst?
Mein Mangel ist so extrem (und wird von der Schilddrüse begünstigt), dass mir die "Winter-1000-für Gesunde" bei weitem nicht reichen.

Damit ich nicht überdosiere wird der Vitamin D Spiegel regelmäßig geprüft.

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Hallo, vielen lieben Dank für deine Antwort! :)

Bei der Schilddrüse wurde auch T3 und T4 überprüft, da ist alles gut. Ich werde die Werte aber noch einmal checken lassen. Im Jänner probiere ich einen neuen engagierten Arzt aus, der sich sehr viel Zeit nimmt und von dem ich hoffe, dass er mir richtig zuhört.

Hormonelle Verhütung habe ich schon vor über 5 Jahren abgesetzt. Also ich gehe mal nicht davon aus, dass das noch reinspielt. Aber ich weiß, was solche Hormone alles anstellen können, deshalb habe ich die Pille damals abgesetzt. Wollte das meinem Körper nicht antun.

Ich habe auch vor, meinen Hormonstatus prüfen zu lassen. Den hatte ich im Oktober zwar auch schon dabei, da war alles in Ordnung, aber ich wills trotzdem noch mal prüfen.

Ich bin was das Eisen betrifft zwar eher im niedrigen Bereich (da ich eine sehr starke Periode habe), aber laut den Blutwerten ist es (noch) kein Mangel. Als Jugendliche hatte ich einen starken Mangel, aber da ging es mir trotzdem gut ... manchmal verstehe ich den Körper wirklich nicht.

Diabetes ist nicht ausgeschlossen, das schreibe ich mir gleich auf meine Liste auf.
Vitamin D habe ich zu wenig und die Ärztin meinte, ich soll das Präparat nehmen, das ich daheim habe. Davon nehme ich ab und zu einen Tropfen (es steht drauf, alle 5 Tage ein Tropfen) ... Mehr Info bezüglich Dosierung hat sie mir nicht gegeben. Aber auch diesen Wert werde ich noch mal prüfen und mir genaue Handlungsanweisungen geben lassen.
Danke für die Tipps und Anregungen!

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Ah, und darf ich noch fragen, was du für eine Autoimmunerkrankung hast? Und wie die genau festgestellt wurde? Vielen Dank für deine Antwort!

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Nimmst du denn die ganzen Mittel nach dem dein Blut kontrolliert wurde und du einen Mangel hast?
Q10 kann überdosiert Übelkeit hervorrufen zB.
Auch reagieren manche mit Übelkeit auf das L thyrox.
Magnesium zu hoch dosiert genau das selbe Spiel.
Ich würde diese Sachen also wirklich nur nehmen, wenn du einen nachgewiesenen Mangel hast.

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Hallo, vielen Dank für deine Nachricht!

Ja genau, es wurde im Oktober ein Q10-Mangel festgestellt und die Hausärztin meinte, die ganzen Beschwerden kommen davon. Was ich irgendwie nicht so ganz glauben kann bzw. hat sich ja seit dem noch nichts verbessert.
Die Thyrox nehme ich erst seit etwa einem Monat ...
Und das Magnesium nehme ich nicht täglich, der Wert war bei der Blutabnahme eher im niedrigen Bereich, aber jetzt auch nicht sooo niedrig. Die Ärztin hat mir halt gleich alles Mögliche, was ein wenig niedrig war, auch aufgeschrieben.

Ich werde das alles noch einmal checken lassen und dann anpassen.

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Hallo,

Ich fühle mit dir. Habe seit Pandemiebeginn Panikattacken bekommen. Richtige Attacken habe ich nun nicht mehr, aber bei mir äußert es sich auch mit Übelkeit, Kloß im Hals, Benommenheit, Schwindel, Unruhe, ... auch manchmal beim Autofahren. Täglich kann es ein anderes Symptom sein.
Bei mir wurde geberalisierte Angsstörung diagnostiziert. Keine Depression, weil ich gerne arbeiten gehe und mich auch nicht zurückziehe (so erklärte es mir die Ärztin)...
Bin auch in Psychologischer Behandlung mit mäßigem Erfolg.
Habe schon 2-3 Medikamente durch (obwohl ich dagegen bin), aber durch starke Nebenwirkungen immer wieder abgesetzt.

Es ist echt ein blödes Gefühl, vor allem weil Außenstehende es nicht nachvollziehen können.

Falls du noch Tipps hast, ich bin auch dankbar.

Dir alles Gute!

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Hallo, danke schön für deine Nachricht und deine Erzählungen! Ich fühle da sehr mit dir. Vielleicht habe ich tatsächlcih Tipps: Bei mir hilft Singen. Ich habe unlängst wieder gelesen, dass man, wenn man singt, keine Angst empfinden kann, weil irgendwas im Gehirn blockiert wird. Habe das nicht unbedingt nachgeprüft, aber die Erfahrung gemacht, dass es stimmt. :) Und was ich auch empfehlen kann, ist Musik auf der Frequenz 432 Hz. Hat auf mich eine sehr beruhigende Wirkung. Vielleicht hilft dir das ein bisschen weiter.

Ansonsten wünsche ich dir natürlich auch alles Gute! Du bist nicht allein.

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Nicht alles, aber einiges kommt mir hier bekannt vor.

Insbesondere die Erschöpfung, über 9 Monate hinweg wurde es immer schlimmer. Zum Schluss hab ich bis zu 16 Stunden am Tag geschlafen (entsprechend ständig krank geschrieben...) und es wurde nicht mehr besser.

MRT vom Kopf war unauffällig. Mein Hausarzt hätte lieber CTG gehabt, aber da war kein Termin zu bekommen... Das war aber was, was der unbedingt abgeklärt haben wollte... Frag mal danach.

Der Neurologe, der das MRT ausgewertet hat, wollte mich dann auch mit Antidepressiva abspeisen. Zitat: "Testen wir doch mal das einfachste, vielleicht wirkt es ja..." #gruebel


Letztendlich war es massiver(!!!) Schimmelbefall im Schlafzimmer. Ein unentdecktes Überbleibsel nach einem Wasserschaden, hinter einer großen Kommode. Und ich hatte mich schon gewundert, warum die Bettwäsche aus der Kommode immer seltsam riecht... Bin dann drübergestolpert, als ich grade mal wieder krank geschrieben war, und mich trotzdem irgendwie zum Putzen aufgerafft hatte...

Kommode raus, Laminat raus, Sockelleisten weggerissen, teils sogar Putz weggeklopft in der Ecke, fett Schimmelspray drauf, binnen zwei Wochen war ich wieder die Alte.

Hab mich im Anschluss auch testen lassen auf Schimmelallergie.... Bin nicht allergisch. Und trotzdem hat es mich so umgehauen.


Gerade Erschöpfung kann wirklich unfassbar viele Ursachen haben. Halte die Augen offen und führ Buch, wann es dir gut und wann es dir schlecht geht. Mir war z.B. aufgefallen, dass es mir an der frischen Luft besser geht als zuhause (was dann fälschlicherweise einer Depression zugeschrieben wurde...) Ich habe auch mal nen Monat Tagebuch geführt, wie viel ich schlafe, wie ich mich fühle, wann ich Kopfschmerzen habe, wann mir schwindlig ist. Hatte einfach die ganzen Symptome in ner Tabelle und da täglich angekreuzelt wies mir geht. Meine Feststellung war, dass einen sonst niemand ernst nimmt, wenn man keine Fakten auf den Tisch hauen kann...

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Hallo, erst mal vielen, vielem Dank für deine Nachricht! Dadurch hatte ich gerade einen kleinen Aha-Effekt.

Wir sind zwar im Sommer erst in ein neu gebautes Haus umgezogen, aber grundsätzlich haben die Beschwerden erst da so richtig begonnen. Deshalb habe ich auch immer geschaut, ob es irgendwas mit dem Haus sein kann. Habe dann auf Überforderung etc. getippt, weil mich der Umzug ziemlich umgehauen hat.

Aber hier im Haus gibt es auch etwas, das mit Schimmel zu tun hat: Die Dichtungen an den Fenstern und die Ecken an den Fenstern schimmeln nämlich ... was weiß ich, was mit diesen Fenstern ist, auf jeden Fall scheinen sie nicht die besten zu sein. Wir haben das einmal schon weggeputzt, kommt aber wieder. Beschwerde an die Genossenschaft ist schon raus ... Hm, würde ich aber nicht als massiven Befall bezeichnen, aber ist natürlich trotzdem schädlich, das ist klar.

Und wegen der seltsam riechenden Wäsche fällt mir auch etwas ein: Unsere gesamte Wäsche riecht seltsam (aber das sicher schon seit einem Jahr oder länger). Wir haben einmal so ein Maschinenreinigungssalz reingeworfen, seitdem riecht es immer nach Reis oder so ... also auch nicht besonders gut. Nur wenn man mit höheren Temperaturen wäscht (60 Grad) riecht die Wäsche gut. Die Frage ist halt, ob es an der Wäsche oder der Waschmaschine liegt.

Das sind jetzt nur Gedanken von mir, ob das alles was zu bedeuten hat, ist die Frage. MRT und CTG werde ich mir trotzdem notieren.

Und bei dir wurde es dann wirklich sofort besser und du warst die Alte? Das klingt wunderbar! Danach sehne ich mich auch ...

Das mit dem Tagebuch ist eine gute Idee, ich führe grundsätzlich eines, aber wohl nicht so detailliert mit ankreuzen und so. Weil mittlerweile sowieso jeden Tag etwas ist. Wenn du mir vielleicht noch mehr darüber erzählen kannst, freue ich mich.

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Ja, bei mir war das tatsächlich so, dass es schlagartig besser wurde! Dass das so extreme Auswirkungen haben kann, war mir auch nicht bewusst. Bin seither zum echten Schimmeljäger mutiert - jeder noch so kleine schwarze Fleck wird sofort mit Schimmelspray malträtiert, ob es Schimmel ist oder nicht ;-)

Wir haben daraufhin auch alles andere, was irgendwie noch den Geruch hatte entfernt... Das heißt, den kompletten Schrank durchgewaschen (da merkt man erst, wie viele Klamotten man eigentlich hat) & mit Essig durchgeputzt.

Wir haben daraufhin auch mal sämtliche Möbel gerückt. Die standen zum Teil ganz an den Wänden & da eben Sporen schon da waren, hatten wir teils rund um Ecken & entlang der Sockelleisten auch noch Schimmel entdeckt. Nicht viel, aber er war da. Seither stehen alle(!!!) Möbel 10 cm von der Wand weg, in den Außenwandecken haben wir gar keine Möbel mehr (da neigt unser Altbau zu Schimmel). Bei jedem Putzen schiele ich kurz hinter die Möbel, wies da aussieht.

Zum Schluss kam noch die Matratze... Das war das letzte Ding, was im Schlafzimmer dann noch den Geruch an sich hatte... War eh Zeit für ne Neue ;-)

Mein "Tagebuch" war ehrlich gesagt einfach ein Din A4-Blatt mit Tabelle ;-) In den Zeilen das Datum, in den Spalten die Symptome. Der Zettel hing gut sichtbar mit Schreiber in Griffweite im Flur, damit ich täglich dran erinnert werd.


Wenn sich an den Fenstern Schimmel bildet, ist es entweder zu kalt bei euch, oder die Fenster sind zu schlecht oder nicht richtig dicht mit dem Mauerwerk verbunden... Wasser beschlägt auf Oberflächen, die kälter als 10 Grad sind. Bei uns sind es die Außenwandecken, bei euch in dem Fall die Fenster... Ob die Gesellschaft da allerdings was ändern kann, ist wohl fragwürdig...

Sind es wenigstens Plastikfenster? Falls ja, kannst du wenigstens mit halbwegs aggressiven Reinigern drauf losgehen... Ob so kleine Mengen Schimmel auch schon so wirken, keine Ahnung... Aber ich halte mittlerweile alles für möglich ;-)

Bei der Waschmaschine kippe ich so alle 3-4 Monate Sagrotan Maschinenreiniger rein. Wir haben hier extrem hartes Wasser, ich muss damit auch immer die Wassereinlaufdüsen (überm Waschmittelfach) ausbürsten... Ist halt schwer zu testen, ob es mit ner andren Maschine besser wäre... Sowas schmeißt man ja nicht einfach testhalber weg...

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