Mein zweitältestes Kind, also mein Sohn hat die Diagnose frühkindlichen Autismus im Alter von 3 Jahren bekommen. Mein Sohn ist mir damals sehr seltsam vorgekommen. Er hat vieles überhaupt nicht gegessen, hat erst mit 2 Jahren das Laufen gelernt und hat erst mit 5 so richtig angefangen zu sprechen. Er hat nie mit anderen Kindern gespielt, hat oft geweint und war seltsam. Ich konnte mir als Mama nicht erklären, was ich falsch mache, und mir blieb nichts anderes übrig, als mit meinem damals dreijährigen Sohn zum Spychologen zu gehen. Mein Sohn war damals so anders als die anderen Kleinkinder in seinem Alter und ich habe mir immer selber Vorwürfe gemacht, dass ich etwas falsch mache. Der Spychologe war nicht gut, und wir sind zum nächsten Arzt gegangen. Das hat ein halbes Jahr gedauert, bis wir endlich eine geeignete Kinderpsychologin gefunden haben. Sie hat sofort festgestellt, dass mein Sohn Autismus hat.
Es war ein langer Weg, weil es eben sehr anders war, weil wir so etwas noch nicht sooft gesehen hatten. Er entwickelte sich anders, spielte nicht mit anderen Kindern, hat sehr lange nur Kartoffelbrei gegessen und trank ewig nur Milch. Es war einfach seltsam, doch wir hatten es Schwarz auf Weiß. Mit 5 Jahren fing er dann an zu sprechen, es war sehr emotional für uns, dass er spricht. Er sprach, aber nicht mit fremden Menschen und auch nicht mit den Kindern aus seiner Kindergartengruppe. Ich habe ihn immer alleine im hintersten Raum mit den Autos spielen sehen. Er ging dann in die Vorschule des Kindergartens, wo sich schon schnell herausstellte, dass er sehr gut in Mathe ist. Die Erzieher waren verwundert, weil er sich anders entwickelte. Nur in der Kommunikation war er anders als die anderen Kinder. Er sprach auch nur selten mit den Erziehern. Wir mussten zwei Jahre in der Vorschule wiederholen, weil er einfach nicht mit anderen Kindern klargekommen ist. Als er sie dann endlich vollendet hatte, suchten wir eine geeignete Schule für ihn.
Ich hatte große Zweifel, ihn in eine Förderschule zu stecken, und hatte erstmal ein Vorgespräch, dass er in die Grundschule kam. Doch die Grundschule war der absolute Alptraum. Die Klasse hatte ihn gemobbt und ausgegrenzt, beleidigt und die Lehrkräfte hatten auch kein Verständnis für ihn. Es musste so passieren, weil ich mich dann entschieden habe, ihn in eine Förderschule mit dem Förderschule "Körperliche und Geistige Entwicklung" sowie "Autismus" zu bringen. Der erste Schultag an der Förderschule verlief anders, und mein Sohn wurde endlich von allen akzeptiert.
Mein Sohn, 10, hat Autismus
Liebe TE,
ich bin auch Mutter eines frühkindlichen Autisten, der sehr wenig sprechen kann. Förderschule (Waldorfförderschule, da wurden alle Förderbedarfe unterrichtet) haben wir bereits hinter uns. Mein Jüngster (Autist) ist jetzt in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Schreiben und Lesen kann er ganz wenig, ebenso rechnen. Hat aber ein recht gutes Sprachverständnis.
Manchmal ist der Weg ziemlich steinig. Und das was du da erlebt hast, finde ich einfach nur schrecklich. Ich glaube du hast den richtigen Weg gefunden. Förderschule Körperliche und Geistige Entwicklung ist mir allerdings ein wenig fremd. Bei uns gibt es entweder die Förderschule geistige Entwicklung oder Förderschule Körperliche Entwicklung (Körperbehinderung, Wahrnehmungsprobleme etc.). Auf der G-Schule (kürze mal ab) kommen wirklich nur Kinder hin, die eine geistige Behinderung oder zusätzlich noch eine Körperbehinderung haben. Die sogenannte KB-Schule, da gibt es noch die Möglichkeit einen Hauptschulabschluss zu machen. Hat dein Sohn die Möglichkeit auf der Schule, wo er jetzt ist, einen Hauptschulabschluss zu machen. Entschuldige, wenn ich jetzt mal so frage. Das liegt vielleicht am Bundesland.
Wichtig ist, dass dein Kind glücklich ist.und du auch. Und was Beruf anbetrifft, ist obenhin alles eh offen. Das hat aber noch Zeit bei euch.
LG und alles Gute für euch.
HInzwife
"Wichtig ist, dass dein Kind glücklich ist.und du auch."
Das kann ich nur unterschreiben.
Ich finde es auch schrecklich, was ihr da durchmachen musstet.
Aber ihr habt es hinter euch und jetzt könnt ihr nach vorne schauen.
Ich habe auch ein besonderes Kind.
Es steht noch keine Diagnose, aber gut möglich, dass sich meine Tochter auch auf dem Spektrum befindet. Bei Mädchen wird es ja oft übersehen....
Ich weiß jedenfalls, wie es sich anfühlt, wenn man von Arzt zu Arzt rennt und nach Antworten sucht und immer nur abgewunken wird....
Du bist eine ganz starke Mama und dein Sohn hat Glück dich zu haben!
Ich wünsche euch für die Zukunft nur das Beste!
Es tut mir leid für euch, dass es so lange gedauert hat, bis ihr eine Diagnose hattet. Die Kinderärzte sehen oft die Kinder viel zu kurz, halten die Eltern für unfähig und dann kommen eben so Sprüche wie : Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, jedes Kind entwickelt sich anders, Blabla……..
Da warst du sicher nicht die Erste und wirst nicht die Letzte sein, der das so geht.
Jetzt habt ihr eine Diagnose, und du hast nichts falsch gemacht. Es ist nicht deine Schuld, dass dein Sohn diese Krankheit hat. Du hättest es nicht beeinflussen können.
Ich will dir Mut machen, auf die Förderschule zu vertrauen. Es sind kleinere Klassen, es gibt speziell ausgebildete Lehrer, die Schulen sind in der Regel gut ausgestattet, und……..dein Kind fällt nicht auf. Jeder dort hat ein Problem, jedes Kind ist speziell, dein Kind wird nicht immer der Schlechteste sein. Dein Sohn wird sehen, dass auch andere kämpfen müssen, und ich hoffe, er wird dort auf die passende Art gefördert.
Leider muss man sagen, dass die Inklusion an Regelschulen zum Scheitern verurteilt ist. Große Klassen, die jetzt durch den Migrantenzuzug noch größer werden, viele Kinder, die kein Deutsch sprechen, Lehrer ohne sonderpädagogische Ausbildung,………dein Sohn wäre hoffnungslos untergegangen. ( sicher gibt es einzelne Ausnahmen).
Die Förderschule ist auch keine Endstation. Unser Schulsystem ist nach oben offen. Bei Eignung könnte dein Sohn nach der Förderschule ein weiteres Jahr anhängen, und hätte dann den Hauptschulabschluss mit den Möglichkeiten für weiteren Aufstieg.
Versuch, den Blick jetzt auf dein Kind zu richten und schau, wie du ihm helfen und ihn unterstützen kannst.
Er wird bestimmt den EBR oder FOR machen können. :)
Hallo liebe TE
Guck doch gerne mal bei rehakids.de vorbei. Da gibt es viele Eltern und Selbstbetroffene.
LG und für den weiteren Weg alles Gute