Heilpraktiker/in - eure Erfahrungen

Hallo zusammen,
mir wurde vorgeschlagen zu einer Heilpraktikerin zu gehen, da ich nach Krankheit und langer Antibiotika Einnahme immer noch gesundheitliche Probleme habe. Alle notwendigen Untersuchungen wurden bereits gemacht.

Da ich noch nie bei einem Heilpraktiker oder Heilpraktikerin war, weiß ich nicht, ob das wirklich hilfreich wäre.
Mich würden eure Erfahrungen interessieren? Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße

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Guten Morgen!

Ich machte in grauer vorzeit mal eine Ausbildung zur Heilpraktierin, ohne je praktiziert zu haben.
Das Problem ist, dass jeder, der diese Prüfung beim GEsundheitsamt bestanden hat, als HeilpraktikerIn arbeiten darf. Dort werden aber "nur" Kenntnisse zur Anatomie, Physiologie, Rechtsfragen und Krankeheitslehre abgefragt. Also Basics, die man durchaus wissen muss, bevor man Menschen behandelt.

Danach wird es undurchsichtig. Es gibt so unfassbar viele Verfahren, die man anwenden kann. Homöopathie, TCM, Osteopathie...das sind die, die man kennt. Man könnte sich aber auch mit selbst ausgedachten Verfahren oder mit Dingen, die eigentlich niemand kennt, niederlassen. Es ist schwierig, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden.
In den Kursen, in denen ich saß, saßen zum Teil großartige Menschen, die sicher auch großartige Heilpraktiker geworden sind und sich -schon aus rechtlichen Gründen- sehr genau an die Regeln halten. Es saßen da aber auch viele Schwurbler, denn das mit der Anatomie schon zu viel Wissen war, weil sie die als unwichtig empfanden.

Es gibt also gute und schlechte Heilpraktiker. Wie man die unterscheidet, kann ich dir nicht sagen. Ich z.B. habe mich lange mit Homöopathie beschäftigt, ohne ein Talent dafür zu haben. Am Ende dachte ich, dass es gar nicht darum geht, welche Globoli dabei heruskommen und gegeben werden. Die Anamnese ist in der H. das wichtigste. Die ist so ausführlich, wenn man das richtig macht, dass der ganze Mensch angesehen wird. Der Kranke muss sich sehr mit sich beschäftigen und sich selbst beschreiben. Am Ende ist es diese Zuwendung und das Wahrnehmen, was hilft und was in der "richtigen Medizin" kaum noch eine Rolle spielt. Es gibt Erkrankungen, bei denen das hilft, bei anderen eben nicht.

Wenn du einen Heilpraktiker suchst, würde ich mich vorher gut erkundigen und Erfahrungsberichte sammeln. Es ist leider ein Dschungel.

LG

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Hallo

ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Andere wiederum sagen, dass das fast gar nichts bringt.

Hast du mal eine Darmsanierung gemacht (z.B.Symbioflor) gemacht?

Antibiotika ist Fluch und großer Segen zugleich, aber reißt natürlich das Immunsystem komplett runter.

Gesunde Ernährung, viel Obst, Gemüse, gute Fette, Darmsanierung, ggf. Zinkeinnahme kannst du noch selbst versuchen, falls noch nicht gemacht. Und auch ausreichend erholsamen Schlaf. Wenn möglich mittags einen kurzen Mittagsschlaf einlegen. Leider für die meisten nicht möglich, wegen der Arbeitszeiten oder Kleinkindern.
Und die Rekonvaleszenz braucht nach einer längeren Krankheitsphase einfach seine Zeit. Nach einer Lungenentzündung habe ich vier Wochen gebraucht, bis ich wieder einigermaßen hergestellt war, nach 6 Wochen war es wieder annähernd normal.

Was auch eine Möglichkeit ist, Traditionelle chinesische Medizin, da müsstest du mal googlen ob es in deiner Nähe jemanden gibt, der das anbietet oder gleich ein TCM Zentrum.

LG und weiterhin gute Besserung

Bearbeitet von Heilpraktiker ja
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Ich benutze omnibiotic 10 seit ca. 2 Wochen aber das scheint noch nicht zu wirken.

Ist symbioflor stärker? Wirkt das sofort?

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Hallo

das weiß ich nicht, lass dich da bitte in der Apotheke beraten.


LG

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Ja definitiv.
Aber du musst (wie die Vorredner schreiben) einen guten finden. Vielleicht kennst du ja jemanden der dort auch schon Erfolge erzielt hat.
Ich hab im Bekanntenkreis mehrere Leute, wo die Schulmedizin versagte und erst die Heilpraktiker helfen konnten.

Bis Omni biotic wirkt dauert es ein paar Wochen. Ist aber ganz gut.

Ein anderes sehr gutes ist Kijimea

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Das ist wie beim Normalen Doc - es gibt gute und schlechte. Ich habe schon welche kennengelernt, die irgendwie nichts halbes und nichts ganzes gemacht haben und welche die Unfassbar gut sind.
Die Bereiche sind extrem verschieden. Ich nutze eine für Energie und Akkupunktur, eine andere, um Hormone zu verstehen. Werte lasse ich (selten) aber wenn im Direktlabor oder beim Sportdoc bestimmen, die kriegen dann bei bestimmten Werten nicht gleich einen Herzinfakt ;-)
Den Darm aufbauen kannst du auch allein, mit guten (!) Probiotika, Nährstoffen und dein Ernährung entsprechend anpassen.
Alles Gute für dich!

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Ich lehne HP ab. Warum? Sie müssen vor dem Gesundheitsamt nur eine Prüfung ablegen, dass sie "keine Gefahr für die Volksgesundheit sind". Also schon sehr lasch entgegen einem Doc der mehrere Jahre studieren musste, ggf noch promovieren etc.

Meinem Gefühl nach werden Leute, wo man es auf die Psyche schiebt (psychosomatische Beschwerden) auch gern dahin abgeschoben. Man weiß zwar, dass es nichts bringt, aber man gibt den Patienten ein gutes Gefühl. Eine Besserung ist vllt möglich, beruht dann aber oft nur auf Placebo. Man hat sie dann aber aus seiner Praxis draußen.

HP machen gern sowas wie Untersuchungen auf Unverträglichkeiten, mit Methoden, die so teilweise die Unverträglichkeit gar nicht nachweisen können. Trotzdem fällt auf, mit wie vielen Unverträglichkeiten die Klienten danach aus der HP Diagnostik kommen. Klar, der Klient glaubt dann, dass das die Lösung seines Problems ist und trägt dann noch mehr Geld und Hoffnung hin. Mir ist ein Fall bekannt, wo es hieß "Sie haben eine Kuhmilchallergie, Sie müssen 6 Wochen Milch fasten und dann vertragen Sie es wieder und können es trinken". Wenn man einem echten Allergiker dazu rät, das Allergen problemlos nach x Wochen zu konsumieren, finde ich es nicht seriös, bzw gefährlich. Die Person hatte mit Milch übrigens keine Probleme, wurde mit anständiger Diagnostik beim Gastro ausgeschlossen.

Generell bedienen sie sich Methoden, die meist nicht über den Placebo-Effekt drüber hinausgehen (oder wie meine Ärztin schon sagte: Sie müssen schon dran glauben, sonst bringt es nichts). Glauben gehört für mich in die Kirche, nicht als Therapie für Erkrankungen.

Gefährlich wird es, wenn die denken sie könnten Krebs mit bisl Vitaminchen heilen. Hat's auch schon des öfteren gegeben. Wenn die Leute dann auf die lebensrettende Chemo verzichten, wird's "schwierig".

Mai hat da auch ein wissenschaftlich gut aufbereitetes Video zu erstellt, was eigentlich alle Punkte enthält:
https://youtu.be/NVGeu1N_D_Y?si=99SefRXoCTK3yj34

Bearbeitet von Hellothere
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Das trifft es sehr gut, ich bin deiner Meinung.

Zumal sich die Frage stellt: wenn man in der HP Ausbildung alles wichtige lernen kann um Menschen zu behandeln - warum gibt es dann das Medizinstudium?

Mir wurde mal von einem HP erklärt, ich sei auf Hühnereiweiß allergisch, aber nur, wenn ich es ohne Dotter esse. Also: Rührei aus Eiweiß = Allergie und Rührei aus ganzem Ei = verträglich.

Das wäre bei einer echten Allergie (die ich um Glück weder hatte noch habe) lebensgefährlich gewesen...