Ihr Lieben,
beim Freund unserer Tochter wurde MS diagnostiziert. Leider hat er offensichtlich bereits einige Schübe hinter sich. Er leidet an Muskelkrämpfen/Lähmungserscheinungen in den Oberschenkeln, rascher Ermüdung, vielleicht auch mehr, was ich nicht weiß.
Ich habe nur wenig Erfahrung mit dieser Krankheit, habe im Internet gelesen und mache mir wirklich Sorgen. Um ihn, aber auch um meine 19jährige. Was macht denn so eine Krankheit mit einer Beziehung in diesen jungen Jahren.
Kann mir jemand, der Erfahrung damit hat, ein bisschen Mut machen?
Was bedeutet das für ein gemeinsames Leben?
Multiple Sklerose beim Freund der Tochter
Der Mann einer engen Freundin hat MS. Diagnostiziert wurde es im Studium vor über 20 Jahren. Er ist inzwischen Mitte 40. hatte am Ende das Studiums den letzten offensichtlichen Schub ansonsten ist er mit Medikamenten eingestellt und in einer Uniklinik in Behandlung und regelmäßig dort zu Kontrollen. Er hat keine merklichen körperlichen Einschränkungen. Arbeitet, die beiden haben Kinder. Schwierig ist nur, dass er aufgrund der Medikamente jeden Infekt mitnimmt den die Kinder heimbringen. Das ist eine Herausforderung denn seit die Kinder im Schulalter sind ist ihnen bewusst, dass sie mit einem harmlosen Schnupfen Papa oft richtig flach legen. Das ist aktuell eigentlich das größte Thema in der Familie.
Sei für deine Tochter da.
das kann in jede Richtung gehen. -- Die Medikamente werden auch besser.
Ich hab in meiner Arbeit eine Minijobberin (Putzhilfe), die hatte MS schon lange bevor ich sie kennen gelernt hatte vor 12 Jahren .... hier und da waren mal kranheitsphasen oder mal ne Kur, -- aber sie arbeitet bis heute und ist offensichtlich ziehmlich fit.
Und es gibt andere Fälle, da schreitet es schneller voran. --
Klar macht man sich Gedanken --- aber letztendlich sollte man das sein lassen. Macht nur die Nerven kaputt. -- man reagiert, auf das, was passiert -- und hätte-hätte-Fahrradkette bringt selbst nur Belastung. - Das habe ich einer anderen Familiengeschichte bei mir privat lernen müssen, die ne Menge hergibt für Grübeleien.... -- man sollte es einfach lassen .... Besonders "für andere" denken. -- Die Beziehung Deiner Tochter läuft, wie sie läuft... wie jede andere junge Beziehung auch ... kann gut gehen -- oder eben auch nicht... aber letztendlich ist es wie bei jeder Kranheit: das heute zählt und wie man damit umgeht... und das müssen die beiden selbst managen....
Wir haben in der Familie jemanden mit MS und meine Meinung ist, das ist eine der heimtückischsten und gemeinsten Krankheiten, die es gibt. Während andere Krankheiten besiegt werden können, kann hier nur der Verlauf verlangsamt werden. Hier bedeutet das unglaubliche Schmerzen, Rollstuhl und sehr viele Einschränkungen mit 50. Kenne im Bekanntenkreis eine junge Frau, die es auch mit 18 diagnostiziert bekommen hat, bisher mit starken Medikamenten einen erträglichen Verlauf hatte, aber die Beziehung ist bald zerbrochen. Was nicht zu unterschätzen ist, ist dass MS auch eine Persönlichkeitsveränderung mit sich bringt. In eurem Fall würde ich sagen: sprich mit deiner Tochter, sei für sie da und überlass den Rest den beiden. Wollen sie diesen Weg gemeinsam gehen, dann würde ich das einfach laufen lassen. Kommt deine Tochter allerdings an den Punkt, dass sie die Beziehung beenden möchte (was ja auch völlig unabhängig passieren kann) würde ich sie darin bestärken, ja nicht aus schlechtem Gewissen mit ihm zusammen zu bleiben. Das wäre der absolut falsche Weg und für beide sehr ungesund.
Du bringst tatsächlich mein Gefühl sehr gut auf den Punkt. Meine Tochter ist sehr lebensfroh, sehr herzlich und empathisch. Natürlich hoffe ich für ihn auf einen sanften Verlauf, trotzdem befürchte ich, dass mein Kind sich aufopfern wird, egal wie es ihr selbst dabei geht. Als Mutter ist man da ja nicht unbedingt jemand, der da wertfrei um Rat gefragt werden kann...
Leider machen die Ärzte ziemlich viel gerade an Untersuchungen und es entsteht tatsächlich der Eindruck dass sie grosse Sorge haben.
Ich kann dich sehr gut verstehen und das ist schon eine Aufgabe, die deine Tochter da bekommen hat. Zu diesem Zeitpunkt denkt sie selbst aber bestimmt nur darüber nach, wie sie ihren Freund am besten dabei unterstützen kann, der Krankheit den Kampf anzusagen. Denke das einzige Wichtige für den Moment ist, dass sie sich nicht vergisst und ihr Leben trotzdem weiterlebt. Sie ist nicht krank und darf z.B. trotzdem ihren Hobbys nachgehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Das kann dir keiner sagen. Ich kenne drei Personen mit MS - eine sitzt schon seit Mitte 20 im Rollstuhl, bei den beiden anderen würde man es nicht merken, wenn man es nicht weiß. MS ist wie eine Lotterie. Ich würde beide ermutigen, sich nach entsprechenden Hilfsangeboten umzuschauen. Es gibt ja genug Selbsthilfegruppen und auch Sachen für Angehörige, Freunde und so weiter.
Haben auch eine MS kranke in der Familie, diagnostiziert mit ca 28..
Hat eine Tochter bekommen und ist verheiratet. Früh Rente, kommt soweit gut zurecht hat aber auch einiges schon hinter sich.. (Transplantation)
Ihr Mann ist ihr eine große stütze.
Bei so jungen Menschen ist es aber fraglich ob die Beziehung das übersteht..
Alles gute dem jungen Mann und deiner Tochter auch und viel Kraft.
MS hat unterschiedlich schwere Verläufe. Ich kenne einen 86 jährigen dessen Hände etwas zittern. Und es kann auch in jungen Jahren erst in den Rollstuhl und dann auch ins Grab führen.
Die Symptome bei so einem jungen Menschen klingen nicht nach einem milden Verlauf. Es tut mir sehr leid. Was genau es für ihn und damit die Zukunft der beiden heisst müssen die Ärzte final sagen.
Hallo Lilarusa ,
Ich kann nicht direkt was zu MS sagen, aber vielleicht die Perspektive der Frau mit einem kranken Mann aufzeigen.
Meiner wurde mit 18 diagnostiziert, brauchte mit Anfang 20 eine Organtransplantation, da waren wir 1 Jahr zusammen. Für mich stand eine Trennung nicht zur Debatte, habe mich die ersten Jahre viel aufgeopfert bis der Punkt kam, wo ich auf der Strecke blieb. Habe mir meine Freiheit zurück geholt, Grenzen gesetzt und bin dennoch für ihn da.
Es ist anstrengend! Permanent dreht es sich um die Krankheit, nicht immer vordergründig. Es hat Krankenhausaufenthalte und psychische Belastungen zur Folge. Wir sind jetzt 17 Jahre zusammen und bekommen bald unser erstes Kind. Die Ängste sind da, da er sich ohne immunsystem schnell ansteckt, aber wir gehen dennoch den Weg gemeinsam. Ich werde immer etwas mehr leisten müssen, aber habe dafür den tollsten Mann an meiner Seite. Der Blick aufs Leben und die Wertschätzung für kleine Dinge sind bei ihm bzw uns anders als bei vielen im Umfeld.
Sei für sie da, egal wie sie sich entscheidet. Es ist ok, den Weg gemeinsam zu gehen aber eine Trennung kann so oder so immer vorkommen.
Vielleicht war meine Perspektive ja irgendwie hilfreich für dich.
Alles Liebe
Hi
Die Tochter der Nachbarin hat MS
Sie ist 30 und es wurde vor 10 Jahren festgestellt
Sie bekommt sehr teure Medikamente und es geht ihr gut, sie hat geheiratet
Kinder müssen aufgrund der Medikamente gut geplant werden, aber sie wollte nicht unbedingt Kinder
Die Cousine meines Mannes (ende40) hat es auch
Bis vor ein paar Jahren merkte man fast nichts
Jetzt besteht kein Kontakt mehr