Erfahrung mit Keuchhusten (Kind 6)

Hallo, mein Kind, evt beide Kinder haben Keuchhusten.
Ich möchte die Erfahrung teilen und dadurch aufmerksam auf diese schlimme Krankheit machen:
Alles fing an mit einem normalen Husten. Ohne Fieber, Kind war fit und leider in der Schule. Sie hat dazu Asthma, weshalb Husten ein häufiger Begleiter ist.
Ich habe sie zu Hause gelassen, weil der Husten zu doll wurde und die Nächte turbulent. Der Kinderarzt hat sie abgehört, Lunge frei.
Sie fing nachts an, zu erbrechen vor Husten. Er war außerdem außergewöhnlich: es hörte sich jedes Mal an, als ob sie sich verschluckt, so plötzlicher, ruckartiger Husten, der schnell ins Würgen überging. Ich wandte mich an den Lungenarzt. Meine Tochter war tagsüber recht fit, hatte nur Probleme bei Übergängen von kalter auf warme Luft. Die Nächte waren aber heftig, sie würgte etwa sechsmal pro Nacht viel Schleim hoch.
Der Arzt hielt Keuchhusten für unwahrscheinlich, testete aber zum Glück trotzdem. Wichtig: es muss ein Nasen-Rachen-Abstrich erfolgen! Die Sprechstundenhilfe hat meiner anderen Tochter leider nur mit dem Stäbchen vorne in der Nase gepopelt, weshalb der Test später wiederholt werden musste.
Unser jetziger Zustand: beide Kinder sind zu Hause und hatten Antibiotika und die Kleine erbricht immer noch nachts Schleim, wenn auch seltener (seit ca 2,5 Wochen).
Was nehme ich mit?
Zum einen die Impfung regelmäßig auffrischen, das hatten wir leider versäumt. Und sofort testen bei Verdacht und früh eingreifen, denn sonst kann man den Mäusen kaum helfen.
Das hilft uns scheinbar:
Tagsüber Inhalation mit NaCl und Hustenlöser. Hustenstiller für die Nacht sind umstritten in dem Fall und helfen nur bedingt. Und ein langer Atem…

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Oh je, ich weiß wie schlimm das ist. Mein Sohn hat uns das letztes Jahr eingeschleppt. Da er bei der endgültigen Diagnose den Husten schon mehrere Wochen hatte, hat es 5Monate gedauert bis er wieder Sport und alles machen konnte ohne sich kaputt zu husten. Ich hatte es auch voll, war 5Wochen krank geschrieben und noch weitere Monate wenig belastbar. Die drei anderen Familienmitglieder haben wir dank klugem Arzt rechtzeitig mit Antibiotikum behandelt. Nur mein Mann hatte noch länger Husten. Tochter und Sohn sind davon gekommen.
Alles Gute euch. Leider wird das noch etwas dauern.

Bearbeitet von Lilarusa
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Vielen Dank für deine Erfahrung.
Eine Frage habe ich noch:
In welcher Phase haben deine Familienmitglieder das Antibiotikum bekommen? Und wie lange hatten die dann damit noch zu tun? Mich interessiert im Grunde, wie Keuchhusten verlaufen könnte, wenn er in der ersten Phase abgefangen wird.
Meine Große hat es ja tatsächlich prophylaktisch bekommen, da der erste Abstrich nicht korrekt durchgeführt wurde und die Ärztin nach dem zweiten Angst hatte, noch mehr Zeit zu verlieren.
Sie hustet schon, es hält sich aber noch in Grenzen.

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Meine Info ist, dass sobald der Husten da ist, man nur noch die weitere Verbreitung mit Antibiotikum verhindert wird. Da das Bakterium die Flimmerhärchen der Bronchien zerstört, dauert der Husten lang.
Mein Mann hat ca 1Tag Symptome gehabt und dann Antibiotikum genommen. Er hatte noch länger leichten Husten.
Die anderen beiden hatten das Antibiotikum ohne Husten, einfach weil klar war, dass sie das auch haben werden. Die hatten nichts weiter.

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Es wurde vom Kinderarzt - leider nur auf Nachfrage - geraten, die Keuchhustenauffrischung früher zu machen als mit 16.
Hier gibt es auch einige Fälle. Die Impfung hält keine 10 Jahre mehr!

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Das ist echt so eine Sache: ich wurde vom Kinderarzt auch nicht erinnert. Ist mir eine Lektion, alle Impfungen selbst zu checken.

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Ich kenn das.
Mein Sohn, damals 9 Jahre, hat sich in der Schule mit Keuchhusten angesteckt.
Auch ich hatte es versäumt, die Impfung aufzufrischen und die Vorwürfe die ich mir gemacht hatte, habe ich heute teils noch.

Es hat auch lange bei uns gedauert, bestimmt 6 Wochen bis er halbwegs wieder fit war. War ne schreckliche Zeit, er hat nur gehustet.
Sämtliche Kontakte mussten provisorisch Antibiotikum einnehmen, die Schwester durfte lange nicht in die Kita.

Danach ist mir das nicht mehr passiert und gerade bei der Keuchhustenimpfung bin ich absolut hinterher, dass die wirklich auf dem neusten Stand ist.

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Hallo,
bei uns hatte es unser großer Sohn(15) im letzten Jahr. Wir wurden auch immer vertröstet. Dann erkrankte unser Kleinster(11 Monate) kurz vor seiner 3.Impfung. Endlich nahm ein anderer Kinderarzt es ernst und machte einen Abstrich. Er bekam gleich AB, aber er hatte etliche Wochen, gerade nachts, mit Hustenanfällen zu kämpfen. Das war sehr schlimm.
Übrigens war ich kurz vor der Geburt bei unserer HÄ damit bei all unseren Kinder aufgefrischt werden sollte. Sie war der Meinung, dass es noch ausreicht.
Leider sind die Intervalle etwas zu großzügig.
Unsere Kiä meinte, dass man schon nach sechs-acht Jahren erneut impfen lassen sollte.
Naja, ein Glück ist es für alle glimpflich ausgegangen, aber ich möchte nie wieder eines meiner Kinder so erleben müssen.
Gute Besserung an deine Zwei.♥️
LG

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Spannend, bei uns frischt man nach 5 Jahren auf. Da haben wir zumindest den nächsten Termin.

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Nein, meine HÄ hat sich geweigert. Fünf Jahre finde ich auch total vernünftig. Lieber einmal zuviel pieksen als zuwenig.

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Ui, danke für deinen Erfahrungsbericht. Mit Asthma ist Keuchhusten ja besonders gefährlich, da du ja nochmal ein höherer Risiko für Atemstillstände hast. Da würde ich mir den Impftermin doppelt und dreifach notieren. Ich wünsche euch gute Besserung!

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Ich hatte den Keuchhusten 9 Monate nach meiner letzten Impfung. Er kam sehr schnell mit Atemnot, Lungenentzündung und Rippenfellentzündung.
Ich würde mich dennoch wieder impfen lassen, insb. in der Schwangerschaft oder mit Kontakt zu Neugeborenen, weil für diese kann es leider tödlich sein.

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Da ich meine Erfahrung teilen wollte, kommt hier der weitere Verlauf:
Das Testergebnis der Großen (9) ist da: positiv.
Zum Glück gab es schon ein Antibiotikum prophylaktisch, weshalb sie keine Hustenkrämpfe kriegt. Deshalb nochmal mein Rat an alle, die es interessiert: das Antibiotikum früh zu geben ist die einzige Möglichkeit, den Verlauf zu stoppen! Sprich: wenn es eine Ansteckungsquelle gibt und das Kind beginnt (auch nur leicht) zu husten, gleich Abstrich machen.
Die Kleine spuckt noch morgens (seit drei Wochen), sonst sieht es echt viel besser aus.