Hallo,
ich denke, hier gibt es ein paar Borreliose- Betroffene, deshalb würde ich meine Story gerne mal aufschreiben.
Achtung, es wird lang:
2019 hatte ich eine Zecke.
Die Einstichstelle war ewig zu sehen, aber keine! Wanderröte.
Ich war da gerade 39 und bekam komische Symptome:
- alle paar Wochen eine heftige... ja, Migräne-Attacke? Bis hin zum Erbrechen und immer mit extremen Nackenschmerzen. Jaja, Migräne kann auch mit 39 erstmals auftreten.
- Nachtschweiß. Jaja, das fängt jetzt an, sagte meine Gyn.
- Knieprobleme. Im Januar 2020 so schlimm, dass ich nicht mehr auftreten konnte.
Eine Odysee von Arzt zu Arzt folgte.
Ich besitze ungefähr 5 Knie-MRTs, aber niemand fand eine Ursache.
Ein Orthopäde kam dann auf die Idee:
Borreliose.
Meine Hausärztin war skeptisch. In meinem Alter hätten die meisten Menschen Antikörper gegen Borreliose, das würde oft unbemerkt bleiben, sie will mir nicht überflüssigerweise Antibiotika verschreiben, nur weil jetzt evtl alte Antikörper gefunden werden...
ABER: Ich hatte gar keine Antikörper! Weder IGm noch IGg.
Fast 5 Jahre nach der Zecke (am linken Bein)
waren meine Knieprobleme fast ausgeheilt.
Migräne-Attacken seit 3 Jahren nicht mehr aufgetreten.
Nur meine Kurzsichtigkeit ist an manchen Tagen extrem, an anderen gar nicht...
Nun bekam ich einen roten Fleck am rechten Bein.
Und ich war vorher quasi noch nicht mal draußen!! Ich hatte einen neuen Job angetreten, keine Zeit für nichts, kein Garten, kein Wald...
Trotzdem wurde diesmal - ohne Zecke - eine Wanderröte daraus.
Ich war viel zu spät beim Arzt, denn eine Zecke konnte ich ausschließen, der Ausschlag am Bein veränderte sich über Monate ständig, war auch mal fast weg, kam aber wieder.
Und ein Hautarzt war nicht zu erreichen.
Irgendwann neulich war ich eher aus Interesse bei meiner Hausärztin.
Sie hat sofort Blut abgenommen.
Nun sind plötzlich krasse Borreliose-Werte da. Anscheinend zeigt der IGm-Wert auch eine relativ frische Infektion an.
(Obwohl die Wanderröte ja Monate her ist, der erste Ausschlag an der Stelle fast ein Jahr!).
Nun bekomme ich 3 Wochen Antibiotikum.
Und mir gehen tausend Dinge durch den Kopf:
Bringt das nach so langer Zeit überhaupt was?
Und: kann man da wirklich keine schwereren Geschütze auffahren?
Oder ist das gar nicht nötig? Mir geht's viel besser als 2020 ...
Und, vielleicht egal, aber könnte es nicht doch dieselbe Infektion sein?
Muss die Wanderröte wirklich um die Einstichstelle entstehen oder hatte die schon mal jemand woanders? Und später? Jahre später??
Ich wäre natürlich glücklich, wenn ich alle Borreliose-Symptome schon vor 5 Jahren abgehandelt hätte. Das war alles schlimm genug.
Aber die Blutwerte sind ziemlich eindeutig, oder?
Vor 5 Jahren nichts (auch mit viiiiel Abstand zur Zecke, der Test kann unmöglich zu früh erfolgt sein). Jetzt beide Werte hoch.
Also eine frische Infektion. Relativ frisch...
Ich frage mich höchstens:
Ich habe damals gerade eine Zuckerfrei-Diät gemacht und auch 8 kg abgenommen.
Kann eine zuckerfreie Ernährung Borreliose-Werte verschleiern?
Das klingt ziemlich hanebüchen, oder?
Borreliose
Borreliose kann nicht nur von Zecken ausgelöst werden. Kann dich auch was gestochen haben. Daher ist immer jede Wanderröte vom Arzt anzusehen.
Für eine Zecke muss man wiederum auch nicht unbedingt raus. Katze, Hund? Wo zu Besuch wo’s Haustiere gibt?
Eine Zecke fällt ja irgendwann auch wieder ab…
Niemand in meinem Umfeld hat Hunde oder Katzen.
Meine Hausärztin meinte auch, dass man ja nicht jede Zecke bemerkt.
Ich halte das für unwahrscheinlich, weil man sich ja bewusst überall wäscht/duscht und es war wirklich mitten am Oberschenkel.
Spinnen? Ich hatte mal (evtl kurz vorher) einen Spinnenbiß, habe die Spinne sogar gesehen, aber das war am Fuß.
Was so fies ist, ist die Tatsache, dass ich zu der Zeit ein Rachenspray benutzt habe, dass mir Ausschlag verursacht.
Das nehme ich sehr selten dennoch, weil eine funktionsfähige Stimme manchmal einfach wichtiger ist als ein paar Quaddeln.
Die erste Quaddel an dieser Stelle sah exakt so aus wie die Quaddeln am Knie und am Arm - letztere gingen weg, als ich das Rachenspray nicht mehr brauchte.
Nur die Quaddel am Bein wurde stattdessen größer. Hm, seltsam.
Und dann sah man - aber erst Wochen/Monate später - die Wanderröte. Das war dann mitten im Urlaub.
Und als es nach dem Urlaub blasser wurde, habe ich angefangen nach Hautärzten zu suchen... ohne Erfolg.
Echt blöd gelaufen.
Drück mir die Daumen.
Durch ganz normale Stechmücken kann’s übertragen werden..
Zecken im Frühling sind winzig.. hatte letzte Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit meine erste Zecke am Oberschenkel, nach einem Babybauchshooting im April..
war ein ordentlich roter Fleck mit großer Bissstelle.. Zecke hab ich aber keine gesehen.. ist bestimmt runter gefallen/ von der Hose erwischt worden.. was auch immer.
Die Zecken jetzt im Frühjahr sind winzig kleine Nymphen und sitzen im Gras. Ansonsten kann Borreliose auch durch Mücken übertragen werden. Nimm das Antibiotikum für 3 Wochen ein.
Ja, natürlich.
Mich wundert halt nur, dass ich vor 5 Jahren so viele passende Symptome hatte, aber ein negatives Blutbild.
Und jetzt quasi andersherum.
Ich hoffe ja sehr, dass da jetzt nicht alle 5 Jahre irgendwas ausbricht.
Aber angeblich können Borrellien ja so ein Antibiotikum nicht überleben. Alle Symptome, die von jetzt an noch kommen, sind dann nur Spätfolgen aufgrund der Immunreaktion... aber vielleicht kommt ja auch gar nichts nach, obwohl das Antibiotikum eige tatsächlich viel zu spät ist.
Die Sache vor 5 Jahren kann was ganz anderes gewesen sein.
Wurde damals nach Rheuma und anderen Autoimmunerkrankungen gesucht?
Ein Bekannter war mal in einer Großstadt auf einem Konzert. Dort ist er über ein kleines Mini Stück Rasen gelaufen und hat dort eine Zecke bekommen.
Weiterhin leben Zecken mehrere Jahre. Zu Beginn ihres Lebens sind die winzig klein und durchsichtig. Ich glaube die heißen Nymphen. Weiß aber nicht ob die auch schon Borreliose übertragen.
Grundsätzlich würde ich den Blutwerte vertrauen und denken dass die Borreliose jetzt erstmals aufgetreten ist. Es sei denn die Bakterien können irgendwie abgekapselt werden, sodass der Blutwert von damals negativ war? Kann ich mir aber nicht so richtig vorstellen.