Bin ich ein Fall für den Psychiater?

Meine Frage oben ist durchaus ernst gemeint.

Ich bin eigentlich ein recht ausgeglichener, fröhlicher Mensch. Kann immer gut schlafen, mir schlägt selten was auf den Magen, gerate selten in Panik, kann auch in brenzligen Situationen gut "cool" bleiben.

Nur manchmal, alle paar Montate ungefähr, überkommt mich etwas, womit ich irgendwie nicht umgehen kann. Und so langsam wird es immer schlimmer, finde ich:

Ich durchlebe immer wieder Phasen, wo ich panische Angst vor schlimmen Krankheiten habe. Es ist ja normal, wenn man irgendwie auf das Thema Krankheiten kommt, dass man dann mit Schrecken an schlimme, tödliche Krankheiten bei sich selbst und den Kindern, Ehemann usw. denkt.
Aber bei mir ist es so, dass ich damit dann irgendwie nicht umgehen kann. Ich steigere mich dermaßen hinein in meine Angst, dass ich plötzlich dann doch schlaflose Nächte habe, nichts mehr essen kann und den ganzen Tag wie benebelt verbringe, an nichts anderes denken kann, als dass bestimmt eines meiner Kinder oder ich selbst eine schlimme Krankheit haben könnten oder entwickeln könnten. Es ist echt nicht normal.... Wenn ich sehe, dass mein Sohn etwas blass ist im Gesicht, denke ich sofort: mein Gott! Das könnte Leukämie sein. Oder wenn er mal Kopfschmerzen hat: ein Hirntumor?! #schock Und dann kann ich an nichts anderes mehr denken und verbringe ein paar Tage in Angst und Panik, male mir die schlimmsten Sachen aus. #schmoll Die Horror-Geschichten, die man ja heutzutage haufenweise passend zum Thema im Internet finden kann, machen alles dann noch schlimmer. Sämtliche Symptome solch einer schlimmer Krankheit kann ich dann garantiert bei mir oder meinen Kindern entdecken. #augen
Nach 2 - 3 Tagen beruhige ich mich meist ganz von selbst wieder und frage mich rückblickend, was bloß mit mir los war. Solche "Attacken" kommen aber immer wieder... :-(

Das ist doch nicht normal, oder? #kratz #schmoll

Kennt ihr das? Ich meine nicht die "normale" Angst vor Krebs und anderen schrecklichen Krankheiten, die wohl jeder ein wenig hat.
Ich meine regelrechte Panik-Attacken, die wegen echter Kleinigkeiten ausgelöst werden.

Sollte ich damit lieber mal zu einem Arzt, bevor ich beim nächsten Mal komplett durchdrehe? #kratz #schock #schmoll

Sabine

1

Hallo Sabine,

ob du zum Psychiater mußt? Keine Ahnung. Wenn ja kannst du mich gleich mitnehmen.
Mir geht es ähnlich wie dir. Aber eigentlich erst seit dem unser Sohn geboren wurde. Das ist jetzt fast 3 Jahre her und es fing schon an als er gerade geboren war. Ich hatte Angst mit ihm allein in der Wohnung zu sein weil ich dachte, was passiert mit ihm wenn ich plötzlich umfalle? Ich hatte Angst mit ihm rauszugehen weil ich Angst hatte in der Stadt umzufallen und mein Baby wäre plötzlich allein. Trotzdem war ich täglich mit ihm draussen weil ich dann plötzlich wieder alles klar sah und dachte, es wird schon nicht so kommen und wenn doch, gibt es für alles eine Lösung. Man hört heute so schlimme Dinge das man nur noch negativ denken muß. Bei jedem Kopfschmerz den ich hatte sah ich auch gleich einen Tumor. Nachdem ich dann mal in der Röhre war wußte ich das alles ok ist. Momentan habe ich Angst vor Gebärmutterkrebs. Weiß auch nicht warum. Muß dringend zum Frauenarzt zur jährlichen Untersuchung.
Das Leben ist echt nicht einfach, doch ich denke wenn es einen erwischen soll, passiert es sowieso. Egal wie, egal wo. Also genießen wir jeden Tag.
Ich wünsche dir alles Gute und mach dir nicht zuviele Gedanken.

Lieben Gruß
Sandra

3

Ja, du hast schon recht. Es kommt sowieso wie´s kommen soll.... Aber ich beneide diejenigen, die es schaffen, immer nur positiv zu denken und sich nie Gedanken um "ungelegte Eier" machen. Ich kann das leider nicht... #schmoll Bin - was Krankheiten betrifft - furchtbar ängstlich und vermute immer gleich das Schlimmste hinter jedem Zipperlein. Dann habe ich jedes Mal wahnsinnige Angst um meine Kinder. :-(

Bin echt am Überlegen, ob es mir mal gut tun würde, mit einer neutralen Person (Therapeut) darüber zu reden. Mein Mann z.B. hat für sowas kaum Verständnis. Er kann meine Ängste nicht nachvollziehen. Er fängt immer frühestens dann an, sich zu sorgen, wenn tatsächlich schon etwas ganz schlimmes passiert ist. Eigentlich ist er ja zu beneiden..... Ansonsten strahlt er permanent Ruhe und Sicherheit aus :-), was ja für mich sehr gut ist - sonst wär´ich nur noch ein Nervenbündel..... #augen

LG Sabine

2

Hallo Sabine,

ich glaube persönlich nicht das du zum Arzt gehen musst. Du . musst eher selber deine Ängste in den Griff kriegen und glaub mir das geht. Ich kenne selber die ein und andere Angst.

Als ich Kind war, hatte ich ich immer Angst im Dunkeln und ich kann immer noch nicht in ganz dunkeln Räumen einschlafen aber ich kriege auch nicht mehr Panik wenn es mal dunkel ist. Es gab auch Zeiten da hatte ich Angst alleine zu sein und auch das habe ich in den Griff bekommen. Es gab mal eine Zeit da bin ich auf der Straße gelaufen, wenn ein Hund vorbei kam, ich hatte dann richtig Panik. Ich musste mich dann zwingen beim nächsten Mal ruhig zu bleiben und seit dem bin ich ohne Panik schon an so vielen Hunden vorbei gegangen. Achso noch eine Angst von mir. Ich habe super Flugangst. Jedes Mal, wenn ich fliege, male ich mir den Absturz aus. Und was soll ich sagen, ich bin noch nicht einmal abgestürzt. Wir hatten auch schon mal ein beinahe Flugzeugunglück und ich lebe noch.

Man kann sich sein ganzes Leben mit Sorgen und Ängsten zu basteln und irgendwann ist dann vorbei. Dahinter steckt auch die Angst, die Kontrolle über sein Leben zu verlieren aber ich bin mir sicher, es liegt nicht in unserer Hand. Weder ob wir krank werden, noch wann wir sterben oder ähnliches. Du hast nicht dein Leben in der Hand und auch nicht das deiner Kinder. Es bringt also auch nichts nur in Sorge und Angst zu leben.

Vielleicht solltest du dich mit anderen schönen Dingen beschäftigen auch gerade dann, wenn dich diese Gedanken überfallen. Lies ein Buch, höre schöne Musik oder ähnliches. Und vorallem lies und hör dir nicht Geschichten über schlimme Krankheiten durch bzw. an.

Ich hoffe ich konnte dir helfen

Liebe Grüße

Carola

4

#danke für deine Antwort.

Ich weiß auch, dass ich mir mit meinem Verhalten keinen Gefallen tue.... #schmoll Ich kann nur irgendwie nicht aus meiner Haut. Manchmal jedenfalls. Dann steigere ich mich in etwas hinein und kann mich selbst kaum wieder beruhigen. Meist ist mein Mann dann derjenige, der mich "wachrüttelt" und an meinen Verstand appeliert..... #hicks

In anderen Lebenslagen bin ich nicht so. Da kann mich nur schwer etwas erschüttern. Aber diese doofe Angst vor Krankheiten macht mich manchmal echt fertig.... :-(

Ich werde versuchen, wenn es mich mal wieder überkommt, mich bewußt abzulenken und zu entspannen :-) Ob es mir gelingt - mal sehen.... Aber ich vermute mal, dass man sowas lernen kann. Vielleicht sollte ich das mal unter professioneller Anleitung lernen.... #gruebel

LG Sabine

5

Hallo Sabine!

Ich denke schon, dass du dir Hilfe holen solltest. Es ist sicher normal, dass man ab und zu solche Ängste hat, aber nicht in dem Maße wie du es in diesen Phasen hast, denn es sind ja wirklich richtige Panikattacken. Diese Ängste haben ja auch Auswirkungen auf deinen Körper wenn du nichts ißt und nicht schlafen kannst. Glücklicher Weise dauern diese "Anfälle" nur 2-3 Tage.

An deiner Stelle würde ich mal mit einem Arzt darüber sprechen, denn ich glaube nicht, dass man derartig heftige Attacken selber in den Griff bekommen kann.

Alles Gute!
Nicole