Alkoholkranke dem JA melden

Hallo,
eine Bekannte von mir und ihr Mann sind alkoholkrank und dies ist in der Familie bereits bekannt. Da es allen unangenehm ist, ist es eher geheim und ein Tabu-Thema.
Sie trinkt mit ihrem Mann regelmäßig hochprozentiges im Beisein der Kinder. Nach außen hin geben sie sich als tolle Eltern ab. Nun soll er aber auch noch Drogen nehmen. Es ist auch bereits vieles vorgefallen.

Ich Kämpfe schon seit langem mit mir selber und möchte eigentlich anonym das Jugendamt verständigen. Habe aber große Angst davor, eine Welle loszutreten, weil diese Bekannte wissen wird, dass es nur Jemand aus dem Bekanntenkreis oder der Familie ist, der sie gemeldet hat. Und befürchte dass es für die Familie die so schon Riesen Krach mit ihr hat, noch schlimmer kommt.

So richtig kann ich mit niemandem reden weil alle sich enthalten und einfach zusehen. Deswegen suche ich hier nach Hilfe und Ratschlägen.
Lg

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Hallo,

wenn Du eindeutig Kindeswohlgefährdung siehst, dann würde ich es melden.

LG

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Bei einem anonymen Tipp werden die doch nicht wissen dass DU es warst. Sie werden sich halt fragen wer es war, immerhin wissen aber viele davon! Ich würde es auf jeden Fall melden. Wenn es den Kindern nicht gut geht, dann bist du es doch denen schuldig. Ich denke auch nicht, dass denen direkt die Kinder weg genommen werden, sondern sie bekommen Hilfsangebote.

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Ich verstehe schon wie es dir geht. Ich habe ähnliche Erfahrungen und war noch nicht beim JA wobei ich mir eben nicht sicher bin das der Konsum die Kinder tatsächlich Gefährdet. Also in meinem Fall ist es nur ab und zu ein joint und ich glaube das Kind bekommt das nicht wirklich mit. Trotzdem finde ich es nicht gut wenn Drogen in einem Haushalt mit kinder konsumiert werden. Genau so wie regelmäßig (harter) Alkohol. Wenn schon einiges vorgefallen ist musst du meiner Meinung nach handeln.

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Rauchen von Zigaretten in der Wohnung ist keine Kindeswohlgefährdung. Alkohol richtet schon in kleinen Mengen großen Schaden von hochprozentigem mal gar nicht gesprochen.

Ein Joint peitscht die Gemüter nicht so hoch wie z.b. Alkohol es tut und macht nicht agressiv. Es ist eben der Gesetzgeber der sagt es ist verboten, weil es einfach so ist.

Ich persönlich finde alles nicht richtig. Jedes Suchtmittel ist schlecht in der Gegenwart von Kindern. Aber auch Essen macht süchtig. ...

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Das wichtigste und schützenswerteste sind die Kinder! Wenn du kondeswohlgefährdung befürchtest (und die ist in einem solchen Fall sicher da) ist es deine Pflicht das Jugendamt zu verständigen! Du würdest es dir nie verzeihen, wenn den Kindern Schäden entsteht (physisch/psychisch) und du nichts unternommen hättest. Alles andere ist zweitrangig. Evtl kannst du ja zu der Anzeige stehen, damit niemand anderes den Ärger abbekommt. Traurig, dass so viele zusehen

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Hallo,

das muss nicht nur die Familie wissen. Alkoholiker haben eine Fahne und jeder, der das mitbekommen hat könnte das Jugendamt verständigt haben.

Vielleicht rufst du einfach mal beim JA an und schilderst den Fall zunächst ANONYM. Vielleicht kann man dort das weitere Vorgehen mit dir absprechen, damit du den Mut hast Ross und Reiter zu nennen.

LG

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Schwierig... also es ist ja so, das Jugendamt kommt ja nicht umgehend und nimmt die Kinder weg. Es kann für die Familie durchaus eine Hilfe sein. Und wenn es wirklich so ist, dass da zu viel Alkohol konsumiert wird, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es sicher ratsam ist, wenn da jemand ein Auge drauf hat. Zum Wohl der Kinder.
Von da her, wenn du dir wirklich sicher bist, mach es.

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>> Nun soll er aber auch noch Drogen nehmen. Es ist auch bereits vieles vorgefallen. <<

Nimmt er Drogen? Hast du Vorfälle mitbekommen oder nur davon gehört?
Ich wäre mit Anschuldigungen gegenüber dem JA sehr vorsichtig, das grenzt schnell an Rufmord. Oft wird innerhalb des Familien- und Freundeskreises vieles aufgebauscht. Du weißt schon, als er den Fisch fing, war dieser soooo groß und drei Jahre später war der Fisch in den Geschichten sooooooooo groß.

Ich würde gegenüber den JA im Falle einer tatsächlichen Kindswohlgefährdung genau das melden, was du tatsächlich WEIßT.

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Hallo, fass dir ein Herz und schreibe einen Brief ans Jugendamt! Ich stamme aus einer alkoholkranken Familie und mein Bruder und ich wären sehr froh gewesen, wenn uns jemand geholfen hätte. Alle haben weggesehen :-(. LG

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Wie stehst du denn genau zu der Familie, irgendwie würde das nicht so wirklich deutlich. Ich habe so viele Bekannte, da könnte ich nur schwer zuordnen. Bei Freunden vielleicht auch eher.

Bist du dir sehr sicher, dass eine Alkoholabhängigkeit besteht ? Hast du selbst sehen können, dass das Wohle der Kinder gefährdet ist ? Wenn ja, wie äußert sich das?

Wenn du enger im Kontakt stehst, würde ich immer den Weg wählen, das Gespräch zu suchen.
Es sind keine Monster, sondern vermutlich Menschen, die Hilfe benötigen. Das kann das Jugendamt natürlich leisten, aber in erster Linie natürlich eher für die Kinder. Deshalb finde ich es sehr wichtig, zu wissen ob explizit eine Gefährdung vorliegt.