Vererbung? Psy. Krankheit? Schizophrenie?

Hallo ihr Lieben,
hat einer ihr/euer Partner eine psychische Krankheit? Wurde diese Krankheit an eines eurer Kinder vererbt?
Mein Partner leidet an Schizophrenie. Ich habe Angst, dass es weitervererbt wird.
Würde mich freuen über eure Erfahrung zu hören.
Danke!

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Hallo,

mein Cousin ist schizophren, er ist die meiste Zeit seines Lebens in der Psychiatrie und zwischendurch ist es die Hölle für meine Tante. Es ist von der Oma vererbt.

Mein Vater und mein Großvater hatten ADHS mit schweren Depressionen z. T. mit Suizid und mein Sohn hat das leider auch geerbt.

Wenn man das vorher weiß, sollte man entweder auf Kinder verzichten oder sie mit einem anderen Partner bekommen. Ich dachte immer, man kann Kinder formen und erziehen, das stimmt leider nur bedingt.

Nicht nur die Kinder leiden, auch man selber mit den ganzen Klinik- und Arztbesuchen, Medikamente unter Protest geben, jetzt ist mein Sohn in einer Einrichtung, das ist auch ein elendes Theater dort.

Lebst du mit deinem Partner schon lange zusammen? Verträgt er die Medikamente gut?

LG

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Das mit deinem Sohn tut mir wirklich unendlich leid.
Wir leben erst seit 3 Jahren zusammen. Die Medikamente verträgt er gut. Mit Stresssituationen kann er aber nicht gut umgehen…und ein Kind bedeutet auch stress.

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Hey!
Ich habe gerade kurz gegooglet:
"Nach allem, was man weiß, spielt bei Schizophrenie Vererbung eine zentrale Rolle. Kinder von schizophrenen Müttern oder Vätern haben ein 20-fach höheres Erkrankungsrisiko als der Bevölkerungsdurchschnitt. Bei eineiigen Zwillingen erkranken 50 % der Geschwister eines betroffenen Zwillings."

An anderer Stelle habe ich gefunden, dass es nicht nur um Vererbung geht, weil bei 80% aller Erkrankten keine erbliche Vorbelastung zu finden ist.
Wie ist es denn bei deinem Partner? Gibt es weitere Familienmitglieder?
Vielleicht kann euch ein Genetiker beraten.

Liebe Grüße
Schoko

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ich würde eine Genanalyse machen lassen; alle psychischen Krankheiten könen vererbt werden,

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Dazu muss man aber wissen, welches Gen verantwortlich ist, und das weiss man noch nicht, so weit ich weiss. Daher würde eine Genanalyse wohl nichts bringen

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Ich glaube schon, dass es vererbt werden kann, aber wenn man das weiß, ist das denke ich gut behandelbar. Ich kenne jemanden mit dieser Diagnose. Er ist ein sehr toller und "normaler" Mensch. Man spürt es gar nicht. Er ist gut eingestellt medikamentös und nimmt aktiv am Leben teil.

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Hat diese Person Kinder?

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Nun ja, ich will jetzt nicht zu negativ klingen, aber Schizophrenie ist alles andere als gut behandelbar. Zwischen den Psychosen wirken die Leute natürlich ganz normal, aber wenn dir Krankheit sich meldet, dann geht es so richtig rund. Dann werden Medikamente auch oft nicht mehr genommen.
Meiner Erfahrung nach gelingt es nur den wenigsten Schizophrenie-Patienten dauerhaft ein "normales" Leben zu führen. Viele Familien zerbrechen daran, weil es einfach kaum zu ertragen ist und auch einen Beruf ausüben ist sehr schwierig.

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Hallo.

Mein Vater hat Schizophrenie. Bei ihm wurde dies schon früh bemerkt und man merkt es ihm auch an, dass er psychisch krank ist.
Ich habe bis jetzt kein Auffälligkeiten in dieser Richtung, wobei ich mich auch Frage, ob ich es selbst merken würde, wenn ich auch Schizophrenie hätte. Allerdings würden mein Mann und meine Freunde mir schon mitteilen wenn ich mich komisch oder anders Verhalten würde. Soweit ich weiß liegt die Vererbung dieser Krankheit bei ca. 20 Prozent, wenn ein Elternteil betroffen ist.

Liebe Grüße

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Danke für deine Rückmeldung.
Würdest du sagen, dass das für dich in der Kindheit belastend war?
Bist du mit deinem Vater aufgewachsen?
Das würde mir sehr helfen.
Danke!

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Die Krankheit meines Vaters war in meiner frühen Kindheit kein Thema. Er war und ist auch heute noch ein toller Vater. Allerdings gab es mit fortschreitender Krankheit einige Situtionen die nicht schön waren. Da meine Eltern getrennt waren, hat sich mein Vater alleine um mich gekümmert bzw. ich musste mich teilweise um ihn kümmern. Heute fällt es mir schwer mich mit meinem Vater zu treffen. Manche Aussagen von ihm bereiten mir Sorgen. Man merkt ihm seine Krankheit deutlich an. Er leht eine Behandlung seiner Krankheit ab, da er denkt, dass Ärzte ihn die Krankheit einreden, um Experimente durchzuführen. Ich denke wenn jemand mit Schizophrenie richtig ärztlich Behandelt wird, dann verläuft die Krankheit nicht so extrem wie bei meinem Vater.

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Dir muss klar sein dass du dann quasi oft alleinerziehend sein wirst, ganz unabhängig von der Genetik. Denn ein Schizophrener kann sich höchstens begleitend um ein Kind kümmern. bzw. muss man da die Stressbelastung im Auge behalten.
Kinder sind ja schon für psychisch gesunde Stress. Und dann musst du ja immer bedenken was es für ein Kind bedeutet mit einem psychisch kranken Elternteil aufzuwachsen. Es gehört unglaublich viel Reflektionsvermögen und Kraft dazu, dass das für die Kinder trotzdem gut läuft.
Ich habe selber Kinder, aber weiß nicht ob ich das mit dem Wissen von heute nochmal machen würde. Es ist einfach irre anstrengend für Kinder da zu sein wenn man schon genug damit zu tun hat sich um sich selbst zu kümmern.
Tatsächlich ist es aber so, dass die Anlage für Schizophrenie zB auch mit Autismus zusammenhängt. Ist auch in meiner Familie so. Jede Menge Autisten, und der Cousin meines Vaters auch schizophren. Der ist aber mal im Wahn auf die Oma los (die dann auch starb) und kam dann nie mehr aus der Psychiatrie raus. Also das war schon ein härterer Fall.

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Hallo,
also, was ich bei einer lieben engen Kollegin mitbekommen habe: Mittlerweile Ex-Mann, Depression = zwei der 3 Kinder, alle Erwachsen, haben ebenfalls mit der Psyche zu tun. Beide waren bereits stationär und nehmen Medikament...
Also, in dem Fall liegt die Quote sogar über 50% 😶
In meiner eigenen Familie: angeheiratet Tante - bipolare Störung, deren Bruder depressiv, Schwester hat auch was (da bin ich jetzt aber nicht ganz sicher welche Störung) = Trefferquote 100%...

ABER, es muss nicht immer so sein 🤷🏻‍♀️..

🙋
Alles Gute

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Unabhängig von der Vererbung würde ich mich damit befassen, wie ein Krankheitsverlauf sein kann. Es mag ja sein, dass er jetzt gut eingestellt ist, aber was, wenn er die Medikamente mal nicht nehmen kann/darf oder sich etwas verändert.
18 Jahre sind eine lange Zeit.
Kann er das gut durchhalten?
Wie gut/schlecht kommt er mit Stresssituationen klar? Sind seine Ausgleichsmöglichkeiten mit Kindern kompatibel? Wie viel Zeit / Ruhephasen braucht er, um seine Kräfte zu halten?

Habt ihr Notfallpläne? Z.B. dass du in seinen Schüben alleine entscheiden darfst was die Kinder betrifft? Hat er Notfallpläne (Krankenhaus/Klinik, Arzt usw?)

Was sagen seine behandelnden Ärzte dazu?
Wie stabil ist er?
Wie war sein Verlauf früher?
Können ihn KInder über seine Grenzen hinaus bringen?

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Meine Großmutter: Ich habe sie nie gekannt, aber für meinen Opa soll das schlimm gewesen sein. Er konnte sie mit ihren 3 Kindern nie alleine lassen (einer davon mein Vater). Einmal wollte sie eines der Kinder aus dem Fenster werfen. Sie war in einem Wahn (Psychose); zum Glück eilte jemand zur Hilfe. Danach wurde sie eingesperrt. Das war in den 50er/60er Jahren - nicht schön.
Mein Vater hat zeitweise starke Züge an Paranoia, aber schizophren ist glaube ich keine der Kinder geworden. Einer wurde aber zum Alkoholiker (Zusammenhang?).
Für die Familie war die Situation mit meiner Oma sehr schwer, da die Familie auf traumatische Weise auseinandergerissen wurde. Der Jüngste wuchs beim Onkel auf, mein Vater schwer traumatisiert und heute eben zeitweise stark paranoid, weshalb seine Ehe mit meiner Mutter in die Brüche ging, der Älteste wurde Alkoholiker und starb jung, evtl. auch traumatisiert. Auch für meine Oma war der Aufenthalt in der Psychiatrie alles andere als angenehm. Das war früher einfach schlimm. Sie starb ebenfalls jung.
Heute wäre die Pflege zwar besser, aber die erlebten Traumata in der Familie, die Folgen davon in die nächsten Generationen.. Die Auswirkungen waren bei uns gross.
Ach ja, meine Schwester wird oft mit unserer Oma verglichen. Sie hat gewisse psychischen Probleme wie irrationale Ängste, Paranoia, irrationale Theorien, aber da sie selten zum Arzt geht (und psychische Krankheiten für sie sowieso tabu sind), ist bis heute nichts diagnostiziert.

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Hallo

Meine Mutter und ihre Schwester haben Schizophrenie. Ich und meinen Bruder habem bisher keine Anzeichen einer Schizophrenie und hoffen, dass dies auch so bleibr. Wir sind nun 27 umd 29 Jahre alt. Soweit ich weiss, bricht die Krankheit meiist vor dem 30. Lebensjahr aus.

Die Vererbung spielt sicher eine Rolle, aber das Umfeld ist auch sehr wichtig.

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Sorry für die vielen Schreibfehler. Ich habe es leider erst nach dem Abschicken gesehen. Das passiert, wenn man am Handy schreibt...