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Naja, für ein Adoptivkind (das ja im Zweifel eine schwere Zeit hinter sich hat und ziemlich viel "Ballast" mitbringt, vielleicht Therapien und sicher besonders viel Aufmerksamkeit braucht) sollte man schon besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit haben, und das ist bei zwei Elternteilen eben eher gewährleistet als bei einem.

Ganz ausgeschlossen ist es ja nicht ... eine Bekannte meines Vaters konnte nach einer Krebserkrankung keine Kinder mehr bekommen, war allein und adoptierte in der 1970gern ein Mädchen aus Vietnam. Der Krebs kam irgendwann zurück, sie starb, und das Mädchen (mittlerweile eine junge Erwachsene), das vorher schon Identitätsprobleme aufgrund der Adoption gehabt hatte, stürzte völlig ab, mußte ihr eigenes Kind in eine Pflegefamilie geben und starb kurz darauf bei einem selbst verschuldeten Unfall.:-(
Klar, ein extremes Beispiel, aber vielleicht wäre das anders gelaufen, wenn es noch einen Adoptivvater gegeben hätte ...

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hallo,

meine tante und onkel haben einen kleinen jungen adoptiert, kurz bevor mein onkel 40 wurde. danach wäre es wohl nicht mehr möglich gewesen. das war vor zehn jahren. und wenn ich mir meinen onkel heute so anschaue, find ich diese regelung doch ganz gut.
ich meine, es gibt seh viele ehepaare, die ein kind adoptieren wollen und warum sollten da nicht die mit den für das kind besten voraussetzungen gewählt werden? ein 35 jähriger kann realistischerweise länger für das kind aktiv da sein, als ein 50 jähriger.
das mag herzlos klingen, ist doch aber wohl so.
ich meine, wenn du ein kind zur adoption freigeben würdest, würde doch auch das alter der pot. eltern für dich ein auswahlkriterium sein oder nicht?

was homosexuelle udn alleinstehende betrifft finde ich das ganze schwierig.
meine rein menschliche, emotionale seite würde sagen: gleiches recht für alle.
aber rational sehe ich nat. auch gründe, die dagegen sprechen.
zum einen ist es für ein kind doch besser zwei für sie verantwortliche liebende elternteile zu haben, als einen. dadurch ist nat. auch die chance höher, das im fall der fälle wenigstens einer da ist, der für das kind da ist.
homosexuelle. schwierige sache. gesellschaftlich gesehen passt es nat. nicht, wenn ein kind nicht in eine als 'natürlich' angesehene partnerschaft gegeben wird und dort aufwächst.


lg

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hey,

also ich kann nur aus österreichischer sicht sprechen: in Ö ist es auch für alleinstehende menschen möglich ein kind zu adoptieren. weiters muss man nicht seine sexuelle neigung preisgeben. lebt man in einer homosexuellen beziehung, kann man eben nicht als paar adoptieren, sondern nur als alleinstehender.

weiters will ich ganz klar anmerken, dass bei adoptionen nicht kinder für eltern gesucht werden, sondern eltern für kinder. abgesehen davon gibt es viel mehr adoptionswillige eltern als tatsächlich kinder veradoptiert werden. und wenn man schon die möglichkeit hat, zu wählen, warum sollte man nicht?! natürlich kann es sein, dass adoptiveltern auch mal in notlagen kommen, aber das ist keine begründung dafür zu sagen, dass man dann ja sowieso jedem hinz und kunz ein kind nachwerfen könnte, weil es ja dann sowieso egal ist.

außerdem sind kinder in heimen nicht automatisch zur adoption frei gegeben. ebensowenig kinder in pflegefamilien. also zählt das "da steckt man lieber kinder ins heim als sie zu adoptionswilligen menschen zu geben" nicht. es gibt auch noch gewisse gesetze.

zum alter: grundsätzlich gilt das höchstalter als solches, in dem frauen im normalfall selbst noch kinder bekommen könnten. natürlich könnte man jetzt sagen, dass ja mittlerweile auch noch 70 jährige kinder bekommen und es durchaus auch vorkommt, dass über 40 jährige noch kinder bekommen. allerdings denke ich, dass es auch im sinne der kinder ist, dass es diese regelung gibt.

und zu guter letzt: es hat sich als sehr förderlich heraus gestellt, dass tatsächlich etwas größere hürden auf dem weg zur adoption zu bewältigen sind. es ist schon sinnvoll, dass sich menschen mind. 6 monate (mindestlaufzeit der bearbeitung in österreich) damit auseinandersetzen müssen, wie das leben mit adoptivkind sein wird. dass kurse besucht werden müssen, dass ein psychologisches gutachten gebracht werden muss. nicht wenige anträge werden von den adoptionswerbern selbst wieder zurückgezogen. was sagt das wohl über solche menschen aus? was haben die sich dann wohl dabei gedacht, als sie sich beworben haben? "na, heute hätte ich lust auf ein kind, adoptieren wir uns eben eines?!".

wie gesagt, ich sehe schon sinn in den bestimmungen die derzeit herrschen. ja, jeder kann kinder bekommen und keiner fragt nach, wie es um deren finanzielles einkommen besteht. und ja, wenn ich ehrlich bin, hätte ich so manchem kind gern einiges erspart und einen anderen familiären hintergrund gewünscht. aber so ist es nun einmal und damit müssen wir leben.

außerdem: die behörde muss sich so gut wie möglich absichern. was würde es nur für ein hallo geben, wenn man kinder mal einfach so an jeden weitergeben würde?!

lg emeri

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Weil es wohl mehr Adoptionswünsche als Adoptivkinder gibt.

Und je größer die Wahrscheinlichkeit für ein "normales" Aufwachsen ist, umso eher sollte man diese auch wählen.

Und die Wahrscheinlichkeit hierfür ist bei verheirateten Eltern nunmal größer als bei homosexuellen und alleinerziehenden Eltern.



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Hallo,

Eltern sind wichtig für die Stabilität des Kindes, vielleicht sind Alleinerziehende ein größeres Risiko.

Ältere ebenso, es muss gewährleistet sein, dass die Eltern das Kind auch bis zum Erwachsenenalter begleiten können.

Die Realität sieht aber meistens anders aus.

Meine Freundin hat ihre große Tochter adoptiert.

Sie und ihr Mann (jung, Gutverdiener beide) versuchten jahrelang ein Kind zusammen zu bekommen, haben sich untersuchen lassen, bei beiden alles okay, haben es mit Befruchtung versucht, nichts, letzter Ausweg, Adoption. Nach langer Zeit hatten sie endlich ihre Tochter bekommen, sie durften sie aus dem Krankenhaus nach dessen Geburt zu sich nach hause holen.

Nur die langen zermürbenden Jahre, indem sie so für ein eigenes Kind gekämpft haben, hat ihre Ehe kaputt gemacht. Als die Kleine knapp 2 Jahre alt war, haben sie sich scheiden lassen.

Sie war nun alleinerziehend, hat auch einen neuen Partner gefunden, ihr Exmann hat wieder geheiratet.

Nun, sie hat doch noch 2 eigene Kinder bekommen, das zweite mit 43 Jahren, ihre Adoptivtochter ist heute über 20.

Ihr Exmann hat ebenfalls eine leibliche Tochter mit seiner neuen Frau.

LG

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Hallo Donaldine,

ich bin selbst Adoptiv- und Pflegemama und leite seit etlichen Jahren eine entsprechende Gruppe.
In dieser Gruppe haben wir sehr wohl Eltern, die ü40 waren und hier im Inland adoptiert haben.

Auch Singles und Homosexuelle können adoptieren - wobei Adoption bei Homosexuellen leider tatsächlich erschwert ist.

LG
Claudia

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Hallo,

mir stellt sich gerade eine ganz andere Frage, also nicht meckern.
Welche Kinder haltet ihr denn für Adoptivkinder?
In Deutschland werden sehr wenige Kinder zur Adoption freigegeben. Kinder in Stationären Einrichtungen sind keine Adoptivkinder. Kinder die in Heimen und Pflegefamilien leben können in der regel nicht Adoptiert werden, weil sie Eltern haben. In unseren Heimen gibt es keine Weisenkinder die auf Eltern warten und Adoptiert werden können.
Der größte Teil der in Deutschland durchgeführten Adoptionen sind Stiefkindadoptionen. D.h. das der neue Ehemann einer frau (oder umgekehrt) das Kind aus vorheriger Beziehung adoptiert.
Hier bei uns im Landkreis warten Adoptionswillige Eltern, die Kinderlos sind im Schnitt 4-8 Jahre darauf ein Kind adoptieren zu können.
Da es so wenig Kinder gibt, die "frei" von fremden Eltern adoptiert werden können gibt es natürlich Regeln und Gesetze die darüber entscheiden welche Vorausetzungen gegeben sein müssen.
Was den bereich der Auslandsadoptionen angeht ist es auch ein Riesen Berg der da beachtet werden muss, da gilt nämlich nicht nur das deutsche Recht, sondern die einzelnen Länder wollen ihre Vorgaben auch umgesetzt haben.
Im Bereich der Auslandsadoptinen gibt es immer wieder auch ältere Kinder die zur Adoption freigegeben sind, weil die Zahl der Waisenkinder dort höher ist und es nicht ein solches System von Pflegeeltern gibt wie hier.
In der regel werde hier ältere Kinder die überraschend zu waisen werden von Verwandten Adoptiert oder in Pflege genommen. Diese Kinder "landen" ja auch nicht bei Fremden Leuten.

ich finde das der Gesetzgeber das Recht hat sich zu überlegen wo und wie die Kinder leben werden die er aus seiner Obhut abgibt. Dabei denke ich das es homosexuellen Lebensgemeinschaften durchaus möglich sein sollte ein Kind zu Adoptieren.
Der grund warum man als Alleinstehender hier nicht Adoptieren kann liegt einfach daran, das auch im Falle einer Trennung etc. dem Kind nach wie vor beide Elternteile zur Verfügung stehen, da es ein gemeinsames Sorgerecht für das Kind gibt. Ebenso habt die Altersgrenze einen Sinn, denn Kinder sollten maximal eine Generation von ihrnen Eltern entfernt sein, das erhöht die Wahrscheinlichkeit das Eltern auch bis zum Erwachsen werden für das Kind da sein können.

Auf das Leben der allgemeinheit kann der Gesetzgeber keinen Einfluss nehmen, aber für die Kinder die in seiner Obhut sind sollte er das bestmöglich herausholen. Da ist es statistisch am wahrscheinlichsten das es bei einem verheirateten, finanziell und materiell gut gestellten Paar unter 40 am besten aufgehoben ist.
Sicher sind das keine Garantien, aber es hat die Größte wahrscheinlichkeit.

Ich hoffe das war nicht zu durcheinander, aber mir drei tobenden kindern ist das nicht so einfach klar zu denken ;-)

Lg

helikopta

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Ich glaube nicht ,dass es reale Gründe gibt.

Es gibt zu wenig zu adoptierende Kinder....


deshalb liegt die Latte so hoch.

Gruß

manavgat