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Hallo,
das Thema ist bei uns leider aktuell.
Meine Oma hatte in der letzten Zeit sehr bedenklich nachgelassen in allen Bereichen. Leider ist Sie dann auch letzte Woche gestürzt.
Bis jetzt kümmern wir uns alle um Sie(Waschen,füttern,Windel etc). Noch können wir es so "verantworten".Der Hausarzt kommt einmal die Woche vorbei und der Pflegedienst soll wenn es klappt auch jeden Tag reinschauen.
Wir wohnen alle im gleichen Ort nur wenige Meter entfernt und 24h erreichbar das ist unser Vorteil.
Sollte der Zustand aber schlimmer werden müssen wir Sie in professionelle Hände geben.

LG manilinchen

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Hallo erst einmal,

ich komme selber aus einem Altenheim, bzw. habe dort vor meinem Mutterschutz gearbeitet.
es ist eine schwierige Frage, denn niemand will vorsätzlich seine Eltern "abgeben". Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man merkt, "es geht nicht mehr", Job, Familie und dann noch pflegebedürftige Eltern bei sich zu haben, ist mehr als man auf Dauer managen kann.

Es beginnt nicht mit der Pflege, die anstrengend wird, sondern dann, wenn die Eltern sich verändern, Rollenverhältnisse finden statt, sie müssen auf einmal akzeptieren, dasss es nicht mehr geht, der Körper nicht mehr so funktioniert, wie man es bisher gewohnt war. Daraufhin werde viele ältere Menschen depressiv und agressiv.
Demenz ist mittlerweile DIE Volkserkrankung schlechthin, und es geht nicht nur darum, dass alte Menschen Dinge "nur" vergessen, sie werden verwirrt, erkennen ihre eigenen Kinder manchmal nicht mehr.....

Für Angehörige wird dies auf Dauer einfach zu viel, -empfinde ich als Fachkraft das schon manchmal als sehr schwer und anspruchsvoll ( bin keine Pflegerin, arbeite aber in der psychosozialen Betreuung mit Demenzerkrankten), für die Kinder ist das oftmals nicht leicht zu verstehen, wie sich ein Mensch plötzlich so verändern kann...

Ich war früher auch immer der Meinung, dass ich das für meine Eltern nicht haben möchte, aber ich denke eine gesundes Mittelmaß wäre das Ideale, sprich Heim und häufige Besuche, also MINDESTENS 1-2 die Woche. Oder ideal wäre natürlich zu Hause die Eltern zu haben, ganz klar, aber dann mit einem ambulanten Pflegedienst, evtl. sogar rundumbetreuung mit zusätzlicher Familienhilfe, ausgerichtet auf Demenz.

Aber ein spanndendes Thema, was die nächsten Jahre definitiv noch mehr in den "Brennpunkt" geraten wird, denn es ist mehr als ausbaubedürftigt. es geht nicht "nur" um die Pflege, der Körper ist das eine, die Seele/Psyche, das Andere.

Lg

Melly

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wenn eine häusliche Pflege über Pflegedienst nicht mehr geht - ja. Ich bin voll berufstätig und würde (wenn mein AG mitspielt) vielleicht die Stunden etwas reduzieren aber nicht aufhören zu arbeiten. Ich kann mich ja schlecht zerreissen und bin ja (so ganz nebenbei) auch noch für meine Kinder verantwortlich. Und meine eigene Rente muss ich ja irgendwie auch noch sichern, Pflegezeit hin oder her.

Davon ab kenne ich durchaus Pflegeheime, die eine ordentlich Pflege sicherstellen.

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p.s.: wir haben mit meinen Eltern bereits gesprochen, sie haben schon festgelegt, inwelches betreutes Wohnen sie mal ziehen wollen und das, wenn es dort nicht mehr geht, sie in das dazugehörige Pflegeheim wollen.

Mit meinen Schwigis ist das schwieriger - die reden nicht mit uns über solche Themen, lassen uns immer abblitzen. Dann müssen sie aber im Notfall sehen wie sie klarkommen, wir wohnen nämlich 350 km weit weg.

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Ja würde ich, schon allein weil meine Eltern das so möchten!

pizza

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Nein, ich würde meine Eltern nicht in ein Heim geben.
Es sei denn bis dahin haben sich Gesetze und Umstände geändert,
die die Pflege in Altenheimen verbessert, sichert und gewährleistet.
Allerdings könnte oder wollte ich meine Eltern auch nicht in meiner Wohnung aufnehmen, wenn es mal soweit wäre.
Dann würde ich wahrscheinlich einen häuslichen Pflegedienst beauftragen, oder aber ein betreutes Wohnen bevorzugen.

Diese Fragen sind nicht nur mit "ja" oder "nein" zu beantworten, denke ich. Ein Altenheim hat sicher auch seine "Vorzüge", aber ich glaube, ich wäre nie ganz beruhigt mit diesem Gedanken. Dann stellt sich auch die Frage, was die Eltern wollen und wie sie mit dem Gedanken umgehen.

Doch generell würde ich es erst einmal nicht wollen, dass sie ins Altenheim gehen.

33

Guten Tag!

Interessante Frage.

Ich denke, dass ich es versuchen werde (es hängt auch von der Art der Pflege ab) meine Eltern selber zu pflegen. Und wenn MEIN Familienleben darunter leiden sollte oder ich es mental nicht mehr packen sollte, werde ich meine Eltern in einem Heim unterbringen.

Meine Eltern wollen nicht in ein Heim, ich finde es ihrerseits auch sehr egoistisch. Also müsste ich auch etwas egoistisch handeln und auch an meine Familie denken. Ich werde mein Bestes geben und wenn es nicht mehr geht es jemandem überlassen der es besser kann.

Ich möchte meinen Kindern nicht zur Last fallen und werde rechtzeitig alles organisieren.

MfG

troll

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klare antwort:ja,würde ich. meine eltern wollen ebenfalls nicht von uns kindern gepflegt werden. in unserer familie waren omas und opas alle am ende im heim, und ALLE haben sich wohlgefühlt. es kommt natürlich auch auf das heim an. eine betreute wohnanlage ist eigentlich was schönes im alter. eine nachbarin ist grad dorthin gezogen und fühlt sich pudelwohl.
ich muß ja auch noch arbeiten und dann geht das mit der pflege garnicht. bis zu einem gewissen grad schon aber irgendwann geht´s halt nicht mehr.
lg
viwi

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Nein - denn das ist meines Wissens gar nicht so einfach gegen den Willen eines Menschen.
Oder wie sollte man sonst jemanden in ein Heim "geben"?

Meine Eltern wohnen 700 km von mir entfernt und sind schon über 70. Ich muss noch über 20 Jahre arbeiten. Meine Arbeit aufgeben und arbeitslos im fremden Land leben, um dort meine Eltern zu versorgen, würde niemandem nutzen. Meine Eltern hierher holen, wo sie niemanden kennen, und sie auf Dauer im Gästezimmer einzuquartieren scheint mir genauso unsinnig.

Was spricht also dagegen, dass sie, wenn es irgendwann einmal nicht mehr allein bzw. mit ambulanter Pflege machbar ist, sich in professionelle Obhut begeben? Ich werde irgendwann genauso "enden", denke ich, und fürchte mich nicht davor.

Du gehst möglicherweise davon aus, dass die meisten Menschen immer noch in der Nähe ihrer Eltern wohnen und die meisten Frauen das Bedürfnis haben, Pflegedienste zu verrichten. In meinem Umfeld ist das ausgesprochen selten.


LG Irene

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Hi,

ja. Ich würde meine Eltern definitiv beide NIEMALS NICHT bei mir zu Hause pflegen.

Das hat nichts damit zu tun, dass sie es mir nicht wert sind oder ich es mir nicht zutraue (habe 6 Jahrelang nebenbei in der Altenpflege bis Stufe 3 gearbeitet), aber damit, dass es jetzt schon regelmäßig zwischen uns "rappelt", weil wir unterschiedliche Ansichten haben. Meine Eltern wissen das auch beide (sind seit mehr als 25 Jahren geschieden - mein Vater wohnt gegenüber und meine Mutter 150km entfernt) und wollen auch nicht von mir gepflegt werden.

Außerdem ist es für mich echt ein Unterschied, ob ich die Grundpflege bei meinen Eltern mache oder bei "Fremden" - bei Fremden habe ich damit kein Problem, bei meinen Eltern hätte ich dies sehr wohl.

Ich werde zumindest für meinen Vater diese Entscheidung innerhalb der nächsten 10 Jahre treffen müssen, da er bereits heute (er ist 62)Anzeichen von Altersdemenz hat und auch ansonsten krank ist. Noch kann er allerdings gut alleine leben.

Bei meinem Mann weiß ich es nicht. Ich denke, es kommt auf den Schweregrad an und welche Form der Pflege er benötigt. Käme er z.B. zu Hause soweit alleine zurecht und bräuchte nur Hilfe bei der Grundpflege und beim anziehen - kein Problem, solange er "mithelfen" kann. Müsste er 24h betreut werden, müsste er in ein Pfelgeheim, da ich VZ berufstätig bin. Würde diese Situation während meiner Rente eintreten, würde ich zu hause tun was ich kann und notfalls die mobile Pflege anfordern. Bei mir kommt eben hinzu, dass ich einen kaputten Rücken habe und nicht schwer heben kann und darf - also wäre auch z.B. lagern etc auf Dauer ein Problem.

Meine Entscheidungen würde ich auch unabhängig davon treffen, ob ich mit meinen Eltern / meinem Mann gut klar gekommen bin oder nicht. Komme ich mit meinem Mann irgendwann nicht mehr aus (also, wie Du geschrieben hast, falls er mir "keine guter Mann war"), dann lasse ich mich scheiden und damit hat sich alles andere auch erübrigt. Aber so sieht es zum Glück derzeit absolut nicht aus!

Gruß
Kim

37

Hallo!

Ja, würde ich!
Meine Eltern möchten aber auch gar nicht, dass meine Schwester oder ich sie mal pflegen müssen.

Sollte bei meinem Mann mal Demenz vorliegen, dann würde ich ihn auch ganz sicher nicht pflegen.
Ich sehe es gerade bei meinen Großeltern. Mein Opa kommt im Prinzip gar nicht mehr klar, beschimpft meine Oma, ist brutal (seit ein paar Monaten), aber niemals würde sie ihn ins Pflegeheim geben...
Die Schwiegermutter meine Freundin erkennt niemanden mehr und könnte definitiv nicht von ihren Angehörigen gepflegt werden.

In meinem Umfeld haben viele ihre Eltern oder Schwiegereltern zu Hause gepflegt und viele sind daran kaputt gegangen, Ehen sind im Eimer, etc.!
Niemals würde ich mich damit belasten wollen und niemals würde ich wollen, dass meine Söhne mich pflegen müssten.

LG
Kati