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Hallo,

erstmal vorne weg. Ich habe auch Hashimoto, aber das ist für mich jetzt keine Krankheit bei der ich mir Gedanken ums Sterben mache.

Im Allgemeinen? Was nützt es mir, wenn ich mir groß Gedanken um Dinge mache die 1. nicht aktuell und 2. wenns denn so ist schrecklich, aber nicht änderbar sind. Warum soll ich mir groß Gedanken darüber machen und Angst davor haben was wär wenn mit mir was ist, mit meinen Kindern, Mann, Eltern, Schwester, Großeltern usw. Da mach ich mich doch selbst nur verrückt.

Ich finde in diesem Gebet steckt sehr viel Wahrheit:
Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Abgesehen davon, vor meinem eigenen Tod hab ich keine Angst, aber vor dem Sterben. Angst vor dem Tod hab ich wenn dann bei mir nahe stehenden Personen.

Grüße,
Juliane

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Für mich stellt sich erstmal die Frage was ist der Tod.
Bedeutet tod ich bin "weg" und es passiert gar nix mehr mit mir oder werde ich bzw wird meine Seele danach weiterleben?

Viele Menschen sagen Sie hätten während Sie kurz tod waren oder wiederbelebt wurden einen hellen Gang gesehen. Die schönsten Ereignisse nocheinmal durchlebt und schon tote Verwandte und Bekannte dort winken und schauen sehen. Außerdem sagen diese Leute es war ein schönes Gefühl.


Wenn der Tod also bedeutet dass es ein schönes Gefühl ist, ich meine toten Großeltern wieder sehe und endlich meine verstorbene Cousine kennen lernen darf, so habe ich definitiv keine Angst vor Ihm.

Angst habe ich dass mein Lebenspartner oder gar mein Sohn vor mir sterben. Das ist ein Gedanke den ich nicht ertragen kann.

Zum Thema Tod in der Familie: Zur Zeit habe ich sehr Angst um meine Mutter. Sie war immer eine Powerfrau doch hatte Sie vor ca einem halben Jahr einen Schlaganfall und nun vor wenigen Wochen noch einen.
Sie baut immer mehr ab, mag nicht mehr laufen, liegt nur noch etc... Und Sie wird erst 50. Noch schlimmer finde ich aber den Gedanken dass mein kleiner Bruder (10 Jahre) sehr früh seine Mama verlieren könnte....

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Hallo,

dein Text beunruhigt mich. Du klingst instabil.

"Dann aber gibts wieder momente wen ich mich auch extrem krank fühle oder bin...das ich plötzlich wieder panik bekomme zu sterben.

Desweiteren ist es auch so das wens mir nicht gut geht,das ich mir sämtliche sachen ausmalewas ichfür ne schlimmekrankheit ich haben könnte oder bekommen kann in den nächsten jahren."

Hast du mit deinem Arzt über deine Befürchtungen gesprochen? Eine Auseinandersetzung mit den Themen Krankheit und Tod ist sinnvoll, sollte aber nicht immer wieder Panik auslösen.

Ich habe auch eine Autoimmunerkrankung und muss mich mit dem Gedanken an spätere mögliche Behinderungen auseinandersetzen. Das macht mir Angst, aber ich belaste mich nicht zusätzlich damit, welche anderen Erkrankungen ich noch bekommen könnte. Ich habe genug damit zu tun, meinen Optimismus und Lebensfreude wieder zu erlangen. Das ist harte Arbeit, zumal ich auch noch ein behindertes Kind habe.

Meiner Meinung nach hat fast jeder Angst vor einem leidvollen Sterben. Aber ich hoffe einfach darauf, dass mir und meinen Lieben das erspart bleibt.
Wenn du Angst hast, deiner Familie nicht mehr sagen zu können, dass du sie liebst - dann sage es ihnen doch einfach jetzt! Dann hast du das schon mal erledigt ;-)

Ich habe einen Organspenderausweis und auch mit meinem Mann darüber gesprochen. Als nächstes werde ich mich mit den Themen Testament und Vollmachten beschäftigen. Das ist mir wichtig, denn dann sind wichtige praktische Dinge geregelt. Schließlich kann ich auch Morgen vom Bus überfahren werden - bleibe ich deswegen zuhause??? Nein !!

Ich hoffe, dass auch ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt habe. Es ist ein vielschichtiges Thema, das kann man eigentlich nicht so kurz abhandeln.

VG





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Ich beschäftige mich dann damit, wenn es akut notwendig ist, alles andere halte ich für morbide.

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Für manche Dinge ist es aber zu spät, wenn es akut ist. So praktische Dinge wie Testament, Organspende usw. sollte man m.E. in ruhigen Zeiten klären.
Meine Eltern haben bereits alles geregelt: Erbschaft, Vollmachten, Verfügungen, ja selbst die Frage der Bestattungsform haben wir sachlich besprochen und z.T. notariell beglaubigen lassen. Es beruhigt mich, dass ich im Fall der Fälle nur zum Ordner greifen und keine großen Entscheidungen mehr treffen muß.

VG

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Ich meinte akut, wenn es um Andere geht.

Mein Mann und ich hatten ein Testament, jetzt brauche ich keines mehr, alles andere für meinen Tod ist geregelt.

Meine Kinder müssen im Fall des Falles auch nur Ordner öffnen.

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Moin.
In meiner Familie ist die Lebenserwartung nicht überdurchschnittlich hoch, bzw. viele werden/wurden früh krank...
Mache ich mir Sorgen?
Sicher, manchmal, immerhin stehe ich nicht alleine im Leben...
Aber: Ich weigere mich, davon mein (Lebens)Glück beeinflussen zu lassen - da ich weiß, dass ich nach der Familienstatistik max. 65-70 Jahre habe, versuche ich, jetzt so zu leben, dass ich irgendwann zurücksehen und zufrieden sein kann.
Immerhin gibt es keine Garantien, dass man nicht doch schon vorher einen Unfall hat oder früher krank wird - daher versuche ich aus jedem Tag etwas Schönes mitzunehmen...
GlG, Locke

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Zum eigenen Tod: Weitestgehende Verdrängung. Denn wenn man erst einmal dahin geschieden ist, wird man sich sehr wahrscheinlich keinen Kopf mehr darüber machen können.

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Ich denke, dass deine Ängste und Gedanken dein Leben sehr beeinträchtigen. Das ist nicht gesund.

Ich habe in meinem Beruf sehr viel mit schweren Erkrankungen und auch mit Sterben und Tod zu tun gehabt. Mir lagen und liegen solche Menschen sehr am Herzen. Für mich bedeutet der Umgang mit dem Thema etwas Selbstverständliches. Krankheit und Tod gehören zum Leben. Ich muss nicht 24 Stunden am Tag daran denken und ich muss keine Angst davor haben.

Natürlich habe ich ein bisschen Angst vor dem Ungewissen. Dem versuche ich vorzubeugen, in dem wir das hier immer mal wieder thematisieren. Nicht nach dem Motto "keine lebensverlängernden Maßnahmen", sondern ein wenig konkreter. Wie stelle ich mir die für mich optimale Versorgung vor, falls ich Hilfe benötige? Wann wäre der Punkt, Therapien abzubrechen und sich auf das Sterben zu konzentrieren? Wer ist mir dann wichtig?
Meinen Kindern bringe ich die Gedanken auch ab und zu schon näher. Sie werden hoffentlich die sein, die übrig bleiben. Ich möchte nicht, dass sie ihren Gefühlen dann hilflos ausgeliefert sind, sondern dass sie wissen, dass sie weiter leben und lachen dürfen und dass Sterben und Tod nicht nur furchtbar sind.

Ich kann das nah an mich herankommen kommen lassen, ohne dass ich Angst bekomme. Immerhin kann mich nur eine der vielen Millionen Krankheiten umbringen. Ich werde mich nicht vorher verrückt machen. Wenn ich wünschen darf, dann wünsche ich mir ein wenig Zeit, um mich und andere vorzubereiten.
Einiges hat man ja auch in der Hand. Man darf sich nur nicht entmündigen lassen. Wenn ich Schmerzen habe, gehe ich zu jemanden, der mir die nötigen Medikamente verschreibt und mich einstellt. Es gibt Hospize und Palliativstationen, an die man sich wenden kann. Ich will gar nicht um jeden Preis leben. Man kann Therapien abbrechen, wenn sie einem nicht mehr gut tun.
Ich habe viele Menschen sterben sehen und die wenigsten sind panisch gegangen. Es geht in Ruhe und Würde. Ganz bestimmt. Nur bis dahin muss man leben!

Viele Grüße
Susanne