Stellenvergabe öffentlicher Dienst

Hallo,

ich hoffe, es kennt sich hier jemand aus. Ich hatte schon einmal wegen eines ähnlichen Problems gepostet.

Meine Freundin hat sich im öffentlichen Dienst um eine (Aufstiegs)stelle beworben, sie ist bereits im öffentlichen Dienst. Das Profil der Stellenanzeige hat 100% auf sie gepasst, sie hatte einschlägige Berufserfahrung in dem Bereich. Die Bewerbung wurde gemeinsam mit einer Freundin von uns erstellt, die im Personalwesen arbeitet und von mehreren Bekannten korrekturgelesen.

Meine Freundin wurde gar nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Nun haben wir erfahren, dass eine ehemalige Kommilitonin von uns die Stelle bekommen hat. Da sind wir nun baff, denn diese war im Studium deutlich schlechter als meine Freundin, war dann erst mal arbeitslos und hat in einigen Gebieten, wo Erfahrung gefordert war, keinerlei Berufserfahrung.

In der freien Wirtschaft würde das in die Rubrik "Pech" fallen, aber im öffentlichen Dienst? Müssen die nicht den am besten geeigneten Bewerber nehmen?

GLG
Miss Mary

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Hallo!

Ich kann dir nur sagen wie es bei uns läuft: Vitamin B steht da ganz oben.

LG Ida

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Ach so und oftmals werden die Stellen auch nur noch ausgeschrieben weil es Vorschrift ist, aber sind schon längst wieder besetzt.

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Hallo,

den Verdacht haben wir auch.

Die Gerüchteküche sagt, dass zwischen der genommenen Bewerberin und den direkten Vorgesetzten was am Laufen ist und das vermutlich gar niemand zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurde. Berufliche Qualifikationen (oder auch Aussehen) können keine Rolle gespielt haben.

Die Frage ist, ob man da was machen kann? Sich beim Vorgesetzten des Vorgesetzten beschweren? Oder ist das sinnlos?

GLG
Miss Mary

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Hallo,

So ist es. Habe Bekannte im öffentl. Dienst bei einer kleinen Stadt.

Da steht meist vor der Stellenausschreibung schon fest, wer die Stelle bekommt. Da haben andere dann gar keine Chance. Finde ich total daneben. Schließlich bewerben sich die anderen ja nicht aus Spass, sondern weil sie auch die Stelle haben möchten. Und machen sich ganz umsonst Hoffnungen..

Lg
0225

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Hallo,

in dem Fall ist es eben auch so eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, weil meine Freundin im Gegensatz zur jetzigen Stelleninhaberin 1000x besser qualifiziert ist.

GLG
Miss Mary

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Hallo,

nun, nur weil jemand viel besser qualifiziert ist, heißt das noch lange nicht, dass er den Job dann auch bekommt.

Ich war einige Zeit in der Personalabteilung beschäftigt. Du glaubst garnicht, wieviele hochqualifizierte Leute die Einstellungstests vermasseln.
Außerdem kommt es dann immernoch auf den Personalchef an. Wenn die Chemie nicht stimmt, dann wird es garantiert (vielleicht auch unterbewusst) zu einer Absage kommen.

vg

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Nein müssen sie nicht. Bin selber im ÖD.
Meist ist die Stellenausschreibung nur pro forma, weil es so vorgeschrieben ist und es steht schon lange fest, dass die "Tochter von..." den Job bekommt.

Es ist im ÖD nicht anders wie in der freien Wirtschaft. Vitamin B steht an erster Stelle.
Ich bin bei der Bundeswehr - bekanntlich wird die ja reduziert auf Teufel komm raus.
Was da gerade läuft, ist schlimmer als manche Abwicklung einer Firma, die pleite gegangen ist. Ich bin sowas von gottfroh, dass ich Altersteilzeit unterschrieben habe, in gut 2 Jahren bin ich "wech"..... :-) So gerne ich meinen Job immer gemacht habe, aber es ist nimmer schön. Auch mit den Beamten wird stellenweise umgesprungen, dass es einen graust. Ich denke mal, nur "ganz oben" schauen sie schon, dass jeder seine Pfründe sichert.

Haifischbecken - überall !

LG Moni

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Bei dem Verein war ich auch mal #cool

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Ich kenne das auch von unserer Gemeinde.

Dort gehen/gingen viele Damen und Herren in Ruhestand. Die Stellen werden in der Gemeindezeitung (nirgendwo sonst!) ausgeschrieben.

Ein paar Wochen später liest man in den öffentlichen Zeitungen, wer die leer gewordene Stelle besetzen wird. Es ist IMMER jemand, dessen Familie in der Gemeinde fest verankert ist und auch in der Gemeinde selbst wohnt. Da gibt es keine Ausnahmen.

Als Zugezogender (so wie ich das bin) oder als jemand aus einer anderen Stadt, der einen neuen Job sucht, hat man gar keine Chance.

Da kann man wirklich den Eindruck gewinnen, dass schon von vornherein feststeht, wer die Stelle bekommt und die Stelle nur öffentlich ausgeschrieben wird, weil man das vom Gesetz her machen muss.

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Hallo,

tja das scheint wohl leider im öffentlichen Dienst normal zu sein.

Mein Sohn kann auch ein Lied davon singen. Er hatte sich noch während der Ausbildung zum Verwaltungsangestellten bei der Kreisverwaltung auf eine anschließende Ausbildung dort zum Kreisinspektor beworben. Wurde zwar zum Test (den er als allerbester absolviert hat) und zum Gespräch eingeladen aber nicht genommen. Es wurde dann jemand genommen, dessen Eltern eng mit dem Vorgesetzten befreundet sind. Und das, obwohl er die Verwaltungsfachangestelltenprüfung nur mit Nachprüfung und viel Augenzudrücken geschafft hat. (Mein Sohn hat mit 1,7 abgeschlossen)
Naja, wenn man meint.... auf Dauer denke ich jedoch, wenn sowas oft vorkommt, wir keine guten Leute mehr in der Verwaltung sitzen haben.
Mein Sohn hat übrigens nach seiner Ausbildung noch drei Monate in der Verwaltung gearbeitet und studiert jetzt an einer renommierten Uni ;-)

LG Petra

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<<Müssen die nicht den am besten geeigneten Bewerber nehmen?<<

Nö. Vitamin B ist sehr beliebt und wird auch oft eingesetzt (war bei mir auch so).

Leistung oder Referenzen sind eher zweitrangig.

Gruss
agostea

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Da siehst mal wie die Schweine überall bescheißen. Und genau so nenne ich das. Denn hier zeigen ja genug Leute das es wirklich so ist. dann kommts gar nicht mehr auf das Wissen an und mal ehrlich für was braucht man dann noch wirklich eine Ausbildung?
Ela

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Brauchste nicht. Musst nur die richtigen Leute kennen. Aber mal ehrlich: SO erstrebenswert ist der ÖD auch wieder nicht.

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Und da heißt es immer man soll eine gescheite Ausbildung machen. ehrlich gesagt für was? Na ja ich will eh nicht in den öffentlichen gehen ich bin hier ganz zufrieden und hab genug zu tun.

Trotzdem sowas ist echt daneben
Dann wundert mich die Politik in den Ämtern auch nicht mehr. Auf Regeln pochen aber selbst kaum welche einhalten!
Ela

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Weiß doch jeder, dass es gerade im öffentlichen Dienst um "Vitamin B" geht. Ich wohne in einem kleinen Kaff und hier ist das noch total üblich. Da kann eine Bewerbung schreiben wer will... Es schaffen immer die Bekannten oder die Kinder der dort Angestellten...

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Ich habe 2000 meine Ausbildung beendet und wollte mich auch auf der Stadtverwaltung bewerben, schon damals sagte meine Mutter; "Vergiss es, die Stellen sind vergeben, bevor die ausgeschrieben sind!" Mein Onkel arbeitet dort und bestätigte dies. Sie MÜSSEN ausgeschrieben werden, aber meist wird der andere schon eingearbeitet, während die anderen noch Bewerbungen schreiben.

Ich bin dann in die Finanzwelt...da war es auch nicht besser. Auf der einen Seite wollen sie mittlerweile nur noch Friseurinnen mit Abi (!) und auf der anderen Seite wird die Leistung mit Füssen getreten!

VG
Physa