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Hallo!

Meine Mutter fastet ein paar Tage jedes Jahr, weil sie Moslemin ist. Ich habe meine Probleme damit, da man da nicht mal trinken kann und sie ist krank, braucht ihre Medikamente und die Flüssigkeit. Da ihr Arzt selber gläubig ist, erlaubt er es ihr natürlich, aber mir ist das nicht geheuer. Ihr ist es aber wichtig und das muss ich akzeptieren. Meine anderen Verwandten fasten oder haben früher gefastet. Und als ich noch in der Grundschule war, war Ramadan ebenso im Sommer wie jetzt.

Wie man damit umgeht? Jemand der (körperlich) arbeiten muss, sollte nicht fasten, steht auch im Koran. Aber man hat seinen normalen Alltag. Ausserdem ist die Fastenzeit die Zeit der Besinnung (ich kann mir vorstellen, wenn ich schon so am verdursten bin, dass mich nichts anderes kümmert ausser ich selbst ;-)), da passen die Parties nicht so ganz ins Bild. Letzten Sommer waren wir in Bosnien während der Fastenezeit und meine Mutter feierte ihren Geburtstag. Viele kamen, weil sie nicht fasteten, manche blieben fern mit der Begründung dass sie fasten... Eine Cousine war dabei, die fastete, und ihr machte es nichts aus, denn es war ihre Entscheidung und ihr Wille. Es war zwar etwas komisch am Anfang, aber als ich sah, wie die anderen locker damit umgehen, konnte ich mich auch entspannen.

Ob es bei Euch auf Dauer gut gehen kann? Keine Ahnung, aber ich denke eher nicht. Mein Mann wurde Buddhist (ist ein Deutscher und war früher evangelisch) und es dauerte eine Weile, bis sein Verhalten sich auf einem für uns alle annehmbaren Level eingependelt hat. Ausserdem ist er ein Veganer. Und um ehrlich zu sein, da hat er noch seine Ausschläge und dann möchte ich ihn am liebsten an die Wand klatschen. Oft habe ich den Eindruck, dass solche Menschen viel an sich denken und dabei behaupten, es wäre gut für alle, vor allem für die eigene Familie

Rede mit ihm. Es ist loblich, dass Du ihn unterstützt, aber es kann nicht sein, dass er seinen Alltag und sein Leben über Eure Interessen stellt

Alles Gute

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Meine Mutter fastet ein paar Tage jedes Jahr, weil sie Moslemin ist. Ich habe meine Probleme damit, da man da nicht mal trinken kann und sie ist krank, braucht ihre Medikamente und die Flüssigkeit. Da ihr Arzt selber gläubig ist, erlaubt er es ihr natürlich, aber mir ist das nicht geheuer. Ihr ist es aber wichtig und das muss ich akzeptieren. Meine anderen Verwandten fasten oder haben früher gefastet. Und als ich noch in der Grundschule war, war Ramadan ebenso im Sommer wie jetzt.
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Hallo Miss Bennett,

durch meine Arbeit bei einer muslimischen Familie habe ich wiederum mitbekommen, dass kranke / behinderte Moslems keinesfalls fasten müssen. Ganz im Gegenteil.
"Meine" Muslima ist körperlich behindert und fastet nicht.

Das, was Du beschreibst, klingt ziemlich extrem.

Ich habe aber auch öfter mal den Eindruck, dass es etliche Mitmenschen gibt, die konvertieren, weil sie es für den Moment ganz "schick" oder interessant finden oder weil irgendeine Religion gerade "trendy" scheint.

Bei mir war es so, dass ich 18 Jahre lang überlegt habe und meine Familie entsprechend mit hineingewachsen ist, bis ich konvertiert bin.

Ich weiß natürlich nicht, wie sich das Ganze beim Ehemann der TE entwickelt hat - aber ich bin auch sehr vorsichtig, wenn jemand "eben mal" zu der Religion "XYZ" konvertiert und dann auf einmal "ein ganz anderer" ist, weil er sich "geändert" hat (innerhalb von einem Monat oder so...)

Dass das für die Familie ein Schuß vor den Bug ist, kann ich nachvollziehen.

LG
Claudia

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Hallo Claudia!

Ich komme aus Bosnien und seit dem Krieg sind die Menschen da etwas extrem geworden. Ich weiss nicht mehr, ob meine Mutter vor dem Krieg fastete, da war ich einfach zu jung. jetzt ist es eine Frage des Stolzes.

Dass kranke Menschen das nicht tun sollen weiss sie ja, aber (falls Du den langen kopierten Beitrag von einer Moslemin gesehen hast) ist es für viele so wichtig, diese erste Säule des Islams wahr zu nehmen.

Nicht mein Bier, aber trotzdem mache ich mir Sorgen um sie, wenn sie es trotz allem tut. Sie fastet ein paar Tage, über den ganzen Monat verteilt (der 27. ist ihr sehr wichtig) und behauptet sich besser zu fühlen.

Ich hoffe nur, dass meine Kinder mit mir nicht solche Diskussionen führen müssen (werden)

Ach, was mir zu Deiner Religion einfällt:

Schon mit 16, 17 fühlte ich mich zum Buddhismus hingezogen, wahrscheinlich auch deswegen, weil es bei uns auf dem Balkan solche Konflikte gab wegen der verschiedenen Religionen, aber so wie mein Mann das ausübt zieht es mich nicht an. Er hat viele Treffen und ab und zu bin ich dabei oder sie bei uns, einige kenne ich auch privat, und oft habe ich das Gefühl, dass es so ist, wie Du es beschrieben hast: eine Art Instant-Glauben. Viele von denen erzählen sehr schlau, das klingt aber auswändig gelernt, ohne echte Überzeugung und irgendwie falsch. Darum habe ich oft Probleme mit ihnen, denn ich bin doch irgendwie eine Buddhistin, rede aber nicht schlau und um den heissen Brei herum, sondern lebe einfach nach meiner Überzeugung. Aber zumindest zu dieser mir bekannten Richtung möchte ich nicht angehören

LG

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