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Ich denke, nur Du oder andere "Zeugen" können die Situation am besten einschätzen. Du wirst schon wissen, ob das eine gesteigerte Version zu den sonstigen Streiterei aus der Wohnung war.

Wenn es über einen normale Eltern-Kind- Streit hinaus ging, dann hast du richtig gehandelt.
Zumindest hast Du der Nachbarin klar gemacht, das andere aufmerksam geworden sind.
Häufig genug passieren schreckliche Dinge. Und es gibt nicht nur körperliche Gewalt.

Wenn du in dem Moment ein ungutes Gefühl hattest, ist es doch ok. Keiner der nicht dabei war, kann sagen, ob du übertrieben hast.

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Ganz ehrlich? Ich finde es nicht ok, dass Du die Polizei gerufen hast.
Was hätte denn dagegen gesprochen, mit Deinem Mann oder einem anderen Nachbarn erstmal zu klingeln und nachzufragen, was denn los ist?

Das hat auch nichts mit Hilfe zu tun in meinen Augen. Was sollte die Polizei da jetzt machen? Den Jungen verhaften oder die Mutter aus der Wohnung schleifen?

Wie schön, wenn man sich gemeinsam mit den anderen Nachbarn auf den Balkon stellen und sensationslüstern zuhören kann, um sich dann auf die Schulter zu klopfen, weil man die Polizei verständigt hat.

Wir hatten mal eine ähnliche Situation: Wir waren neu zugezogen in einem Haus und mein Sohn hatte einen heftigen Anfall, verkrampfte sich, schrie zum Teil und machte undefinierbare Laute. Trotz Medikamenten konnten wir die Situation nicht in den Griff bekommen und haben letztendlich einen Arzt gerufen.

Ein paar Tage später hat sich herausgestellt, dass unsere netten Nachbarn das Jugendamt verständigt haben.

Die kamen auch irgendwann, waren sehr nett und gingen dann auch wieder. Aber es ärgerte mich trotzdem, weil es war so unnötig.

Man sieht sich täglich im Garten oder im Treppenhaus, kann man da nicht erstmal nachfragen???

Glaubst Du, der Familie ist jetzt geholfen, weil die Polizei da war?

Gruß
Heike

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Hi,

ich fands ein bißchen feige, da ja auch Männer da waren, die hätten klingeln können.

ein Streit zwischen Mutter und Kind kann ja nicht gefährlich sein, das die Männer sich nicht getraut hätten, oder????

Nicht das das Kind jetzt nochmehr ärger bekommt nach dem Motto " deinetwegen wurde die Polzeit gerufen und beim nächsten Mal kommst Du dann ins Heim...."
Somit kann die Mutter das Kind mehr unter Druck setzen, wenn das Verhältnis eh schon nicht toll ist.....
Pupertät......
lisa

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Ich hätte geklingelt und nachgefragt... Gab es bei uns auch schon. Mein Sohn hat Phasen da möchte den niemand geschenkt haben. Er geht auch regelmäßig zu einer Gesprächstherapie und es ist schon viel besser geworden.

Wenn er austickt gibt es nur die möglichkeit ihn festzuhalten da er leider in solchen Situationen zu einer Bedrohung für sich selber wird. Glaub mir je älter er wird umso schwieriger ist das Umzusetzen und auch selber ruhig zu bleiben. Ich bin hier auch schon völlig ausgerastet da ich der Situation nicht mehr Herr geworden bin. Das steigert das ganz natürlich noch. Der letzte Aussetzer den er hatte stellte bisher alles da gewesene in den Schatten da hat er mir nämlich den Finger gebrochen. Der Vorteil ist der das er mir ja eigentlich gar nicht wehtun wollte und seiterher sehr viel besser auf Entschärfungsversuche unsereseit reagiert bevor es überhaupt zum Austicken kommt.

Die Polizei hat uns Gott sei dank noch niemand auf den Hals gehetzt bei uns wissen aber auch aller drumherum bescheid das es eben nicht immer so leicht ist.

Man darf hinschauen und auch nachfragen aber überall gleich das schlimmste zu vermuten finde ich schon schlimm.

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Die Polizei zu rufen, gerade bei Nachbarn, die keine engen Freunde sind, finde ich absolut o.k.
Es passiert ja erstmal nicht mehr, als dass sie vorbeikommen und mal schauen, ob alles o.k. ist. Vor allem ist die Polizei neutral und nicht Partei, und sie kann da auch ganz unbefangen rangehen, als Nachbar der sich selber "einmischt" muss man ja hinterher gegebenenfalls damit leben, dass die Nachbarn nicht mehr gut auf einen zu sprechen sind.

Du hast keine Anzeige gestellt, es gibt keine Strafverfolgung, es ist alles in Ordnung.
Und das wichtigste: Es ist nichts schlimmeres mehr passiert. Wer kann dir sagen, ob es ohne ein Vorbeischauen der Uniformierten nicht doch noch zu Körperverletzungen gekommen wäre? Richtig. Niemand!

Du hast 100% korrekt gehandelt.

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eine Menge Kinder würden noch leben, wenn die Nachbarn aufmerksam gewesen wären.

Über die Art der Reaktion lässt sich streiten - aber ich weiß nicht, was ich in der Situation gemacht hätte. #kratz

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Hallo!
Schwer zu sagen. Es ist schon richtig, dass du Augen und Ohren nicht verschlossen hast. Aber trotzdem hätte ich erstmal geklingelt oder meinen Mann bzw. einen männlichen Nachbarn gebeten, mit mir dorthin zu gehen.

Heftige Streits sind für alle Beteiligten nicht schön und Rumbrüllen auch nicht. Das alleine ist für mich aber kein Grund, die Polizei zu rufen.
Mein Sohn ist aus Wut auch mal durch die Wohnung gelaufen und hat mit den Händen an jede Zimmertür gebollert. Dabei hat er aber weder sich noch anderen wehgetan oder Gegenstände kaputt gemacht. Er hat sich dann aber schnell beruhigt und das Thema war erledigt. Meine Schwiegereltern, die mit uns im Haus wohnen, fragten mich später, was passiert ist. Ich möchte nicht wissen, wie Außenstehende die Situation bzw. die Geräusche interpretiert hätten.
Hätten wir andere Nachbarn, wäre es in der Situation sicher sinnvoller gewesen, wenn sie geklingelt hätten, als wenn plötzlich die Polizei vor der Tür gestanden hätte.

LG Silvia

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Hallo,

also ich finde es nicht verkehrt, wie Du gehandelt hast - ganz im Gegenteil!

Aber wie manche Dir hier raten, dort einfach zu klingeln... finde ich nicht gut. Und zwar deswegen (nicht), weil - und gerade in solch prekären Situationen - die Nachbarn entweder wohl nicht "empfänglich" für andere Nachbarn und deren Nachfragen sind, oder sie werden garstig; mit von wegen "Das geht Sie GAR NICHTS an!" und knallen einem die Türe direkt vor der Nase zu oder vielmals ist bei solchen Leuten schlicht und einfach komplett Hopfen und Malz verloren. Von daher ist es nicht feige, wenn man einfach nicht dort schellt und stattdessen die Polizei ruft. Ich hätte von daher genauso gehandelt - vor allem, wenn sowas - wie Du schreibst - öfters vorkommt und dort (bei Euren besagten Nachbarn) schon öfters vorkam und vor 3 Tagen schon ganz besonders heftig war. Und da kann ja auch nur noch die Polizei etwas ausrichten. Außerdem - was hättet Ihr - Du und die anderen (u.a. auch männliche Nachbarn) denn sagen und machen sollen?!#gruebel

Aber wie man es macht, ist es auch immer verkehrt... hättest Du nichts unternommen, wärst Du an den Pranger gestellt worden (aber da zu Recht!).

Finde übrigens diese Antwort super:
http://www.urbia.de/forum/11-allgemeines/4235137-polizei-gerufen-jetzt-schlechtes-gewissen/27048460 #pro#pro
Denn ich finde übrigens auch, es wird immer noch zu viel weggesehen und zu wenig unternommen und gehandelt! Von daher bin ich auch unbedingt der Meinung, dass Du deswegen überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst, denn; wie bereits erwähnt; hast Du 100%ig richtig gehandelt. Denn wer weiß, wie das ganze noch ausgegangen wäre, wenn Du nichts gemacht hättest. Und was es mit diesem komischen und furchtbaren Poltern auf sich hatte, konntest Du ja auch nicht wissen #zitter#schock. Von daher - besser einmal zu viel die Polizei gerufen als einmal zu wenig.

Gruß

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Hallo,

ich habe mir jetzt mal alle Antworten durchgelesen, aber ich möchte jetzt nicht auf jede einzelne eingehen.

Eines möchte ich noch erwähnen, weil eine Dame das so vorwurfsvoll in ihren Beitrag geschrieben hat. Ich war zu keiner Zeit "sensationslüstern". Wenn es danach ginge, dann hätte ich die ganze Zeit im Schlafzimmer sitzen bleiben müssen, denn dort saß ich zu dem Zeitpunkt als der Streit begann. Und das ging bestimmt fünf Minuten so. Als es anfing habe ich auch erst gedacht, ach das übliche, sie schreit wieder mal ihren Sohn an. Aber nachdem dann der Junge absolut hysterisch seine Mutter mindestens 3 mal als H... beschimpfte bin ich dann zusammen mit meinen Mann auf den Balkon und sah dann, dass mittlerweile auch einige andere Nachbarn auf diesen Streit aufmerksam geworden sind. Wer von denen wie lange draußen stand keine Ahnung. Ich bin auch nur auf dem Balkon gelaufen, da dieser noch näher zu der Wohnung liegt, um besser hören zu können was da evtl. vor sich geht. Und nachdem der Junge sie dann so heftig beleidigt hat ging es dann ja mit poltern los. Und zwischen dem auf dem Balkon laufen und die Polizei anrufen lagen vielleicht 1-2 Minuten. Also wenn ich so sensationslüstern sein würde, dann hätte ich mich gemütlich auf meinen Balkonstuhl gesetzt mir eine Zigarette angezündet und hätte mir alles mir freudiger Mine angehört. Soviel dazu.

Nochmal kurz zu der Mutter. Wie ich ja schon vorher schrieb, habe ich jetzt schon öfters gehört wie sie ihren Sohn angebrüllt hat. Da dort meistens die Fenster auf Kipp sind kann man nunmal einiges mitbekommen. Selbst wenn sie mal hinterm Haus mit ihrem Jungen Federball spielt, und sie ihm etwas erzählt und er nicht gleich reagiert hat, dann brüllt sie schon auf ihn ein. Und ich meine wirklich brüllen. Nicht lautes sprechen oder schreien.

Da ich mit dieser Frau nicht in einem Haus wohne, und man sich nur von der Straße kennt (Hallo und Tschüß), wäre es wirklich komisch mich dort nach irgendwelchen Utensilien zu erkundigen, nur um irgendwie herauszufinden, was dort gerade vor sich geht. Und wenn jemand schon so in Rage ist, wie reagiert er dann wirklich wenn es in dem Moment noch klingelt.

Jetzt im Nachhinein finde ich es nicht mehr so schlimm, dass ich dort angerufen habe. Der Streit hat ja tatsächlich statt gefunden, und es ging meiner Meinung (und der Meinung der anderen Nachbarn) weit über einen normalen Mutter-Kind Streit hinaus. Ich war die einzige, die Reaktion gezeigt hat, ob richtig oder falsch, dass sieht jeder wie er will. Ob ich es nochmal so machen würde, weiß ich nicht.

LG schnullertrine

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Lieber einmal zuviel die Polizei gerufen als einmal zu wenig. Selbst wenn die Mutter nur geschrien hat, dann bringt es vielleicht mehr, wenn die Polizei der Mutter mal ans Herz legt, sie sollte sich vielleicht doch mal Hilfe suchen. Auch Anschreien ist eine Form von Gewalt und wenn das häufiger vorkommt, ist es ein Zeichen, dass die Mutter auch erziehungstechnisch mit ihrem Latein am Ende ist. Sie steckt vermutlich in einer Sackgasse und weiß sich selbst nicht mehr zu helfen und manchmal ist es gerade dieser Kick, der sie zwingt, das Problem anzugehen. Nach außen hin kann sie es vielleicht gerade noch so verbergen, aber in ihren eigenen vier Wänden stürzt dann die Fassade ein und es offenbart sich, wieviel Frust sich da wirklich schon angestaut hat.

Es hört sich vielleicht nach Verpetzen an, aber eigentlich ist es ein positives Zeichen, dass sich überhaupt jemand noch dafür interessiert, was da passiert. Ich finde das gut! #pro