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Ich denke das Wort "Knast" für Hunger ist nicht direkt ein Dialektwort.

Eher umgangssprachlich...

Als ich mit 16 Jahren zum ersten Mal bei meinem Freund übernachten durfte fragte mich dieser ob ich einen Teppich zum Zudecken haben wolle.

Ich war irritiert, überlegte ernsthaft ob er mich veräppeln will und war schon kurz davor abzulehnen. Eine Bettdecke oder Wolldecke wäre mir doch lieber gewesen. Im Endeffekt stellte sich heraus das im Pfälzischen mit Teppich eine Wolldecke gemeint ist.

Über "Heb das emol" (halte das mal) konnte ich mich über viele Jahre hinweg amüsieren. Jedes Mal kam meine Gegenfrage "Wie hoch soll ich es denn heben"?

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Ich wohne nicht weit entfernt vom Pott und hab ein paar Jahre überwiegend da verbracht, aber ich habe Knast noch nie in dem Zusammenhang gehört.

Mein mann und ich sind grad mal 20 km auseinander aufgewachsen. Selbst wir haben da ab und an solche Verständigungsschwierigkeiten#rofl

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Die Mutter meiner Freundin hab ich damals, als ich die abends abholte um was zu unternehmen, völlig entsetzt angeschaut, als sie mich begrüßte "Na, wollt ihr wieder auf den Strich?"

Meine Freundin kannte das aber auch nicht und jammerte sich bei ihrem Vater aus, wie unverschämt, wie sie sowas denn sagen könnte.

Der fing aber auch an zu lachen "Wie...kennt ihr das nicht? Das sagt man doch so"

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ö.ö auf den Strich find ich, kann man aber auch wirklich iwie böse auffassen wenn mans nicht kennt...
Bei uns hieß das immer 'auffe Rolle gehn'

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Hallo!

Als mein Bruder seinen Frankfurter Kollegen gegenüber erwähnte, jetzt sei "Schicht im Schacht", konnten diese sich zwar denken, was er meinte, hatten das aber noch nie gehört - irgendwie ja auch logisch, dass das nur ein Ruhrgebietsausdruck ist, aber manche Sachen ind einem so geläufig, dass man gar nicht darüber nachdenkt :)

LG!

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Hängen im Schacht gibts aber auch :-) als Alternative zu Schicht im Schacht!

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Also in Brambauer und Dortmund is dat Schmacht, im Knast steckse halt meist nich drin ;-)

Eine Frage, die im Stuttgarter Raum zu Lachanfällen geführt hat: "Wo komms du denn wech?"

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Auch nicht schlecht ist "Wem bischt denn du?" (Zu wem gehörst du denn/ Zu welcher Familie gehörst du denn).

Ein aufgewecktes Kind kann da schon mal antworten "Ich gehöre nur mir selbst"

(mein Ex hat mir mal erzählt das er als Kind durch eine ältere Frau dies gefragt wurde und seine Antwort war ganz pragmatisch "Ich gehöre nur mir selbst").

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Huhu,

nö...Knast hätte ich ( westliches West NRW) nicht mit Hunger in Verbindung gebracht, obwohl wir ja vom Rurgebiet nicht ganz so weit entfernt leben.

Bemme kenne ich allerdings, nur nicht von Ostdeutschen *lach*

Wir sagen z.B. Dinge wie "Wimmele" und "Plüschprumme" und noch viele Dinge mehr, die regelmäßig anderen große Fragezeichen in die Augen zaubern.

Ich finde es toll wenn Sprache lebendig bleibt und Dialekt sprechen hat für mich sehr viel damit zu tun.

lg

Andrea

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DU hast recht, die Dailekte halten die Sprache lebendig. Und sie tragen maßgeblich zur Einzigartigkeit ihrer "Heimat"regionen bei.
Dialektwörter sind außerdem viel cooler als hingepfuschte Anglizismen!

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Hi Chero!

Ich bin vor über 10 Jahren von Rheinland-Pfalz nach Köln gezogen. Bis heute schau ich komischi, wenn es heißt "Gleich gibts was auf die Fott" "Setz Dich mal auf die Fott".
Ich kenne das Wort Futt. Und Futt und Fott klingt nun ja wirklich irgendwie gleich.
Für mich klingt das dann nach "Gleich gibts was auf die Futt" #schock

Da hab ich aber beim ersten Mal entsetzt geguckt!

Fott ist der Po, Futt etwas andres #hicks

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Oh ja ging und geht mir genauso.

Allerdings hat mein Mann das beim ersten Mal eher weich ausgesprochen. Es klang dann wirklich eher wie Futt. Mensch, was hab ich geschimpft #rofl

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Ich komme aus dem Pott und hier sacht man auch Futt oder Fott und meint den Po! #winke

Manchmal Futt, manchmal Fott! Bisher war mir nicht bewusst, dass es da Unterschiede gibt! Aber vielleicht lege ich mich dann eher auf Fott fest, um Missverständnissen vorzubeugen! ;-)

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Huhu,

also Knast haben (= Hunger haben) kenne ich als Ostdeutsche auch. Oder stattdessen auch Kohldampf haben. ;-)

Bollen für Zwiebeln kenne ich allerdings nicht, das kommt wohl wirklich darauf an, wo genau du wohnst und ist kein Ost-West-Unterschied.

Bemme kenne ich, sagt man weder in der Region aus der ich stamme, noch dort wo ich nun wohne. Wir sagen Stulle #cool Obwohl das hier nicht ganz so geläufig ist.

Was ich ziemlich nervig finde, ist (neben den Uhrzeiten) das Wort "aufwaschen". Also ich wahsche mein Geschirr ja ab, aber ich kenne ein paar Leute, die waschen ihr Geschirr auf. Worauf sie es waschen oder worauf sie den Dreck waschen konnten sie mir nicht sagen, aber sie waschen eben auf #rofl Ich hingegen wasche den Dreck vom Geschirr ab. :-p

LG

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Ich wasche auch auf oder mache den Aufwasch komme aus Sachsen

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Hallo,

ich denke, dass gerade wenn man selbst Dialekt spricht, etwas gnädiger mit seinen dialektsprachigen Mitmenschen sein sollte. Und wie du schon an der "Diskussion" erkennen haben solltest, ergeben wenige Wörter bzw. Floskeln im Dialekt Sinn.

Uffwaschn ist nunmal Dialekt, da kannst du es noch so sehr nach Sinn und Hintergrund auseinanderpflücken. Ich würde zum Beispiel nie Stulle sagen. Und die Uhrzeiten gibt's nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich. Die würden erst mal überlegen, was nun Viertel vor heißt.

Als ich nach Niedersachsen gezogen bin, wurde mir das Dreiviertel bzw. Viertel erstmal ausgetrieben. Und das fand ich ganz schön scheiße. Anstatt (und das ist eher an die Allgemeinheit als an dich gerichtet) über andere Dialekte *sry* abzukacken und die Leute lächerlich zu machen, sollte man mal überlegen, ob man selbst immer verständlich für jedermann ist. Oder ob man seinen kniehohen Horizont nicht mal um ein paar süße Wörter aus dem Hessischen, Sächsischen oder Bayrischen ergänzen möchte.

LG obscuritas

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Also ich kenne das Wort Knast mittlerweile auch als Hunger - aber nur aus meiner Zeit in Berlin. Hier unten im Süden sagt das niemand!

LG Brijuni#blume

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Moin!

Ich will auch:
Ich komme aus dem Saarland und das witzige hier ist, dass die eine Hälfte der Saarländer die andere nicht versteht.

Kleine Anekdote:
ich hab´mal in München in einer Kinderkrippe gearbeitet. Als ein Kind abgeholt wurde, hab ich ihm nett hinterhergewunken und gerufen: "Schick dich!" (auf saarländisch: sei schön brav und lieb). Die Mutter guckt entsetzt zurück und fragt: "Wie bitte???" (auf bayrisch:
verswchwinde!Mach, das du fort kommst)#schein.

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Hallo,

das "Schick Dich" kenne ich auch noch aus meiner Kinderzeit.

Es heißt auf gut Münchnerisch "Beeil Dich".

GLG

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"schick dich" ist aber im Niederrheinischen "Geh mal aus dem Weg da"

b.

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Ich komme aus Schleswig-Holstein und hab mal ein paar Jahre in Rheinland-Pfalz gewohnt.Dort wurde ich doof angeguckt,wenn ich “feudeln“ (Boden wischen) wollte oder ich die Leute zu jeder Tageszeit mit “Moin“ begrüßte.“Wurzeln“ (Möhren) kannte man genauso wenig wie “Jiffel“ (Hund).
Ich dagegen fand das Wort “Panz“ (Kind) immer schrecklich,oder Döppekuche für Reibekuchen/Kartoffelpuffer.Ausserdem waren da die Wörter “holen und nehmen“ irgendwie gleichgestellt.Wir würden nie sagen:“Ich werde die Wäsche von der Leine abholen“ #kratz oder beim Essen:“Ich hol mir noch ein Stück Kuchen“ (wenn der Kuchen direkt vor der Nase steht).