Trauerfall spenden oder Geld in die Karte?

Ein Nachbar von uns ist verstorben. Er wurde nur 44 Jahre alt und hatte Krebs.
Jetzt habe ich den anderen Nachbarn vorgeschlagen eine Kondolenzkarte mit Geld
unserer Nachbarin zukommen zu lassen.
Als die Traueranzeige erschien stand aber, dass statt Blumen Spenden an eine Pallitativstation erwünscht sind.
Daraufhin habe ich die Nachbarn wieder angeschrieben und vorgeschlagen das jeder für sich spendet und wir eine gemeinsame Kondolenzkarte abgeben.
Eine Nachbarin sagt warum ich das nun will. Ich wär komisch. Eine Karte mit Geld wär doch schön.
Ich bin aber der Meinung der Wunsch ist kein Geld in einer Karte sondern eine Spende.
Jetzt ist sie sauer, macht allein ne Karte mit Geld und antwortet mir nicht mehr.
Alle anderen Nachbarn spenden .
Ich habe das bisschen in die Hand genommen, weil mein Mann der einzige war, der mit dem verstorbenen etwas befreundet war. Alle anderen haben ihn nur 1-2x gesehen, hatten keinen Kontakt.
Jetzt fühle ich mich schlecht und weiß eigentlich nicht warum. Jeder kann machen was er mag. Ich habe es lediglich vorgeschlagen.
Da es meine 1.Beerdigung ist habe ich die Dame in der Kirche gefragt wie man am besten kondoliert. Sie sagte Spenden, eine schöne Karte und das Trauerhaus in Ruhe lassen.
Jetzt ist meine Nachbarin angefressen, weil nach der Anzeige alle Spenden und keiner 10.-€ in eine Karte gibt...
Hilfe. Wie würdet Ihr reagieren?

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"Geld- statt Blumenspenden" hat doch nichts mit dem Geld in der Kondolenzkarte zu tun. Das ist bloß für die Grabpflege gedacht und wird eigentlich immer beigelegt. Wenn die Familie das lieber spenden möchte, kann sie's ja tun. Aber die Bitte bezog sich doch bloß auf Blumenspenden. In sofern denke ich, deine Nachbarin hat Recht und du hast da was missverstanden. Ihre Reaktion scheint allerdings überzogen. An eurer Stelle hätte es hier Geld in die Kondolenzkarte gegeben UND - wenn die Nachbarschaft sonst einen Kranz gestiftet hätte - zusätzlich das Geld für den Kranz als Spende an die Palliativstation.

Aber der Drops ist ja jetzt gelutscht. Rede halt mit deiner Nachbarin (wenn sie sich beruhigt hat), sag, dass das blöd gelaufen ist und gut.

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So verstehe ich das auch - mit dem Hinweis will man verhindern, dass viel Geld für Blumen und Kränze ausgegeben wird, die niemand haben möchte aber ob jetzt jeder direkt spendet oder die Familie dann das Geld gesammelt dem gewünschten Zweck zuführt, ist doch völlig egal.

LG

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>>ist doch völlig egal.<<
anscheinend nicht immer;-)

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1

Hallo,

mach es so wie du das für richtig hälst........spendet das Geld und schreibt der Frau ein paar persönliche Worte in eine Karte (ich persönlich finde die "normalen" Trauerkarten mit den allgemeinen Sprüchen nicht so schön, darum lieber etwas persönliches - aber das ist nur meine Meinung)..........Wenn ihr zur Beisetzung geht, dann nimm eine einzelne Blume (die man auch etwas binden kann) mit.......

Ich denke immer, wichtig ist doch, das man den Wunsch der Trauernden respektiert, das man sich selbst dabei aber auch gut fühlt, also für sich das richtige tut......

Und wenn die andere Nachbarin angefressen ist? Na und.......

Grüße,
Sandra

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Hallo,

hier sind Karten mit Geld sowieso unüblich.

Spendet einfach, wenn Ihr das wollt und gut ist es.

GLG

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Karten mit Geld sind bei uns z.B. nicht unüblich.

Manche Menschen möchten gerne etwas zum Grabschmuck beitragen, haben aber das Verständnis, dass man so etwas auf längere Zeit verteilt haben möchte.

Ich finde das gar nicht unsinnig. Wir haben bisher bei jeder Beerdigung auch Karten mit Geld bekommen mit dem Hinweis, dafür irgendwann mal einen schönen Strauß oder ein Gesteck auf das Grab zu stellen. Finde ich eigentlich eine schöne Idee. Besser als all die Kränze und Gestecke zu Trauerfeier, die nach der Beerdigung sowieso irgendwann völlig untergehen.

Aber wie bereits gesagt: Wenn Spenden erwünscht sind, sollte man diesem Wunsch auch nachkommen.

LG

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Das Geld im Umschlag kann doch von den Angehörigen dann auch gespendet werden.
Der Hinweis in der Todesanzeige soll doch nur darauf hinweisen, dass eben keine Kränze und Blumen erwünscht sind, sondern das Geld der entsprechenden Organisation zu Gute kommen soll.

LG

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ich schließe mich der Vorschreiberin an. Es soll dir egal sein, wenn die eine Nachbarin die Wünsche der Trauernden nicht respektiert

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Der Wunsch war doch nur, dass statt Blumen der Palliativstation Geld zukommt.
Auf welchem Weg das jetzt geschieht, war doch gar nicht erwähnt und ist auch völlig egal.

LG

10

>>Auf welchem Weg das jetzt geschieht, war doch gar nicht erwähnt und ist auch völlig egal.<<
und jeder interpretiert es eben anders. Natürlich kann die Trauerfamilie Geld, welches sie mit einer Trauerkarte erhält, selbst aufs Spendenkonto einzahlen.

Meine Interpretation ist jedoch, dass, wenn explizit darauf hingewiesen wird, dass auf das Konto xx gespendet werden soll, dass das Geld dann auch direkt dort hin überwiesen wird von den Leuten, die der Trauerfamilie Geld spenden möchten.

Wer Geld in eine Karte legt, spekuliert darauf, dass gesehen wird, wie viel gespendet wurde. Das find ich ziemlich billig.

Wie gesagt, meine Interpretation

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4

Hallo,

wenn es einen definierten Wunsch in der Traueranzeige gibt, würde ich diesem nachkommen.
Blumen auf dem Grab verwelken - Spenden kommen (hoffentlich) immer an und wirken.

Bei uns ist es auch üblich zu spenden und eine Karte abzugeben, manchmal noch ein paar Blumen zusätzlich, dann aber eher für das Trauerhaus und manchmal auch einfach ein paar Tage nach der Beerdigung, wenn sich alles schon mal etwas "gesetzt" hat.

"...Da es meine 1.Beerdigung ist habe ich die Dame in der Kirche gefragt wie man am besten kondoliert. Sie sagte Spenden, eine schöne Karte und das Trauerhaus in Ruhe lassen...."
Ja - "das Trauerhaus in Ruhe lassen" ist natürlich Erwägungssache. Manche Trauernde wollen auch nicht wirklich allein sein, manche können in diesem Moment keinen sehen.

Als mein Vater starb, war ich sehr glücklich und dankbar für Besuche von Freunden. Es kommt aber sicherlich darauf an, in welcher Beziehung man zu der Familie steht.
Hilfe wird häufig nicht "gewünscht" aber dennoch sehr gern angenommen. Das sollte man aber aus dem Kontext heraus lesen.

Du brauchst Dich nicht schlecht fühlen - Du machst es richtig.
Ich kenne es nur nicht so, dass sich die Nachbarn zusammentun. Bei uns handelt da jeder eigenständig - auch wenn wir eine sehr gute Nachbarschaft pflegen.
So bleibt es jedem selbst überlassen, wie er handelt.

LG

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Hallo!

In der Anzeige wurde darum gebeten, lieber zu spenden, statt Blumen zu schenken. Es wurde nicht darum gebeten, nur zu spenden und nichts anderes zu tun.

Bei uns ist es auch üblich, Geld in die Karten zu legen. Wenn die Familie das Geld lieber spenden möchte, dann kann sie es doch immer noch tun.

Ich denke nicht, dass deine Nachbarin den Wunsch missachtet, den die Familie geäußert hat, schließlich gibt sie Geld und kauft keine Blumen.

Ich denke, ich wäre auch etwas angefressen gewesen, hatten alle Nachbarn gemeinsam etwas vereinbart und ich bin dann die einzige, die es so macht, weil alle anderen plötzlich umspringen und spenden. Wie gesagt, der Wunsch wird ja nicht missachtet. Will die Familie das Geld nicht fur sich, können sie es ja selbst spenden.

LG

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washeißt "es sich anders überlegen" das stand ja so in der anzeige, die bei der ersten "verabredung" noch gar nicht bekannt war...

aber da stimme ich dir zu: ob man das geld nun der familie gibt oder direkt spendet ist mMn persönliche geschmackssache.

aaaaber wenn ich schon dieses "anschreiben" lese... ich spreche mit meinen nachbarn... dann hätte man dieses vielleicht nur kleines missverständnis gleich ausräumen können... denn mehr ist es denke ich gar nicht...

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"Sie sagte Spenden, eine schöne Karte und das Trauerhaus in Ruhe lassen."

Das ist schön und das richtige... lass die komische Nachbarin machen - ich finde es auch schöner so, da es sogar gewünscht ist :-)

Eine tolle Geste... halte daran fest, du tust das Richtige :-)

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Ich sehe es auch so, dass es ein Wunsch des Verstorbenen war und das sollte man respektieren. Wenn sie es nicht direkt auf das Konto gewollt hätten, hätten sie es in der Anzeige nicht extra angegeben.

Und auch finde ich, dass man Wünsche von Trauernden respektieren soll. Vor 2 Jahren verstarb mein Papa. Wir haben extra in die Anzeige geschrieben, dass wir bitten von Beileidsbekundungen am Grab Abstand zu nehmen. Haben sich aber auch viele nicht daran gehalten, war ganz schrecklich. Wir haben uns ja schon was dabei gedacht, dass wir es extra gewünscht haben. Und es war nicht nur dass die Leute Beileid gewünscht haben, sondern einige wollten Smalltalk führen und gerne hören wie es genau war als er gestorben ist (kam plötzlich). Am liebsten hätte ich die alle angeschrien sie sollen abhauen.

Ich glaube auch, dass es ein grund sein könnte, das die Trauernden sehen wieviel Geld man gegeben hat. Aber man gibt bei solchen Spenden ja den Namen der Verstorbenen an und die Angehörigen bekommen eine Auflistung.

Daher ärgere Dich nicht, die Nachbarin soll machen wie sie denkt, aber ich denke ich ihr macht das schon richtig.

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gewünscht war doch geld statt blume, nicht überweisung statt bargeld. und bargeld/spende statt unnützem blumenstrauß der nächste woche matsch ist und keinem was hilft finde ich bargeld deutlich besser.

ob ihr das nun selber in die spendenkasse gebt oder das der familie überlasst finde ich absolut zweitrangig...

als nachbarn zusammenzulegen finde ich nett, birgt aber natürlich immer das problem dass der eine meint es sei zu viel, der andere zu wenig, und eine eigene zweite karte dazuzugeben macht auch wieder keiner...

mir klingt das ein bisschen nach kindergartengehabe von deiner nachbarin... kann ihr doch egal sein ob ihr euer geld nun in eine karte legt oder selber spendet...

auf jden fall geht der wunsch der trauerfamilie vor, und so, wie die es wünschen sollte man es auch machen wenn das irgendwie möglich ist. was genau deine nachbarin bewegt erschließt sich mir nicht, auch nicht warum sie auf dich sauer sein sollte... du hast ihr ja nichts getan sondern dich nach den wünschen der trauerfamilie gerichtet wie essich gehört....

glg gussy