In welcehm Alter sollen/dürfen/können Kinder bei Trennung selber entscheiden, wo sie leben wollen

Hallo,

kennt sich jemand damit aus?

Meine Kinder sind 4 und 6, ich werde mich von meinem Mann trennen.

Weiß jemand wie das bei Kids in dem Alter so gehandhabt wird. Das Problem ist leider zusätzlich, dass mein Mann kaum zu einer einvernehmlichen Trennung bereit sein wird. Er fängt bereits jetzt an, "schmutzige Wäsche zu waschen" und den Kindern negative Dinge über mich zu erzählen. Ich habe es zufällig gehört als er nicht wußte, dass ich im Nebenzimmer bin.

Grundsätzlich hätte ich keine Problem damit, wenn die Kinder sich dafür entscheiden würden, bei ihm zu bleiben. Allerdings müssen die Kinder meines Erachtens ja auch die Möglichkeit bekommen, frei entscheiden zu können ohne unter Einfluss zu stehen.

Und muss der Elternteil, wo die Kinder dann leben werden, auch irgendwie darstellen, wie es im Alltag abläuft?

Mein Mann redet den Kindern z.B. ein, "Mama geht dann den ganzen Tag arbeiten und hat keine Zeit für Euch". Das stimmt, ich werde mindestens 6 Stunden am Tag arbeiten müssen. Nur: Er selber doch auch, als Selbständiger arbeitet er fast täglich, auch am Wochenende mindestens 10 Stunden. Das ist doch genau das gleiche, wenn nicht schlimmer. Wie gehe ich mit so einem Verhalten nun um?

Des Weiteren habe ich gehört, dass er auch meiner großen Tochter 8 (die nicht von ihm ist, ich habe alleiniges Sorgerecht) einredet, sie solle bloß bei ihm bleiben, mit Mama in der Stadt, dass wird doch nichts und er kaufe ihr dann vielleicht auch ein Pferd, etc.

Wie gehe ich damit insgesamt um?

Ich könnte schon eine recht schöne Wohnung bekommen (die sogar für mich und alle drei Kinder gerade noch groß genug wäre), die ab Anfang nächsten Jahres frei wird. Soll ich sowas überhaupt zu Hause erzäheln? Oder erst mal ruhig sein?

Fragen über Fragen. Ich bin ehrlich gesagt eben etwas überfordert mit dieser ganzen Hintenrum-Taktik und dem Gehetze. Aber fertig machen lassen will und werde ich mich natürlich auch nicht, logisch.

LG
leguk

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Erzählen würde ich im Moment garnicht viel. Lieber alles mit dem Jugendamt besprechen , die haben mehr Erfahrung mit solchen Fällen und können Dir sicher raten. Sie werden ja wahrscheinlich sowieso dazu gehört werden.
Zwei Fälle habe ich in den letzten Jahren erlebt, die das "Blockmodell" durchführten. 2 Wochen bei Papa, 2 Wochen bei Mama.
Beide Fälle gingen gründlich in die Hose, die Kinder litten schrecklich, ein Kind blieb in der Schule sitzen.
Es waren wohl komplett unterschiedliche Erziehungsmodelle und die Elternteile haben zwei lange Wochen Zeit zum hetzen..... Nun sind die Kinder bei der Mutter und gehen alle 2 Wochen ein Wochenende zum Vater - es wurde besser.
So kleine Kinder in einen Rosenkrieg zu zerren, finde ich sehr sehr schlimm.
Vielleicht kannst Du Deinem Mann unter 4 Augen klarmachen, dass er SEINEN Kindern damit vorsätzlich schadet, ob das wirklich seine Absicht ist.
Ich glaube nicht, dass sie in dem Alter schon sagen dürfen, wohin sie wollen, aber das Jugendamt ist sicher nicht "amused" darüber, dass der Vater dem Kind ein Pferd verspricht, wenn es sich nach seinem Sinn äußert.

Hast Du das Deinen Kindern so schon gesagt, dass sie auch zum Vater dürften ?
Brächte ich persönlich so nie übers Herz. Ich würde das eher formulieren, dass ich nie dagegen sein werde, wenn sie der Vater abholt usw. ich sie aber schon bei mir haben wolle. Aber das ist meine persönliche Ansicht.
LG Moni

2

Hallo

aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, du brauchst einen sehr guten Anwalt.
Halte engen Kontakt mit dem Jugendamt und einer anderen Familienberatungsstelle und das nicht erst, wenn es vor Gericht geht.
Dein Mann instrumentalisiert die Kinder, versucht sie "umzudrehen".
Ich erkenne in deinem Thread ausreichend Bindungstoleranz gegenüber dem KV.
Von der Wohnung würde ich so früh nichts erzählen.
Im schlimmsten Fall werden die Kinder vor Gericht befragt, ich hoffe ihr könnt das verhindern.Es wird Hausbesuche geben ( Jugendamt ) und wenn dein Mann ernsthaft und mit allen Mitteln kämpft, vielleicht sogar ein Familienpsychologisches Gutachten.
Ich konnte das leider nicht verhindern.
Viel Kraft und gute Nerven.Vielleicht eignen sich deine Kinder ja für das Wechselmodell.

L.G.

3

Also die Kinder sind definitiv noch zu klein um die Tragweite ihrer Entscheidung selber zu überscheuen und tragen zu können.
Es gibt einfach Dinge, die werden entschieden und fertig!

Ich würde sofort mit Jugendamt zzgl Mediator(in) und einem Rechtsanwalt zusammenarbeiten.
Letztlich geht es darum, wie gut kann jeder von euch die Kinderbetreuung gewährleisten.
Dein Mann sollte erkennen, warum er dir alle Kinder entziehen will. Ob er dir einfach damit weh tun will, ob er einfach Angst hat sie nie wieder zu sehen, ob er sich einfach ein Leben ohne die Kinder nicht vorstellen kann usw.
Er soll durch die Mediation erkennen, dass sein intrigantes Verhalten seinen Kindern Schaden zufügt und nicht dir.

Das er die Kinder überfordert und absolut nicht dem Kindeswohl entsprechend handelt.

Ihr werdet auch gut Unterstützung brauchen, denn deiner Beschreibuiung nach ist ein "Rosenkrieg" zu erwarten- nur leider gibt es dabei keine Gewinner.

Ich würde mich sehr ruhig verhalten. mich intensiv um die Kinder kümmern und ihnen damit Halt, Verlässlichkeit geben.

In wie weit wissen die Kinder von der bevorstehenden Trennung?

LG
Karna

4

Hier geht es viel weniger darum, wo die Kinder leben, sondern darum, dass Dein Bald-Ex in seinen Schädel kriegen muss, dass das was er macht, die Kinder zerstört.

Ich würde daher dringend ein moderiertes Gespräch suchen und ihm klar machen, dass das dringend unterbleiben muss. Die Kinder lieben beide, die Kinder brauchen beide und das was er tut, tut den Kindern weh!

Wenn im Trennungsfall ein Kind den Wunsch äußert, dass es bei X leben möchte, dann würde ich dem folgen. Ich glaube, für Kinder ist es grundsätzlich wichtig, dass sie beide Elternteile behalten, aber wenn sie selbst, OHNE gefragt zu werden, etwas äußern, sollte man es hören, auch wenn es weh tut.

Es ist sicher auch von Alter der Kinder abhängig. Auch wenn oben ein misslungenes Beispiel genannt wurde, halte ich das Wechselmodell für keine schlechte Lösung, WENN beide Elternteile kooperativ vermeiden wollen, die Kinder zu schädigen.

Bewusst machen muss man sich, dass ein Elternteil IMMER Gülle über den anderen Kübeln kann, unabhängig, ob die Eltern 50/50 betreuen, es sich um einen Betreuungselternteil oder Umgangselternteil handelt.

LG

5

Wende dich an eine Anwältin und bleib ruhig! Du hast die besseren Karten: älteres Kind bleibt sowieso bei dir, in aller Regel werden Geschwister nicht getrennt, du bist, wenn ich das richtig verstehe, die Hauptbezugsperson und 4 jährige haben nch nichts mitzureden.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

danke für Deine Antwort. Irgendwie baut einen sowas in all dem Mist auch zwischendurch mal wieder etwas auf. ;-)

Heute hat mein Mann ja wieder eienn ganz tollen Spruch abgelassen. Es war ein Jugendlicher zu Besuch, der ihm manchmal bei seiner Arbeit hilft. Er war zum Kaffee nachmittags mit am Tisch. O-Ton meines Mannes auf irgendeine ganz banale Sache, die ich gar nicht mehr weiß zu mir: "Na ja, DU kannst mir ja soweiso niemals das Wasser reichen."

Das ist doch das Letzte. Da bemühe ich mich, vor den Kindern zumindest vorerst einen normalen Alltag zu leben. Und dann solche dummen Sprüche (die Kids waren natürlich dabei).

Sollte ich mir sowas mal notieren? Oder ist sowas ohnehin zwecklos und wird später eher als Willkür und nicht nachweisbar abgestempelt? Kennst du Dich da aus?

Eben habe ich eigentlich mehr Angst als alles andere vor dem, was da wohl noch so kommt.

LG
leguk

9

Ich antworte in solchen Fällen entweder sarkastisch:

Ja, Du Herr über den Dingen bist und warst schon immer mein Held und Vorbild; ich verneige mich in Ehrfurcht....

oder ich antworte:

definiere

"Wasser reichen"

und erkläre mir inwiefern das hier an dieser Stelle irgendwie von Belang ist.

Wichtig: zuckersüß und nett und dabei ganz ganz lieb und treublöd lächeln....

Gruß

Manavgat

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Hallo,

versuche deinem Mann klar zu machen, dass er seine Verletztheit und seine Wut auf Dich an euren Kindern auslässt. Das ist das eine. Das andere ist, dass er sicher auch Angst hat seine Kinder zu verlieren. Ich weiß es von meinem Mann, wie sehr er unter der Trennung und der Tatsache, sie nur alle 2 Wochen und in den Ferien zu sehen, gelitten hat.

Ein solches Gespräch wird jetzt, wenn alles noch frisch ist sehr schwierig. Ich schließe mich den Vorrednern an - nimm die Hilfe des JA gleich in Anspruch - nicht um den Vater aus zu schließen, sondern um ihn in die neue Situation mit einzubinden. Das muss er verstehen.

Und zu den Kindern: sie sind zu jung, um einen Umzug weg von Dir zu verstehen, die Tragweite zu verstehen. Ich denke ab 12 Jahren wird ihre Meinung auch "akzeptiert" (blöd formuliert, sorry).

Ich wünsche es für eure Kinder, dass ihr Erwachsenen das hin bekommt. Es ist schwer vernünftig zu bleiben, wenn der/die Ex nur emotional und auf Streit gebürstet reagiert und handelt.

Alles Gute.

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hallo,
lass dir einen termin bei einem guten anwalt geben für ein beratungsgespräch.
plane im hintergrund sämtliche dinge genau. einrichtung, betreuung, umzug.
kind eins wird nicht wegen eines pferdes die mutti verlassen.
bei 2 und 3 hast du auch gute karten denn du bist ja augenscheinlich die hauptbezugsperson.
vor november würde ich mit kindern dieses alters die neue wohnung noch nicht besprechen.

viel glück und alles liebe!