Gedanken zur Situation pflegebedürftige Mutter gefragt

Also...ich war 'ne ganze Weile nicht online. Ist viel passiert.

Ich bräuchte ein bisschen Hilfe, meine Gedanken zu sortieren.

Mein Sohn hat ja fast zwei Jahre bei mir gelebt. Jetzt ist er mit seiner Mutter, dessen neuem Mann und seinen Geschwistern für zwei Jahre nach England gegangen. Das hat NICHTS damit zu tun, dass es mit ihm bei mir nicht geklappt hätte. Er hat ein Zwischenzeugnis gehabt mit zwei Zweiern und sonst nur Einsern. Er ist zuverlässig und zufrieden aber zwei Jahre in London auf die Schule gehen zu können, war eine tolle Chance für ihn.

Also, ich lebe hier erstmal wieder alleine aber meine Kinder können in jeden Ferien, zwischen den Terms und auch mal am Wochenende kommen weil Frankfurt und London nicht weit auseinander sind. Und ich kann jederzeit hinfliegen.
Dann hatte ich gesundheitliche Probleme und auch das mit dem Rücken ist mal besser und mal schlechter aber ich arbeite wieder mehr und es klappt einigermaßen.

Jetzt das Problem: meine Mutter ist Anfang des Jahres gestürzt, war dann in der Reha und es ist jetzt klar, dass sie nicht mehr alleine leben kann.

Fakt ist, sie braucht Betreuung, mindestens jemanden mit dem sie zusammen lebt. Fakt ist auch, für 'ne "gute" Unterbringung reicht ihre Rente bei Weitem nicht. Sie bekommt eh schon zugeschossen vom Amt und von mir weil sie unter HarztIV Niveau liegt.

Ich fühle mich verantwortlich irgendwie. Sie würde am liebsten zu mir ziehen. Das möchte ich nicht. Wir haben unsere "Baustellen" und kommen klar wenn wir usn wie jetzt, ab und zu sehen. Ich kümmer mich gern um alles mögliche aber ich will nicht mit ihr zusammen leben. Sie ist nach wie vor Alkoholikerin und ich hab da mindestens so...meine Anfälligkeiten. Ich glaube nicht, dass es gut ist wenn ich mit ihr unter diesen Umständen zusammen wohne. Sie sieht: der Kerl hat 'n großes Haus und genügend Räume, das ist doch super.

Zweite Lösung die in ihren Augen prima wäre: ich zahle ne anständige Unterbringung. Im Prinzip, jetzt zur Zeit gut möglich wenn auch kostenintensiv. Ich denke (hab mal rumgeschaut) 2000 Euro müssten eingeplant werden, oder? Meine Überlegung: was, wenn ich (aus welchem Grund auch immer) nicht mehr so arbeiten kann wie bisher? Was, wenn ich andere Jobs annehmen muss weild as mit dem Reisen nicht mehr so klappt? Was wenn ich als Dozent vollzeit an 'ne Hochschule wechsle (da verdiene ich deutlich weniger als jetzt) und dann diese Kosten nicht mehr tragen kann? Was, wenn sie dann aber nicht mehr wechseln kann, weil es nicht einfach ist bezahlbare Unterbringungen zu bekommen und die Wartelisten lang sind?

Ich weiß nicht genau was ich tun soll und was ich ihr wie sagen kann. Sie sieht: Der Junge hat ein großes Haus und genug Geld. Er kann mich aufnehmen oder finanzieren. Beides fühlt sich irgendwie...nicht gut an.

Mag jemand seine Gedanken dazu mitteilen?

Großes Problem: mein schlechtes Gewissen. Ich fühle mich immer irgendwie verantwortlich für sie, verantwortlich dafür dass sie ein beschissenes Leben hat(te), verantwortlich dafür dass es ihr irgendwie gut geht auch wenn es mich total belastet und ich nicht nur tolle Erfahrungen und Erinnerungen mit ihr habe.

Bin bissle ratlos.

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Hi,

meine Eltern waren pflegebedürftig. Das war sehr anstrengend. Nebenher zu arbeiten, kostet Kraft, die man selbst auch erst mal "reinholen" muss.
Alleine pflegen war so gut wie unmöglich. Wir hatten Hilfe von außen und waren intern mehrere Personen.

Du fühlst dich nicht wohl: hör drauf! Das ist wichtig.

Sie ist Alkoholikerin. Das kommt erschwerend hinzu.
Nicht nur, weil du für dich eine Gefahr erkannt hast, sondern weil dadurch auch die Pflege erschwert wird. Schwer zu beschreiben.

Gibt es bei euch betreutes Wohnen?
Könnte sie da aufgenommen werden, solange sie parallel dazu alkoholkrank ist?

Was es kostet weiß ich nicht, scheint jedoch bezahlbar zu sein für Erwachsene mit kleiner Rente. (bei genaueren Fragen per PN)

Wenn sie unter Hartz IV Niveau ist, gäbe es da die Möglichkeit, dass sie da unterstützend was bekäme?

Noch ein Hinweis:
zwischen sie bei dir aufzunehmen und sie komplett im Stich lassen, liegen Welten und es gibt sehr viele Zwischenstufen!

Jemanden nicht im Stich lassen, geht auch in dem man Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Ämtergänge, Anträge ausfüllen, Hilfe organisieren.

Sie sieht das Haus und das Geld.

Aber sieht sie auch DICH?
Sieht sie auch die Gefahr, in die sie dich bringt? (Alkohol meine ich jetzt)
könnte sie das überhaupt sehen (durch den aktuellen Stand der Krankheit)

Könntest du überhaupt für sie sorgen?
Immerhin müsstest du ja zur Arbeit, um das Geld zu verdienen. Könnte sie vom Gesundheitszustand her so lange alleine sein?
Könntest du schnell mal von der Arbeit weg, wenn sie einen Notfall hätte?
Würde sie den "Notfall" ausnutzen? oder wäre es wirklich NUR dann, dass sie dich ruft?

Könntest du Bereitschaft organisieren?

So viel zu, wenn du sie zu dir nimmst. Auch das müsste organisiert werden.

Pflege ist aufwendig und emotional intensiv. Stehst du das durch?

Es ist keine Schande, seine Eltern nicht zu sich zu nehmen.

Es kommt ja auch darauf an, was machbar ist.

Es ist auch die Frage, womit ihr mehr geholfen ist.
Bei dir, allein die meiste Zeit, häufiger Streit, die Hauptbetreuungsperson bricht vor ihren Augen zusammen und dann hat sie keinen Stützpfeiler mehr.
Oder du hilfst ihr was organisieren, wo sie unabhängiger versorgt ist, wo du ihr kontinuierlich! dauerhaft! besser beistehen kannst. Kräftemäßig und auch ohne, dass irgendwann ein Streit ausbricht, bei dem deine Nerven blank liegen.

Anlaufstellen könnten auch sein
Caritas, mobolile Pflegedienste (in verschiedenen Preisstufen - erst mal nur zur ersten Anlaufstelle)
auch wo sie aufgenommen werden würde und in welcher Form Alkohol eine Aufnahme verhindern könnte oder ob sie in der Richtung Hilfe bekommen könnte.

Viel Kraft!

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Ganz tolle Antwort! Ich unterschreibe alles ganz genauso!

LG,
Natalia

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Hallo,

vielleicht wäre das etwas für dich/euch:

http://gesundheits-und-pflegeberatung.de/Pflegestutzpunkte/pflegestutzpunkte.html

Pflegestützpunkte beraten und unterstützen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen.
Mit Hilfe gelingt es vielleicht leichter den "richtigen" Weg zu finden!

Alles Gute!
Beerle

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Hat sie denn eine Pflegestufe? Reicht es nicht, wenn ein Pflegedienst zu ihr kommt? Oder ein Hausalarm?

Meine Oma wohnt im betreuten Wohnen... sie hat recht viel (ca 2000€) Rente das reicht allerdings gerade so und sie braucht keinen Alkohol ;-)
Kann man ausrechnen, was auf dich zukommen würde.

Zu dir nehmen würde ich auf keinen Fall.

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Ich würde dir auch eine Beratung bei einem Pflegestützpunkt empfehlen... Dort kann man dir sicher weiterhelfen...

Hat deine Mutter eine Pflegestufe? Auch dabei hilft ein Pflegestützpunkt weiter...

Im Grunde wäre eine Einrichtung wie Betreutes Wohnen in deiner Nähe für euch perfekt... Ihr wärt räumlich getrennt, aber du wärst in der Nähe... Dazu dann einen Pflegedienst, der mindestens einmal täglich reinschaut... Vielleicht auch eine Tagespflege für einige Tage in der Woche, je nachdem, wie intensiv die Pflege sein muss...

Aber über solche Möglichkeiten wirst du bei Pflegestützpunkten beraten... Auch Pflegedienste helfen bei sowas gern weiter, machen Pflegeberatungen und helfen bei Anträgen etc... Das sollte wirklich dein erster Gang sein...

Die Pflege eines Angehörigen kann sehr schwierig sein und wenn bei dir jetzt schon die Alarmglocken schrillen, solltest du das ernst nehmen...

LG

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Ich pack' die Antworten hier rein. Gesammelt. Sonst schreib' ich alles doppelt und dreifach. Komme jetzt erst zum Antworten...

@zahnweh: Ja es gibt betreutes Wohnen. Ist sehr begehrt und nicht billig. Muss von mir mitfinanziert werden. Kostenpunkt vermutlich um die 2200 Euro monatlich wenn es ein eigenes Appartment ist. Günstigere Variante: kein eigener Bereich sondern höchstens Zweibettzimmer, eventuell auch Dreibett. Das verweigert sie als MÖglichkeit komplett. Dann will sie lieber in ihrer WOhnung bleiben. Geht aber nicht weil sie nach 'nem Schlaganfall vor zwei Jahren immer schlechter läuft und schon jetzt darauf angewiesen ist, dass ich jemanden zahle der die Einkäufe macht. Gleichzeitig aber ihre Wohnung immer mehr verkommt weil die Pflegestufe eins, die sie hat, nur für einmal täglich Medigabe ausreicht.

Ämtergänge, Anträge ausfüllen, Infos einholen...mach' ich eh schon seit zwei Jahren weils ie sich um nichts kümmert. Um gar nichts.

Ob sie mich sieht? Nein, ich glaube nicht. Sie hat sicher alles so gut wie es ihr möglich war gemacht und trotzdem ist es oft ...scheiße gewesen. Körperliche Züchtigung, alleingelassen werden, Vernachlässigung. Sie konnte nicht besser auf mich achten als ich noch Kind war, das ist mir klar. Aber ich kann trotzdem nicht so "nah" mit ihr sein. Schwer zu erklären.

Könnte ich für sie sorgen? Im Moment theoretisch ja. mit ein bisschen Unterstützung durch den Hausarzt könnten wir vielleicht Stufe zwei bekommen. Ich könnte jemanden einstellen der hier im Haus wohnt, sich kümmert. Da ist während ich arbeite. Hab' ich ja für meinen Sohn auch gemacht. Aber mein Gefühl sagt...ich habe wackelige Phasen, ich bin bipolar (manisch-depressiv), ich hab Phasen in denen ich zu viel trinke. Krieg' ich immer wieder in den Griff, hab auch Zeiten wo nix ist aber ich hab Angst. Ich hab Angst, die Kontrolle zu verlieren wenn sie da ist. Einerseits weil sie nicht aufhören wird (kann) zu trinken und andererseits weil ich glaube, ih wüsste irgendwann nicht mehr wie ich dem Druck sonst entfliehen kann.

Womit ihr mehr geholfen wäre? Weiß ich nicht. Was sie wil ist: nicht alleine in irgendeiner EInrichtung wohnen sondern entweder in einem eigenen Appartment mit Unterstützung (das ist das Maximum worauf sie sich einlässt) oder am besten bei mir. Das wäre ihr Wunsch.

Danke dir. Knoten im Kopf...

@neerle: Ich habe mich an mehreren Stellen schon beraten lassen aber da dreht es sich immer um die Fakten und nicht um da Gefühl. Und mehrere dieser Beratungsstellen sagen: Oh, genug PLatz und sogar ne Einliegerwohnung. Das ist doch ideal! So gute BEdingungen hat ja kaum jemand, das klingt toll. Das setzt mich unter Druck, verstehst du?

@silk: Fragen sie denn? Ich fühle mich so unter Druck wenn sie sagt: du kannst mich doch nicht einfach abschieben. Ich bin deine Mutter. Du hast Verpflichtungen. Ich habe für dich gesorgt. Jetzt bist du dran. Du hast genug Platz. Du hast "genug" Geld (ich schwimme nicht in Geld und als Freiberufler kommen immer auch mal dünne Phasen aber das sieht sie so nicht).

Finanziell stehe ich sowieso gerade, hab keine Geschwister. Aber es ist ein Unterschied ob ich achthundert Euro zuschieße für ne Einrichtung mit Zweibettzimmer oder zweitausend Euro...sie sagt, das wäre geizig.

@neele: Sie hat ne Pflegestufe, ja.Und siehe oben, ich weiß was auf mich zukäme. Was ich für ein betreutes Wohnen oder ein Heim mit eigenem Appartment zuschießen müsste, das ist schon 'ne Hausnummer so als Dauerbelastung. Finde ich.

@yozevin: Problem ist ja: sie meint sie kommt super alleine klar. Aber ihr Hausarzt sieht das ganz anders und ich merke, dass es immer schlechter wird vor allem nach dem Vorfall jetzt. Sie geht nicht mehr raus, was ist wenn die Einkäuferin die sich kümmert mal ausfällt? Der Pflegedienst kommt und stellt die Medis für den Tag weil sie das alleine nicht geregelt bekommt und diese aber braucht. Bei Vergessen der Medis bekommt sie diese akoholinduzierten Psychosen. Nicht so witzig. Ichw eiß grad echt nicht was ich tun kann/soll/muss.

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Hallo,
du hast die Möglichkeit, sie über eine Kurzzeitpflege mit einem Altenheim bekannt zu machen.
Doppelzimmer sind oft gar nicht so schlimm, wie die Menschen sich das vorstellen oder aus Krankenhäusern kennen.

Was ist mit einer Tagespflege?
War das schon mal Thema?
Wenn möglich in einem Altenheim, um die Atmosphäre kennenzulernen.
Ein,- zwei Tage die Woche.

Dort wird sie erfahren, dass sie in einem Heim ihre Eigenständigkeit nicht aufgibt.

Hat sie schon Essen auf Rädern?

Du hast die Möglichkeit so lange zu warten, bis was passiert bzw. sie nicht mehr kann.(ich weiß, brutal)
Dann führt vermutlich kein Weg mehr an einem Heim vorbei.

Eigentlich ist es immer besser, wenn die älteren Menschen alleine diesen Schritt gehen.
Jedoch ist das Verhalten deiner Mutter kein Einzelfall.
Klammern an das zu Hause ist auch verständlich.

Du solltest Ihre Worte nicht an dich ranlassen.
Diese emotionale Erpressung geht gar nicht, und das solltest du ihr klar machen.
Auch, dass sie nicht bei dir wohnen wird.
Klar, einfacher gesagt als getan, aber vielleicht verwendest du im Gespräch mal Wut statt Unsicherheit durch Schuldgefühle.

Du kannst sie nicht zwingen, aber du kannst dich noch verweigern ihre Betreuung (Schriftkram) zu übernehmen bzw. weiterzuführen. (Manchmal der letzte Strohhalm)
Gruß

PS: Geht es deinem Sohn also wieder gut?
Ich habe deinen letzten Thread noch in Erinnerung

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Ich verstehe, dass sie daheim beliben will aber es geht so nicht. Der Dienst kommt einmal täglich um die Tabletten zu stellen und einmal pro Woche kommt eine junge Frau (die ich privat bezahle) um einkaufen zu gehen. Eine Nachbarin bringt Alkohol mit und Zigaretten. Meine Mutter verlässt die Wohnung nicht mehr weil sie die Treppen nicht schafftt

Ich verstehe auch, dass sie nicht in 'nem Zweibettzimmer wohnen will. Das versteh ich total. Aber sie versteht nicht dass ich nicht mit ihr zusammen leben will. Und ich schue mich echt davor, ne Verpflichtung über mehr als zweitausend Euro einzugehen (Minimum) um ihr ein Appartment zu finanzieren weil ich letztendlich, auch wenn's momentan nicht danach ausschaut, damit rechnen muss dass ich mal schlechtere Auftragslagen zu verkraften habe. Dann werde ich an der Summe in dem Moment nichts drehen könne.

Mein Sohn...ja und nein. Also es hat sich nicht viel verändert. Er ist nach wie vor extrem ehrgeizig und zielstrebig und verbissen um sehr gute Noten kämpfend aber ich habe bei zwei Psychologen Beratungstermine gehabt und die sagten, letztendlch ist ein Großteil davon auch sein Naturell und ich muss schauen dass er sich nicht in eine Richtung entwickelt in der er sich selbst "bstraft" aber grundsätzlich ist (auch an extremem) Hergeiz nichts wirklich veränderlich. Vielleicht kommt Entpsannung mit der Pubertät. Hat sich ja nun eh erledigt ein wenig weil er nicht mehr bei mir lebt für die nächsten zwei Jahre.

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Hallo,

also wenn ich das lese, stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Das was Deine Mutter macht, ist emotionale Erpressung, kenne ich von meiner Mutter auch, aber nicht so extrem.

Ja, man ist für seine Eltern verantwortlich, das ist meine persönliche Meinung. Ich habe mich um meine Mutter gekümmert, aber den Rahmen habe ich gesteckt. Ich habe eine eigene Familie, lebe 200 km weit weg und habe einen Beruf. Das habe ich alles nicht vernächlässigt für meine Mutter. Und ich habe mir immer bewusst gemacht, dass meine Mutter für ihr eigenes Leben, so wie sie es lebt, eigenverantwortlich ist. Das Problem bei meiner Mutter war kein finanzielles, aber sie hat sich z.B. von allen Freunden, auch von Verwandten immer mehr distanziert, bis sie nur noch mich hatte. Aber ich konnte das alleine nicht ausgleichen, das habe ich ihr auch verdeutlicht und auch mir selber verdeutlicht.

Bitte verliere nicht den Blick auf Dich selbst, Du hast auch noch Kinder, für die Du verantwortlich bist. Stecke Dir einen Rahmen, was für Dich finanziell oder auch emotional möglich ist, und mache das Deiner Mutter auch klar. Jeder Mensch hat eine Selbstverantwortung für sich selbst, auch Deine Mutter und auch Du für Dich. Das musst Du Dir immer bewusst machen. Unterstütze Deine Mutter, sei für sie da mit den Möglichkeiten, die Du hast, aber lass Dich nicht manipulieren von ihr.

Verliere Dich selbst nicht aus den Augen und auch Deine Verantwortung für Deine Kinder.

Alles Gute
LG Leah

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Normalerweise springt der Stadt ein wenn die eigenen Mittel für die Pflegekosten nicht ausreichen. Der holt sich das Geld wenn möglich zumindest anteilig von den Angehörigen wieder.

Dabei gelten aber andere Freibeträge wie beim Selbstbehalt gegenüber Kindern und Exfrauen. Ich würde empfehlen ihr bei den entsprechenden Anträgen zu helfen und zu zahlen wozu du dann gesetzlich verpflichtet bist.

Und dabei kein schlechtes Gewissen zu haben, denn du wirst ja zum Teil für die Kosten aufkommen.

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Das stimmt einerseits. Ich werde zahlen wozu ich verpflichtet bin. Aber das Amt legt bei den Berechnungen nur die, dem Sozialtarif entsprechende Unterbringungsart zugrunde aber sie will nicht in ein Mehrbettzimmwr im Heim sondern wenn überhaupt in ein eigenes Appartement im betreuten Wohnen...ne ganz andere Hausnummer finanziell.

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Du hast schon sehr gute Antworten bekommen. Aber was ich nicht versteh, warum fühlst Du Dich für ihren Alk-Missbrauch usw verantwortlich?Auf die Idee käme in meiner Familie sicher keiner, wenn ich zu trinken anfinge.Vergiss es, sie bei Dir aufzunehmen, wenn man nicht aus tiefster Überzeugung sowas macht, geht man schnell kaputt. Entweder Deine Mutter nimmt an, was Du organisierst.....oder sie lässt es bleiben. Und finanziell ruinieren musst Du Dich auch nicht. Wäre eigentlich eine kleine Wohnung und eine Pflegekraft aus Polen oder der Tschechei eine Alternative? Könnte preiswerter sein als betreutes Wohnen. Einfach mal bei Agenturen fragen. Und im übrigen gibt es heute so gut wie keine Mehrbettzimmer im Heim mehr, sondern nur noch Einzelzimmer, aber auch z.B. Wohngemeinschaften mit eigener Rückzugsmöglichkeit. Nur weiss ich nicht, ob ihre Alk-Sucht da kompatibel ist. LG Moni

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Hallo #winke

Vorweg: bei den rechtlichen Aspekten und den verschiedenen Möglichkeiten der Pflege habe ich zu wenig Ahnung, aber da hast du dich ja offenbar schon erkundigt.

Dein schlechtes Gewissen kann ich zwar nachvollziehen, aber ich verstehe deine Beweggründe. Jemanden zu pflegen ist kein Zuckerschlecken und wenn ich das richtig verstehe haben deine Mutter und du sowieso keine einfache Beziehung, das macht es nicht einfacher! Meine Tante hat erst ihre Mutter und dann ihre Schwiegereltern zu Hause gepflegt, mein Opa war schlussendlich schwer dement. Sie war nicht alleine, hatte noch Familie im Hintergrund und trotzdem war sie sowohl körperlich als auch psychisch zwischenzeitlich am Ende. Du hast selbst deine Baustellen und musst für dich selbst und auch für deine Kinder auf dich achten. Du weißt, dass es nicht funktionieren wird mit euch in einem Haus, dann lass es! Und wenn du noch soviel Platz hast: es geht nicht um eine Woche im Gästezimmer, weil sie grad die Handwerker in der Wohnung hat. Der gesundheitliche Zustand deiner Mutter wird sich nicht unbedingt bessern, was machst du dann? Was kann sie jetzt noch selbst? Wie sieht es aus, wenn du sie waschen, füttern musst? Wie wäre das mit deiner Arbeit kompatibel? Du müsstest also wieder jemanden engagierender hier hilft, wie sieht das finanziell aus?

Ich finde es wichtig, dass du dir überlegst, was du WIRKLICH finanzieren kannst. Du bist selbstständig, oder? Du kennst deine Auftragslage und die finanziellen Aspekte deiner Arbeit, was bringt es, wenn du deiner Mutter jetzt ihren Wunsch erfüllst bzgl Unterbringung und dann in einem halben Jahr nur noch die Hälfte zahlen könntest?
Du lässt deine Mutter nicht im Stich oder ähnliches, du hilfst ihr in dem Rahmen, der für dich vertretbar ist, sowohl finanziell als auch emotional.

So sehe ich das zumindest.

Alles Gute

Jessi