Wer glaubt heute noch an Gott?

Guten Morgen,

mich würde interessieren, wer von euch noch an Gott glaubt. Vielleicht liegt es auch an meinem persönlichen Umfeld, denn mir ist aufgefallen, dass immer weniger Menschen an Gott glauben.

Ich persönlich hatte lediglich in der Schule Berührungspunkte mit Religion. Meine Eltern waren nicht wirklich religiös, d.h. sie glauben daran, dass es „da oben“ etwas gibt, mehr nicht.

Ich schwanke zwischen zwei Varianten:

Entweder es gibt keinen Gott und das Leben besteht aus Schicksalsschlägen. Die Menschen entstanden durch Evolution und das Gesetz "Der Stärkere gewinnt" dominiert.

Oder es gibt einen Gott. Diese Variante finde ich jedoch auch nicht so prickelnd, da er meiner Meinung nach nicht liebevoll sein kann. Schon alleine die Geschichten in der Bibel fand ich sehr blutig und grausam. Zudem finde ich die Vorstellung, dass er hier Menschen für die Entscheidung der Vorfahren "büßen" lässt, nicht so dolle.

Mich würden hierzu eure Erfahrungen interessieren.

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Ich beschäftige mich seit meiner frühesten Jugend mit den unterschiedlichen Religionen. Ich komme aber aus keinem religiösen bzw. christlichen Elternhaus. Das Interesse für dieses Thema habe ich selbst entwickelt.

Für mich gibt es keinen Gott. Für mich ist das völlig unmöglich, sogar irgendwo lächerlich. Wo ist er? Wie sieht er aus? Und warum nicht eine SIE? Warum nicht mehrere Götter (wie z.B. im Hinduismus)? Wo sind die Götter der alten Naturreligionen hin? Hat der christliche Gott und Allah sie umgebracht? Sind der christliche Gott und Allah ein und das selbe?

Religionen sind durch Menschen entstanden, Menschen wie du und ich. Menschen, denen angeblich "Wunderbares" widerfahren ist (Jesus, Buddha - sehr komisch, dass gerade die Anfangsgeschichte von Jesus und Buddha sich so stark ähneln). Menschen, die Macht ausüben wollten (Mohammed) und sich dafür irgendwo ihre Absolution holen wollten. Oder Menschen, die ihr verqueres Weltbild mit anderen teilen wollten (z.B. Hubbard, viele Gurus) und wo es am Ende auch nur noch um Macht über andere und deren Geld ging.

Woher kamen die "Wunderbaren" Dinge, die verschiedensten Menschen über die Jahrtausende passiert sind? Waren es vielleicht Aliens, die irgendwann zu Göttern stilisiert wurden? Oder waren angebliche Wunder einfach nur naturgegebene Ereignisse, die die damaligen Menschen nicht einordnen konnten?

Warum sind die Götter der verschiedenen Religionen so überaus menschlich? Richtig: weil sie von Menschen geschaffen wurden. Wer soll die Götter auch geschaffen haben? Andere Götter? Haben sie sich selbst erschaffen? Was war zuerst da: das Huhn oder das Ei?

Menschen suchen seit eh und je ihr Seelenheil. Und wo kann man das besser als in der Religion. Schon der Zusammenhalt und die Hilfe innerhalb einer Gemeinschaft hilft schon vielen weiter, wenn sie Probleme haben. Dafür finde ich auch Kirchen, Tempel, Moscheen sinnvoll.
Ich finde es aber beschämend, dass die Kirche sich in Deutschland zum Teil durch Steuern finanziert. Das hat für mich nichts mehr von Trennung Staat-Kirche zu tun und ist für mich auch höchst unchristlich. Höchst unchristlich finde ich auch die Mittelalter-Philosophie der Kirchen-Oberen: "Ihr müsst auf Erden leiden, um im Himmelreich glücklich zu werden." Die Kirchen-Oberen hatten ein fettes Leben auf Kosten der armen Bauern. Als ich das damals in der Schule gehört habe, was der normale Bürger an die Kirchen abdrücken musste, ging mir die Hutschnur hoch. Und mal ehrlich, einige Kirchen-Obere haben immer noch diese Auffassung - Hauptsache sie sitzen beim Spitzenwein in ihren güldenen Talaren unter der reich blühenden Pergola.

Wenn Jesus sich seinen "Nachlass" anschauen würde, dann wäre er zu tiefst beschämt: Jesus war ein einfacher Mann (ja, an Jesus glaube sogar ich), warum also gibt es riesengroße und reich bestückte sakrale Bauten? Warum bezahlen die Staaten ihre kirchlichen Mitarbeiter? Warum sind manche Bischöfe so unwahrscheinlich reich? Warum gibt es diesen riesigen Vatikanstaat? Nur weil es machthungrige Menschen gab und immer noch gibt. Wie gesagt, dieses katholische Protztum ist für mich zutiefst unchristlich.

Ich könnte ganze Romane über dieses Thema schreiben. Menschen tragen einen Gott in ihrem Herzen, wenn sie das wollen. Aber einen Gott als eine Art Wesen, der sich um die Menschheit kümmert, gibt es nicht.

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>>dieses katholische Protztum ist für mich zutiefst unchristlich.<<

unchristlich od. unmenschlich?

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Ich bin Katholikin und mit dem 'geprotze' gebe ich dir sogar teilweise recht. Es gibt vieles in der katholischen Kirche, dass mich als gläubige stört und mit dem ich sehr unzufrieden bin.

Aber, man darf die institution Kirche nicht mit der Lehre an sich gleichsetzen.

Ja es gab und gibt viele im göttlichen bodenpersonal, denen der Glaube nur als Vorwand für ihre machtspiele und die eigene Bereicherung dient(e). Es gab und gibt aber auch sehr viele Menschen, die wirklich für den Glauben und die Menschen brennen.

Dieses schwadronieren über 'Kirchenobere' ist genauso undifferenziert und undurchdacht wie zb das Gefasel über die bösen Flüchtlinge die uns Deutschen nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen.

Lg waldfee

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Hallo
Meine Mutter glaubt an Gott, ist aber nicht religiös praktizierend, mein Vater ist Atheist, wenn auch getauft, aber später ausgetreten.
Wir wurden nicht religiös erzogen, ich habe aber immer an Gott geglaubt und war auf der Suche in Teenagerzeiten, war ein großes und wichtiges Thema immer für mich.
Heute bin ich überzeugte Gläubige und lebe so mit meinem Mann und meinen Kindern nach bestimmten "Regeln " und Vorstellungen. Die Existenz Gottes ist für uns selbstverständlich.

Im Freundeskreis sind alle wie wir gläubig, das passt am besten.
Kontakt habe ich allerdings natürlich auch zu Nichgläubigen und Andersgläubigen.

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Nein, ich glaube nicht an ihn.
Aber es gibt viele Menschen, die durch den Glauben an ihn, das Leben (und dessen Verlauf inkl. Schicksalsschläge) besser annehmen können. "So Gott will..." ist halt einfacher zu verkraften, einzuordnen. Und Menschen tendieren nun mal dazu, die Dinge einordnen zu wollen. Viele Menschen wollen das jemand die Verantwortung trägt...da ist so ein Gott ja ganz hilfreich.
Aus der alten Generation weiß ich, das Gebete beruhigen, die Angst nehmen. Quasi eine Arzt Meditation sind. Kamen sie heile aus der Sache raus, dann war es halt Gott der das gelenkt hat. Zumindest habe ich da so für mich daraus verstanden.

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Ja, das glaube ich auch. Es ist irgendwie leichter, dass ganze Leid etc. auf der Welt zu ertragen, wenn man weiß „Gott macht alles wieder gut.“
Daraus kann man ja auch viel Hoffnung ziehen, wenn einen ein Schicksalsschlag trifft. Diese Gedanken „Gott weiß was er tut“ oder „Er hat noch was anderes für uns vorgesehen“ etc. sind ja auch irgendwie tröstlich.

Ich würde auch gerne daran glauben, jedoch finde ich nicht, dass es ein liebevoller Gott sein kann, der das alles so zulässt.
Auf der anderen Seite ist das Weltgeschehen so ganz ohne Hoffnung auch schwer zu ertragen.

Darf ich dich fragen, an was du dann glaubst? Mein Mann glaubt fest an die Evolution und daran, dass es danach auch nichts mehr gibt. Finde ich ok, wenn ich mit 95 Jahren und einem erfüllten Leben einschlafe.

Wenn ich jedoch mit 30 vom Krebs dahingerafft werde und 2 Kinder dalasse, finde ich diese Vorstellung irgendwie bedrückend.

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>>Mein Mann glaubt fest an die Evolution und daran, dass es danach auch nichts mehr gibt. Finde ich ok, wenn ich mit 95 Jahren und einem erfüllten Leben einschlafe.

Wenn ich jedoch mit 30 vom Krebs dahingerafft werde und 2 Kinder dalasse, finde ich diese Vorstellung irgendwie bedrückend. <<

wieso? Weil du keinem dafür die Schuld geben kannst?

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ich frage mich immer, warum es nicht Evolution und Schöpfer gleich zeitig geben kann?
Schöpfer im Sinne von, ich werfe jetzt da mal was hin und schau zu, was draus wird => Evolution=Entwicklung.
Gott, wie ihn die Religionen "verkaufen", wird es in dieser Form bestimmt nicht geben. Er ist nur Mittel zum Zweck, Menschen zu unter werfen und gefügig zu halten, weil Menschen etwas brauchen, an das sie glauben.

Gott hat in den verschiedenen Religionen verschiedene Namen, aber die Tatsache, dass man Gott in den verschiedenen Religionen auf die unterschiedlichsten Arten "dienen" od. "gehorchen" soll/muss ist ja schon befremdlich.

>>Die Frage, ob es denn kein Wesen ausserhalb unserer Vorstellungskraft geben kann, lässt sich wie folgt beantworten: “Keine Ahnung”. Wir können es nicht wissen, da es ausserhalb unserer Vorstellungskraft existiert. Jedes weitere Attribut dieses Wesen – wie etwa “mächtig”, “grün”, “gutmütig”, “schneller als das Licht”, “grausam”, “allwissend”, “in der Form einer Teekanne” – macht es fassbarer und zerrt es immer mehr in unsere Vorstellungskraft, aber es setzt sich auch unserem kritischen Denken aus und kann mittels Logik demontiert werden. << Zitat v. Daniel Schurter

mein Beitrag zum Thema

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„ich frage mich immer, warum es nicht Evolution und Schöpfer gleich zeitig geben kann?“
Finde ich einen interessanten Blick. Dann frage ich mich aber, was so ein Schöpfer denn davon hat? Ich meine, erfreuen kann ihn die Weltsituation ja nicht gerade. Oder es ist ihm egal.

Ich glaube, dass viele an einen Gott glauben (wollen), weil die Nachrichten voll mit schrecklichen Beiträgen gefüllt sind, die für viele mittlerweile schwer zu verdauen sind.

Da macht der Glaube an ein „Leben danach“ irgendwie Hoffnung und lässt das besser ertragen.

Ich glaube mittlerweile auch, dass man sich überraschen lassen muss, ob und was danach kommt.

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>>Ich glaube mittlerweile auch, dass man sich überraschen lassen muss, ob und was danach kommt.<<
das ist in jedem Fall so, egal, ob du einer Religion an gehörst, bestimmte Riten aus führst oder nicht.

Es WEISS keiner, was danach kommt

>>Dann frage ich mich aber, was so ein Schöpfer denn davon hat? <<

zur Unterhaltung? Passiert ja genug, da wird einem Zuschauer nie lang weilig, auch ohne dass er etwas dazu tut

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In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es einige gläubige Menschen und viele, die nicht glauben.

Ich habe den Eindruck, dass die praktizierenden Gläubigen in meinem Freundeskreis sehr bedacht auf Moral sind. Klingt ein bisschen kitschig, aber von ihnen geht schon eine gewisse Herzenswärme aus. Ich interpretiere das für mich so, dass regelmäßige Sonntagsbesuche in der Kirche sehr viele Gedanken über Nächstenliebe, Vergebung usw. anstoßen. Das hat sicher auch Auswirkungen auf das Verhalten, wenn man immer wieder hinterfragt, ob das, was man tut, "gut" ist. Das finde ich sehr sympathisch.

Ich bin jedoch nicht gläubig und es gibt auch viele Punkte, die ich an der christlichen Kirche, vor allem der katholischen, kritisiere. Aber ich kritisiere auch ganz allgemein das Prinzip des "Glaubens ohne zu hinterfragen" an sich.

Ich persönlich würde mich als "Entdeckerin" bezeichnen. Ich nehme die Welt wahr und habe aus der aktuellen Forschung begriffen, dass die Welt viel mehr zu bieten hat als wir wahrnehmen. Dass Zeit nicht überall im Gleichtakt geht, sondern auf dem Mond langsamer vergeht als auf der Erde. Dass es Materie gibt, die kein Mensch sehen kann. Dass es sogar Materie gibt, die kein Mensch messen kann. Dass es vielleicht sogar nicht nur 3 oder 4 Dimensionen gibt, sondern 9 oder 11. Und dass es vielleicht sogar Paralleluniversen gibt.

Alles "vielleicht". Für mich persönlich steht aber fest, dass unser Universum eine unendliche Fülle überraschender und völlig ungeahnter mathematischer Zusammenhänge bereitstellt und die Vorhersagekraft, die wir mithilfe dieser Zusammenhänge mittlerweile ausschöpfen, finde ich überwältigend. Wir haben einen Roboter zum Mars navigieren können. Der ist da sogar gelandet. Oder noch verrückter: Wir haben einen Roboter auf einen Asteroiden geschickt und er ist dort sogar gelandet. Ist das nicht irre? Die Flugbahnen musste man vorher ausrechnen, denn man konnte die nicht einfach "hinlenken". Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass in dieses komplexe System jemand hineinpfuschen könnte, ohne die mathematischen Strukturen und Regelmäßigkeiten zu zerstören. Für mich ist damit jedes neue Gesetz, mit dem wir Vorhersagen über unsere Welt machen können, ein Zeichen mehr, dass es keinen Gott gibt - höchstens einen, der der Welt mal einen Ausgangszustand und Regeln gegeben hat (diese mathematischen Regeln) und dann die erste Kugel ins Rollen brachte und seitdem nur fasziniert zuschaut. Alles danach ist (nach meiner Überzeugung) einfach die Folge, die sich daraus ergibt. Völlig vorherbestimmt durch Regeln.

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Ich glaube auch, dass bei den die praktizierenden Gläubigen der Gedanke hinzukommt, dass man „gut“ sein muss, um die Belohnung zu erhalten.

Danke für deinen Beitrag. Deine Denkweise finde ich sehr interessant! #blume

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Ich glaube an Gott. Aber ich tue gutes nicht, um im "Leben nach dem tod" (falls es das gibt) belohnt zu werden sondern weil ich gutes tun WILL. Sehe ich Leid, will ich etwas dagegen unternehmen, weil ich niemanden leiden sehen kann. Weil ich nicht will, dass irgendwer unter dem Verhalten anderer leidet. Ich bin (auch wenn es hier oft nicht so rüber kommt) soweit emphatisch, dass es mir persönlich leid zufügt, an das leid anderer zu denken. Ich kann mich in leidende Tiere und Menschen hinein versetzen und denke mir immer "Was, wenn ich/mein kind/mein tier/ jemand, den ich liebe wäre?" Ich tue gutes um leid zu lindern, nicht um dafür belohnt zu werden. Ich weine, wenn ich irgendeinen Bericht sehe, wo vor allem Tiere oder Kinder leiden.

Ich glaube an Gott aber dennoch natürlich an die Evolution. Warum sollte sich das überhaupt ausschließen? Gott hat praktisch den ersten Stein geworfen und daraus hat sich alles entwickelt. Ja, ich glaube auch an ein lebrn nach dem Tod, einfach, weil ich es tröstlich finde, dass ich alle, die ich liebe nach ihrem Tod wieder sehe. Und das Menschen, die mich lieben mich nach meinem Tod wiedersehen. Es bricht mir das Herz, daran zu denken, mein Kind muss mich irgendwann zu grabe tragen. Es gibt Hoffnung, zu glauben, man sieht sich wieder. Und natürlich passiert böses auf der Welt. Das gute, das es gibt, wüsste sonst niemand zu schätzen. Man würde es als selbstverständlich hin nehmen und dadurch arrogant und leichtfertig werden. Außerdem kann es niemals das eine ohne das andere geben. Jede Medaille hat zwei Seiten. Das gute ohne das böse kann nicht existieren. Allein schon um eintn Maßstab zu bekommen, was gut und was nicht gut ist. Ohne Licht kein Schatten. Nur weil es das böse gibt, nur weil schlimme Dinge passieren, heißt das nicht, das es keinen Gott gibt oder er uns im Stich gelassen hat. Ich denke, alles, was passiert, passiert aus einem Grund. Vielleicht sehen wir den in dem Moment nicht aber im Nachhinein erkennen wir, dass das, was uns im ersten Moment hat verzweifeln lassen uns die Tür für eine andere Erfahrung geöffnet hat. Hätte man dieses nicht gemacht, auch wenn man deswegen gelitten hat, hätte man jenes nicht gemacht und so die Chance auf etwas tolles nicht bekommen. Jede Entscheidung, die wir treffen, macht uns zu dem, was wir sind. Wir sind die Summe unserer Entscheidungen und Erfahrungen. Hier ein Beispiel aus meinem persönlichen Leben: Wäre ich damals nicht zur Azubi Weihnachtsfeier gegangen, hätte ich meinen ex nicht kennen gelernt. Durch ihn habe ich meine beste Freundin kennen gelernt, die mich meinem jetzigen mann vorgestellt hat. Wäre ich damals nicht zur Feier gegangen, hätte ich jetzt weder meinen Mann noch mein Kind.

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Hallo,
ja ich glaube an Gott.
Allerdings mache ich ihn nicht für die Taten und Handlungen der Menschen verantwortlich.
Auch gibt es mir keinen Trost zu denken, ich komme mal in den Himmel und werde belohnt.

Es ist er der Gedanke, mit ihm reden zu können und sich ihm anzuvertrauen.
Seine Vision zum Teil als Vorbild zu sehen, um ein besserer Mensch zu sein.
Gruß

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Hallo du!

Ich!

Ich bin gläubige Katholikin und für mich ist es selbstverständlich, dass es Gott gibt.

Ich finde deine Gedankengänge etwas eindimensional.

Eine Evolution stellt doch keinen Widerspruch zu einem Schöpfer dar, das behauptet auch keine christliche Kirche, außer vielleicht ultrakonservative freikirchen. Wie das in der theologie anderer Religionen ist weiß ich nicht, damit habe ich mich nicht beschäftigt.

Wenn man mal genau nachliest, stellt man sogar fest, dass der schöpfungsbericht im AT so ziemlich mit der Reihenfolge der Entwicklung des Lebens auf der Erde übereinstimmt. Warum ist es so abwegig, dass hinter dieser Entwicklung eine schöpferische, überirdische Kraft steht, die alles lenkt? Die Texte der Bibel, insbesondere die des AT sind ja nicht als buchstäbliche Wahrheit, sondern als Gleichnisse zu verstehen.

Auch das Argument es gibt keinen Gott, bzw keinen liebevollen Gott, weil es so viel Leid auf der Welt gibt, ist ein uraltes und ein nicht tragfähiges im meinen Augen.

Gott ist nicht unser überirdisches Kindermädchen, das allen schaden und alles Übel von uns abwendet und kein Unglück zulässt wenn wir nur brav genug sind.

Gott hat uns allen einen freien Willen und Verstand gegeben und ja, Religion bzw die Grundsätze der Religionen als moralischen Kompass, sowas wie du sollst deinen Mitmenschen kein körperliches, seelisches oder materielles Leid zufügen zb.

Jedem von uns steht es, unabhängig von gläubig oder nicht, frei, sich zu entscheiden ob er oder sie 'gut' oder 'schlecht' sein will.

Nicht Gott prügelt Kinder, nicht Gott fängt Kriege an, das tun Menschen, die sich bewusst oder unbewusst dafür entscheiden.

Gott ist nicht der, an den wir die Verantwortung für unser Leben und handeln abtreten können oder müssen, Gott ist der, der uns hilft diese Verantwortung selbst zu tragen.

Und darf ich fragen was du mit 'Menschen für die Entscheidung der vorfahren büßen lassen' meinst?

Die Geschichte von Adam und Eva?

Lg waldfee

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Danke für deinen Beitrag.

Ja, ich meinte Adam und Eva. Soweit ich es noch aus der Schule weiß.

Ich finde, dass Religionen irgendwie "Unruhe" in die Welt bringen.

Es gibt eine Bibel und allein diese wird von unterschiedlichen Gruppierungen unterschiedlich interpretiert.

Die einen lesen daraus heraus, dass es einen Himmel/eine Hölle gibt. Die anderen, dass es ein Paradies auf der Erde gibt. Die anderen, dass Gott nur in unserem Herzen ist etc.
Das eine ist symbolisch gemeint, der Vers direkt danach aber nicht.

Es hat was von "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt." Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass (sollte es einen Gott geben), der so gar keinen Plan (mit den Menschen) hat und hier nur das Spektakel betrachtet.

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<<<mich würde interessieren, wer von euch noch an Gott glaubt.>>>

Ich.

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Ich.

Aber nicht so, wie manche hier schreiben, dass man sehr "moralisch unterwegs" sein muss, damit man in den Himmel kommt und nicht in die Hölle und sich das alles verdienen muss. Auch zweifle ich nicht die Wissenschaft an.

Wobei der Gedanke, dass es da noch etwas nach unserem "irdischen" Tod gibt, ein sehr tröstlicher ist. Und das ist es vielleicht, der Glaube an Gott gibt Trost und auch Stärke in manchen psychisch schweren Situation.

Ich höre auch gern unseren Pastoren zu, beides sehr kluge und warmherzige Menschen. Da kann sich manch einer eine Scheibe abschneiden, der da mit einer Arroganz auf das "naive Gemüt" der heut zu Tage noch an Gott Glaubenden herabschauen.
Ich habe auch, wie eine Userin vor mir schrieb, das Empfinden gläubige Menschen sind emphatischer, mitfühlender und auch moralisch anständiger. (Die meisten jedenfalls, bzw. die, die ich kenne.)